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Winterbanana
- Registriert
- 09.02.11
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- 2.196
Und deswegen haben wir in DE eine der wortreichsten, vielfältigsten und zeitenreichsten sowie flexionsreichsten Sprachen. Klingt plausibel.im Normalfall damit diese verständlicher wird, einfacher zu sprechen und zu schreiben ist,
Nein, Sprache entwickelt sich nicht "im Normalfall" in eine Richtung, die einfacher zu sprechen und zu schreiben ist. Da gibt es deutlich mehr Einflussgrößen, wie gesellschaftliche Strömungen, Zeitgeist, Einfluss anderer Kulturen und Sprachen und viele weitere mehr.
Ja. Ich bin Führungskraft und habe zudem mit berufsbedingt mit vielen Menschen bei meinen Mandanten zu tun. Ich kenne die Befindlickeiten der einzelnen Leute nicht, es ist daher für mich "ein kleiner Schritt" mit meinen sprachlichen Gewohnheiten zu brechen, bewusster mit meiner Sprache umzugehen und niemandem - im übertragenen Sinne - vor's Knie zu treten.Ernste Frage, hast du dann wirklich vor im Alltag so zu sprechen?
D.h., dass ich in der Regel versuche ein geschlechtesneutrales Wort zu nutzen oder eben ein Binnen-I spreche. Gelingt mir das in jedem Fall? Nein, weder gesprochen, noch geschrieben. War das am Anfang anstrengend? Klar, man bricht mit Gewohnheiten. Aber noch mal: Das kostet mich nichts. Ähnlich wie ein Lächeln, ein Danke oder einem freundlichen "Hallo" und dennoch gehe ich damit auf die Befindlichkeiten anderer ein.
Ich halte es für vollkommen verquer, Sprache plötzlich einen Entwicklungsstopp verpassen zu wollen, nur weil sie mir nicht gefällt. Das war "früher" schon Unsinn, als man Worte wie "geil" verbieten wollte und ist es heute immer noch.
Was aber ein wichtiger Punkt ist: Ich schreibe es anderen nicht vor. Ich begrüße es, wenn andere sprachlich entsprechende Rücksicht nehmen, aber würde nicht auf die Idee kommen, das im direkten Gespräch zu erwarten. Ich halte es aber umgekehrt genau so für unsinnig, es anderen verbieten zu wollen. Soweit im direkten, privaten Gespräch. Anders sieht das bei der Kommunikation von öffentlichen Stellen etc. aus. Da halte ich eine umfassende Ansprache für angemessen.
Worüber man sich lange streiten kann, ist die Form des Einbezuges: Doppelpunkt, Binnen-I, ... was auch immer. Ich finde da auch nicht jede Version schön, aber das ist nun mal das Ergebnis einer historisch entwickelten Sprache, bei der man ein männliches Sprachbild bevorzugt hat und nun versucht, das irgendwie "hinzubiegen".
Dennoch fällt es mir mittlerweile eher auf, wenn nicht gegendert wird, als wenn da irgendwas mit ":" steht. Sich darüber dermaßen zu ereifern, halte ich hingegen auch für Unsinn.
S.o. Nein. Ich halte aber schon die Wortwahl des "Stotterns" für abwertend, das ist das, was mich daran eher stört, als wenn jemand einfach nur sagt: "Ich mag das nicht, mache das nicht, aber wenn du/ihr das macht, ist das euer gutes Recht".Bin ich dann auch automatisch ein Bösmensch wenn ich nicht stottern möchte?