Wenn aber ein Zug über die Grenzen eines Verkehrsverbunds hinaus fährt, ist das mitunter etwas blöd, weil man ggf. aussteigen muss, um das entsprechende Ticket nachlösen zu können.
Natürlich und solche Kritik ist durchaus gerechtfertigt, sie hat halt nur nicht originär etwas mit dem 49-Euro-Ticket zu tun.
Also wenn man euer Gejammer so liest, dann könnte man meinen, ihr hofft, dass Putin endlich mal Nägel mit Köpfen macht.
Nach einem richtige Gewitter ist die Luft bekanntlich immer am besten. Unser größtes Problem scheint leider, dass wir in einer föderalistischen Demokratie leben. Die entwickelt sich schon fast zwangsläufig über die Zeit in solch eine Bürokratiewüste. Wir sollten den Föderalismus komplett abschaffen und die Demokratie so verändern, dass zum Regieren immer die Mehrheit einer einzigen Partei reicht. Auch nicht gut? Ja, dann bleiben ja nur noch Diktatur und Monarchie, in der eine:r sagt, wo es lang geht.
Es gibt ja immer wieder Umfragen, nach denen sich die Deutschen eine "starke Führung" zurück wünschen. Ich glaube jedoch zugleich, dass es dabei zwar um den Wunsch schneller Umsetzungen/Lösungen geht - aber natürlich ist man zugleich im Glauben, dass das dann in der Form passiert, die einem selbst zusagt.
Das Problem was du ansprichst, ist natürlich immanent: Ein durchgreifender Mensch an der Spitze, mit der Macht ausgestattet Dinge direkt zu entscheiden etc. kann schnell Änderungen herbeiführen, sie gehen aber zu Lasten von einzelnen oder ganzen Gruppen. Umgekehrt ist ein hohes Maß der Sicherung von Einzelrechten und Einbeziehung der Menschen (organisatorisch und rechtlich) etwas, was uns Freiheit, Sicherheit und Raum gibt und zu entfalten - und zugleich natürlich ausbremst und lähmt.
Tatsächlich liegt die Wahrheit "irgendwo" in der Mitte - gefühlt ist es aber offensichtlich so, dass viele im Moment den Eindruck haben, dass es aktuell "zu viel Demokratie" gibt und daher die oben beschriebenen Szenarien entstehen (tausende Antragsseiten für ein Windrad, Jahrzehnte für den Bau von ein paar Gleisen oder Autobahnkilimetern, ...).
Insofern sind die Stärken demokratischer Strukturen natürlich auch in gleichem Umfang auch die Ursachen der in ihr entstehenden Probleme - ein seit Jahrtausenden nicht aufzulösendes Spannungsverhältnis.
Immer heißt es "der Markt soll das regeln". Aber dort wo es "der Markt" wirklich regeln würde, bsp. bei "E-Fuels", da greift man dann so ein, dass "der Markt" eben nicht mehr "regelt".
Ohne Milliarden und Abermilliarden werden E-Fuels nirgends produziert und schon gar nicht irgendwo getankt, weil die gleiche Leistung mindestens das zehn- bis zwölffache gegenüber Strom kosten würde.
Auch wenn ich kein Freund von E-Fuels bin, so ist diese Aussage dennoch falsch, wenn man sie aus Sicht eines Marktes sieht:
Wenn der Markt das regeln soll, braucht er die Freiheit dazu - heute, wie perspektivisch. Insofern wäre dann der Standpunkt der FDP tatsächlich korrekt: Offenlassen der Möglichkeit, dieses Produkt zu entwickeln und den Markt über die Akzeptanz entscheiden zu lassen. Würde man E-Fuel heute schon verbieten, könnte es niemals zu der Situation kommen, in der der Markt entscheidet.
Hätte man vor dem Durchbruch z.B. des Autos dieses schon verboten, hätte der Markt auch nie über dessen Erfolg entscheiden können.
Dennoch scheinen E-Fuels, nach heutigem Stand, natürlich vollkommener Dummfug zu sein, soweit es um die Versorgung eines Großteils der Kfz geht.