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Corona und impfen

Mitglied 246615

Gast
Jetzt mal eine ganz ketzerische und naive Frage: selbst wenn sich ein Spahn hinstellen muss und nicht das was er denkt, offiziell sagen darf, dann ist es doch vollkommen gaga, auf Basis von veralteten Daten Entscheidungen zu treffen:

Im Oktober war schon bekannt, dass der Übertragungsschutz nach einer Impfung nur temporär und kurz ist. Okay. Aber das RKI arbeitet gründlich und ist mit der Dokumentation etwas langsamer und bringt die Information einen Monat später offiziell raus.
Die Daten waren nicht veraltet. Am 24.10.2021 war das verlinkte Dokument vom 24.08.2021 die offizielle und aktuelle Einstellung des RKI.

Und zum Thema RKI und Mitschuld: das ist das RKI und kein hochdynamisches Startup - die arbeiten langsam, aber gründlich. Oder? Deshalb darf man doch auch nach rechts oder links schauen, wenn es um Entscheidungen geht. Und das RKI hat mit ziemlicher Sicherheit nie gesagt: alles unter Kontrolle, im Herbst kommt mit Sicherheit keine Welle und deshalb brauchen wir die pandemische Notlage nicht mehr…
Ich habe nie geschrieben, dass das RKI gesagt habe, "alles unter Kontrolle, im Herbst kommt mit Sicherheit keine Welle und deshalb brauchen wir die pandemische Notlage nicht mehr".

Ich zitiere noch einmal:
Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.
Diese Aussage hat juristische Konsequenzen. Juristische Berater sagen einer Regierung in solchen Fällen:
"Wenn Euer eigenes beratendes Institut der Auffassung ist, dass Geimpfte keine wesentliche Rolle bei der Epidemiologie spielen, dann ist ein Lockdown für alle nicht mehr haltbar. Das wird sofort vom Verfassunggericht kassiert."

Eine Regierung, die nur noch geschäftsführend im Amt ist, kann auch die Rechtslage nicht mehr ändern. Sie darf es nicht und wird mit den neuen Mehrheiten auch politisch keine reele Chance mehr haben.

Wenn ein Jens Spahn öffentlich sagt, es werde keinen flächendeckenden Lockdown mehr geben, dann steckt mehr in der Aussage als die bloßen Worte. Er weiß, dass er nicht mehr erreichen kann und dass die künftige Regierung eine andere Ansicht vertritt und seine Jusristen ihm auch den letzten Funken Hoffnung genommen haben, noch etwas reißen zu können.

Das ist kein Plädoyer für Jens Spahn und ich nehme ihn nicht in Schutz. Dennoch sollte man sich vor Augen führen, welche Umstände eine Rolle spielen. Ich sehe auch mit dem heutigen Beschluß noch keine Lösung, denn der ist erst nur durch den Bundestag. Abwarten was der Bundesrat macht!

Die Bundestagswahl hat zu einer gewissen Handlungsunfähigkeit geführt. Die einen dürfen nichtm ehr, die anderen sind noch nicht soweit. Das ist ein ziemlich tiefgreifendes Problem unserer politischen Organisation. So tiefgreifend, dass wir es auch nicht kurzfristig ändern können, was angesichts der Lage wünschenswert wäre.
 
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Mitglied 241048

Gast
Auf welche Daten basiert diese Überlegung?🤔

Auf meiner eigenen laienhaften Spekulation. ;) Zudem habe ich schon von einigen Genesenen gehört, die sich deutlich früher erneut infiziert hatten. Und irgendwann müssen sie sich eh impfen lassen, sofern das Virus bis dahin nicht verschwunden ist.
 

Mitglied 246615

Gast
Ob das reicht? Vielleicht sollte man eine generelle tägliche Testpflicht einführen unabhängig davon, ob man genesen, geimpft oder ungeimpft ist.
Da stellt sich dann die Frage nach der Umsetzung.

Eigentlich bin ich gegen eine Impfpflicht, aber eine Pandemie scheint andere Notwendigkeiten zu bringen. Deshalb bin ich im Falle von Corona mittlerweile für eine Impfpflicht für alle. Ja, auch da stellt sich dann wieder die Frage nach Überprüfung.

Wie ist das eigentlich mit den Genesenen? Aber wann sollten die sich impfen lassen, um weiterhin ihren Status zu behalten?
Soweit mir bekannt, müssen die sich sechs Monate nach Genesung impfen lassen, um Ihren Status zu behalten. Bei ihnen reicht aber eine Impfung.

Ich würde wohl die Gültigkeit der Impfzertifikate und des Genesenenstatus auf maximal 7 Monate begrenzen. Wer sich dann keinen Booster holt, gilt als ungeimpft.
Eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer macht aus epodemiologischer Sicht bestimmt Sinn.
Das kannst du ja machen, in der Realität war es aber anders.
Die Realität habe ich verlionkt.

Das RKI hat sehr früh vor den Winter gewarnt und auch detailiert beschrieben, was das RKI für notwendig hält. Wer es nicht umgesetzt hat, war die Politik.
ControlCOVID: Aktualisierung der ControlCOVID-Strategie zur Vorbereitung auf den Herbst/Winter 2021/22 (rki.de)
Das verlinkte Dokument enthält keine Korrektur zur Aussage in dem von mir verlinkten Dokument. Im Gegenteil, auch in Deinem Link spricht das RKI von reduzierter Transmission durch geimpfte. Es fehlt jegliche Quantifizierung von "Reduktion" und es wird nicht darauf hingewiesen, dass viele etwas weniger ansteckende am Ende schlimmer sein können als viele stärker ansteckende.

Im übrigen wurde das Dokument, das ist verlinkt habe erst am 02.11.2021 angepasst und nicht bereits am 22.09.2021 als Dein Link veröffentlicht wurde. Welche juristischen Konsequenzen das hat, habe ich erläutert.

Auch hier sage ich, dass ich damit die Politik nicht in Schutz nehme. Ich bn auch nicht der Ansicht, dass wir die Pandemie juristisch in den griff bekommen. Aber ich sehe mehr als die zweiminütigen Interviews. Hinter den kurzen Aussagen stecken meist viel kompliziertere Sachverhalte und ich bleibe dabei: Das RKI trägt eine wesentliche Mitschuld, nicht die alleine!

Mir ist die durchgehend doppelt so hohe Inzidenz im Sommer im Vegleich zum Vorjahr aufgestßen. Aber die entscheideneden Fachleute haben sich ja der Meinung angeschlossen, die Inzidenz sei angesichts der Impfungen nicht mehr maßgeblich. In dieses Horn hat auch das RKI gestoßen!
 
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Mitglied 241048

Gast
Ja, auch da stellt sich dann wieder die Frage nach Überprüfung.

Lösungen gäbe es, aber die wären für viele nicht akzeptabel. Das ist auch unser Dilemma. Je mehr und tiefgreifender die Einschnitte sind, desto stärker ist der Widerstand.

So gut eine Demokratie auch ist, aber in dieser Situation zeigen sich überdeutlich ihre Schwächen. Zu viele, die mitreden und mitentscheiden wollen, und viel zu behäbige Entscheidungsprozesse. Das Corona-Virus ist sicherlich ein großer Demokratiefan. Ich eigentlich auch, aber aus etwas anderen Gründen.
 
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Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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Das ist kein Plädoyer für Jens Spahn und ich nehme ihn nicht in Schutz.

Natürlich tust du das. Er dachte, dass die Impfquote ausreichen würde, um mit leichten Maßnahmen wie AHA-Regel und Maske über den Winter zu kommen und es deswegen keinen Grund gäbe, die epidemische Lage zu verlängern. Das sagt er für alle nachprüfbar im heute Journal vom 24.10.21. Und damit lag er falsch. Und dafür ist weder das RKI oder der deutsche Bundestag noch der Regierungswechsel verantwortlich.
 

Mitglied 246615

Gast
Natürlich tust du das. Er dachte, dass die Impfquote ausreichen würde, um mit leichten Maßnahmen wie AHA-Regel und Maske über den Winter zu kommen und es deswegen keinen Grund gäbe, die epidemische Lage zu verlängern. Das sagt er für alle nachprüfbar im heute Journal vom 24.10.21. Und damit lag er falsch. Und dafür ist weder das RKI oder der deutsche Bundestag noch der Regierungswechsel verantwortlich.
Nein, das mache ich nicht. Ich erkläre seine Aussagen. Und dazu schaue ich über den Tellerrand der reinen Worte hinaus.
 
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Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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Das verlinkte Dokument enthält keine Korrektur zur Aussage in dem von mir verlinkten Dokument.
Du hast kein Dokument verlinkt, sondern die FAQ. Und nein, da stand auch vorher nichts, auf das sich Spahn bezogen hat.

Aber die entscheideneden Fachleute haben sich ja der Meinung angeschlossen, die Inzidenz sei angesichts der Impfungen nicht mehr maßgeblich. In dieses Horn hat auch das RKI gestoßen!

Stimmt übrigens auch nicht, Wieler hatte sich dagegen ausgesprochen, die Inzidenz als Leitindikator zu ersetzen

"Der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat sich dafür ausgesprochen, weiterhin die Inzidenz als "Leitindikator" für die Entwicklung in der Corona-Pandemie zu betrachten."


Wer die Abkopplung wollte, war, nanu, Spahn:
"Mit seiner Auffassung widerspricht Wieler [...] Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der vor einigen Wochen erklärt hatte, dass der Inzidenzwert an Aussagekraft verliere, weil die gefährdeten Gruppen geimpft seien und es deshalb weniger Krankenhauseinweisungen gebe. "

Corona-Pandemie: Inzidenz steigt, doch was zählt der Wert? | tagesschau.de

Aber ich sehe mehr als die zweiminütigen Interviews.
Genau das ist das Problem. Du verlässt den Bereich der Tatsachen und bastelst dir irgendwelche Argumentationsketten, die nichts mehr mit der Aussage zutun haben.
 
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FuAn

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AT Moderation
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Minute 6:40 Lauterbach: Waeren wir alle geimpft waere die Pandemie jetzt zu Ende, der R Wert unter geimpften ist so niedrig, dass das Virus keine Chance hätte…
Meine Reden, geimpfte unter geimpften, sind kein Problem, das Problem sind und bleiben die Ungeimpften. Mit steigender Anzahl Infektionen unter ungeimpften steigt auch das Risiko fuer Infektionen bei Geimpften.
 

Thaddäus

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Wobei ich Mühe habe, den Lauterbach ernst zu nehmen, auch wenn ich seine Meinung in der Sache teile.
 

ottomane

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2G wird vorne und hinten nicht ausreichen, weil es nicht ausreichend dicht umsetzbar ist und weil die Geimpften das Virus zu den Ungeimpften tragen, die sie in nicht kontrollierten Umgebungen treffen.

Es hätte vielleicht gereicht, wenn man es vor einigen Wochen eingeführt hätte. Den Zug, der jetzt rollt, werden wir nur noch mit harten Maßnahmen anhalten können. Ein Experiment mit 2G kann sich Deutschland gar nicht leisten. Jeder Tag zählt, denn jeder Tag kostet hunderten Menschen das Leben und vielen weiteren die Gesundheit für Monate, Jahre oder gar auf Lebenszeit.

Wir haben Delta, wir stehen vor dem Winter und die Bevölkerung ist jetzt schon breit vorinfiziert. Das Virus ist omnipräsent. Es müsste allmählich klar sein, dass das Sprengstoff ist, dessen Lunte längst brennt.

Wenn man mit einem derart hohen Startwert unter diesen Randbedingungen in die nächsten Wochen geht, helfen keine Wattebäuschchen mehr.

Ab Anfang November 2020 hatten wir einen Lockdown, der die Infektionen nur zum Stagnieren, nicht zum Sinken brachte. Gut, da hatten wir keine Impfungen, aber da hatten wir auch nicht Delta. Selbst wenn wir die Infektionen jetzt zum Stagnieren brächten, würden die KH vollaufen, weil das Niveau der täglichen Infektionen viel zu hoch ist.

Ich bin dafür, sofort in den jetzt schon stark betroffenen Regionen harte Lockdowns einzuführen, um wenigstens noch das Schlimmste zu verhindern. In Sachsen scheint man ja auch genau das vorzubereiten.
 
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matzl

Reinette de Champagne
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Will man es nun mal flächendeckend in den Griff bekommen oder nicht? Wenn man jetzt schon wieder mit Kompromissen anfängt kann es nix werden.
 

SomeUser

Beauty of Kent
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Ich bin dafür, sofort in den jetzt schon stark betroffenen Regionen harte Lockdowns einzuführen, um wenigstens noch das Schlimmste zu verhindern. In Sachsen scheint man ja auch genau das vorzubereiten.

Was ist denn in diesem Fall die Definition von "harte Lockdowns". Meine Erfahrung zeigt, dass das deutlich auseinander geht, was da so drunter verstanden wird.
 
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matzl

Reinette de Champagne
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Du bist also dafür, dass wenn ein Haus in der Nachbarschaft brennt, gleich die ganze Nachbarschaft in Löschwasser ertränkt wird, damit es „einheitlich“ ist?
Dieser Vergleich hinkt doch vorne und hinten. Seit fast 2 Jahren wird nach einheitlichen Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie geschrien. Ich weiß garnicht was ich darauf antworten soll.
 

Cobra82

Reinette Coulon
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Was wurde jetzt offiziell beschlossen wegen corona!
Ist in Fitnessstudios auch 2G