07.02 Uhr: Zwei Impfdosen mit Biontech/Pfizer oder AstraZeneca bieten einer Studie zufolge guten Schutz vor der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Allerdings fanden Wissenschaftler der Universität Oxford in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung heraus, dass die Wirksamkeit der Vakzine mit der Zeit abnimmt und eine Infektion mit der Delta-Variante bei Vollgeimpften eine vergleichbar hohe Viruslast wie bei Nichtgeimpften auslöst. Sofern sie sich anstecken, könnten Geimpfte damit unter Delta also ähnlich ansteckend wie Nichtgeimpfte sein.
»Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist immer noch geringer, wenn Sie zwei Dosen erhalten haben. Aber wenn Sie es tun, haben Sie eine ähnliche Viruskonzentration wie jemand, der überhaupt nicht geimpft wurde«, sagte Sarah Walker, Professorin für medizinische Statistik und Epidemiologie an der Universität Oxford, die die Studie leitete. Bei der Alpha-Variante sei die Viruslast bei Menschen, die sich trotz einer Impfung infizierten, noch deutlich niedriger gewesen. »Die Tatsache, dass wir eine höhere Viruslast sehen, deutet darauf hin, dass Herdenimmunität tatsächlich schwierigerwerden könnte«, sagte der Wissenschaftler Koen Pouwels von der Universität. »Impfstoffe sind wahrscheinlich am besten geeignet, schwere Krankheiten zu vermeiden und etwas weniger, um die Übertragung zu verhindern.«
Daten aus den USA hatten bereits
auf ein ähnliches Ergebnis hingedeutet. Für die Studie aus Oxford, die noch nicht von unabhängigen Experten geprüft wurde, analysierten die Wissenschaftler insgesamt Ergebnisse von mehr als drei Millionen Nasen- und Rachenabstrichen bei Erwachsenen in Großbritannien. Um die Zeiträume vor und nach der Verbreitung von Delta zu vergleichen, analysierten die Forscher etwa 2,58 Millionen Abstriche von rund 380.000 Erwachsenen zwischen Anfang Dezember und Mitte Mai sowie 810.000 Testergebnisse von 360.000 Teilnehmern zwischen Mitte Mai und Anfang August.