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Digitaler Ausweis per Smartphone in Deutschland geplant

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Es ist vollkommen unerheblich, ob wir uns auf Use Cases konzentrieren - es wird schlicht nicht passieren. Ich würde da gerne was anderes sagen, aber so ist es nunmal. Weder wird sich Hamburg oder Bremen von Bayern vorschreiben lassen, "wie man es richtig" macht, noch werden sich die Bundesländer vom Bund etwas vorschreiben lassen, wo dieser keine Regelungskompetenz hat.
Und damit ist der Drops gelutscht. Kann man sch**** finden. Finde ich auch sch****. Ändert aber nichts am Ergebnis.
Genau. Es wird sich nichts gravierendes ändern. Und den Hauptgrund zitiere ich jetzt nochmal:
16 Länder, 19 Regierungsbezirke, 294 Landkreise, 106 kreisfreien Städte und insgesamt 10.994 Gemeinden
Und alle dürfen mitreden, mitbestimmen, "sich einbringen".

Und für jene(n) der es nicht verstehen will und das wieder besonders herausstellen musste:
Das ist keine Verteidigung des deutschen Stumpfsinns und unserer Handlungsunfähigkeit. Es ist eine Erklärung.
Erklärung != Verteidigung

Das ist der Unterschied zwischen den baltischen Staaten oder zentralistisch ausgeprägten Staaten und unserem föderalen System in dem Länder, Regierungsbezirke, Kreise usw usw usw alle sehr weitreichende Rechte und Selbstbestimmungsmöglichkeiten haben, was Prozesse angeht. Und damit auch bsp. welche Software sie wie einsetzen, denn wenn Gemeinde X den Prozess links rum etabliert hat, dann kann sie oft nicht die Software von Gemeinde Y nutzen, die sich den Prozess rechts rum überlegt hat.

Und das führt dann zu Situationen dass man selbst innerhalb eines Bundeslandes ganz andere Erfahrungen macht, was Digitalisierung angeht.

Persönliches Beispiel:
Als ich vor vier Jahren umgezogen bin konnte ich alle behördlichen Vorgänge die das so mit sich bringt online durchführen. Vom Kindergeld über Müllanmeldung bis hin zur KFZ-Ummeldung. Ja, ich konnte unser Auto online ummelden. Eine einzige Ausnahme: die Anmeldung von uns und unserer Kinder musste vor Ort erfolgen. Weil sie halt - Rückgriff auf oben :D - die neue Adresse hinten drauf kleben und abstempeln mussten...
Alles andere konnte ich von zuhause erledigen. Ausnahmslos. Andere können bei sich vor Ort nicht mal ihren Wasserzählerstand mitteilen und müssen dafür Postkarten verschicken.

Wenn es etwas gibt, das uns in Deutschland wirklich in vielen Dingen Stöcke zwischen die Speichen wirft, dann ist es der Föderalismus. Weil selbstverständlich wollen alle Landes- und Regionalfürsten ihre Zuständigkeiten nicht abgeben und du kriegst fast nichts mehr gebacken. Da wiegen die anderen Vorteile, die der Föderalismus ja auch durchaus hat, meiner persönlichen Meinung nach nicht mehr wirklich viel... nur wie willst du diese Blockade wieder lösen ohne Gesamtreform der Bundesrepublik?

Und für meinen speziellen Freund nochmal zur Sicherheit:
Das ist eine Erklärung, keine Verteidigung.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Ähnlich lang war auch die Liste der Erklärungen warum in Firmen und in den Verwaltungen niemals nie auch nur ansatzweise an Homeoffice gedacht werden könne… und dann gings doch.

Gestempelte Aufkleber auf einem Dokument sind kein Naturgesetz und somit änderbar, wenn man will … oder muss.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Auch für dich: Eine Erklärung ist weder eine Befürwortung noch eine Verteidigung noch ein "geht halt nicht anders".
Trotzdem muss man sich mit der bürokratischen und politischen Struktur in Deutschland auseinandersetzen, wenn man ergründen möchte, weshalb deutsche Politik seit 30 Jahren alles verschleppt und zu Tode quatscht. Und weshalb "der Bundestag hat beschlossen" erstmal keinerlei Auswirkungen hat.

Am Föderalismus und seinen bürokratischen Strukturen zerbrechen wir gerade.


Die Bevölkerung selbst lassen wir mal lieber außen vor, die wehrt sich ja in der Mehrheit sowieso mit Händen und Füßen gegen absolut alles. Vom Funkmast bis zum Onlineformular. Und das Bündnis Sarah Putinknecht geht mit "wir müssen auf Elektrosensibilität mehr Rücksicht nehmen" auf Stimmenfang. Land der Globuliopfer und Energieblumengläubigen...
 

Michael Reimann

Geschäftsführung
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Auch für dich: Eine Erklärung ist weder eine Befürwortung noch eine Verteidigung noch ein "geht halt nicht anders".
Trotzdem muss man sich mit der bürokratischen und politischen Struktur in Deutschland auseinandersetzen, wenn man ergründen möchte, weshalb deutsche Politik seit 30 Jahren alles verschleppt und zu Tode quatscht. Und weshalb "der Bundestag hat beschlossen" erstmal keinerlei Auswirkungen hat.

Am Föderalismus und seinen bürokratischen Strukturen zerbrechen wir gerade.


Die Bevölkerung selbst lassen wir mal lieber außen vor, die wehrt sich ja in der Mehrheit sowieso mit Händen und Füßen gegen absolut alles. Vom Funkmast bis zum Onlineformular. Und das Bündnis Sarah Putinknecht geht mit "wir müssen auf Elektrosensibilität mehr Rücksicht nehmen" auf Stimmenfang. Land der Globuliopfer und Energieblumengläubigen...
Kannst Du die "Mehrheit" der Bevölkerung die sich gegen Fortschritt und "absolut alles" wehrt irgendwie mit Statistiken belegen? Oder ist das nur ein Gefühl, weil die "Mehrheit" (die vermutlich in Wirklichkeit eine Minderheit ist) am lautesten brüllt. Frei nach dem Motto "wer am lautesten plärrt wird gehört!".

Zweifelsfrei ist das BSW ein Sammelbecken für so was, aber die Mehrheit? Das wage ich doch stark zu bezweifeln.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Kannst Du die "Mehrheit" der Bevölkerung die sich gegen Fortschritt und "absolut alles" wehrt irgendwie mit Statistiken belegen? Oder ist das nur ein Gefühl, weil die "Mehrheit" (die vermutlich in Wirklichkeit eine Minderheit ist) am lautesten brüllt. Frei nach dem Motto "wer am lautesten plärrt wird gehört!".

Zweifelsfrei ist das BSW ein Sammelbecken für so was, aber die Mehrheit? Das wage ich doch stark zu bezweifeln.
Ja, hast schon einen Punkt. Dann muss man zumindest attestieren, die Mehrheit der wahrnehmbaren Stimmen stemmt sich hier mit Gewalt dagegen. Dem Rest ist dann entweder egal oder sie stimmen zu. Nach schnellerer und weitgehender Digitalisierung rufen eigentlich nur die Wirtschaft und wir in der Tech-Bubble.

Passend zu meinen Thesen weiter oben hier vor wenigen Tagen:

So kommst du halt auch nicht zur Akzeptanz bei jenen, die du eigentlich entlasten und beschleunigen möchtest. Manche Dinge wurden umständlicher mit dem digitalen Format und gleichzeitig ein Musterbeispiel für meinen Hauptpunkt "was hindert Deutschland eigentlich?" - der Föderalismus:

Ein weiteres Problem sei der Datenaustausch mit den Gerichten über die Landesgrenzen hinaus. "Jedes Bundesland macht da sein eigenes Ding", sagt Carsten Löbbert. Allein eine E-Akte von Lübeck nach Hamburg zu übersenden, sei nicht ohne Probleme möglich, denn die Länder setzen auf unterschiedliche Systeme. Mit den Bundesländern, die das gleiche System haben, gehe es allerdings gut. Allerdings sind das nur vier.

Womit könnte man das lösen? Verpflichtende Formate und standardisierte Schnittstellen. Dann ist es im Grund egal, welche Software verwendet wird. Solange Format (Aufbau, Inhalt usw.) und die Kommunikationsschnittstellen einheitlich sind. Aber nichtmal darauf können sich Bund, Länder und Kommunen einigen. Da will auch wieder jeder seine (Sonder)wünsche durchdrücken.

Und hier schließt sich auch wieder der Kreis zum Anfang und zum Topic:
Apples Wallet ist genau dann eine ernsthaft Alternative zu eigenen Apps, wenn sie sich an internationale Standards halten, ihre Schnittstellen öffnen und beschreiben und sich der Einhaltung dieser verpflichten. Sonst hast du neben EU, Bund, Länder und Kommunen auch noch einen Plattformmonopolisten der hier seinen Stempel eindrücken möchte.
 
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Michael Reimann

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Ich bin da bei Dir. Gerade das Thema Schnittstellen ist quasi fast unlösbar. Wir haben das in der ARD ja auch. Denn die ist ja auch föderal organisiert. Hier war mal meine Idee (die ich in prominenter Runde platziert habe), weg von 1:1 Schnittstellen und deren sehr aufwendigen Implementationen. Hin zu KI basierten Datenübertragungen. Klingt jetzt vielleicht nach Buzzword. Aber ich meine das ganz konkret. Anstatt Schnittstellen zu entwickeln, die immer wieder angepasst werden müssen, könnte man LLMs entwickeln, die sich untereinander verständigen.

Ja, das klingt vielleicht wirr und ist es zum Teil auch. Wenn jedoch ein LLM mit einem anderen LLM "spricht", könnte der Austausch von Daten (im Falle der ARD wären es Metadaten) vielleicht schneller gelingen. Auch wenn sich das jetzt sehr einfach anhört, das wäre immer noch ein komplexer Vorgang. Dennoch wäre er (vielleicht) flexibler, als fest definierte Schnittstellen.
 

voyager

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Das Thema Schnittstellen hätten die Gerichte sogar teilweise im Griff, für die Anwälte gibt es ein Bundeseinheitliches "Anwaltspostfach" wo sie Urteile, Akten,... zugestellt bekommen. Das müsste man halt dann im Gerichtswesen entsprechend für die anderen Bereiche vorantreiben. (Datenaustausch,...)

Und natürlich gilt dass auch für andere Bereiche. Gerade mit dem digitalen Perso gäbe es auch schon ein einheitliches Mittel zur Authentifizierung mit definierter Schnittstelle. Hier könnte man auch gut Berufsgruppenausweise,... integrieren. Zb haben bei uns die Ärzte soetwas, um auf die Patientenakten zugreifen zu können bzw neue Datensätze übermitteln usw.
 

access

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Die Digitalisierung hier bei uns in Deutschland… Wenn ich da an die immer noch relativ häufig auftretenden Probleme denke mit der AU - da gibt es noch immer wieder Ärzte, die das gesammelt Ende der Woche (oder noch seltener) wegschicken.

Bin gespannt, es wäre sicherlich praktisch - einfach wieder ein/zwei Karten weniger mit sich zu tragen. (Auch wenn es mich überhaupt nicht stört, diese im Geldbeutel zu haben)

Von mir aus machen die um 18 Uhr zu - wäre für die Mitarbeiter im Verkauf auch nicht schlechter und ging früher auch. Aber das ist ein anderes Thema.
Die Ladenöffnungszeiten wurden heiß diskutiert, die Inhaber haben schon ihre Pleite gesehen. Das Gegenteil ist passiert denn die neuen Mitarbeiter verdienen Geld das dann wieder ausgegeben wird, und das hat funktioniert.

Ich bin Gott froh das ich meine AU nicht mehr selber an den Arbeitgeber schicken muss, das war echt nervig.
 

voyager

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Die Ladenöffnungszeiten wurden heiß diskutiert, die Inhaber haben schon ihre Pleite gesehen
Also in meiner jugendzeit war Samstag um 12 Uhr alles dicht, und ging auch keiner Pleite (ja, damals gabs noch kein Internet). Aber die Leute kaufen auch nicht mehr ein, wenn ein Geschäft länger offen hat, die Kunden verteilen sich nur auf einen größeren Zeitraum
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Die Ladenöffnungszeiten wurden heiß diskutiert, die Inhaber haben schon ihre Pleite gesehen.
Das waren, wenn, dann nur die kleinen Geschäfte "an der Ecke". Und die knabbern natürlich auch wirklich ziemlich an allem.

Wenn du allein oder zu zweit einen kleinen Laden hast, kannst du schlecht mit Öffnungszeiten von 7 bis 22 Uhr konkurrieren. Schon bis 18 Uhr ist schwierig. Dass die - bis heute - jammern verstehe ich. Ändert jetzt aber nichts an der Tatsache, dass mir die Öffnungszeiten hier in Bayern trotzdem teilweise ganz gewaltig gegen den Strich gehen. Überall auf der Welt funktioniert es, nur bei uns wieder nicht? Why is that? Kleinere Geschäfte müssen sich im Zweifel halt einfach die passende Nische suchen.

Hier hat vor Jahren ein ehemals großer Haushaltswarenladen (schönes deutsches Wort :D ) geschlossen, natürlich unter Bedauern der angeblichen Stammkundschaft und nicht ohne großes Tränendrüse in der Presse, dass das böse Internet ja an allem schuld ist.
Dazu nur zwei Anmerkungen:
- komischerweise betrachten sich bei/nach einer Schließung auf einmal unheimlich viele Menschen als "Stammkundschaft", die ja "immer und oft" dort einkaufen war und jetzt auf einmal gar nicht mehr weiß, wo sie ihre Sachen kaufen sollen.... ach? Wenn dem so wäre, müssten die meisten Geschäfte gar nicht schließen, denn dann hätten sie genug Kunden und ausreichend Umsatz....
- Ein Geschäft, auch ein Fachgeschäft mit geschultem Personal, hat keinerlei Existenzrecht und vor allem keine Marktchancen mehr, wenn man nur bis 16:30 Uhr geöffnet hat. Sofern man sich nicht nur auf Rentner spezialisiert. Wer zum Kuckuck soll denn dort bitte einkaufen, wenn der Laden Mo bis Fr um 16:30 dichtgemacht und Samstags nur bis 13 Uhr geöffnet wird? Hallo? Die Menschen müssen das Geld, das sie dort ausgeben wollen oder sollen, erstmal verdienen. Und das eben meist genau in dieser Zeit.

Ok, offtopic. Aber das Thema Ladensöffnungszeiten ist auch so ein deutscher Sonderweg, der einfach keinen Sinn ergibt. Dass Sonntag alles geschlossen ist, ok. Ist schön, dass es einen Tag in der Woche gibt auf den sich fast alle zur Ruhe einigen können. Gut für Familien, gut fürs Seelenheil. Damit kommt man gut klar. Aber diese gesetzliche Einschränkung, wann ich mein Geschäft unter der Woche öffnen darf und wann nicht? Wtf.....
 

AndaleR

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- Ein Geschäft, auch ein Fachgeschäft mit geschultem Personal, hat keinerlei Existenzrecht und vor allem keine Marktchancen mehr, wenn man nur bis 16:30 Uhr geöffnet hat. Sofern man sich nicht nur auf Rentner spezialisiert. Wer zum Kuckuck soll denn dort bitte einkaufen, wenn der Laden Mo bis Fr um 16:30 dichtgemacht und Samstags nur bis 13 Uhr geöffnet wird? Hallo? Die Menschen müssen das Geld, das sie dort ausgeben wollen oder sollen, erstmal verdienen. Und das eben meist genau in dieser Zeit.
Und aus dem Grund soll sich das geschulte Personal bis spät abends in den Laden stellen, vormittags können sie zuhause bleiben? Die sollen also auf die Familie verzichten, weil eben der Rest den Luxus will, abends einkaufen zu gehen?
Mo-Fr. kommt man auf eine 40-Stunden-Woche und kann um 16:30 Feierabend machen - der Samstag ist dann für das Rucksackfachgeschäft oder was auch immer.

Was ist mit Behörden, Banken, usw.? Ich komme eher zum Einkaufen als in eine Behörde o.ä., weil die teils noch schwierigere Öffnungszeiten haben…
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Und aus dem Grund soll sich das geschulte Personal bis spät abends in den Laden stellen, vormittags können sie zuhause bleiben? Die sollen also auf die Familie verzichten, weil eben der Rest den Luxus will, abends einkaufen zu gehen?
Mo-Fr. kommt man auf eine 40-Stunden-Woche und kann um 16:30 Feierabend machen - der Samstag ist dann für das Rucksackfachgeschäft oder was auch immer.

Was ist mit Behörden, Banken, usw.? Ich komme eher zum Einkaufen als in eine Behörde o.ä., weil die teils noch schwierigere Öffnungszeiten haben…
Kurz und knapp: das Geschäft gibt es nicht mehr. Damit beantworten sich deine Fragen von alleine.


Und zu Behörden und Banken … Ich war in vier Jahren genau einmal vor Ort bei einer Behörde. Die weiter vorn erwähnte Ummeldung. Alles andere vorher und danach: elektronisch. Und wäre der Personalausweis so implementiert, dass die Adresse nur in der Datenbank aktualisiert würde, wäre nicht mal dieser Besuch notwendig gewesen.
Bank gilt das selbe. Das letzte mal vor Jahren bei der Unterzeichnung eines Kreditvertrags. Und das wäre auch postalisch gegangen.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Dass die - bis heute - jammern verstehe ich. Ändert jetzt aber nichts an der Tatsache, dass mir die Öffnungszeiten hier in Bayern trotzdem teilweise ganz gewaltig gegen den Strich gehen. Überall auf der Welt funktioniert es, nur bei uns wieder nicht? Why is that? Kleinere Geschäfte müssen sich im Zweifel halt einfach die passende Nische suchen.
Das zeigt eine deutliche Ignoranz gegenüber den "kleineren" Geschäften und ist typisch für eine Generation, die alles zu jeder Zeit verfügbar haben will und das auch auf Kosten anderer. Einfach nur egoistisch, aber eben der Zeitgeist.
In Dänemark zum Beispiel funktioniert es so, es gibt kein Ladenschlussgesetz, d.h. jeder kann seinen Laden öffnen, wann er will und so lange er will und dennoch wirst du Schwierigkeiten haben Wochentags nach 19 Uhr( die meisten Geschäfte schliessen zwischen 17.30 und 18 Uhr) geöffnete Geschäfte zu finden, das hängt (nicht nur) damit zusammen, das Dänen ihren Alltag organisieren können, ähnlich den Deutschen vor der Diskussion über ausgeweitete Landenöffnungszeiten, auch damals musste niemand hungern oder auf seine sonstigen Einkäufe verzichten, man nahm sich eben die Zeit in der man einkaufen konnte und wenn alle Stricke rissen, dann gab es ja noch den Samstag oder gar den Langen Samstag.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Das zeigt eine deutliche Ignoranz gegenüber den "kleineren" Geschäften und ist typisch für eine Generation, die alles zu jeder Zeit verfügbar haben will und das auch auf Kosten anderer. Einfach nur egoistisch, aber eben der Zeitgeist.
In Dänemark zum Beispiel funktioniert es so, es gibt kein Ladenschlussgesetz, d.h. jeder kann seinen Laden öffnen, wann er will und so lange er will und dennoch wirst du Schwierigkeiten haben Wochentags nach 19 Uhr( die meisten Geschäfte schliessen zwischen 17.30 und 18 Uhr) geöffnete Geschäfte zu finden, das hängt (nicht nur) damit zusammen, das Dänen ihren Alltag organisieren können, ähnlich den Deutschen vor der Diskussion über ausgeweitete Landenöffnungszeiten, auch damals musste niemand hungern oder auf seine sonstigen Einkäufe verzichten, man nahm sich eben die Zeit in der man einkaufen konnte und wenn alle Stricke rissen, dann gab es ja noch den Samstag oder gar den Langen Samstag.
Ignoranz ist, einen Absatz zu zitieren ohne ihn offensichtlich gelesen oder verstandenzu haben. Es geht um die Entscheidungsfreiheit, einen Laden dann öffnen zu dürfen, wann es für das Geschäft am sinnvollsten ist. Nicht, jedes Geschäft von bis geöffnet zu lassen.

Nimm kleine Plattenläden. Da macht es mehr Sinn, eher am Abend geöffnet zu haben als Vormittags, weil dann die Menschen eher Zeit und Lust haben, sich durch Regale zu stöbern, statt auf dem Sofa durch JPC, Amazon oder HHV zu scrollen. Zusammen mit beispielsweise regelmäßigen Live-Events wie kleinen Auftritten von lokalen oder regionalen Musikern, Autogrammstunden o.ä. hättest du auch Pull-Faktoren die Kunden Abends in den Laden locken. Du hörst zu, unterhältst dich und wenn du schon mal da bist, gehst mal durch deine Lieblingsgenres ob was neues für dich dabei ist. Und schon hast du wieder zwei Scheiben mehr verkauft.
Darfst du in Bayern halt nicht machen. Egal ob der Inhaber da Bock drauf hat und es sich führ ihn rentieren würde oder nicht.

Aber es ist in dieser Diskussion ja leider Usus, aus einem "Wahlfreiheit" sofort in eine "Pflicht" umzudeuten. Weil ja weltweit alle Geschäfte rund um die Uhr geöffnet haben. Oder beispielsweise in Berlin. Oder Baden Württemberg. Dort haben ja jetzt auch überall alle Läden von Minimarkt bis Mega-Zentrum von 6 bis 24:00 Uhr geöffnet, nicht wahr?

Dieses Argumentationsmuster erkennt man auch häufig genug, wenn es um Apples Betriebssysteme geht. Sobald da auch nur ETWAS mehr Flexibilität für den Anwender reinkommt, fangen die Leute an zu schreien "aber ich will das nicht!" - ja dann nutz es nicht! Niemand zwingt dich das AOD einzuschalten. Wenn du deine Icons nicht frei am Homescreen platzieren willst, sortier sei von links oben bis rechts unten. CHOICE!
Du willst als Inhaber nicht nach 16 Uhr öffnen? Lass geschlossen. Du willst als Kunde Abends um 20 Uhr am Sofa hocken? Mach es dir bequem.

Crazy Prinzip, ich weiß. So abgefahren, dass dies in D niemals funktionieren könnte. Zwar in allen Ländern der Welt - wie dein eigenes Beispiel zeigt! - aber nicht bei uns. Da sind wir noch kaputter als bei der Digitalisierung.

Und dieses "früher ging es auch ohne" kann ich nicht mehr hören. "Früher" ging es auch ohne Smartphone. Schmeisst du deines deshalb weg? "Früher" ging es auch ohne Notebooks. Sollten wir auch wieder einstampfen. "Früher" wurde Samstags zwischen 12 und 14 Uhr geschlossen. Sollte man auch mal wieder tun. Und "früher" hat man halt bei Quelle oder Otto mit Postkarte bestellt. Sollten also lieber alle Onlineshops killen. Auch Apples. Ging ja früher auch ohne.
 
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Thaddäus

Golden Noble
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Wenn das so läuft, wie beim Führerschein? Die App wurdedamals nach wenigen Tagen zurückgezogen und kürzlich komplett deaktiviert, wenn man sie ursprünglich in Betrieb nehmen konnte. Hauptsache zig Millionen versenkt!

Mir kommt da die Luca App in den Sinn… Keine Ahnung wieso…
 

hosja

Großherzog Friedrich von Baden
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Coole wäre halt eine universelle Lösung. Reisepässe sind ja auch einigermaßen standardisiert auf der ganzen Welt. Wenn es jetzt einen ISO Standart gäbe und nicht in jedem Land gammlige Apps wäre das ein Fortschritt.
 
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voyager

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Coole wäre halt eine universelle Lösung. Reisepässe sind ja auch einigermaßen standardisiert auf der ganzen Welt. Wenn es jetzt einen ISO Standart gäbe und nicht in jedem Land gammlige Apps wäre das ein Fortschritt.
Es gibt eine EU Vorgabe, für zumindest ein EU Einheitliches Format, dass umgesetzt werden muss(imho bis 2026). Dass der digitale Führerschein,… auch im EU Ausland anerkannt wird und gelesen werden kann.
 
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access

Galloway Pepping
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Also in meiner jugendzeit war Samstag um 12 Uhr alles dicht, und ging auch keiner Pleite (ja, damals gabs noch kein Internet). Aber die Leute kaufen auch nicht mehr ein, wenn ein Geschäft länger offen hat, die Kunden verteilen sich nur auf einen größeren Zeitraum
Du hast meine Aussage verdreht. Die sind damals auf die Barrikaden weil die höhere Kosten gesehen haben und nicht den Komfort der Kunden und zusätzliche Einnahmen durch die dadurch entstandenen Jobs.
 

Sequoia

Swiss flyer
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