paul.mbp
Sternapfel
- Registriert
- 20.06.09
- Beiträge
- 4.991
Die Studie ist sehr interessant und ausgewogen, nochmals Danke dafür!
Thus, both studies suggest a dominance of the semantic priming (male or female) that is difficult to overcome by mere flagging (“^” or “*”) to remind recipients of the intended generic meaning.
Nach meinem Verständnis der Aussagen in der Studie ist die männliche Interpretation des generischen Maskulinums geringer wenn man die Teilnehmer explizit auf die generische Bedeutung hinweist. Doch auch trotz dieses Hinweises wird es zum Teil weiterhin männlich interpretiert.
Diese Hinweise auf die generische Verwendung erfolgten entweder direkt per Ansprache, oder indirekt, durch die Verwendung von Sonderzeichen. Dennoch kam es zur männlichen Interpretation des generisch gemeinten. (heisst dies das die Sonderzeichen „nutzlos“ sind?)
Man führt diese männliche Interpretation auf das „semantic priming“ zurück… das was man als Kind beim Verwenden der Sprache damit in Verbindung bringt. So wie @holzpolz in seinem Beispiel schrieb sehen Menschen die in der Ära Kohl aufgewachsen sind einen grossen stämmigen Mann vor ihrem geistigen Auge wenn sie Bundeskanzler lesen. Jüngere Menschen aus der Ära Merkel sehen wohl viel häufiger eine Frau (oder eine per Hand geformte Raute ) vor ihrem geistigen Auge…
Auch die Aussagen von @landplage werden bestätigt… selbst wenn klar ist das die generische Form verwendet wird, so wird diese häufiger männlich interpretiert.
Taken together, the present results suggest that the mere knowledge about the generic meaning does not suffice in resolving asymmetrical gender representations, neither in psycholinguistic experiments nor in real-life communication.
Das in der Studie erwähnte semantic priming scheint wohl einen grösseren Einfluss zu haben als es * oder andere hinzugedachte Sonderzeichen haben können.
Je inklusiver wir die Worte unseren Kindern mitgeben, je inklusiver sie die gelebte Wirklichkeit wahrnehmen… umso inklusiver ist die Bedeutung die sie in den Worten lesen.
The generic masculine elicits male-biased gender representations. For nonstereotyped group nouns, this effect is eliminated by providing contextual cues containing both male and female elements, but not by informing and continuously reminding recipients of the generic intention. These results are well explained by assuming two distinct psychological routes underlying biased gender representations. First, the generic masculine might be misunderstood as specifically intended, and second, it might automatically prime male elements. We advocate that a deeper understanding of these processes is crucial to advance the ongoing scientific and societal debate.
Bevor man die Sprache mit scheinbar wirkungslosen Sonderzeichen umbaut sollte man noch tiefgehender zu dem Thema und den zugrundeliegenden Wirkmechanismen forschen. Bis dahin ist es die Aufgabe des Verfassers eines Textes möglichst ausreichend Kontext mitzuliefern um Missinterpretationen zu vermeiden. Liebe Leserinnen und Leser…
Thus, both studies suggest a dominance of the semantic priming (male or female) that is difficult to overcome by mere flagging (“^” or “*”) to remind recipients of the intended generic meaning.
Nach meinem Verständnis der Aussagen in der Studie ist die männliche Interpretation des generischen Maskulinums geringer wenn man die Teilnehmer explizit auf die generische Bedeutung hinweist. Doch auch trotz dieses Hinweises wird es zum Teil weiterhin männlich interpretiert.
Diese Hinweise auf die generische Verwendung erfolgten entweder direkt per Ansprache, oder indirekt, durch die Verwendung von Sonderzeichen. Dennoch kam es zur männlichen Interpretation des generisch gemeinten. (heisst dies das die Sonderzeichen „nutzlos“ sind?)
Man führt diese männliche Interpretation auf das „semantic priming“ zurück… das was man als Kind beim Verwenden der Sprache damit in Verbindung bringt. So wie @holzpolz in seinem Beispiel schrieb sehen Menschen die in der Ära Kohl aufgewachsen sind einen grossen stämmigen Mann vor ihrem geistigen Auge wenn sie Bundeskanzler lesen. Jüngere Menschen aus der Ära Merkel sehen wohl viel häufiger eine Frau (oder eine per Hand geformte Raute ) vor ihrem geistigen Auge…
Auch die Aussagen von @landplage werden bestätigt… selbst wenn klar ist das die generische Form verwendet wird, so wird diese häufiger männlich interpretiert.
Taken together, the present results suggest that the mere knowledge about the generic meaning does not suffice in resolving asymmetrical gender representations, neither in psycholinguistic experiments nor in real-life communication.
Das in der Studie erwähnte semantic priming scheint wohl einen grösseren Einfluss zu haben als es * oder andere hinzugedachte Sonderzeichen haben können.
Je inklusiver wir die Worte unseren Kindern mitgeben, je inklusiver sie die gelebte Wirklichkeit wahrnehmen… umso inklusiver ist die Bedeutung die sie in den Worten lesen.
The generic masculine elicits male-biased gender representations. For nonstereotyped group nouns, this effect is eliminated by providing contextual cues containing both male and female elements, but not by informing and continuously reminding recipients of the generic intention. These results are well explained by assuming two distinct psychological routes underlying biased gender representations. First, the generic masculine might be misunderstood as specifically intended, and second, it might automatically prime male elements. We advocate that a deeper understanding of these processes is crucial to advance the ongoing scientific and societal debate.
Bevor man die Sprache mit scheinbar wirkungslosen Sonderzeichen umbaut sollte man noch tiefgehender zu dem Thema und den zugrundeliegenden Wirkmechanismen forschen. Bis dahin ist es die Aufgabe des Verfassers eines Textes möglichst ausreichend Kontext mitzuliefern um Missinterpretationen zu vermeiden. Liebe Leserinnen und Leser…