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Gendergerechte Sprache

Martin Wendel

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"Haben wir keine größeren Probleme, setze deine Prioritäten mal gerechter"
@joschijoschi: Das würde mich wirklich interessieren. Wenn man auf deine (aus deiner Sicht ja berechtigte) Kritik einfach so antworten würde: "Hast du keine anderen Probleme, als dich über das Wort KundInnen zu beschweren?" Würdest du das für eine sinnvolle und gute Diskussion halten? Bringt uns das irgendwie weiter?

Ich vermute mal deine Antworten werden "Nein" sein. Warum solche Aussagen dann überhaupt in eine Diskussion einbringen? Ich verstehe es nicht.

Das nicht, aber bevor wir die Sprachregelung fordern, sollten wir das reale Problem angehen.
Also erst dann, wenn die Gehaltsschere geschlossen ist, ist es für dich in Ordnung, dass wir im Apfeltalk-Magazin auf gendergerechte Sprache achten?
 
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Bitnacht

Normande
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... oder unterstellt wird, politisch rechts zu stehen.
  • Wenn jemand anderen Menschen verbieten will, auf Gleichberechtigung abzielende Schreibweisen zu verwenden, und die Begründung dafür nicht wirklich zwingend ist, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass andere Motive vermutet werden.
  • Jemanden, der aus alter Gewohnheit „dudenkonform“ schreibt, an den Pranger zu stellen, ist sicher nicht richtig.
  • Wenn jemand für eine Organisation eine Sprachregelung festlegt, dann geschieht das im Allgemeinen, um störende Diskussionen zu vermeiden und je nach Zugehörigkeit zur Organisation, sind so beschlossene Regeln einzuhalten, auch wenn sie nicht im Duden stehen.
  • Wenn jemand als Scherz seine Rede mit: „Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen zuhause an ihren Fernsehern und Fernseherinnen …” beginnt, dann ist das sicher amüsant. Wer ähnliche Scherze aber immer nur bei weiblichen Menschen im Arbeitsumfeld macht, begeht vermutlich Mobbing.
  • Heute müssten wir eigentlich schon einen Schritt weiter sein, weil bei der unter „divers“ gefassten Selbstdefinition eine Anrede mit „*Innen“ zumindest auf den ersten Blick zu kurz greift.
Ich glaube, dass einige - sagen wir mal „feministische“ - Lösungskonzepte die nicht-binäre Sichtweise per se erstmal nicht berücksichtigen und vielleicht überarbeitet werden müssen. Das heist aber nicht, dass man momentane Best-Practice-Regeln ignorieren sollte. Stattdessen ist es gut sich daran zu halten, bis etwas besseres kommt.
 

mbert

Macoun
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Also erst dann, wenn die Gehaltsschere geschlossen ist, ist es für dich in Ordnung, dass wir im Apfeltalk-Magazin auf gendergerechte Sprache achten?
Das ist letztlich eine Frage von Angebot und Nachfrage. Ihr seid ja nicht der Staat, dessen Aktionen durch das Volk legitimiert sein müssen.

Insofern kann die Konsequenz sein, dass Ihr viele neue Leser gewinnt, weil die das ganz toll finden, dass es gar nichts ändert, weil es von den meisten ignoriert wird oder dass Ihr Leser verliert, weil die sich davon gestört finden.

Ich persönlich lege Publikationen schon einmal beseite, wenn ich die Sprache als penetrant empfinde. Das heißt aber auch nicht, dass ich das wegen eines Binnen-I täte.
 

mbert

Macoun
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Wenn jemand anderen Menschen verbieten will, auf Gleichberechtigung abzielende Schreibweisen zu verwenden, und die Begründung dafür nicht wirklich zwingend ist, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass andere Motive vermutet werden.
Ge- und Verbote gibt es ja durchaus auf beiden Seiten. Ich würde das eher unter "autoritär" zusammenfassen, und das ist von vorn herein weder exklusiv links oder rechts. Ein Vorwurf, den ich den Vertretern des Genderns durchaus mache, ist, dass durch die einseitige Umdefinition der Semantik hinter generischen Sprachformen (vor allem hier den meist grammatisch maskulinen Gattungsbegriffen) letztlich zur Folge hat, dass, wer nicht gendert, andere diskriminiert. Das ist hier in der Disussion auch schon impliziert worden, als behauptet wurde, es gäbe keine generischen Formen. Insofern ist die Sichtweise, die dahinter steht, schon einmal invasiv, und es wird schwierig, hier einen Kompromiss zu finden.

Letztlich ging das alles für ziemlich lange Zeit ganz gut nebeneinander: die einen haben so geredet, die anderen anders. In den letzten Jahren hat es aber regelrechte Offensiven für das Gendern gegeben, die halt oft mit Zwang (etwa an Universitäten) oder auch mit "sanfterem", aber entschiedenen Assimilationsdruck einhergingen. Ich denke, dass da auch der Grund liegt, warum diese Thematik mittlerweile ein echter Aufreger ist.

Ich habe keine Kinder. Hätte ich welche, wäre ich stinksauer, wenn die in Kindergarten und Schule beigebracht bekämen, dass es nicht reicht, von seinen "Freunden" zu reden, nein, es müssten "Freundinnen und Freunde" sein. Schulen sind staatliche Institutionen, und wenn die im direkten Konflikt zum erklärten Willen der Bevölkerungsmehrheit agieren, sehe ich da schon ein Problem.

Wenn jemand für eine Organisation eine Sprachregelung festlegt, dann geschieht das im Allgemeinen, um störende Diskussionen zu vermeiden und je nach Zugehörigkeit zur Organisation, sind so beschlossene Regeln einzuhalten, auch wenn sie nicht im Duden stehen.
Wo ich arbeite, wird seit einiger Zeit in Kommunikation an alle Kollegen mit den Sternchen geschrieben. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass man damit dem vorbeugen wollte, dass jemand die Firma wegen Diskriminierung verklagte. Selbst wenn so eine Klage abgewiesen würde (aktuell sieht es ja noch danach aus), wollte man sich solchen ärgerlichen Dingen nicht aussetzen.

Das ist letztlich auch ein Aspekt, wo ich eine gewisse Aggressivität und Autoritarismus bemerke - es wird ein vorauseilender Gehorsam erzeugt.

Heute müssten wir eigentlich schon einen Schritt weiter sein, weil bei der unter „divers“ gefassten Selbstdefinition eine Anrede mit „*Innen“ zumindest auf den ersten Blick zu kurz greift.
Gerade darin sehe ich ein gutes Argument für die Verwendung der generischen Sprachformen mit all ihren Vor- und Nachteilen. Das künstliche Auftrennen ist - siehe meinen Beitrag weiter oben - aus meiner Sicht eher kontraproduktiv.

Ich glaube, dass einige - sagen wir mal „feministische“ - Lösungskonzepte die nicht-binäre Sichtweise per se erstmal nicht berücksichtigen und vielleicht überarbeitet werden müssen. Das heist aber nicht, dass man momentane Best-Practice-Regeln ignorieren sollte. Stattdessen ist es gut sich daran zu halten, bis etwas besseres kommt.
Ich glaube, gerade darüber wird ja hier auch diskutiert - was nun die "Best-Practice-Regeln" sind ;)
 

angerhome

Lord Grosvenor
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@joschijoschi: Das würde mich wirklich interessieren. Wenn man auf deine (aus deiner Sicht ja berechtigte) Kritik einfach so antworten würde: "Hast du keine anderen Probleme, als dich über das Wort KundInnen zu beschweren?" Würdest du das für eine sinnvolle und gute Diskussion halten? Bringt uns das irgendwie weiter?

Ich vermute mal deine Antworten werden "Nein" sein. Warum solche Aussagen dann überhaupt in eine Diskussion einbringen? Ich verstehe es nicht.


Also erst dann, wenn die Gehaltsschere geschlossen ist, ist es für dich in Ordnung, dass wir im Apfeltalk-Magazin auf gendergerechte Sprache achten?
Habe ich das gesagt?
War die Rede vom Gendern auf Apfeltalk oder doch allgemein?
Wie der Titel schon sagt geht es um, ich zitiere:"Gendergerechte Sprache" und nicht um gendergerechte Sprache im Apfeltalk Magazin.

Warum also und ich bitte Dich höflichst, direkt zu antworten und nicht zu verklausuliert oder meine Frage verdrehend, drehst Du mir meine Worte im Mund um?

Ich denke zudem, dass Dein Intellekt Dir ermöglicht zu erkennen, dass die Gehaltsschere nur ein Beispiel war, das zu lösen ich für wichtiger halte.
 

Martin Wendel

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Warum also und ich bitte Dich höflichst, direkt zu antworten und nicht zu verklausuliert oder meine Frage verdrehend, drehst Du mir meine Worte im Mund um?
Ich habe nicht deine Worte im Mund umgedreht, ich habe dir eine Frage gestellt. Die kannst du einfach mit "nein" beantworten. Mir war schlichtweg nicht klar, wovon du sprichst – immerhin ging es ursprünglich um Apfeltalk, und du hast von "wir" gesprochen.

Aber um nochmal auf deinen Beitrag einzugehen: Eine geschlechtergerechte Sprache kann jede und jeder einfach so verwenden – direkt und unmittelbar. Andere Formen der Ungleichbehandlung (etwa die angesprochene Gehaltsschere, aber auch andere) sind für Einzelpersonen ungemein schwerer zu beseitigen. Was nicht bedeutet, dass man sich trotzdem dafür einsetzen kann und soll – bevor mir da wieder ein Strick draus gebastelt wird. Aber auf das geschriebene und gesprochene Wort kann man selbst Einfluss nehmen.
 

Bitnacht

Normande
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Ich glaube, gerade darüber wird ja hier auch diskutiert - was nun die "Best-Practice-Regeln" sind ;)

Ich verstehe jetzt möglicherweise die Ironie nicht.

Für finden von Best-Practice-Regeln ist der Diskussionskreis hier im Café nicht gut besetzt.

Hier wurde aus meiner Sicht nur im Nachhinein gemeckert, nachdem die AT-Redaktion nach mutmaßlich reiflicher Überlegung beschlossen hat, sich einem an vielen Orten bereits etablierten Verfahren anzuschließen.

Wer eine
einseitige Umdefinition der Semantik hinter generischen Sprachformen
befürchtet, hat es natürlich schwer, sich dem Neuem zu öffnen.
 

mbert

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joschijoschi

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@joschijoschi: Das würde mich wirklich interessieren. Wenn man auf deine (aus deiner Sicht ja berechtigte) Kritik einfach so antworten würde: "Hast du keine anderen Probleme, als dich über das Wort KundInnen zu beschweren?" Würdest du das für eine sinnvolle und gute Diskussion halten? Bringt uns das irgendwie weiter?

Ich vermute mal deine Antworten werden "Nein" sein. Warum solche Aussagen dann überhaupt in eine Diskussion einbringen? Ich verstehe es nicht.

Das Zitat "Haben wir keine größeren Probleme, setze deine Prioritäten mal gerechter?" stammt ja nicht von mir, was soll ich dazu sagen?
Frag denjenigen, der das Zitat gebracht hat.



Also erst dann, wenn die Gehaltsschere geschlossen ist, ist es für dich in Ordnung, dass wir im Apfeltalk-Magazin auf gendergerechte Sprache achten?

Solange man Frauen nicht zwingen kann, Vollzeit zu arbeiten und ihnen die freie Berufswahl zugesteht, wird es immer eine "Gehaltsschere" geben. Das ist aber auch völlig egal und genauso unwichtig, wie die "gendergerechte" Sprache.

im übrigen verwendet ihr keine gendergerechte Sprache, den „KundInnen“ schließt diverse aus.
 
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Martin Wendel

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joschijoschi

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Hat wer anderer zur Tastatur gegriffen?

Wer lesen kann, hat Vorteile. Der Satz stammt nicht von mir.

Beitrag 216 (Saw)

Damit wäre ja die Topantwort gewesen, die das ganze Thema auch schnell abgeschlossen hätte,
"Haben wir keine größeren Probleme, setze deine Prioritäten mal gerechter"

Und? Wer hat´s geschrieben?




Das Wort beinhaltet Kunden und Kundinnen, nur ohne Klammern.
Das Wort KundInnnen schließt genau genommen alle aus, weil es dieses Wort in der deutschen Sprache nicht gibt.
 
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Heisst das nicht mehr "Kundin"?

 

Salud

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Wer lesen kann, hat Vorteile. Der Satz stammt nicht von mir.

Beitrag 216 (Saw)




Das Wort KundInnnen schließt genau genommen alle aus, weil es dieses Wort in der deutschen Sprache nicht gibt.

Ok, war nur ein Hinweis, das Wort ist leicht zu verdauen und es ist in Ordnung, hast du generell ein Problem mit dem "Gendern"? Stehst du eher auf die traditionelle Formen der Liebe und kannst mit der neuen Zeit weniger was anfangen? Oder geht es dir lediglich nur um das Wort an sich?