@Verlon Danke, dass Du das schon so schön gegenüber gestellt hast. Ich hätte es sonst heute früh gleich zusammen mit dem Frühstückskaffee gemacht [emoji4]
Es scheint generell die Unfähigkeit mancher Leute zu sein, Risiken abwägen - insbesondere, die Risiken vergleichen zu können.
Ein Klassiker: Letztens mit einer Impfverweigerin gesprochen, die mir erzählt hat, dass sie sich dieses Gift nicht reinspritzen lassen wird, weil ihr das zu gefährlich ist. Und das hat sie allen Ernstes gesagt, während sie sich genüsslich eine Zigarette angezündet hat. Auf meinen Hinweis, dass sie viel wahrscheinlicher in den nächsten 10 Jahren an den Folgen des Rauchens qualvoll versterben würde, als dass sie durch die Impfung stirbt, quittierte sie mit dem Satz: „Dann ist das halt so. Wenn ich dazugehöre, dann sterbe ich halt.“
In Wirklichkeit glauben diese Leute, sie seien die paar Glücklichen, die trotz langem Rauchens nicht schwer erkranken. Und warum glauben sie das? Weil sie eben nicht in der Lage sind, Risiken und Wahrscheinlichkeiten korrekt einzuschätzen.
Für solche Leute ist es müßig, Zeit zu investieren. Da gibt es keine rationalen Gründe. Die machen das einfach nicht, weil sie sich sonst eingestehen müssten, dass andere vielleicht doch Recht hatten die ganze Zeit und das kratzt bei solchen Leuten an Stolz und Ehre. Daher lügen sie sich weiter selber an, rauchen weiter täglich eine Schachtel Fluppen und lassen sich das Gift eben nicht reinimpfen. Kannste Dir eigentlich nicht ausdenken, aber kannste machen nix - Darwin wird es dann wohl regeln müssen.
Und da bin ich jetzt auch ganz ehrlich: Solche Leute müssen durch eben die wohl kommenden 2G-Regeln von sich selber geschützt werden. Diese Leute werden sich über kurz oder lang irgendwo infizieren und dann entscheidet ein leider noch unbekanntes Merkmal im Körper, ob sie einen schweren oder leichten Verlauf haben werden.
Sollte es dann wirklich (was ich natürlich nicht hoffe!) zu einer Triage-Situation kommen in einer ITS, dann müsste der Platz zugunsten einer geimpften Person reserviert werden aufgrund viel höherer Überlebenschancen. In diesem Szenario hätte dann der klassische Impfverweigerer, der einfach nur immer „dagegen“ ist, halt verloren und müsste seine Entscheidung mit dem Leben bezahlen.
Und bevor wieder der Stuss mit den reduzierten ITS-Betten kommt: Es scheitert nicht an der Anzahl der Betten, sondern an der Anzahl der Menschen, die so ein Bett und die Dutzenden Apparaturen daran bedienen können. Die kriechen seit anderthalb Jahren auf dem Zahnfleisch, weil sie dank der ganzen unvernünftigen Leute teilweise Doppelschichten schieben mussten, um Leben zu retten. Selbstverständlich hat die Situation der Personalknappheit generell eine längere Vergangenheit - Corona hat sie nur allen aufgezeigt. Trotzdem wäre die Anzahl der ITS-Patienten kleiner gewesen, hätten sich die Leute damals an die Kontaktbeschränkungen gehalten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wer sich impfen lassen kann und es nicht macht, muss so lange Einschränkungen in Kauf nehmen, bis die Pandemie zu einer Endemie wird. Und das kann bei so vielen Impfverweigerern noch Jahre dauern, weil gerade sie die Ursache für weitere Mutationen sein werden.
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