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Gendergerechte Sprache

mbert

Carola
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Interessant ist auch mal zu lesen, was bisher alles an Pronomen-Ideen kursiert:
Ich persönlich fühle mich auch dadurch darin bestätigt, dass ein praktikabler und eben auch gerechter Kompromiss die traditionellen Formen mit dem generischen Maskulinum sind. Das ist nicht symmetrisch, aber es ist kompakt, inklusiv und leicht zu lernen.
 

landplage

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Macht sich prima, so einen distinguierten Herrn auf der Dinnerparty zu fragen, was denn sein Partner beruflich macht.

Und nach der empörten Zurückweisung einer gleichgeschlechtlichen Beziehung auf das generische Maskulinum zu verweisen, das ja Frauen mit erfasst. Man hätte sich ja nur entsprechend den geltenden Regeln artikulieren wollen und das aufgedrängte Gendern umgehen...
 
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mbert

Carola
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Macht sich prima, so einen distinguierten Herrn auf der Dinnerparty zu fragen, was denn sein Partner beruflich macht.
Kann man. Tut man aber wohl kaum, da der Kontext in dem von Dir genannten Beispiel sich eher nicht für generische Formen anbietet, denn es geht ja um eine spezifische Person und nicht „die Partner im Allgemeinen“.

Singular-Formen kommen hier überhaupt eher selten vor, Dinge wie „der Wähler hat entschieden“ würden hier schon besser passen, und aber in unserem Sprachgebrauch eher Ausnahmen.
 
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paul.mbp

Sternapfel
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Macht sich prima, so einen distinguierten Herrn auf der Dinnerparty zu fragen, was denn sein Partner beruflich macht.

Und nach der empörten Zurückweisung einer gleichgeschlechtlichen Beziehung auf das generische Maskulinum zu verweisen, das ja Frauen mit erfasst. Man hätte sich ja nur entsprechend den geltenden Regeln artikulieren wollen und das aufgedrängte Gendern umgehen...
Wie würdest Du denn fragen?
 

implied

Melrose
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Macht sich prima, so einen distinguierten Herrn auf der Dinnerparty zu fragen, was denn sein Partner beruflich macht.

Und nach der empörten Zurückweisung einer gleichgeschlechtlichen Beziehung auf das generische Maskulinum zu verweisen, das ja Frauen mit erfasst. Man hätte sich ja nur entsprechend den geltenden Regeln artikulieren wollen und das aufgedrängte Gendern umgehen...
Grundsätzlich eine gute Fragestellung, auch wenn es nicht unbedingt um „distinguierte Herren“ geht (PS: Denk bitte mal drüber nach, ob Du Männer auch mal anders sehen kannst oder wenigstens anders und etwas neutraler darstellen kannst, denn es gibt auch andere Männer als Du so siehst).

Gehen wir aber doch mal durch, was Menschen betrifft, die die so gestellte Frage auf den sexus interpretieren oder überinterpretieren:

Sexus
Du fragst einen schwulen: woher weiß er (der Fragensteller) dass ich schwul bin?
Du fragst einen hetero-Mann: Heeee, ich bin nicht schwul, ich habe eine Partnerin
Du fragst eine Lesbe: Heeee, ich bin lesbisch, ich habe eine Partnerin
Du fragst eine hetero-Frau: Dem geht es gut.
Du fragst einen der 4 vorherigen mit einem non-binären Partner …..Keine Ahnung… da geht es schon los, denn ich wüsste nicht mal, wie man das Wort „Partner“ verwendet in so einem Fall, zumal man ja ggf. nicht weiß, in welchem der 72 Geschlechter sich der Partner identifiziert 🤷🏼‍♂️

Genus
Wenn der/die Gefragte jedoch Sprache versteht, den Genus in der Frage sieht, passt die Bezeichnung „Partner“ in allen Fällen.

Da dreht sich für mich erneut der Kreis zu der ansteigenden Gewöhnung der Gesellschaft an die inflationär verwendete Einordnung in Geschlechter (Doppelnennung, Glottisschlag etc.) die dadurch mehr und mehr statt dem verwendeten Genus dieser andauernden Sexus-Zuordnung folgen und dementsprechend „assoziieren“. Die Sprache wird zunehmend sexualisiert.
 
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implied

Melrose
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Du kannst das ganze übrigens auch noch in ne ganz andere Richtung drehen, wenn du Anwälte oder Verwaltungsräte fragst. Da hat "Partner" nochmal ne weitere Bedeutung.
Gut, es könnte auch ein Geschäftspartner sein (Mann, Frau, Unternehmen). Es ist eben abhängig vom Kontext. Auf einer Party unter Freunden/Bekannten wird man die Frage auf den Lebenspartner assoziieren. Auf einer Dinnerparty mit Geschäftsinhabern könnte es auch anders interpretiert werden. 🤪
 

implied

Melrose
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Hahaha, das stimmt…Polyamorie gibt es ja auch… eieieiei, eine ganz normale Frage, mit der man am Ende auch ausdrückt, dass man sich für andere interessiert, wird hier auseinandergenommen.
Man kann es auch kompliziert machen. 🫣
 

holzpolz

James Grieve
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Macht sich prima, so einen distinguierten Herrn auf der Dinnerparty zu fragen, was denn sein Partner beruflich macht.

Und nach der empörten Zurückweisung einer gleichgeschlechtlichen Beziehung auf das generische Maskulinum zu verweisen, das ja Frauen mit erfasst. Man hätte sich ja nur entsprechend den geltenden Regeln artikulieren wollen und das aufgedrängte Gendern umgehen...
implied hat es schön auf den Punkt gebracht: Mit Einbeziehung des Geschlechts hat man in dieser Situation eigentlich immer schlechte Karten, weil sich der Angesprochene immer irritiert fühlen kann/wird, wenn man das "falsche" Geschlecht erwischt. Das gilt auch, wenn man nach "seiner Partnerin" fragt.
Selbst bei Doppelnennungen ("Wie geht es deiner PartnerIn" bzw. "Wie geht es deinem Partner oder deiner Partnerin") wird sich der ein oder andere peinlich bloßgestellt fühlen (im Sinne von: Wie kommst du darauf, dass …").
Lediglich eine generische Form bringt hier Abhilfe - selbst wenn diese zugegebener Maßen im Singular sehr leicht misszuverstehen ist. Ich verwende sie aber bei Nachfragen gegenüber Personen, die ich nicht gut genug kenne, auch und habe noch nie schlechte Erfahrungen gemacht.

Hahaha, das stimmt…Polyamorie gibt es ja auch… eieieiei, eine ganz normale Frage, mit der man am Ende auch ausdrückt, dass man sich für andere interessiert, wird hier auseinandergenommen.
Man kann es auch kompliziert machen. 🫣
Wieso, ist doch ganz einfach: "Was macht/en dein/e Partner*in*nen beruflich?"
 

landplage

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Grundsätzlich eine gute Fragestellung, auch wenn es nicht unbedingt um „distinguierte Herren“ geht (PS: Denk bitte mal drüber nach, ob Du Männer auch mal anders sehen kannst oder wenigstens anders und etwas neutraler darstellen kannst, denn es gibt auch andere Männer als Du so siehst).
Ich sehe auch Männer durchaus anders. Wenn man sich aber die „distinguierten“ Herren so ansieht, die sich bei den Abendveranstaltungen von Kongressen u. ä. Gern in den Mittelpunkt produzieren, dann schreit es zwar innerlich „sag es nicht“, aber manchmal kann ich da nicht widerstehen.

Ich habe auch Kreise (z. B. beruflich bis vor zwei Monaten einzige Frau in der Arbeitsgruppe), bei denen ich selbstbewusste, nicht überhebliche, charmante, mit Humor ausgestattete (und ich meine nicht den schenkelklopfenden Stammtischhumor), gebildete Männer treffe, die mir nicht ungefragt die Welt, mein Leben und mich als Frau erklären. Mit denen kann ich mich auch streiten, dass die Fetzen fliegen. Und hinterher ein Bier, einen Likör oder eine Erdbeerbowle trinken. Für die ich Kuchen backe und die mir ihre Holzkatze schenken, wenn sie ihren Schreibtisch räumen.
Aber diese Männer thematisiere ich hier nicht, weil sie mit dem Thema nichts zu tun haben, Teil meines Privatlebens sind und das hier im Forum eigentlich außen vor bleibt.
 
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implied

Melrose
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Jupp, geht in Ordnung, man muss sein Privates ja nicht breit treten 😊

Doch man muss auch nicht immer bestimmte Stereotypen herausziehen, um Argumente zu finden oder zu untermauern, denn die Gesellschaft ist glücklicherweise doch breiter aufgestellt - und zumeist freundlich (zumindest in meiner Welt).

Ich sage es mal so: Zum Glück bewege ich mich nicht in solchen Kreisen und muss es auch nicht. Immerhin bin ich der Boss, was mein Leben betrifft, ich entscheide, wann und wo ich bin 🤘🏻

Und selbst wenn ich es doch mal müsste, würde ich Mittel und Wege finden, aus der Situation herauszukommen oder gar nicht hineingehen muss.

Es entspricht nicht meiner Lebensphilosophie und schon gar nicht möchte ich mich in Kreisen bewegen (müssen), die mir unsympathisch sind, mir nicht gefallen oder mich sogar anekeln.

Für mich sind solche Umgebungen also nun mal eher Ausnahme und somit nur eher wenig argumentativ brauchbar. Symphathische, freundliche Menschen eignen sich gut für Konversation mit Substanz - solch distinguierte, überhebliche, sich produzierende Typen eignen sich für mich nicht.
 
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