Danke für eure Posts, aber das ganze hat sich schon erledigt, war mir das Teil am Samstag kaufen.
Bisher kann ich mich nicht beschweren, habe zwar wegen dem langweiligen Winterwetter noch nicht viele Fotos gemacht, aber einige sind ganz gut geworden.
Der Sensor macht einen ordentlichen Eindruck, die Bilder sind detailreich und die Farben sind gut, wenn auch nicht auf D90-Niveau.
Beim Rauschen kann sie auch recht gut mit der D90 mithalten, was ich so jetzt nicht erwartet hätte, ISO 1000 ist noch recht gut benutzbar, danach geht's ziemlich bergab.
Einziger Nachteil ist bisher, dass wegen dem FT-Sensor das Freistellen noch schwerer fällt; wo bei Vollformat f4 ausreicht, brauche ich bei APS-C schon f2.8 und bei der E-P1 dementsprechend f2, aber für eine Zweit-Kamera ist das definitv in Ordnung.
@ Irreversibel
Was mich an der Sigma enttäuscht hat?
So ziemlich alles!
Erstmal das Gehäuse: Was auf Bildern noch nach klassischem, funktionalem Design aussah, ist in Realität ein hässliches Stück schwarzes Metall und Plastik. Die Kamera liegt durch die eckige Form schlecht in der Hand, die Tasten und Wahlräder haben einen viel zu harten Druckpunkt und machen billig klingende, hohle Geräusche. Alles fühlt sich nicht nach 699€ sondern eher nach 199€ an (OK, ich habe nur 250 bezahlt, aber bei einer UVP von 699€ erwartet man etwas hochwertigeres).
Zum Handling: Irgendwie wurde ich damit nicht ganz warm. Eigentlich soll die DP1 ja eine Kamera sein, die auf den überflüssigen Mist der Kompaktkameras verzichtet und einfach nur Fotos macht. Schlecht nur, wenn man die Bedienlogik von billigen 100€ Kompaktcams übernimmt. Die Einstellung von Blende, Zeit und ISO in den (halb-)manuellen Modi ist absolut nervtötend, Zeit und Blende funktionieren über die Links/Rechts Knöpfe des Steuerkreuzes, der Wechsel zwischen den Beiden über irgendeine der 10 schwarz angepinselten Tasten, die sich alle dadurch auszeichen, das man ohne genaues Hinschauen ihren Sinn und Zweck nicht mal erahnen kann. Nach 5000 Fotos hat man sich die Tasten vielleicht eingeprägt, aber soweit ist es bei mir gar nicht gekommen. ISO stellt man über den linken Knopf einer Zoom-Wippe (was macht sowas an einer Kamera mit Festbrennweite?) ein, wobei die ISO Werte durchlaufen; will heißen von ISO 100 bis ISO 50 muss man 6 mal drücken, und wenn man Pech hat, drückt man einmal zu viel. Wenn man das durch die andere Zoom-Taste versucht auszugleichen, stellt man das Bracketing ein, wieder durchlaufend von ±0,3 bis ± 3,0, später wundert man sich dann warum jedes zweite Bild falsch belichtet ist. Der Autofokus ist lahm und macht Geräusche als wäre er kaputt.
Wenn man dann ein Bild gemacht hat, darf man erstmal warten, denn bei Benutzung von RAW braucht die Kamera ca. 5 Sekunden bis man sich das Bild anschauen oder ein Weiteres machen kann. Zur Beurteilung von Belichtung und Schärfe kann man dann ein unbrauchbares, grobpixliges und farbstichiges Display zu Rate ziehen, was bei mir darin endete, dass ich alle Bilder die im A-Modus gemacht wurden gelöscht habe, weil sie auf dem Display überbelichtet aussahen.
Daheim am Rechner hatte ich dann meine manuell geschossenen Bilder, die allesamt unterbelichtet waren.
Zur Bildqualität: Die Bilder die ich mit der Sigma gemacht habe, waren nicht schlecht, korrekt belichtet (nachdem ich mich nicht mehr aufs LCD verlassen habe) und ziemlich scharf. Rauschen gibt's ab ISO 50 frei Haus, ebenso einen sensationellen Grünstich in den Schatten, der sich auch durch Nachbearbeitung weder mit dem Sigma Programm, noch mit Aperture oder Photoshop entfernen ließ, auch gutes Zureden und Stoßgebete zu Gott halfen nicht.
Dazu kommt dass die Farbwiedergabe eine absolute Katastrophe ist, die Grünwerte übertöne alles und sind dabei noch nicht mal schön. Grün sieht bei der Sigma aus wie aus dem Kaugummiautomat oder aus Super Mario 64, grell, ohne Farbaubstufungen und absolut künstlich. :kotz:
Das Objektiv machte –abgesehen von der völlig unpassenden Brennweite, der Lochkamera-artigen maximalen Blendenöffnung und der Nahgrenze von schätzungsweise 3m– einen recht angenehmen Eindruck, wenig Verzerrung, scharf bis in die Ecken und schon bei Offenblende frei von Vignette (welch wunder bei f4).
Ich konnte mit der Kamera absolut nichts anfangen, habe sogar bei Anlässen für die ich die DP1 extra gekauft hatte (Spaziergang mit dem Hund, Städtereisen etc.) lieber die schwere DSLR-Ausrüstung mitgenommen anstatt mit dem Teil zu fotografieren.
Die Kamera hat seit April 2009 gerade einmal 110 Aufnahmen runter, ich denke das sagt alles.
Die einzigen Menschen die mit dem Ding vielleicht glücklich werden, sind S/W-Architekturfotografen, Landschaftsfotografen mit Super Mario Ästhetik und Fotokünstler mit Spezialisierung auf Grün (Grün rauschendes Quadrat auf weißem Grund, oder so was).