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Gendergerechte Sprache

Benutzer 176034

Gast
Was davon hätten die ereicht, wenn sie statt dafür zu kämpfen, darauf gewartet hätten, dass sich die Zeiten ändern?
Exakt dasselbe, bin ich der Meinung.
Zumindest hier in Deutschland.
Für anders gelagerte Ergebnisse fehlen mir leider die Tarot-Karten.

Wenn ich jetzt radikalfeministisch eingestellt wäre, würde ich sagen, na dann könnt Ihr Männer mal ausprobieren, wie es ist, immer "mit gemeint zu sein", wenn irgendwo von Ärztinnen, Pilotinnen oder Formel-1-Fahrerinnen sowie Bundesligaspielerinnen die Rede ist.
Bin ich aber nicht. Höchstens bei Männern, die sich a***ig aufführen.
Es gibt jede Menge Männer, die bei ihren Ladys zu Hause unter der Knute stehen. Ist nix Neues. Wärest Du nun tatsächlich radikalfeministisch, dann sähe ich vorm geistigen Dein diabolisches Grinsen, hinter dem stünde: "Geschieht dir recht - du bist auch mal dran."
Du bist aber nicht radikalfeministisch, wie ich das interpretiere und deshalb ist doch auch alles in Ordnung.
Wozu Szenarien durchspielen, die es so nicht gibt?
 
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Martin Wendel

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Ich bitte um Erläuterung.
Du äußerst die Befürchtung, dass Männer irgendwann die "Ärsche" sind - also wohl irgendwann weniger wert, weniger bedeutend, weniger relevant. Das klingt für mich nach Pudels Kern.

Eine natürliche Entwicklung der Sprache wird das irgendwie schon gebacken kriegen aber dieses Nachhelfen mit den Argumenten, wie "zwingend notwendig" das sei...
Wie sieht deiner Meinung nach eigentlich eine "natürliche Entwicklung der Sprache" aus? Offenbar ist es schonmal keine natürliche Entwicklung in deinem Sinne, wenn seit den 80er-Jahren (oder sogar schon früher?) Debatten um eine genderneutrale Sprache geführt werden, die ursprünglich auf wissenschaftlicher Ebene stattgefunden haben und nach und nach Einzug in unseren Alltag erhalten, weil sich zunehmend Menschen, Organisationen und Medien dazu entscheiden, diese zu verwenden.

Und ich unterstelle mal, dass du es genauso wenig als natürliche Entwicklung betrachten würdest, wenn per Gesetz eine genderneutrale Sprache festgeschrieben wird.

Also, was ist eine "natürliche Entwicklung der Sprache" für dich? Wie würde sowas von statten gehen, wenn nicht wie derzeit ("von unten nach oben")?

Leider falsch, denn die "gegebenen Mittel" sind im Regelwerk für die deutsche Rechtschreibung festgelegt.
Warum beantwortest du meine Frage nicht?

Wie schon erwähnt: Wenn wir statt Kund:innen also Kund/-innen oder Kund(innen) schreiben, ist plötzlich alles in Ordnung? Beides entspräche den amtlichen Regeln. Ich bezweifle es.
 
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Benutzer 176034

Gast
Also, was ist eine "natürliche Entwicklung der Sprache" für dich? Wie würde sowas von statten gehen, wenn nicht wie derzeit ("von unten nach oben")?
Eine natürliche Entwicklung der Sprache ist alles das, was keiner Nachhilfe, keinem Nachdruck bedarf. Der Lauf der Dinge eben.
Praktisch die Zeit. So, wie selbige alle Wunden heilt, ist sie auch geeignet, die Weichen zu stellen, wenn es so weit ist und nicht, wenn es uns in den Sinn kommt und dann am besten sofort!
Wir können hier philosophieren, wie wir wollen. Ich sehe und spüre Ablehnung in den Änderungsversuchen der deutschen Sprache. Sie hat sich bis heute ebenfalls im Alleingang entwickelt - manchmal kam sogar eine Rechtschreibreform, die vieles einfacher machen sollte und trotzdem schreibt nur gefühlt jeder 20. Schüler halbwegs lesbar.

Die von Dir erwähnten jahrzehntelangen Debatten müssen klammheimlich unter dem Top-Secret-Zelt abgehalten worden sein - ich habe sie in den 80ern wahrhaftig nicht bemerkt.

Was ich bemerkt habe, war lediglich, dass sich völlig unproblematisch Freundschaften bilden konnten, ohne auf die Hautfarbe zu achten. Ich hatte gar keinen Bock, mich von irgendwelchen Debatten abhalten zu lassen. Ob sie nun die Hautfarbe oder das Geschlecht zum Inhalt hatten... War mir völlig egal.
Wer nett, freundlich und hilfsbereit zu jedermann/-frau ist, hat nichts zu befürchten. Ich liefere das, also erwarte ich es auch.
Nach diesem Fairness-Prinzip verfahre ich, seit ich denken kann.
 
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Martin Wendel

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Eine natürliche Entwicklung der Sprache ist alles das, was keiner Nachhilfe, keinem Nachdruck bedarf. Der Lauf der Dinge eben.
Praktisch die Zeit. So, wie selbige alle Wunden heilt, ist sie auch geeignet, die Weichen zu stellen, wenn es so weit ist und nicht, wenn es uns in den Sinn kommt und dann am besten sofort!
Du beschreibst doch genau jenen Prozess, der momentan passiert. Es wächst eine Generation an jungen Menschen heran, bei der das Gendern bei vielen zum ganz normalen Sprachgebrauch dazugehört - ohne, dass da irgendjemand mit Zwang oder Druck nachhilft.

Die von Dir erwähnten jahrzehntelangen Debatten müssen klammheimlich unter dem Top-Secret-Zelt abgehalten worden sein - ich habe sie in den 80ern wahrhaftig nicht bemerkt.
Nicht Top-Secret aber halt auf wissenschaftlicher Ebene. Aber ich habe mich geirrt, das hat nicht in den 80er Jahren begonnen, sondern die Sprachwissenschaft in Deutschland befasst sich seit Mitte der 70er Jahre, also seit bald 50 Jahren, damit.
 

Michael Reimann

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Eine natürliche Entwicklung der Sprache ist alles das, was keiner Nachhilfe, keinem Nachdruck bedarf. Der Lauf der Dinge eben.
Praktisch die Zeit. So, wie selbige alle Wunden heilt, ist sie auch geeignet, die Weichen zu stellen, wenn es so weit ist und nicht, wenn es uns in den Sinn kommt und dann am besten sofort!
Wir können hier philosophieren, wie wir wollen. Ich sehe und spüre Ablehnung in den Änderungsversuchen der deutschen Sprache. Sie hat sich bis heute ebenfalls im Alleingang entwickelt - manchmal kam sogar eine Rechtschreibreform, die vieles einfacher machen sollte und trotzdem schreibt nur gefühlt jeder 20. Schüler halbwegs lesbar.

Die von Dir erwähnten jahrzehntelangen Debatten müssen klammheimlich unter dem Top-Secret-Zelt abgehalten worden sein - ich habe sie in den 80ern wahrhaftig nicht bemerkt.

Was ich bemerkt habe, war lediglich, dass sich völlig unproblematisch Freundschaften bilden konnten, ohne auf die Hautfarbe zu achten. Ich hatte gar keinen Bock, mich von irgendwelchen Debatten abhalten zu lassen. Ob sie nun die Hautfarbe oder das Geschlecht zum Inhalt hatten... War mir völlig egal.
Wer nett, freundlich und hilfsbereit zu jedermann/-frau ist, hat nichts zu befürchten. Ich liefere das, also erwarte ich es auch.
Nach diesem Fairness-Prinzip verfahre ich, seit ich denken kann.
"Liebe Digga Liebe!" - Das Wort "Digga" steht (noch) nicht im Duden, wird aber von vielen Menschen - hauptsächlich jüngeren - jeden Tag 1000x gesagt. Stört komischerweise niemanden. Weil es eben OPTIONAL ist. Du musst es nicht sagen.

Sprache "entwickelt" sich nicht "einfach so". Sie entwickelt sich weil Menschen sie sprechen oder schreiben. Und die hier viel zitierten Rechtschreiberegeln sind auch nicht so vom Himmel gefallen, auch die entwickeln sich durch die Menschen, die sie anwenden. Oder warum darf jetzt "Delfin" geschrieben werden? Oder warum steht "Googeln" im Duden. Sicher nicht von alleine.

Und so ist es auch mit dem Gendern. Es kommt von unten, nervt einige, (wie damals der "Deffin" auch), aber es entwickelt sich.
 
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Benutzer 176034

Gast
wird aber von vielen Menschen - hauptsächlich jüngeren - jeden Tag 1000x gesagt.
Davor hat jeder "Ey" am Satzende gesagt. War in meiner Zeit so. War ebenfalls eine Unart, klang fürchterlich und starb erfreulicherweise aus.
Heute heißt es eben "Digga" - aber eben nur bei wenigen Leuten. Sie sind definitiv in der Minderheit (und die wollen wir doch schützen...) ;)

Geht’s dir jetzt wieder nicht schnell genug? Du bist schwer zufrieden zu stellen. ;)
Ich bin nicht der, der es nicht erwarten kann...;)
 

Michael Reimann

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Davor hat jeder "Ey" am Satzende gesagt. War in meiner Zeit so. War ebenfalls eine Unart, klang fürchterlich und starb erfreulicherweise aus.
Heute heißt es eben "Digga" - aber eben nur bei wenigen Leuten. Sie sind definitiv in der Minderheit (und die wollen wir doch schützen...) ;)
Zu "meiner Zeit" war es sehr unpopulär bzw. unfein "geil" zu sagen. Heute ist das im allgemeinen Sprachgebrauch enthalten. So gibt es zahlreiche Beispiele in die eine oder andere Richtung.

Das mit der "Digga" Minderheit weißt Du woher? Oder ist das nur Deine "gefühlte" Wahrheit.
 

Benutzer 176034

Gast
Das mit der "Digga" Minderheit weißt Du woher? Oder ist das nur Deine "gefühlte" Wahrheit.

Mein Leben, also mein Umfeld (Freunde, Bekannte, Kunden, Kollegen, Kinder meiner Freunde/Bekannten etc.) reflektiert mir das. Ich nehme es nicht wahr.
Einzig bei Live-Konzerten höre ich dieses Wort mehrfach. Und da spricht es dann der Sänger aus und das klingt nicht mal unbedingt unangenehm.
Spricht ein 13jähriger einen Senioren so an, beantwortet er mir erstmal 2-3 Fragen…
 

Benutzer 176034

Gast
So gibt es zahlreiche Beispiele in die eine oder andere Richtung.

…, die belegen, dass es die Zeit alleine geregelt hat. Oder ist Dir bekannt, wer sich für das Wörtchen „geil“ so reingelegt hat, dass es heute als normal angesehen wird?
Mir wäre da keiner in Erinnerung…[emoji848]
 

Michael Reimann

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…, die belegen, dass es die Zeit alleine geregelt hat. Oder ist Dir bekannt, wer sich für das Wörtchen „geil“ so reingelegt hat, dass es heute als normal angesehen wird?
Mir wäre da keiner in Erinnerung…[emoji848]
Dieses "die Zeit regelt alleine" ist einfach nicht wahr. Was ist die Zeit in diesem Zusammenhang? Wörter werden vergessen, oder entstehen neu, weil Menschen das so machen. Ja diese Prozesse brauchen auch ihre Zeit, keine Frage, aber es passiert eben nicht von alleine. Und das Beispiel "geil" ist gut: Es hat sich niemand dafür "reingelegt", sondern es wurde einfach von den Menschen übernommen. Gegen mögliche Widerstände. Und beim Gendern ist es ähnlich, Wiederstände gibt es nur von Leuten, die nicht betroffen sind. Die sich für "die korrekte Sprache" einsetzen, die den Duden zitieren. Alles nur um zu vertuschen, dass ihnen genau DIESE Änderung der Sprache nicht gefällt. Und ja, vielleicht ändert sich das ganze noch, weil MENSCHEN es anders machen, aber ganz sicher nicht "von alleine".

Diese Diskussion hier zeigt ja, dass es ein Prozess ist, den Menschen machen und nicht irgendeine abstrakte Instanz.

Mein Leben, also mein Umfeld (Freunde, Bekannte, Kunden, Kollegen, Kinder meiner Freunde/Bekannten etc.) reflektiert mir das. Ich nehme es nicht wahr.
Einzig bei Live-Konzerten höre ich dieses Wort mehrfach. Und da spricht es dann der Sänger aus und das klingt nicht mal unbedingt unangenehm.
Spricht ein 13jähriger einen Senioren so an, beantwortet er mir erstmal 2-3 Fragen…
Das mag für Dein Umfeld stimmen, aber das ist nicht repräsentativ für die Bevölkerung.
Wenn Du mal (was man aber eigentlich nicht will) in eine WhatsApp-Gruppe von Jugendlichen schaust wirst Du überrascht sein, was da so abgeht. Und ja, die sprechen alle irgendwie Deutsch. 🤣
 

Cohni

Ananas Reinette
Unvergessen
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Und der Generationen-Sprachenkonflikt ist völlig normal und den gibt es, seit es Generationen gibt.

Kann man auch ganz locker sehen und nicht gleich den Untergang des Abendlandes vermuten...😊
 
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bmf89

Normande
Registriert
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584
Nachdem ich jetzt hier wieder einige Beiträge lesen musste, steht für mich definitiv fest, dass die Führungsriege von Apfeltalk soweit linksgrün eingestellt ist, dass eine sachliche Diskussion zu diesem Thema nicht mehr möglich ist!
Du beschreibst doch genau jenen Prozess, der momentan passiert. Es wächst eine Generation an jungen Menschen heran, bei der das Gendern bei vielen zum ganz normalen Sprachgebrauch dazugehört - ohne, dass da irgendjemand mit Zwang oder Druck nachhilft.
Und genau hier haben wir das Problem: An den Unis studiert fast nur noch dieselbe Suppe an Menschen die Fächer Philosophie, Germanistik usw. die sich politisch äußerst links befinden. Die andere Minderheit wird frühzeitig mundtot gemacht. Entsprechend drücken die ihre Ideologie des toleranten, offenen, bunten Deutschland durch aber in so einer verbitterten Weise, dass die Mehrheit hier völlig außen vor gelassen wird. Zu allem Übel zeigt sich das auch, erneut, im ÖRR wieder, denn hier wird doch nur noch ein Einheitsbrei an Meinungen akzeptiert und vertreten.

Wehe man ist dann nicht deren Meinung oder lehnt wie hier die gendergerechte Sprache ab, dann kommen die typischen Aussagen á la:
- Man nimmt dir doch nichts weg
- Willst du nicht das sich andere Wohlfühlen?

Mittlerweile kotze ich im Strahl, weil wir uns in Deutschland (in der Öffentlichkeit) mit Fragen beschäftigen, die dermaßen absurd sind, dass selbst das Ausland über Deutschland den Kopf schüttelt.
 
  • Haha
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Benutzer 176034

Gast
Das mag für Dein Umfeld stimmen, aber das ist nicht repräsentativ für die Bevölkerung.

Was ist denn dann repräsentativ, wenn nicht das eigene Leben?
Für mein Umfeld „mag es stimmen“, sagst Du. Dieses Umfeld besteht aus mehreren hundert Leuten von 0,25 bis weit über 90 Jahren. Da kann ich keine Quersumme bilden?
Wann dann? Wenn ich diesen Fred lese etwa?