Mal was anderes:wer von den „schon geimpften“ wurde denn vor der Spritze gründlich von einem Arzt untersucht,ob er Risikopatient ist,ob er Folgeschäden haben könnte oder nicht,und ich meine nicht nur sind sie gesund fragen eines Apothekers?
Ich kann auch bestätigen, dass vor meiner Impfung eine ausreichende Belehrung erfolgte und man natürlich selbständig vorher eine gründliche Untersuchung vornehmen lassen sollte, wenn Bedenken bestehen. Der Hausarzt meines sehr kranken Vaters hat z.B. ihm eindeutig eine Impfung empfohlen und das uns Kindern auch kommuniziert. Bei meinem Vater ist quasi alles wichtige im Eimer. Herz, Lunge etc. und er ist eigentlich unter ständiger ärztlicher Beobachtung. Besser untersucht geht gar nicht.
Allein schon an meinem Vater sieht man, dass die medizinischen Dispositionen, die eine Impfung verneinen, eine große Ausnahme sein dürften. Wie gesagt, der hat einige Krankheiten, von denen jede einzelne eine tödliche Gefahr bei einer Infektion bedeutet. Und trotz seines schweren und doch leidvollen Lebens möchte er solange machen, wie es geht. Der hat sich über seine erste Impfung sehr gefreut.
Wenn Du selber Allergiker bist, solltest Du Dich natürlich vorher untersuchen und explizit beraten lassen.
Aber nicht, dass dabei noch rauskommt, dass Du gar keine Ausrede mehr hast...nicht jede Allergie ist auch bedenklich bezüglich Impfung...
Es wäre auch schlicht logistisch nicht möglich, jeden Patienten vor der Impfung gründlichst zu untersuchen. Dazu gehören Laborwerte usw. Da ist man auf die selbstverantwortliche Mitarbeit der Menschen angewiesen.
Wie beim bewussten Nichtimpfen, kann man den Menschen auch die Verantwortung der Entscheidung zum Impfen nicht abnehmen. Allerdings wissen kranke Menschen meistens, dass sie krank sind.
Versteckte Dispositionen, für die eine Impfung gefährlich sein könnten, dürften sehr sehr selten sein und so kalt das klingen mag, keine statistisch relevante Bedeutung haben. Natürlich ist es für den Einzelnen schlichtweg Mist, wenn gerade er zu dieser statistischen Gruppe gehört. Aber auch das gehört zum allgemeinen Lebensrisiko. Die statistische Gruppe derjenigen, die durch eine Impfung am Leben bleiben oder mit ihrer Impfung Leben retten, dürfte deutlich höher, als die bedauerlichen Einzelfälle sein.
Ich sehe gerade ein Flugzeug Richtung BER über meinen Kopf fliegen. Sehr selten stürzen Flugzeuge in Berliner Wohngebiete...unmöglich ist es trotzdem nicht und ich hätte einfach Pech, wenn mir der Flieger gerade jetzt auf die Rübe plumpsen würde.
Was ich allerdings sehr kritisiere ist dieser immense bürokratische Aufwand in Deutschland. Meinem alten Herrn z.B. braucht man keine gefühlten 100 Seiten Datenschutzerklärung zu schicken. Alte Menschen, die nicht mehr so gut drauf sind und niemanden haben, sind mit diesem echt deutschen Wahnsinn einfach überfordert. Die ganze Terminvereinbarung...Wahnsinn.
So sehr ich das Uhrwerk in dem beschriebenen Berliner Impfzentrum bewunderte, so sehr mag ich den bürokratischen Irrsinn rundherum kritisieren. Irrsinn, wirklich Irrsinn. In anderen Ländern gibt es Impf-Drive-Ins...oder man bekommt den Piekser bei Ikea. Okay, dann kann man bei Nebenwirkungen gleich auf das nächste Knut-Sofa krachen...
