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Gendergerechte Sprache

Zug96

Schmalzprinz
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Ich weiss noch immer nicht so recht was ich vom Gendern halten soll. Am Anfang war ich dagegen, mittlerweile stört es mich nicht solange es in einem gewissen Masse bleibt. Es gibt halt Leute die es komplett übertreiben müssen, das stört mich dann doch. Ich denke aber über kurz oder Lang wird es eh kommen und wenn es manchen Leuten hilft, dann ist es doch ok. Es dürfte eh niemand gezwungen werden, von heute auf morgen zu Gendern, aber die nächsten Generationen werden damit aufwachsen und wir alten Hasen sterben irgendwann eh weg.

Ich verstehe aber nicht, wie man sich bei iOS über das Gendern aufregen kann. Ich habe das glaube ich in der ersten Woche festgestellt und seither bekomme ich das überhaupt nicht mehr mit, da ich all die Dinge eh kaum lese oder es passiv in meinem Gehiran verarbeitet wird und ich es nichtmal wirklich mitbekomme.

Ich hatte es ja schon in einem anderen Thread geschrieben, aber gerne hier im passenden nochmals und ausführlicher:

- Gendern stört den Lesefluss.
- Es grenzt all jene aus die Deutsch nicht als Muttersprache haben.
- Es gibt zudem noch Texte in einfacher Sprache, um Benachteiligten zu helfen. Wozu zwei Texte wenn es in normalem althergebrachten Deutsch schon längst funktioniert.
- Gendern grenzt alle Transmenschen aus, weil wider nur schwarz weiß gedacht wird.
- Es wird häufig falsch gegendert z.B. ist Kund*INNEN und KollegINNEN eindeutig falsch. Wen spricht man mit Kund oder Kolleg an?

Was haben manche Deutsche eigentlich für ein Problem mit Ihrer Sprache, dass sie ständig daran hermupfuschen müssen? Die letzte Rechtschreibreform ist doch auch kläglich gescheitert.
Wo ist das Problem mit Einzahl und Mehrzahl? Der Student, die Studentin und die Studenten. Ich finde Studierende irgedwie herabwürdigend, ebenso wie Forschende.

Eine Sprache wächst normalerweise vom täglichen gebraucht, aber beim Gendern wird von einigen wenigen eine Marschrichtung vorgegeben, die 70% der Bevölkerung ablehnen, das kann ja nur in die Hose gehen.

Ja ja, holt nur wieder die Vorurteile raus die es immer gibt. Der alte weiße Mann hat ein Problem damit. Ja ich bin weiß und alt, aber meine Frau findet das Gendern ebenso hölzern und überflüssig. Und was ist eigentlich mit den alten POC die das auch nicht gut finden? Ist denen eigentlich aufgefallen das "der alte weiße Mann" schon wieder ein Schublade ist, in die Menschen gesteckt werden und somit wieder nur ausgrenzt? Nebenbei, was sagt eigentlich euer Vater, der alte weiße Mann dazu, das ihr andere als solche herabwürdigt?

Apple bietet zig Sprachen an, allein für Deutsch gibt es drei Varianten, sollen sie doch eine vierte anbieten: Deutsch (Gendergerecht), dann kann jeder frei wählen.
Gendern stört den Lesefluss, nur dann wenn es wirklich ans Maximum getrieben wird. Ein sinnvolles Gendern, stört jetzt nicht übermässig meiner Meinung nach.

Dass es all jene ausgrenzt welche Deutsch nicht als Muttersprache haben, würde ich stark anzweifeln. Ich denke dazu hast du genauso wenig eine Studie wie ich zur Hand.

Ich habe absolut keine Ahnung was du mit deinem Argument mit den Benachteiligten genau aussagen willst.

Gendern grenzt doch keine Transmenschen aus. Dazu müsstest du halt dich mal mit der Thematik auseinandersetzen und informieren welche Arten es alles gibt. Einige grenzen kein Geschlecht aus.

Dein letztes Argument ist ebenfalls hanebüchen. Bei Kund*Innen bedeutet es eben Kunden & Kundinnen. Also nach dem Stern kommt -innen für die Frauen und -en für Männer. Das bedeutet nicht Kund und Kundinnen.

Aber wie gesagt lieber erstmal Stammtischparolen verbreiten, anstatt sich mit der Thematik mal auseinanderzusetzen. Jetzt wo Corona und der Ukraine-Russland Konflikt nur noch auf Seite 3 in den Medien sind, braucht ihr am Stammtisch ja wieder ein neues Thema. 😉

Ja ich bin weiß und alt, aber meine Frau findet das Gendern ebenso hölzern und überflüssig.
Vielleicht fühlt sie sich ja auch dem männlichen Geschlecht zugehörig. Dann seid ihr ja beide alte, weisse Männer. 😛
 
Zuletzt bearbeitet:

Hundoggo

Winterbanana
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Polarisierendes Thema. Fakt ist, dass es Vor- und Nachteile des Genderns gibt (wissenschaftlich belegt, kann jeder googeln) und es aktuell einfach ein auszuhandelndes(!) Thema ist, was ich persönlich durchaus befürworte, bin dahingehend durchaus auf der „Pro-Seite“. Gleichzeitig habe ich hier und da aber auch Vorbehalte.
Wer sich gänzlich dagegen sperrt, der will einfach nicht; und das sagt einiges über die Persönlichkeit aus. Wer es mit erhobenen Zeigefinder als Allheilmittel hinstellt, dem kann man genauso wenig helfen.
Ende der Diskussion 😂
 

Thaddäus

Golden Noble
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Oder er hat seine Gründe es nicht zu wollen, z.B. unnütze Verunstaltung einer bereits funktionierenden Sprache. Deswegen diskrimiert man aber noch lange niemanden.
 

Andreas Vogel

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Habe hier die letzten Posts mitgelesen und komme mir vor wie am Stammtisch alter, weißer Männer (wobei ich faktisch wohl auch als solcher gelte).
Gibt es irgendeinen Grund, außer "Ham wir nie gemacht, was soll das jetzt..." bei männlichen Worten die weibliche Form dranzuhängen?

Kurzum: Wer Höflichkeit, Respekt und Umsicht besitzt will einfach alle ansprechen und nicht nur die 48% männliche Bevölkerung.
Wer das nicht tut... sind wir ehrlich... ist eben ein alter, weißer und wenig umsichtiger Mann.
Tja, und das ist eben auch eine Aussage... im Beruf, privat etc.

Alle -vermeintlichen- Argumente der Gendergegner sind objektiv betrachtet, derselbe Scheindiskussionskontext, den wir beim Thema eMobilität, Corona etc. auch haben.
Können wir uns das nicht schenken und einfach mal tun, was aus Rücksicht, Respekt und Höflichkeit geboten ist?

... 😂 und am Rande: wer eine männlich dominierte Welt haben will, geht nach Bayern oder in die Vereinigten Emirate... 😂
 

Mitglied 241048

Gast
Wer weiß. Vielleicht gibt’s ja bald lebensverlängernde Pillen. [emoji23]

Lebensverlängernd würde aber nur dann was bringen, wenn ich gleichzeitig frisch und knackig bleiben würde. ;) Was nützt es mir, lange als vertrocknete Gurke ohne Erinnerungsvermögen dahin zu vegetieren? ;)

Und mal ehrlich? Gibt es nicht schon Menschen genug? Es sollte das Ziel der Menschheit sein, nicht nur die Erderwärmung zu reduzieren, sondern auch die Weltbevölkerung - und zwar auf ca. 5 Milliarden Menschen. Vielleicht nicht unbedingt bis 2035 aber innerhalb der nächsten 100 Jahre.
 

saw

Königlicher Kurzstiel
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Nebenbei, was sagt eigentlich euer Vater, der alte weiße Mann dazu, das ihr andere als solche herabwürdigt?
Der lacht über die Argumente vieler "alter weißer Männer" und ist vermutlich glücklich,
nie im Leben "stehen geblieben zu sein" sondern allem neuen aufgeschlossen, zumindest offen, Pro/Kontra abwägend
- Es wird häufig falsch gegendert z.B. ist Kund*INNEN und KollegINNEN eindeutig falsch. Wen spricht man mit Kund oder Kolleg an?
Weil also manche etwas falsch machen, lassen wir es also lieber gleich völlig?
 
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Thaddäus

Golden Noble
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Habe hier die letzten Posts mitgelesen und komme mir vor wie am Stammtisch alter, weißer Männer (wobei ich faktisch wohl auch als solcher gelte).
Gibt es irgendeinen Grund, außer "Ham wir nie gemacht, was soll das jetzt..." bei männlichen Worten die weibliche Form dranzuhängen?

Kurzum: Wer Höflichkeit, Respekt und Umsicht besitzt will einfach alle ansprechen und nicht nur die 48% männliche Bevölkerung.
Wer das nicht tut... sind wir ehrlich... ist eben ein alter, weißer und wenig umsichtiger Mann.
Tja, und das ist eben auch eine Aussage... im Beruf, privat etc.

Alle -vermeintlichen- Argumente der Gendergegner sind objektiv betrachtet, derselbe Scheindiskussionskontext, den wir beim Thema eMobilität, Corona etc. auch haben.
Können wir uns das nicht schenken und einfach mal tun, was aus Rücksicht, Respekt und Höflichkeit geboten ist?

... 😂 und am Rande: wer eine männlich dominierte Welt haben will, geht nach Bayern oder in die Vereinigten Emirate... 😂

Und da bist du als ganz guter natürlich direkt wieder am Start. Hast du auch Lösingsvorschläge für die aktuellen und echten Probleme der Welt?
 

Andreas Vogel

Redakteur
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Es sollte das Ziel der Menschheit sein, nicht nur die Erderwärmung zu reduzieren, sondern auch die Weltbevölkerung - und zwar auf ca. 5 Milliarden Menschen. Vielleicht nicht unbedingt bis 2035 aber innerhalb der nächsten 100 Jahre.
Halte die Formulierung für gefährlich. Ungesagt guggt dahinter Euthanasie raus...

Klar wäre es für unsren Planten gut, wenn die Spezies Mensch weniger wäre, aber ohne mehr Wohlstand für die Ärmsten (Stichwort: Kinder als Altersvorsorge etc) ein frommer Wunsch. Zumal die reiche westliche Welt hierzu teilen müsste...
 

joe024

Rheinischer Winterrambour
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Irgendwie verstehe ich es mit meinen 59 Jahren und 11 1/2 Monaten nicht mehr:
Ein paar Beispiele:

Okay, neu ist:
- Gast - Gästin ( zumindest habe ich früher nie so gesprochen/geschrieben), aber:

- Student / Studentin
- Polizist / Polizistin
- Arzt / Ärztin
Kollege / Kollegin
gabs schon zu meiner Schulzeit, ohne Probleme.
Warum da jetzt ein Gendertrennzeichen rein soll, ist mir schleierhaft. Und "Gast - Gästin" passt dazu.

Der Automechaniker war 1968 noch definitiv ein Mann (weil eben noch nicht sehr viele Frauen in dem Job aktiv waren, aber auch hier wurde es dann die Automechanikerin.

Wo ich es nicht mehr nachvollziehen kann, sind die neutralen Bezeichnungen von Gruppen, z.B.
- die Studenten einer Uni
- die Kinobesucher
- die Gäste eines Restaurants
Das sind Bezeichnungen von Gruppen, die homogen, aber auch heterogen sein können. Warum es hier plötzlich unnötig kompliziert machen?
Dem Kinobetreiber ist es wohl bei seiner Statistik egal, wieviel Prozent Frauen oder Männer da waren.

Denn: sobald man in eine genauere Beschreibung geht, wo es um absichtliche Geschlechtertrennung geht:

- in der Doku über Feminismus waren 76% Frauen und 2% Männer (oder Kundinnen/Kunden - Besucherinnen/Besucher)
- die Statistik der Uni......ergibt 12 Studentinnen und 8 Studenten
- zum heutigen Frauenfussballspiel traten nur 10 Spielerinnen an
- zur Prostatavorsorge kamen nur 13 Männer (oder Patienten; Interessenten etc.)
dann passt es ja auch.

Warum fühlt sich jemand auf die Füße getreten, nur weil sein Geschlecht in einer allgemeinen Beschreibung (Kunden, Patienten, Polizisten, usw...) nicht explizit genannt wird?

Wäre dann das Wort "Bundestagsabgeordneter" abzuändern in "Bundestagsabgeordneter:In"??
Nee, denn:
- ein Bundestagsabgeordneter tritt ans Rednerpult (einer von vielen, es geht nur darum, daß jemand vortritt)
- die Bundestagsabgeordnete Fr. Soundso spricht jetzt
- der Bundestagsabgeordnete Hr. xy hat das Wort

Und in Schreiben kann man die Gruppe der Abgeordneten auch ruhig "alle/die Abgeordneten" beschreiben.
Auf dem Umschlag würde dann stehen:
"An alle Abgeordneten des Bundestags"

Im Anschreiben dann:
"Liebe Kollegen und Kolleginnen" oder eben "Liebe KollegInnen" ( was zum einen kürzer ist und passend ist)

Achja, und abschließend:
...schreibe ich schon seit der Schulzeit Anschreiben an mir unbekannte Personen immer mit:
"Sehr geehrte Damen und Herren"

Gendern kann man machen, nur bitte nicht unnötig verkomplizieren mit : * oder |

Gruß
Joe
 
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O-bake

Welscher Taubenapfel
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Halte die Formulierung für gefährlich. Ungesagt guggt dahinter Euthanasie raus...
Deswegen antworte ich auf sowas immer: Geh doch mit gutem Beispiel voran!
Dann kommt meistens irgendein Gestammel mit Afrika und dann hat sich die Sache auf der Vernunftbasis eh erledigt.

Zum Gendern: Geschrieben finde ich das mit Doppelpunkt und "innen" eigentlich ziemlich gut. Gesprochen mit diesen Pausen allerdings gar nicht. Und noch unglücklicher ist allerdings der substantivierte Partizip Präsens, wie etwa Studierende, usw.
Denn das beschreibt ja die aktuelle Tätigkeit und niemand Studiert 24 Stunden am Tag.
Es gab letztens eine Pressemitteilung von der Polizei, die sagte, dass "Fahndende gerade ein Gebäude durchsuchen" oder so ähnlich.
Also "Fahndende" im Sinne von Fahnderinnen und Fahnder. Wenn sie aber gerade ein Gebäude durchsuchen, dann sind es ja eigentlich "Durchsuchende". Das wirkt alles nicht so ganz durchdacht und wir befinden uns da wohl in einer Zeit des sprachlichen Wandels, dessen Ende nicht absehbar ist. Und meiner Meinung nach ist dieser Partizip Präsens nicht der Weisheit letzter Schluss und kann mir gut vorstellen, dass in 10 oder 20 Jahren wieder etwas anderes benutzt wird.

Auf Zeit Online war vor wenigen Jahren mal ein Artikel von einem Linguisten, der sagte, dass die einzig logisch Konsequenz die Einführung einer neuen Grammatik sei, mit der Substantive dann geschlechtsneutral enden könnten. Das ist natürlich nicht realistisch und deswegen werden halt solche sperrigen Hilfskonstrukte eingeführt.
Die Frage ist, ob es den Aufwand wert ist. Die einzige andere Sprache, die ich spreche ist Englisch. Und die ist bereits geschlechtsneutral. Das es dort aber gerechter zugeht, sehe ich nicht.

Wenn ich den Satz "Today, my teacher told me..." sage, bleibt erstmal offen, ob es ein weiblicher oder männlicher teacher ist. Das wird dann erst durch die Verwendung von he/she klar. Geht im deutschen halt nicht und wird bis jetzt über das generische Maskulinum geregelt, was ungerecht sein soll.
Wenig überraschend werden aber auch im englischen Berufe wie Doctor, Astronaut, Scientist, usw. mit Männern assoziiert, obwohl das auch die weiblichen Formen sind.
 

Andreas Vogel

Redakteur
AT Redaktion
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Wo ich es nicht mehr nachvollziehen kann, sind die neutralen Bezeichnungen von Gruppen, z.B.
- die Studenten einer Uni
- die Kinobesucher
- die Gäste eines Restaurants
Das sind Bezeichnungen von Gruppen, die homogen, aber auch heterogen sein können. Warum es hier plötzlich unnötig kompliziert machen?
Dem Kinobetreiber ist es wohl bei seiner Statistik egal, wieviel Prozent Frauen oder Männer da waren.
Genau DAS ist der entscheidende Punkt: Studenten sind eben nicht neutral, sondern eindeutig männlich. Dasselbe gilt für Kinobesucher.

Deine anderen Beispiele im Post sind zT völlig ok, eine Gästin halte ich für sprachlich ungeschickt und Bundestagsabgeordnete werden erst durch den Artikel gegendert....

... und ja, die Welt ist komplexer als man sich das früher vorgestellt hatte...
 
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