83.170.000 Einwohner in Deutschland
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64.700.000 Smartphone-Nutzer in Deutschland
Die Grafik bildet ausgewählte Daten zur Smartphone-Nutzung in Deutschland ab
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=> 78 % der Gesamtbevölkerung Deutschlands nutzen ein Smartphone.
Statistisch entgehen uns also bereits 22 % aller Begegnungen, selbst wenn alle die App installiert hätten und damit auch eine ganze Menge Risikobegnungen. Ausgechaltete und vergessene Geräte noch nicht berückschtigt!
Das ist schon einmal der erste blinde Fleck.
Aber gut, keine Hochrechnungen! Was bringt uns die Corona-Warn-App heute?
ca. 16.000.000 aktive Installationen der Corona Warn App in Deutschland
Dieser Wert ist eine Schätzung, mehr ist (auch aufgrund der Datenschutzvorgaben) nicht möglich. Die Telekom als Serverbetreiber kann aber anhand der Aktualisierungsabrufe die Anzahl aktiver App-Installationen sehr gut abschätzen. Abzüglich der Personen, die mehr als ein Gerät nutzen (z.B. ein privates und ein berufliches), kommt man auf etwa 16 Mio. unterschiedliche aktive App-Nutzer.
Das bedeutet:
19,2 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland haben die Corona-Warn-App.
24,7 % der Smartphone-Nutzer in Deutschland haben die Corona-Warn-App.
Ausländische Besucher, die die Corona-Warn-App nicht installiert haben und somit auch ihre Infektion nicht melden können, beachte ich nicht. Das ist aber ein weiterer blinder Fleck.
Über die letzten 7 Tage gemittelt wurden bundesweit täglich etwa 13.000 Neuinfektionen registriert. Wenn man voraussetzt, dass darunter die Verbreitung der App ähnlich war wie unter der Gesamtbevölkerung, wären über die Corona-Warn-App rechnerisch im gleichen Zeitraum rund 2500 Meldungen zu erwarten gewesen.
Tatsächlich wurden über die App jedoch nur etwa 1.500 Infektionen gemeldet. Also haben nur etwa 60 % der App-Nutzer ihre Infektion in die App eingetragen. Eine Voraussetzung, damit andere Leute gewarnt werden können!
Andersherum ausgedrückt fehlen den App-Nutzern demnach 40 % der möglichen Warnungen.
Bezogen auf alle Infektionen fehlen den App-Nutzern sogar mehr als 88 % der möglichen Warnungen.
Jede Warnung ist ein Gewinn, aber man darf die App nicht dafür verwenden, leichtsinnig zu werden. Leider höre ich von vielen Nutzern der Corona-Warn-App Sätze wie "Ich habe ja die App" wenn es darum geht, Freizeitaktivitäten oder Besuche zu rechtfertigen.
Und das ist zudem meine Kritik an die Politiker, die in den Medien der App viel zu viel Bedeutung beigemessen haben. Denn selbst wenn alle Smartphone-Nutzer die App hätten, haben nicht alle ein Smartphone, wodurch eine erheblicher blinder Fleck bleibt. Nicht alle Smartphones sind technisch für die App geeignet (ich meine Bluetooth LE 4.1 ist Mindestvoraussetzung). Und schließlich muss eine Infektion auch noch der App mitgeteilt werden. Warum sollten das bei vollständiger Marktdurchdringung mehr als 60 % der App-Nutzer machen? Messfehler bei Abstands- und Zeitmessungen per Funk sind auch noch nicht berücksichtigt. Die habe ich an anderer Stelle erklärt.
Wenn man wirklich jede App von Infektionen informieren will, bedeutet auch das einen weiteren, erheblichen Eingriff in die Privatsphäre, denn auch das müsste gesetzlich geregelt und im Zweifelsfall unter Zwang durchgesetzt werden. Dann hätten die Demonstranten richtig Futter, die jetzt bereits eine Einschränkung unserer Grundrechte bemängeln. Messfehler sind allerdings durch kein Gesetz der Welt auszuschließen. Da zeigt uns die Physik den Stinkefinger.
Meine Schlußfolgerung:
Die App macht Sinn, aber nur als On-Top zu allen anderen Vorsorgemaßnahmen. Durch sie kann ich nämlich über ein paar Risikobegegnungen informiert werden, die mir sonst auch durch die Lappen gingen. Die Tagebuchfunktion ist eine Hilfe, sollte ich eines Tages positiv getestet werden. Denn dann erinnere ich mich wahrscheinlich nicht an alle Kontakte der letzten 14 Tage. Andererseits erfordert das auch eine große Disziplin bei der Pflege. Insgesamt hätte die Tagebuchfunktion schon von Anfang an enthalten sein können. Es fehlt auch noch eine Funktion, um die offen einsehbaren Lose-Blatt-Sammlungen bei Friseuren etc. abzuschaffen. Die
Luca App macht es vor!