implied
Melrose
- Registriert
- 06.07.08
- Beiträge
- 2.474
Ich hinterfrage die Thematik der genderneutralen Sprache schon allein des Berufs wegen ja doch schon sehr lange. Und ich bin keiner, der bei neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen seine eigene Meinung nicht überdenken würde. Bin ja kein Flacherdler
Es gibt zwar Argumente, das streite ich (nicht nur ich) gar nicht ab. Doch sind es eher Argumente, die die psychologische Komponente einer Interpretation des Genus in den Sexus als Basis haben. Das muss doch auch den Befürwortern, zumindest denen mit genug Hirnschmalz, längst klar sein.
Ich fand bisher jedoch nur wenig bis nahezu nichts, was tatsächlich „für“ eine solch drastische Veränderung der Sprache spricht oder diese rechtfertigen würde. Siehe dazu meine vorangegangenen Beiträge zu Effekt vs. Nebenwirkungen.
Und das Wenige, was ich fand, ist am Ende meist nichts anderes als (ggf. auf fehlerhafter Sprachkenntnis basierende) falsche Interpretation der Sprache. Auch das sollte so langsam in den Hirnwindungen der ideologisch Orientierten angekommen sein.
Hier wird aus meiner Sicht versucht, ein fehlgeleitetes Prinzip von Ursache und Wirkung mit aller Macht zu nutzen.
Wirkung: Frauen sind nur „mitgemeint“ = Ursache: Sprache - also ändern wir diese eben!
Dass die Ursache aber letztlich sozialgesellschaftlicher und nicht sprachlicher Natur ist, mögen die Befürworter entweder nicht sehen oder sie sehen es, glauben aber dennoch, mit einem moralischen und gesellschaftlichen Zwang zur Sprachveränderung die Wirkung ändern zu können.
Dagegen ist es notwendig, an der Ursache weiter zu arbeiten, das ist die logische Konsequenz. Da würde wohl auch der härteste Gendergegner (sofern er eben kein unverbesserlicher Macho aus der Gruppe „alter weißer Männer“ ist) kaum widersprechen. Dass wir als Gesellschaft an der Ursache schon seit Jahrzehnten arbeiten und bereits gute Fortschritte erzielten ist offensichtlich, es ist aber nach wie vor ein langwieriger Prozess. Und den werden wir mit Sexualisierung der Sprache schon jetzt offensichtlich erlebbar eher aufhalten, wir gehen gerade eher mehrere Schritte zurück, indem wir spalten statt einen.
Das in Betracht gezogen wird, dass unsere Sprache neutral sein kann und letztlich schon ist, kommt leider immer seltener vor, denn der Genus wird aufgrund der Ideologie der Befürworter schon jetzt immer weiter in den Hintergrund gedrückt.
Ein dazu passendes Gespräch habe ich erst gestern gehabt; Da las jemand aus der Zeitung vor, das Taylor Swift jetzt Milliardärin ist. Darauf sagte ich, „ja, sie ist schon längere Zeit eine der am meisten verdienendsten Musiker. Darauf entgegnete man mir geradezu vorwurfsvoll „Das heißt aber Musikerinnen!“. Darauf sagte ich, „Nein, denn sie verdient ja nicht nur am meisten unter allen Musikerinnen, sondern eben unter allen Musikern, sprich, sie verdient auch mehr, als die männlichen Musiker“.
Gut, dann hätte ich vielleicht weniger spontan reagieren können, erst mal kräftig überlegen, wie ich den Satz jetzt so formuliere, dass er auch bei Befürwortern durchgeht, Doppelnennung, anderer Satzaufbau etc…. aber das ist ja gar nicht das Thema an der Stelle!
An der Stelle wurde mir erneut klar, wie weit es die Minderheit mit ihrem lauten Geschrei nach „geschlechtergerechten Sprache“ schon gebracht hat, dass nämlich der eigentlich in sich so elegante generische Oberbegriff mehr und mehr in der Gesellschaft verloren geht, weil es manche nicht verstehen wollen. Die Sprache wird sexualisiert und ärmer, auch das wollen die Befürworter scheinbar ums verrecken nicht akzeptieren. Wir verlieren ein wirklich gutes sprachliches Mittel, und da es jetzt schon immer seltener verstanden wird, wird man moralisch dann immer schneller abgeurteilt. „Wie kann er es wagen, Tylor Swift als „Musiker“ zu bezeichnen!“.
Ein ähnliches Beispiel hatte ich übrigens vor vielen vielen Seiten, von den Befürwortern gerne überlesen oder nicht zur Kenntnis genommen, gepostet:
Eine Schriftstellerin und Schauspielerin (erinnere mich gerade nicht an den Namen), die dieser Art der Sexualisierung der Sprache nichts abgewinnen kann, erklärte in einem Interview: Ich bin lieber „eine der bedeutendsten deutschen Schriftsteller“ als “eine der bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen“. Denken Sie mal nach, wo der Unterschied darin liegt
Mit Kenntnis der Sprache ohne ideologisch getrübter Interpretation ganz klar verständlich!
Ich finde es echt Schade, dass der Thread in einem unerwartetem Maß an Kleingeisterei abdriftete, sich auf bewusst herausgefilterte Exzerpte und Nebenschauplätze versteift wurde, anstatt Intention eines Beitrages verstehen zu wollen, anstatt beim eigentlichen Thema zu bleiben und daran weiter zu arbeiten. Ich hoffe, wir bekommen die Kurve wieder dahin.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen schönen Sonntag Nachmittag.
Es gibt zwar Argumente, das streite ich (nicht nur ich) gar nicht ab. Doch sind es eher Argumente, die die psychologische Komponente einer Interpretation des Genus in den Sexus als Basis haben. Das muss doch auch den Befürwortern, zumindest denen mit genug Hirnschmalz, längst klar sein.
Ich fand bisher jedoch nur wenig bis nahezu nichts, was tatsächlich „für“ eine solch drastische Veränderung der Sprache spricht oder diese rechtfertigen würde. Siehe dazu meine vorangegangenen Beiträge zu Effekt vs. Nebenwirkungen.
Und das Wenige, was ich fand, ist am Ende meist nichts anderes als (ggf. auf fehlerhafter Sprachkenntnis basierende) falsche Interpretation der Sprache. Auch das sollte so langsam in den Hirnwindungen der ideologisch Orientierten angekommen sein.
Hier wird aus meiner Sicht versucht, ein fehlgeleitetes Prinzip von Ursache und Wirkung mit aller Macht zu nutzen.
Wirkung: Frauen sind nur „mitgemeint“ = Ursache: Sprache - also ändern wir diese eben!
Dass die Ursache aber letztlich sozialgesellschaftlicher und nicht sprachlicher Natur ist, mögen die Befürworter entweder nicht sehen oder sie sehen es, glauben aber dennoch, mit einem moralischen und gesellschaftlichen Zwang zur Sprachveränderung die Wirkung ändern zu können.
Dagegen ist es notwendig, an der Ursache weiter zu arbeiten, das ist die logische Konsequenz. Da würde wohl auch der härteste Gendergegner (sofern er eben kein unverbesserlicher Macho aus der Gruppe „alter weißer Männer“ ist) kaum widersprechen. Dass wir als Gesellschaft an der Ursache schon seit Jahrzehnten arbeiten und bereits gute Fortschritte erzielten ist offensichtlich, es ist aber nach wie vor ein langwieriger Prozess. Und den werden wir mit Sexualisierung der Sprache schon jetzt offensichtlich erlebbar eher aufhalten, wir gehen gerade eher mehrere Schritte zurück, indem wir spalten statt einen.
Das in Betracht gezogen wird, dass unsere Sprache neutral sein kann und letztlich schon ist, kommt leider immer seltener vor, denn der Genus wird aufgrund der Ideologie der Befürworter schon jetzt immer weiter in den Hintergrund gedrückt.
Ein dazu passendes Gespräch habe ich erst gestern gehabt; Da las jemand aus der Zeitung vor, das Taylor Swift jetzt Milliardärin ist. Darauf sagte ich, „ja, sie ist schon längere Zeit eine der am meisten verdienendsten Musiker. Darauf entgegnete man mir geradezu vorwurfsvoll „Das heißt aber Musikerinnen!“. Darauf sagte ich, „Nein, denn sie verdient ja nicht nur am meisten unter allen Musikerinnen, sondern eben unter allen Musikern, sprich, sie verdient auch mehr, als die männlichen Musiker“.
Gut, dann hätte ich vielleicht weniger spontan reagieren können, erst mal kräftig überlegen, wie ich den Satz jetzt so formuliere, dass er auch bei Befürwortern durchgeht, Doppelnennung, anderer Satzaufbau etc…. aber das ist ja gar nicht das Thema an der Stelle!
An der Stelle wurde mir erneut klar, wie weit es die Minderheit mit ihrem lauten Geschrei nach „geschlechtergerechten Sprache“ schon gebracht hat, dass nämlich der eigentlich in sich so elegante generische Oberbegriff mehr und mehr in der Gesellschaft verloren geht, weil es manche nicht verstehen wollen. Die Sprache wird sexualisiert und ärmer, auch das wollen die Befürworter scheinbar ums verrecken nicht akzeptieren. Wir verlieren ein wirklich gutes sprachliches Mittel, und da es jetzt schon immer seltener verstanden wird, wird man moralisch dann immer schneller abgeurteilt. „Wie kann er es wagen, Tylor Swift als „Musiker“ zu bezeichnen!“.
Ein ähnliches Beispiel hatte ich übrigens vor vielen vielen Seiten, von den Befürwortern gerne überlesen oder nicht zur Kenntnis genommen, gepostet:
Eine Schriftstellerin und Schauspielerin (erinnere mich gerade nicht an den Namen), die dieser Art der Sexualisierung der Sprache nichts abgewinnen kann, erklärte in einem Interview: Ich bin lieber „eine der bedeutendsten deutschen Schriftsteller“ als “eine der bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen“. Denken Sie mal nach, wo der Unterschied darin liegt
Mit Kenntnis der Sprache ohne ideologisch getrübter Interpretation ganz klar verständlich!
Ich finde es echt Schade, dass der Thread in einem unerwartetem Maß an Kleingeisterei abdriftete, sich auf bewusst herausgefilterte Exzerpte und Nebenschauplätze versteift wurde, anstatt Intention eines Beitrages verstehen zu wollen, anstatt beim eigentlichen Thema zu bleiben und daran weiter zu arbeiten. Ich hoffe, wir bekommen die Kurve wieder dahin.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen schönen Sonntag Nachmittag.