Aus der Quelle:
Ein weiterer oft gehörter Vorwurf ist, geschlechtergerechte Formulierungen seien umständlich, würden den Lesefluss stören und Texte unnötig in die Länge ziehen. Auch das wurde untersucht, beispielsweise in einer 2010 publizierten Studie: Probandinnen und Probanden lasen einen Nachrichtentext, der einmal im generischen Maskulinum („die Studenten“), einmal mit Paarformen („Studenten und Studentinnen“), einmal mit Binnen-I-Formen („StudentInnen“) und einmal mit Neutralformen („die Studierenden“) formuliert war.
Was in dem gehörten Vorwurf nicht vorkommt ist, dass "Die Studierenden" ein Partizip Präsenz ist und bedeutet, dass diese Menschen diese Tätigkeit gerade ausführen.
ich erinnere mich an einen alten Text von Max Gold, in dem er sich eine Pressemitteilung vorstellte, in der es hieße, dass bei einem Busunglück unter den Todesopfern auch Studierende waren.
Und da kommt es eben zum Problem: Wie kann man tot sein und gleichzeitig studieren?
Auf den ersten Blick mag das jetzt nach einem etwas konstruierten Ausnahmefall klingen. Aber diese Schreibweise setzt sich ja immer mehr durch und dadurch kommt es im Alltag immer häufiger zu solchen Fällen, die keinen Sinn mehr ergeben.
Und leider scheint das vielen einfach egal zu sein und wie die Diskussion auch hier im Thread verläuft, scheinen sich viele über Sprache gar keine großen Gedanken zu machen.
Ja, Sprache verändert sich und das ist etwas ganz normales. Es ist aber wichtig, dass wir alle die gleiche Sprache benutzen, bzw. den Wörtern die gleiche Bedeutung zuweisen, denn ansonsten reden wir aneinander vorbei.
Und diese Partizip-Präsens-Schreibweise finde ich wirklich furchtbar, weil sie nämlich etwas anderes meint als sie tatsächlich sagt.
Und ich habe mitnichten etwas gegen mehr Gerechtigkeit in der Sprache, aber bitte sinnvolle Änderungen.
So z.B. Redepult statt Rednerpult, fachkundig statt fachmännisch, Gehweg statt Fussgängerweg.
Das sind Beispiele, die unkompliziert sind und das gleiche meinen, dabei aber geschlechtsneutral sind.
Aber das Binnen-I oder am schlimmsten, der Gender*/gap... oder aus Trotz das generische Feminin. Bitte nicht.