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SomeUser

Beauty of Kent
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Was ist denn unser System?

Lass einfach alle Leute direkt an den Bahnsteig laufen (egal, ob nun zum Zug und in der U-Bahn) und lass hin und wieder schlecht bezahltes, nicht gut gelauntes Personal durch die Züge laufen, um sich von Halbstarken anmachen zu lassen.
Auf der anderen Seite kommst du in anderen Ländern teilweise einfach schon gar nicht ohne das richtige Ticket an das entsprechende Gleis, weil sich die Schranke nicht öffnet - keine Diskussionen also über das falsche Ticket.
Oder, wie z.B. ja auch in London: Lege einfach deine Karte beim Betreten der "Tube" auf und am Monatsende wird dir aus allen Fahrten der günstigste Tarif berechnet. Geht in Deutschland nicht, es gibt noch keine Supercomputer, die den Tarifdschungel auswerten können. Man hofft auf Quantencomputer - aber die Tarif-Lobby wird auch die in die Knie zwingen, ich bin mir sicher.
 
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Salud

Golden Noble
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Was ist denn unser System?
Unser System bei der Bahn ist ungefähr so, wie das mit dem Internet, mit dem Mobilfunk, mit den Privatisierungen im Bereich der Pflege, dem Krankenkassen und Rentenkassensystem, habe ich was vergessen? 🤔. Ach ja die maroden Brücken, die maroden Autobahnen, unser marodes Steuersystem usw.
 

maniacintosh

Hildesheimer Goldrenette
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Genau - und was man da schon festhalten konnte: Das ist ein Problem, was nichts mit dem 9- oder 49-Euro-Ticket zu tun hat, sondern mit allen Fahrkarten, die für den ÖPNV gelten. Du kannst in der gleichen Region auch ein falsches "normales" Ticket kaufen.
Eben nicht, es gibt in Deutschland etliche Strecken, auf denen in ICs (teilweise sogar ICEs) bei denen die Aufgabenträger an DB Fernverkehr zahlen, damit eben Nahverkehrstickets (bisher auch alle!) anerkannt werden. Ein Beispiel sind die IC-Züge von Leipzig nach Norddeich Mole: Diese kann man zwischen Bremen Hbf und Norddeich Mole auch mit Nahverkehrstickets benutzen. VBN-Tarif (Verkehrsverbund hier), Niedersachsentarif, Niedersachsenticket, Quer-durchs-Land-Ticket alles gültig. Es gibt nun nur eine Ausnahme: Das Deutschlandticket. Die Züge werden am Bahnsteig als IC und RE angekündigt, man findet sie im DB Navigator und auf bahn.de auch als RE, also als Nahverkehrszug.

Und solche Konstrukte gibt es inzwischen auch anderswo: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin/Brandenburg fallen mir spontan ein. In Niedersachsen hat DB Fernverkehr mit diesem Deal verhindert, dass die Länder Bremen und Niedersachsen zwischen Oldenburg und Norddeich Nahverkehrszüge im Stundentakt bestellen, der wird nun eben von den Zwitter-IC/RE und den normalen RE in Kombination sichergestellt. Ganz toll für Pendler, die ggf. sogar automatisch von ihrem bisherigem Abo auf das Deutschlandticket umgestellt werden. Ich finde das extrem ärgerlich. (Und ich bin nicht mal Pendler auf dieser Strecke...)
 

SomeUser

Beauty of Kent
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Eben nicht, es gibt in Deutschland etliche Strecken, auf denen in ICs (teilweise sogar ICEs) bei denen die Aufgabenträger an DB Fernverkehr zahlen, damit eben Nahverkehrstickets (bisher auch alle!) anerkannt werden. Ein Beispiel sind die IC-Züge von Leipzig nach Norddeich Mole: Diese kann man zwischen Bremen Hbf und Norddeich Mole auch mit Nahverkehrstickets benutzen. VBN-Tarif (Verkehrsverbund hier), Niedersachsentarif, Niedersachsenticket, Quer-durchs-Land-Ticket alles gültig. Es gibt nun nur eine Ausnahme: Das Deutschlandticket. Die Züge werden am Bahnsteig als IC und RE angekündigt, man findet sie im DB Navigator und auf bahn.de auch als RE, also als Nahverkehrszug.
Doch, es ist eben kein Problem des (4)9-Euro-Tickets. Schon heute werden auf den verschiedensten Strecken in DE, aus welchen Gründen auch immer, auch andere Tickets ausgenommen. Das (4)9-Euro-Ticket ist damit nur eines von mehreren Tickets, dass eine Ausnahme darstellt. Es macht also keinen Unterschied, ob du dort nun NICHT mit dem (4)9-Euro-Ticket oder NICHT mit einem anderen örtlichen oder überregionalen Ticket fahren darfst. Und ja, davon finden sich - leider - quer durch Deutschland genügend Beispiele.
Es geht nicht darum, dass es auf *einer* konkreten Strecke nur das (4)9-Euro-Ticket is, sondern exakt das, was ich oben schon geschrieben habe: Es kann dir mit allen Tickets des ÖPNVs passieren, diese "ausnahmsweise" auf einer bestimmten Strecke nicht gelten - *auch* mit dem 4(9)-Euro-Ticket, aber ggf. auch mit anderen.
 

Idontlikeusernames

Angelner Borsdorfer
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Ich les hier nur, dass dies Mist ist und jenes ist auch Mist und überhaupt das ganze Ticket ist Mist. Mimimi hier, Mimimi da, Mimimi überall.

Die Menschheit ist mit nichts zufrieden egal was man macht. Es ist ja nichts was man zahlen MUSS. Es ist eine Option. Und wer es sich mal durchrechnet und vielleicht im Einzugsgebiet München, Berlin, Hamburg usw. wohnt sollte sich meiner Meinung nach 3 mal überlegen, ob er noch mit dem Auto in die Arbeit oder doch nur bis zum nächsten
Bahnhof fährt.
Wenn rush hour ist, man im Stau steht und die S-Bahn an sich vorbeisausen sieht, macht das nämlich genauso wenig Spaß, wie mal 20
Minuten länger auf die Bahn warten. Autofahren ist schon lange nicht mehr das von dem die älteren Herrschaften immer sprechen.

Und nein: ich will damit nicht sagen, dass die Bahn toll ist, vor allem weil es viele Baustellen gibt, viel nicht funktioniert und hohe Unpünktlichkeit existiert. Aber es ist eben eine Option, die hoffentlich mit diesem Ticket häufiger genutzt wird!
 
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Michael Reimann

Geschäftsführung
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Ich frage mich was besser ist. Unser Schienenverkeher in der Schweiz ist erstklassig und so wie ihr in DE immer darüber jammert wohl um mehrere Klassen schlechter als bei uns. Auf der anderen Seite sind unsere ÖV Preise mittlerweile echt hoch meiner Meinung nach.
Habe neulich - glaube ich auf Arte - eine Doku über den Schienenverkehr in Schweiz gesehen und war beeindruckt. Das Land ist zwar kleiner, aber die Art wie man an die Thematik rangeht ist so viel besser als bei uns.
 

Salud

Golden Noble
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Habe neulich - glaube ich auf Arte - eine Doku über den Schienenverkehr in Schweiz gesehen und war beeindruckt. Das Land ist zwar kleiner, aber die Art wie man an die Thematik rangeht ist so viel besser als bei uns.
Und dafür, das hier nur ein paar Menschen mehr pro Quadratkilometer leben, ist die Leistung im Verhältnis einfach nur ein Witz.

Und dazu hat die Schweiz, aufgrund der Beschaffenheit und des Klimas, noch ganz andere Herausforderungen als wir hier.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Unser System bei der Bahn ist ungefähr so, wie das mit dem Internet, mit dem Mobilfunk, mit den Privatisierungen im Bereich der Pflege, dem Krankenkassen und Rentenkassensystem, habe ich was vergessen? 🤔. Ach ja die maroden Brücken, die maroden Autobahnen, unser marodes Steuersystem usw.
Nein, hier ist alles super. Wir müssen gar nichts ändern und alles läuft hervorragend. Und alles würde noch viel besser laufen, wenn wir die Wirtschafts- und Sozialpolitik wieder auf 1957 zurückdrehen würden.

Außerdem ist es vollkommen richtig, dass man jetzt schon wieder erstmal 140 Autobahnabschnitte neu- oder umbaut, bevor man auch nur einen Cent in die Ertüchtigung der Bahn steckt. Hat ja schon immer überall auf der Welt geholfen, den Verkehrskollaps zu verhindern.

25 bis 30 Jahre von der ersten Vorstellung bis zur Fertigstellung von 500m Schiene, 8 bis 10 Jahre für einen Mobilfunkmast und 18.000 Seiten Unterlagen für ein Windrad sind auch absolut zeitgemäß. 12 Jahre bis zur Realisierung eines Glasfasernetzes bei dem jeder zweiter Anwohner sagt "ihr legt mir das nicht in den Keller!!!" sind problemlos zukunftsfähig.

Von der gesunden NIMBY-Einstellung der Bevölkerung, die jedes Projekt in Grund und Boden klagt, und sei es nur ein buntes Kinderwindrädchen am Balkon des Nachbarn, mal ganz abgesehen.
 

Salud

Golden Noble
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Nein, hier ist alles super. Wir müssen gar nichts ändern und alles läuft hervorragend. Und alles würde noch viel besser laufen, wenn wir die Wirtschafts- und Sozialpolitik wieder auf 1957 zurückdrehen würden.

Außerdem ist es vollkommen richtig, dass man jetzt schon wieder erstmal 140 Autobahnabschnitte neu- oder umbaut, bevor man auch nur einen Cent in die Ertüchtigung der Bahn steckt. Hat ja schon immer überall auf der Welt geholfen, den Verkehrskollaps zu verhindern.

25 bis 30 Jahre von der ersten Vorstellung bis zur Fertigstellung von 500m Schiene, 8 bis 10 Jahre für einen Mobilfunkmast und 18.000 Seiten Unterlagen für ein Windrad sind auch absolut zeitgemäß.

Von der gesunden NIMBY-Einstellung der Bevölkerung, die jedes Projekt in Grund und Boden klagt, und sei es nur ein buntes Kinderwindrädchen am Balkon des Nachbarn, mal ganz abgesehen.
So sieht es aus. In der Nähe wollte ein Supermarktinhaber sein altes Gebäude abreißen und neu bauen. Gebäude war nicht mehr zeitgemäß bzgl Energie und halt Alter.

Gefiel der Umgebung nicht, jetzt ist der Markt zu und sie können nicht mehr vor der Türe einkaufen. Cest la vie.

Sport ist wichtig und gut. Überall Kunstrasen zu subventionieren war und ist nichts. Man hätte die Ascheplätze lassen können oder Naturrasen lassen bzw. anlegen können.
Kunstrasen ist nicht nur immens teuer, er ist auch nicht gesund. Er gibt nicht nach und die Bänder werden extrem belastet. Aber das ist gegenüber den Kosten noch ein anderes Thema.

Wir hauen Geld raus, wo es nicht sein muss, um es dort angeblich nicht zu haben, wo wir es brauchen.
 
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Mitglied 241048

Gast
Profitipp: Das kann man sogar vor Fahrantritt.

Wenn aber ein Zug über die Grenzen eines Verkehrsverbunds hinaus fährt, ist das mitunter etwas blöd, weil man ggf. aussteigen muss, um das entsprechende Ticket nachlösen zu können.

Also wenn man euer Gejammer so liest, dann könnte man meinen, ihr hofft, dass Putin endlich mal Nägel mit Köpfen macht. ;) Nach einem richtige Gewitter ist die Luft bekanntlich immer am besten. Unser größtes Problem scheint leider, dass wir in einer föderalistischen Demokratie leben. Die entwickelt sich schon fast zwangsläufig über die Zeit in solch eine Bürokratiewüste. Wir sollten den Föderalismus komplett abschaffen und die Demokratie so verändern, dass zum Regieren immer die Mehrheit einer einzigen Partei reicht. Auch nicht gut? Ja, dann bleiben ja nur noch Diktatur und Monarchie, in der eine:r sagt, wo es lang geht.

Wo waren wir noch? Ach ja, beim D-Ticket. :innocent:
 
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MichaNbg

Brauner Matapfel
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So sieht es aus. In der Nähe wollte ein Supermarktinhaber sein altes Gebäude abreißen und neu bauen. Gebäude war nicht mehr zeitgemäß bzgl Energie und halt Alter.

Gefiel der Umgebung nicht, jetzt ist der Markt zu und sie können nicht mehr vor der Türe einkaufen. Cest la vie.

Sport ist wichtig und gut. Überall Kunstrasen zu subventionieren war und ist nichts. Man hätte die Ascheplätze lassen können oder Naturrasen lassen bzw. anlegen können.
Kunstrasen ist nicht nur immens teuer, er ist auch nicht gesund. Er gibt nicht nach und die Bänder werden extrem belastet. Aber das ist gegenüber den Kosten noch ein anderes Thema.

Wir hauen Geld raus, wo es nicht sein muss, um es dort angeblich nicht zu haben, wo wir es brauchen.
Jupp. Als nächstes werden wir jährlich mit Abermilliarden "E-Fuels" subventionieren, ein in der Geschichte der Welt beispielloses Energiegrab ohne jeden Nutzen, weil jeder Tropfen ohne Steuergelder unbezahlbar wäre, nur dass eine Partei ihre Spender befriedigen konnte. Während wir gleichzeitig verkünden, dass für Schulsanierungen oder die Kindergrundsicherung kein Geld da sei.

Läuft für uns.
 
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Salud

Golden Noble
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Jupp. Als nächstes werden wir jährlich mit Abermilliarden "E-Fuels" subventionieren, ein in der Geschichte der Welt beispielloses Energiegrab ohne jeden Nutzen, weil jeder Tropfen ohne Steuergelder unbezahlbar wäre, nur dass eine Partei ihre Spender befriedigen konnte. Während wir gleichzeitig verkünden, dass für Schulsanierungen oder die Kindergrundsicherung kein Geld da sei.
Läuft für uns.
Der Wirkungsgrad von E-Fuels liegt bei 15%. Der mit Abstand schlechteste Wert aller Antriebsarten. Mit dem Strom, der 100 KM E-Fuel Antrieb beschert, kommt man z.B. auf 700 KM mit einem E-Auto.

Wir werden links und rechts überholt, in allen Bereichen. Alles ist marode, weil man sich überall gegenseitig in die Tasche gewirtschaftet hat.
 
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MichaNbg

Brauner Matapfel
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Immer heißt es "der Markt soll das regeln". Aber dort wo es "der Markt" wirklich regeln würde, bsp. bei "E-Fuels", da greift man dann so ein, dass "der Markt" eben nicht mehr "regelt".
Ohne Milliarden und Abermilliarden werden E-Fuels nirgends produziert und schon gar nicht irgendwo getankt, weil die gleiche Leistung mindestens das zehn- bis zwölffache gegenüber Strom kosten würde.

Aber dann könnten sich diverse Großspender zweier Parteien eben auch nicht die Taschen vollstopfen.

Egal ob hunderttausende Kinder täglich hungern, kein Schulmaterial erhalten, Grundschulen verschimmelt in sich zusammenbrechen oder Studenten in den Vorlesungssälen Betonbrocken auf den Kopf fallen.


Am deutschen Wesen...
 
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Mitglied 241048

Gast
...weil man sich überall gegenseitig in die Tasche gewirtschaftet hat.

Leute, ihr macht einfach den Fehler, dass ihr gegen den Strom schwimmen wollt. Das strengt nur unnötig an und führt zu nichts. Einfach mitschwimmen und Spaß haben, bevor ihr untergeht. Das Leben kann so einfach sein.
 

SomeUser

Beauty of Kent
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Wenn aber ein Zug über die Grenzen eines Verkehrsverbunds hinaus fährt, ist das mitunter etwas blöd, weil man ggf. aussteigen muss, um das entsprechende Ticket nachlösen zu können.
Natürlich und solche Kritik ist durchaus gerechtfertigt, sie hat halt nur nicht originär etwas mit dem 49-Euro-Ticket zu tun.


Also wenn man euer Gejammer so liest, dann könnte man meinen, ihr hofft, dass Putin endlich mal Nägel mit Köpfen macht. ;) Nach einem richtige Gewitter ist die Luft bekanntlich immer am besten. Unser größtes Problem scheint leider, dass wir in einer föderalistischen Demokratie leben. Die entwickelt sich schon fast zwangsläufig über die Zeit in solch eine Bürokratiewüste. Wir sollten den Föderalismus komplett abschaffen und die Demokratie so verändern, dass zum Regieren immer die Mehrheit einer einzigen Partei reicht. Auch nicht gut? Ja, dann bleiben ja nur noch Diktatur und Monarchie, in der eine:r sagt, wo es lang geht.

Es gibt ja immer wieder Umfragen, nach denen sich die Deutschen eine "starke Führung" zurück wünschen. Ich glaube jedoch zugleich, dass es dabei zwar um den Wunsch schneller Umsetzungen/Lösungen geht - aber natürlich ist man zugleich im Glauben, dass das dann in der Form passiert, die einem selbst zusagt.

Das Problem was du ansprichst, ist natürlich immanent: Ein durchgreifender Mensch an der Spitze, mit der Macht ausgestattet Dinge direkt zu entscheiden etc. kann schnell Änderungen herbeiführen, sie gehen aber zu Lasten von einzelnen oder ganzen Gruppen. Umgekehrt ist ein hohes Maß der Sicherung von Einzelrechten und Einbeziehung der Menschen (organisatorisch und rechtlich) etwas, was uns Freiheit, Sicherheit und Raum gibt und zu entfalten - und zugleich natürlich ausbremst und lähmt.
Tatsächlich liegt die Wahrheit "irgendwo" in der Mitte - gefühlt ist es aber offensichtlich so, dass viele im Moment den Eindruck haben, dass es aktuell "zu viel Demokratie" gibt und daher die oben beschriebenen Szenarien entstehen (tausende Antragsseiten für ein Windrad, Jahrzehnte für den Bau von ein paar Gleisen oder Autobahnkilimetern, ...).
Insofern sind die Stärken demokratischer Strukturen natürlich auch in gleichem Umfang auch die Ursachen der in ihr entstehenden Probleme - ein seit Jahrtausenden nicht aufzulösendes Spannungsverhältnis.

Immer heißt es "der Markt soll das regeln". Aber dort wo es "der Markt" wirklich regeln würde, bsp. bei "E-Fuels", da greift man dann so ein, dass "der Markt" eben nicht mehr "regelt".
Ohne Milliarden und Abermilliarden werden E-Fuels nirgends produziert und schon gar nicht irgendwo getankt, weil die gleiche Leistung mindestens das zehn- bis zwölffache gegenüber Strom kosten würde.

Auch wenn ich kein Freund von E-Fuels bin, so ist diese Aussage dennoch falsch, wenn man sie aus Sicht eines Marktes sieht:
Wenn der Markt das regeln soll, braucht er die Freiheit dazu - heute, wie perspektivisch. Insofern wäre dann der Standpunkt der FDP tatsächlich korrekt: Offenlassen der Möglichkeit, dieses Produkt zu entwickeln und den Markt über die Akzeptanz entscheiden zu lassen. Würde man E-Fuel heute schon verbieten, könnte es niemals zu der Situation kommen, in der der Markt entscheidet.
Hätte man vor dem Durchbruch z.B. des Autos dieses schon verboten, hätte der Markt auch nie über dessen Erfolg entscheiden können.


Dennoch scheinen E-Fuels, nach heutigem Stand, natürlich vollkommener Dummfug zu sein, soweit es um die Versorgung eines Großteils der Kfz geht.
 
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Mitglied 241048

Gast
...sie hat halt nur nicht originär etwas mit dem 49-Euro-Ticket zu tun.

Das ist korrekt, aber es könnte bei vielen die aktuelle Begeisterung für das D-Ticket schnell wieder dämpfen und dazu führen, dass es sich - von der zukünftigen Preisentwicklung mal abgesehen - zu einem Rohrkrepierer entwickelt. Na ja, schaun mer mal.
 
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Salud

Golden Noble
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Das mit den Bundesländern ist nicht verkehrt. Nur müssen es auf unserer kleinen Fläche keine 16 sein. Das lähmt den ganzen Laden. Das ist aber wahrscheinlich einfach so gewollt, damit es so „läuft“ wie es halt „läuft“.
 

Mitglied 241048

Gast
Insofern sind die Stärken demokratischer Strukturen natürlich auch in gleichem Umfang auch die Ursachen der in ihr entstehenden Probleme - ein seit Jahrtausenden nicht aufzulösendes Spannungsverhältnis.

So ist es. Und ich persönlich lebe lieber in einer überbürokratischen Demokratie, in der zwar so manches schief läuft, wo ich das aber auch gefahrlos äußern und mich frei bewegen kann, als in einer Diktatur, in der meine Rechte zum Teil extrem beschnitten sind.
 

SomeUser

Beauty of Kent
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Das mit den Bundesländern ist nicht verkehrt. Nur müssen es auf unserer kleinen Fläche keine 16 sein. Das lähmt den ganzen Laden. Das ist aber wahrscheinlich einfach so gewollt, damit es so „läuft“ wie es halt „läuft“.

Die Größe der Bundesländer spielt für die immanenten Probleme förderalistischer Strukturen keine Rolle - du hättest die Probleme auch mit nur zehn oder gar nur fünf Bundesländern. Du kannst es dir auch auf anderer Ebende anschauen: Es ist ja nicht so, als würde auf Ebene der EU große Einigkeit herrschen - im Gegenteil. Gerüchteweise kam es da zuletzt zu größeren Verstimmungen wegen sog. E-Fuels. ;)

Im Gegenteil führen größere Sturkturen/abgebildete Flächen zu einer weiteren Normalisierung, also Verstärkung eines Durchschnitts bzw. kleinsten gemeinsamen Nenner. Das führt eher dazu, dass der einzelne noch unzufriedener mit Entscheidungen wird.
Ist ja auch ganz einfach: Über eine "im weit entfernenen Berlin" getroffene Entscheidung wirst du tendenziell mehr zu meckern finden (weil von deinem Standpunkt abweichend), als wenn du dich nur mit deinem Nachbar auf einen Konsens dazu einigen müsstest.