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Corona und impfen

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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Du verdrehst die Tatsachen. Der Staat sucht sich keine Grenzwerte, um Schulen und Branchen zu schließen. Er macht das zum Schutz der Bevölkerung!

Ich verdrehe keine Tatsachen. Die Regierung hat immer gesagt, das Ziel sei eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Die entscheidende Größe dafür ist die Krankheitslast, die korrelierende Größe ist die Inzidenz. Ignoriert wird jedoch der Proportionalitätsfaktor, denn dank der Impfungen wird dieser kleiner: heißt weniger Krankheitslast bei gleicher Inzidenz. Daher müssen logischerweise die Grenzwerte neu bemessen werden.

Warum erfolgt deise Maßnahme? Nicht weil zwei Patienten mit Covid-19 im Krankenhaus liegen, sondern weil die 7-Tage-Inzidenz lange genug über 50 gestiegen ist.
richtig, die Maßnahmen erfolgen nicht wegen einer Krankheitslast, sondern wegen eine Inzidenz. Genau das ist das Problem, welches ich kritisiere.

Woher weißt Du das mit der "sehr niedrigen Krankheitslast"? Ist ganz Solingen bereits komplett durchgeimpft? Nein! Wer ist wie stark erkrankt? Bedenke, auch ohne Symptome zu zeigen, kann das Virus weitergegeben werden. Dann wohlmöglich an Leute, die nicht so leicht damit fertigwerden.
die quelle habe ich unten verlinkt, dort findest du auch Angaben zu der Anzahl Infizierten.

Es soll doch nicht immer nur die 7-Tage-Inzidenz herangezogen werden. Nimm den R-Wert und Du siehst, wohin die Zukunft führt.
Nein, eine simple Extrapolation zeigt eben nicht, wohin die Zukunft führt. Dieser Irrglaube führt dazu, dass bei absurd niedriger Krankheitslast Restaurants nicht mehr öffnen dürfen.

Die Erkenntnis, was Inzidenz und was R-Wert aussagen, haben sich schon seit langem rumgesprochen. Es hat sich auch rumgesprochen, dass die Delta-variante deutlich ansteckender ist als die Vorgänger-Versionen des Virus. Es hat sich ebenfalls rumgesprochen, dass durch eine ansteckendere Virus-Variante der R-Wert höher ausfällt und ein höherer R-Wert lässt die Inzidenz schneller steigen. Aber das ist offenbar bei Dir und vielen anderen noch nicht angekommen.
Wie gesagt, die entscheidende Größe ist die resultierende Krankheitslast. Du ignorierst die Impfungen in deinen Prognosen.

Besonnenheit basiert in diesem Fall auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Wissenschaft hat einen rasenteren Anstieg der Erkrankungen durch die Delta-Variante vorhergesagt.
kein Modell sieht eine Notwendigkeit, bei einer Inzidenz von 50 Restaurants zu schließen. Falls ich mich täusche, kannst du gerne eines benennen.
 
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Mitglied 246615

Gast
Ich verdrehe keine Tatsachen. Die Regierung hat immer gesagt, das Ziel sei eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Die entscheidende Größe dafür ist die Krankheitslast, die korrelierende Größe ist die Inzidenz. Ignoriert wird jedoch der Proportionalitätsfaktor, denn dank der Impfungen wird dieser kleiner: heißt weniger Krankheitslast bei gleicher Inzidenz,
Definiere Krankheitslast!

Angenommen Deine Theorie stimmt und wir haben "Krankheitslast" definiert. Dann müsste es doch für geimpfte und genesene andere Regeln geben als für ungeimpfte, oder?

richtig, die Maßnahmen erfolgen nicht wegen einer Krankheitslast, sondern wegen eine Inzidenz. Genau das ist das Problem.
Das Infragestellen der Inzidenz kommt mir vor die Abschaffung des Mindestabstand zwischen Fahrzeugen zu fordern und diese mit vorhandenem ABS, ESP und Sicherheitsgurten begründet.

Zur Zeit sind erst knapp 50 % der Bevölkerung vollständig geimpft. Da eine Spritze auch nicht sofort wirkt, sind auch noch nicht alle der knapp 50% bestmöglich geschützt. Diejenigen, die heute ihre zweite Impfung erhlten haben, wirkt diese erst in etwa zwei bis drei Wochen bestmöglich. Wenn wir schon Details auseinanderpflücken, dann bitte alle!

Nein, eine simple Extrapolation zeigt eben nicht, wohin die Zukunft führt. Dieser Irrglaube führt dazu, dass bei absurd niedriger Krankheitslast Restaurants nicht mehr öffnen dürfen.
Natürlich! Das war zu erwarten! Statistik ist seit Jahrhunderten falsch.

Nein, kein Modell sieht eine Notwendigkeit, bei einer Inzidenz von 50 Restaurants zu schließen. Falls ich mich täusche, kannst du gerne eines benennen.
Die Grenzwerte wurden aufgrund der Möglichkeiten der Gesundheitsämter festgelegt. Nicht aufgrund von Modellen. Die Maßnahmen wurden aufgrund von fachlichen Empfehlungen unter Abwägung weiterer gesellschaftlicher Interessen festgelegt.

Wir alle haben gewusst, was uns bevorsteht!

Ob die Grenzwerte und Maßnahmen noch sinnvoll sind, ist eine andere Ebene und es gibt auch Gründe, warum diese noch nicht geändert wurden. Man kann nicht einfach mal eben das Personal aufstocken. Die schnellere Verbreitung der Delta-Variante ist ein weiterer Grund.
 

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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6.532
Definiere Krankheitslast!
Hospitalisierungen.


Zur Zeit sind erst knapp 50 % der Bevölkerung vollständig geimpft. Da eine Spritze auch nicht sofort wirkt, sind auch noch nicht alle der knapp 50% bestmöglich geschützt.
Richtig, und letztes Jahr im Oktober waren es vielleicht 1% oder maximal 2%, die durch natürliche Infektion immunisiert waren. Das ist der Unterschied.


Natürlich! Das war zu erwarten! Statistik ist seit Jahrhunderten falsch.
Lies nochmal den Kontext. Der R-Wert bildet das Infektionsgeschehen der Vergangenheit ab und ist keine Prognose der Zukunft. Aber genau das wird eben häufig gemacht. Man führt den Trend der Vergangenheit beliebig fort und nimmt das als Grund, dass man jetzt handeln müsste. Dabei verkennt man aber, es sich eben nur um das fortführen eines bestehenden Trends handelt und nicht um die eine Prognose, die eben auch die Ursachen für den Trend berücksichtigt.


Die Grenzwerte wurden aufgrund der Möglichkeiten der Gesundheitsämter festgelegt. Nicht aufgrund von Modellen. Die Maßnahmen wurden aufgrund von fachlichen Empfehlungen unter Abwägung weiterer gesellschaftlicher Interessen festgelegt.
Du hast recht, das war die Begründung für die 50. Die Gesundheitsämter können nicht mehr alle Infektionsketten nachverfolgen. Macht es in meinen Augen aber noch absurder. Lieber Restaurant Betreiber, du musst jetzt leider wieder schließen, da wir immer noch bei einer Inzidenz von 50 an der Kapazitätsgrenze sind, trotz Corona warn App, trotz digitalen Contact Tracing, trotz 16 Monate Pandemie und trotz des Umstandes, dass diese Strategie weder Oktober 2020 noch März 2021 funktioniert hat und jetzt wieder scheitert. Letztes Jahr musstet ihr November schließen, dieses Mal halt schon im Juli/August/September. Aber der nächste Sommer kommt ja.
 

Mitglied 246615

Gast
Hospitalisierungen.
Achso! :confused:
Leute, die nicht ins Krankenhaus mssen, definierst Du also als nicht krank?
Und Long-Covid vernachlässigst Du völlig. Davon sind auch Leute betroffen, deren Verlauf schwach war!

Richtig, und letztes Jahr im Oktober waren es vielleicht 1% oder maximal 2%, die durch natürliche Infektion immunisiert waren. Das ist der Unterschied.
Etwa 37 % der Bevölkerung sind noch nicht immunisiert. (40 % ganz ohne Impfung abzüglich der 2,5 Mio. Erkrankten, = ca. 3 %-Punkte). Das macht etwa 31 Millionen Menschen, die noch nicht immunisiert sind.

Bei einen R0 von 3 (für die bisherigen Virus-Varianten angesetzt, daher die 60 - 70 % Impfquote für die "Herdenimmunität") hatten bei 83 Mio. nicht immunisierten Personen 2,5 Mio. Erkrankte und 70.000 Tote.

Bei R0 von 5 (für die Delta-Variante angesetzt) müssen wir daher fast doppelt so hohen Anzahl Infizierter und Toter ausgehen, obwohl rechnerisch nur noch 31 Mio. Personen nicht immunisiert sind. Damit ist nicht einmal berücksichtigt, dass R ja exponentiell wirkt. Das ganze wäre also ein vereinfachtes Best-Case-Senario.

Natürlich ist meine Rechnung bei weitem nicht wissenschaftlich und es gibt viele weitere und vor allem genauere Zahlen, die berücksichtigt werden müssen. Die Richtung wird aber deutlich!

Lies nochmal den Kontext. Der R-Wert bildet das Infektionsgeschehen der Vergangenheit ab und ist keine Prognose der Zukunft. Aber genau das wird eben häufig gemacht. Man führt den Trend der Vergangenheit beliebig fort und nimmt das als Grund, dass man jetzt handeln müsste. Dabei verkennt man aber, es sich eben nur um das fortführen eines bestehenden Trends handelt und nicht um die eine Prognose, die eben auch die Ursachen für den Trend berücksichtigt.
Mit Verlaub, das ist Geschwurbel!

Ob Wetetrbericht oder Infektionen, man hat immer nur Zahlen aus der vergangenheit und berechnet daraus, unter Annahme von verschiedenen Parametern, unterschiedliche Szenarien von Best Case bis Worst Case und vor allem ermittelt man den wahrscheinlichsten Fall.

Ich habe nicht geschrieben, dass mein Szenario das wahrscheinlichste ist. Ich habe nur aufgezeigt, worauf wir zusteuern.

Du hast recht, das war die Begründung für die 50. Die Gesundheitsämter können nicht mehr alle Infektionsketten nachverfolgen. Macht es in meinen Augen aber noch absurder. Lieber Restaurant Betreiber, du musst jetzt leider wieder schließen, da wir immer noch bei einer Inzidenz von 50 an der Kapazitätsgrenze sind, trotz Corona warn App, trotz digitalen Contact Tracing, trotz 16 Monate Pandemie und trotz des Umstandes, dass diese Strategie weder Oktober 2020 noch März 2021 funktioniert hat und jetzt wieder scheitert. Letztes Jahr musstet ihr November schließen, dieses Mal halt schon im Juli/August/September. Aber der nächste Sommer kommt ja.
Was wäre denn die Alternative? Mehr Erkrankte und Tote? Dann würdest Du wahrscheinlich hier genauso über verfehlte Politik wettern. Übrigens haben auch mehr Erkrankte einen wirtschaftliche Auswirkung. Wenn eine Firma einen hohen Krankenstand wegen Corona hat, kann das genauso kritisch werden.

Genauso würdest Du gegen die Politik wettern, wenn die Gesundheitsämter nichts mehr nachverfolgen würden.

Die Corona-Warn-App hast Du zudem mißverstanden, bist damit aber nicht alleine. Sie sollte nie dabei helfen, Infektionsketten zu verfolgen. Sie sollte den Nutzer hinweisen, dass er sich testen lassen soll und Kontakte vermeidet, bis er sein Ergebnis hat. Denn typischerweise laufen ja viele infiziert rum und wissen von ihrer Infektion nichts. Somit sollte sie indirekt die Anzahl der Infektionen eindämmen.

Keine App der Welt kann unmittelbar eine Infektion verhindern! Aber genau das, so meine Erfahung in zahlreichen Gesprächen, wurde angenommen.

Die Pandemie dauert so lange wie sie es will. Sie ist auch nicht vorbei, wenn wir reichen Länder durchgeimpft sind. Was durch andere Länder in Zukunft zu uns kommt, ist noch gar nicht absehbar. Dennoch muss jedes Land für sich versuchen, das Optimum erreichen. Un im Land muss jede Person dazu beitragen. Da hilft kein jammern, dass das ganze schon 16 Monate dauert. Das Scheitern haben wir zum großen Teil selbst schuld weil wir lieber in Urlaub fliegen, feiern gehen usw.

ich weiß nicht, wer von den Foristen hier wie lebt. In meinem Umkreis haben aber die Wohlhabenden mit eigenem Haus und garten am meisten gejammert. Die, die in kleinen Wohnungen ohne Balkon leben waren zwar nicht fröhlich, aber haben die Einschränkungen mit weniger Jammerei ertragen. Wahrschenlich, weil die scih auch ohne Corona keine große Urlaubsreisen leisten können. Nur eine These!
 

Eusebius

deaktivierter Benutzer
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Diesen Eindruck lieber @Eusebius habe ich von Dir. Das ist eine starke Unterstellung, ich weiß, und sie ist auch nur meine persönliche und vielleicht (hoffentlich) vollkommen falsche Meinung.

Wenn es einem unangehm ist, was ein Forumsteilnehmer schreibt, kann man denjenigen ignorieren. Es gibt ja eine Funktion im System, wo dann alles ausgeblendet wird. Das klappt sehr gut. Verstößt ein Forumsteilnehmer gegen Regeln oder Gesetze, kann man ihn darauf hinweisen oder es einem Admin melden. Der kann dann ggf. eine Mahnung aussprechen oder den Teilnehmer sperren. Wenn man private Fragen an einen Forumsteilnehmer hat oder ihm etwas sagen will, abseits des Themas, kann man ihm eine PM schreiben, und sich dann darüber unterhalten.

Ansonsten dient ein Forum dem Zweck eines Austauschs von Meinungen und Ansichten. Worum es jeweils geht, ist im Titel nachzulesen. Hier zB "Corona und Impfen". Ich finde es gut so und versuche auch immer, mich daran zu halten. Was ich auch gut finde, ist, dass das hier ein offenes Forum ist, wo jeder seine Meinung frei äußern kann. Ich denke, das, was ein Forum aufwertet, ist die Diversität und woran man die Qualität messen kann ist, wie die Teilnehmer mit Diversität umgehen.

Das ist mir jetzt zu Deinen Ausführungen eingefallen. Mehr möchte ich nicht dazu sagen. Schalom.
 

Mitglied 246454

Gast
leider hinter der Paywall. Was ist denn die Schlussfolgerung?

Nach Aussage von Dr. Mertens von der STIKO gibt es genau eine (!) Studie, die eine Kontrollgruppe mit drin hat, um zu differenzieren, was Long-Covid ist und was nicht.
Zitat
Noch ist sehr wenig über Long Covid bei Kindern bekannt. Man weiß, dass die Beschwerden, die auch nach einer milden oder mittelschweren Infektion auftreten, ziemlich weit reichen können: von extremer Abgeschlagenheit – sogenannter Fatigue – bis hin zu Atem- und Kreislaufproblemen, Schlafstörungen oder Schmerzen. Oftmals treten die Beschwerden erst ein paar Wochen nach der überstandenen Infektion auf. Angesichts einer drohenden Infektionswelle mit der hochansteckenden Deltavariante und einer Vielzahl von Kindern, die noch nicht geimpft sind und auch noch gar nicht geimpft werden können, aber stellt sich dringend eine Frage: Wie hoch ist das Risiko?

Klar ist: Immer wieder entwickeln Kinder nach einer Corona-Infektion ein sogenanntes PIMS, ein schweres Entzündungssyndrom. Was das eigentliche Long-Covid-Syndrom bei Kindern angeht, ist die Studienlage – anders als bei Erwachsenen – aber recht dürftig.
Zitat Ende

So hier sind die Studien von dem Artikel👏

Eine Studie von dem Office for National Statistics unterteilt die Befragten zu Long-Covid in Altersgruppen https://www.ons.gov.uk/peoplepopula...gcoronaviruscovid19infectionintheuk/1july2021

Es zeigt, dass rund 10% von den Kindern typische Symptome von Long-Covid hatten. Das wird von vielen Experten bezweifelt. Mehr als 550.000 Kinder und Jugendliche wurden nachweislich infiziert, die Dunkelziffer wird mindestens doppelt geschätzt. 100.000 Kinder und Jugendliche mit Long-Covid würde auffallen in der Praxis.

Dieses Preprint zeigt, dass ältere Kinder länger kämpfen mit Covid https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.05.21256649v1

Aber Kinder sie erholen sich sehr gut. Das zeigt diese Studie https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8057863/ Kinder und Jugendliche mit asymptomatischem oder mit leichtem Verlauf die 3-6 Monate Symptome wie Husten oder Fatigue hatten sie zeigten keine Symptome mehr nach einem Jahr.

In diesen beiden Studien es geht um die Unterscheidung zwischen Long-Covid oder Long-Pandemic Syndrome oder zwischen seropositiv und seronegativ https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.11.21257037v1 und https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.16.21257255v2 Die Studie kennst du schon 🙂

Der Artikel sagt Zitat
Gibt es also eine Entwarnung? Sind die Probleme, die Kinder nach einer Covid-Infektion hatten, eher auf den Lockdown als auf die Krankheit selbst zurückzuführen?

Vilser¹ findet diese Art zu denken sehr problematisch: "Es gibt diejenigen, die eher beschwichtigen oder gar die Existenz von Long Covid leugnen. Auf der anderen Seite stehen die Menschen, die Panik verbreiten und der Meinung sind, Long Covid unter Kindern ist ein Problem pandemischen Ausmaßes", sagt Vilser. Schwarz und Weiß gäbe es in diesem Falle nicht, die Realität liege wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

Long Covid sollte in jedem Falle nicht als Argument benutzt werden, die Kinder wieder zu isolieren. "Mich nervt, dass auch hier mit Entweder-oder argumentiert wird. Also entweder wir akzeptieren, dass die Kinder an Covid-19 und Long Covid erkranken können oder wir halten sie im Lockdown", sagt Vilser. So sei es nicht, es gelte, die Kinder zu schützen, und zwar sowohl vor den psychischen Auswirkungen einer Isolation als auch, so gut es geht, vor einer Infektion durch regelmäßiges Testen, mit guten Hygienekonzepten in Schulen und vielleicht auch irgendwann mit Impfungen, wenn die Erkenntnisse ausreichen, diese allen Kindern zu empfehlen.

Denn dass ein harter Lockdown und insbesondere die Schließung von Schulen einen immensen Schaden bei Kindern und Jugendlichen anrichtet, da sind sich alle Experten einig. "Wir sehen manifeste Störungen und Krankheiten, die in der Risikoabwägung berücksichtigt werden müssen", sagt Jakob Armann.
Zitat Ende

Der Artikel endet mit, dass nach 1,5 Jahren Pandemie viele Kinder ohne Energie sind und wenig Freude empfinden https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3798710
🙋🏻‍♀️

¹ Kinderarzt Daniel Vilser, Oberarzt am Uniklinikum Jena und Leiter der ersten Long-Covid-Ambulanz für Kinder und Jugendliche in Deutschland
 
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Cohni

Ananas Reinette
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...Das ist mir jetzt zu Deinen Ausführungen eingefallen. Mehr möchte ich nicht dazu sagen. Schalom.
Danke für Deine Ausführungen, die ich allerdings im Zusammenhang mit den Kritiken an Deinen vorherigen Aussagen nicht verstehe. Du hättest auch etwas zum Wetter schreiben können...;)

Wie wäre es mal mit einer konkreten Antwort zu den von einigen (auch von mir) fabrizierten Gegenreden zu Deinen Ausführungen bezüglich Corona?
 
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Eusebius

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Wie wäre es mal mit einer konkreten Antwort zu den von einigen (auch von mir) fabrizierten Gegenreden zu Deinen Ausführungen bezüglich Corona?

Wenn ich Zeit habe, schaue ich mir das vielleicht genauer an. Dafür muss ich mir schon ein paar Stunden Zeit lassen. Ich will mir ja Mühe geben. Ansonsten kann ich es auch gleich bleiben lassen.
 

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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Leute, die nicht ins Krankenhaus mssen, definierst Du also als nicht krank?

Bitte genau lesen. Ich schrieb Krankheitslast. Damit meine ich die Last auf unser Gesundheitssystem. Du erinnerst dich? Überlastung verhindern? Dafür sind insbesondere die hospitalisierten Fälle bzw. ITS Fälle relevant. Jemand, der fiebrig hustend zu Hause ein paar Tage genesen muss, ist natürlich auch krank, aber eben keine Last für die Krankenhäuser.
Oder anders, damit vielleicht klar wird, worum es mir geht. Wenn in Deutschland ne Erkältungswelle rumgeht, dann sind sicherlich einige hunderttausend Menschen krank, aber niemand würde auf den Gedanken kommen, einen Lockdown zu fordern. Warum? Weil eben die Krankheitslast nicht sonderlich hoch ist. Die ist entscheidend und eben nicht die Infektionszahlen. Und nein, ich stelle nicht SARS-CoV-2 mit Erkältungen gleich, SARS-CoV-2 hat natürlich eine vielfach höhere Krankheitslast als Erkältungen. Aber sie ist eben trotzdem niedriger als noch letztes Jahr.
(PS: soweit ich weiß ist Krankheitslast etwas anders definiert. Ich meine damit aber vereinfacht die Hospitalisierungen)

Ob Wetetrbericht oder Infektionen, man hat immer nur Zahlen aus der vergangenheit und berechnet daraus, unter Annahme von verschiedenen Parametern, unterschiedliche Szenarien von Best Case bis Worst Case und vor allem ermittelt man den wahrscheinlichsten Fall.

Ich habe nicht geschrieben, dass mein Szenario das wahrscheinlichste ist. Ich habe nur aufgezeigt, worauf wir zusteuern.
glaube wir reden einander vorbei. Ich bezog mich auf deinen Satz: "Nimm den R-Wert und Du siehst, wohin die Zukunft führt."
Das ist ein einfache Fortführung des Trends, welche sich in der Vergangenheit als wenig praxistauglich erwiesen hat (vgl. RKI Prognose vom 13.03.2021, was de facto einfach nur die Extrapolation des Trends war und eben um Welten daneben lag, oder hatten wir in KW 15 Inzidenz von über 300?). Da muss man eben schon etwas genauer hinschauen. Wie du ja auch sagst, man muss die Parameter berücksichtigen, die auf den Trend einwirken.
Das hat das RKI dieses mal gemacht. Und diese Szenarien zeigen eben nicht auf, dass man jetzt schon handeln müsste.

Was wäre denn die Alternative?
3G, 2G, Hygiene-Konzepte, Masken, Auslastungsbeschränkungen, Monitoring der Inzidenz und Hospitalisierungsrate in allen Altersgruppen, Bestimmung der Effektivität und Effizienz der verschiedenen NPIs auf das Infektionsgeschehen, um im Falle einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems entsprechend reagieren zu können. Mit Überlastung meine ich allerdings auch schon den Zustand, dass nicht lebensnotwendige OPs verschoben werden müssen.

Ziel ist nicht, jede Infektion zu verhindern. Es ist auch kein Wettkampf um die niedrigste Inzidenz. Wir müssen eine sinnvolle Balance zwischen Leben leben und Infektionsschutz finden. Dank Impfungen ist es nun möglich, die Balance etwas Richtung Leben leben zu schieben.
 
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eXiNFeRiS

Schöner von Bath
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„Eine Studie des Imperial College London, die im Fachmagazin EClinicalMedicinevorgestellt wurde, fand nun heraus: Nach einer Infektion mit dem Coronavirus nimmt die Intelligenz ab.“

Dann wird es für manch einen da draußen aber sehr eng…
 

Mitglied 246615

Gast
Bitte genau lesen. Ich schrieb Krankheitslast. Damit meine ich die Last auf unser Gesundheitssystem. Du erinnerst dich?
Ich erinnere mich, was Du geschrieben hast, aber erinnerst Du Dich auch?

Bildschirmfoto 2021-07-26 um 22.13.22.png

Also wie ist jetzt Deine Definition?

Überlastung verhindern? Dafür sind insbesondere die hospitalisierten Fälle bzw. ITS Fälle relevant.
Nein! Dafür ist auch Isolation verantwortlich und dass Mitarbeiter nicht zwischen Isolierstation und Normalstation hin und her springen können. Es gibt nämlich neben Covid-19 noch alle anderen Fälle, die schon immer Intensivbetreuung benötigen.

Jemand, der fiebrig hustend zu Hause ein paar Tage genesen muss, ist natürlich auch krank, aber eben keine Last für die Krankenhäuser.
Auch davon schlägt ein Teil in Krankenhäusern auf, um sich testen zu lassen. Viel schwerwiegender ist aber die tatsache, dass auch davon einge von Long Covid betroffen sind und damit auch wieder das Gesundheitssystem belasten. Zum Beispiel mit Kosten für die KRankenkassen, die auch zum Gesundheitssystem gehören.

Oder anders, damit vielleicht klar wird, worum es mir geht. Wenn in Deutschland ne Erkältungswelle rumgeht, dann sind sicherlich einige hunderttausend Menschen krank, aber niemand würde auf den Gedanken kommen, einen Lockdown zu fordern. Warum? Weil eben die Krankheitslast nicht sonderlich hoch ist. Die ist entscheidend und eben nicht die Infektionszahlen. Und nein, ich stelle nicht SARS-CoV-2 mit Erkältungen gleich, SARS-CoV-2 hat natürlich eine vielfach höhere Krankheitslast als Erkältungen. Aber sie ist eben trotzdem niedriger als noch letztes Jahr.
Zumindest vergleichst Du und dass der Vergleich nicht lauter ist, erkläre ich hier nicht nochmal. Die Krankheitslast ist dieses Jahr bezüglich Covid-19 höher als letztes Jahr zur gleichen Zeit! Die Infektionszahlen steigen so stark wie nice zuvor. Damit werden wir mit vielen Erkrankten rechenen müssen. Auch wenn es Gruppen sind, die durchschnittlich nicht so schwer erkranken, besteht das begründete Risiko, dass die absolute Zahl doch wieder genauso hoch wird wie letztes Jahr. Und wir machen nicht, um dem entgegenzuwirken.

In Gegenteil, die Anzahl der Impfungen hat sich in den letzten sechs Wochen halbiert!

Ziel ist nicht, jede Infektion zu verhindern. Es ist auch kein Wettkampf um die niedrigste Inzidenz. Wir müssen eine sinnvolle Balance zwischen Leben leben und Infektionsschutz finden.
Da bin ich voll bei Dir. Aber was machen wir? Wir wollen nicht, dass unsere Kinder wieder ins Home Schooling müssen, fahren aber jetzt in Urlaub. in Gebiete, wo wir uns noch eher anstecken können als hier bei uns.

Wir haben monatelang geschimpft, wie unsere Regierung bezüglich EInkauf von Impfstoffen versagt und jetzt, wo wir genug haben und sich wirklich jeder impfen lassen kann, nehmen wir vereinbarte Termine nicht wahr. Die Impfungen halbieren sich sogar innerhalb von Wochen.

Das sind nur zwei Beispiele.

Und dann fordern wir von der Politik eine Balance, tun aber selbst nichts dafür, die Voraussetzungen für eine sinnvolle Balance zu schaffen. Dafür werden wir erneut auf die angeblichen Versager in der Politik und die Mediziner schimpfen, die angeblich selbst keine Ahnung haben, wenn in ein paar Wochen die Einschränkungen wieder kommen. Solingen ist ja bereits so weit.

Aber es ist ja so einfach, den Fehler bei anderen zu suchen und nicht bei sich selbst.

Ich zitiere das meistverkaufte Buch der Erde, die Bibel:
Matthäus 7:3
Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Die Person wäre ohne Covid-Erkrankung dann nicht zu diesem Zeitpunkt verstorben.
Ich wäre bei dieser Aussage vorsichtig, da die Person auch durch eine andere Ursachen (Schlaganfall, Herzstillstand, Unfall, etc.) genau zu dem Zeitpunkt hätte versterben können oder gar verstorben ist. Sie wäre aber nicht in der Statistik aufgetaucht. Ich beziehe mich auf den Zeitpunkt (nicht auf den Zusammenhang mit Covid), da man nie wissen kann, was, wie und wann etwas passiert 😔 .

Im letzten Winter gab es praktisch keine Grippe-Welle.
Hygiene, Masken und Lockdown (und ggf. Menschenverstand) haben hier aufgezeigt, dass die Mittel funktionieren 👍
 
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Mitglied 246615

Gast
Ich wäre bei dieser Aussage vorsichtig, da die Person auch durch eine andere Ursachen (Schlaganfall, Herzstillstand, Unfall, etc.) genau zu dem Zeitpunkt hätte versterben können oder gar verstorben ist.
Soweit würde ich gar nicht gehen. Ich würde aber soweit gehen, dass eine Corona-Erkrankung dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch zum Tod geführt hätte. Dem entgegen stehen mittlerweile zig-tausend Erkrankte bei sinken Zahlen schwerer Erkrankungen, was direkt auf die Impfungen zurückgeführt werden kann.

Aber nochmal: Sinkende Zahlen sind noch kein Grund zum Jubeln und das Ende von Corona und Einschränkungen auszurufen. Schon gar nicht bei der aktuellen Entwicklung.
 

maniacintosh

Hildesheimer Goldrenette
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Wir haben monatelang geschimpft, wie unsere Regierung bezüglich EInkauf von Impfstoffen versagt und jetzt, wo wir genug haben und sich wirklich jeder impfen lassen kann, nehmen wir vereinbarte Termine nicht wahr. Die Impfungen halbieren sich sogar innerhalb von Wochen.

Schreib bitte nicht wir... Ich gebe zwar zu auch Impftermine abgesagt zu haben, aber eben nur, weil ich zwei Wochen vor meinem ersten Termin einen Anruf bekam: Moderna? Jetzt? Wie lange brauchst? Den Termin zwei Wochen später brauchte ich da nicht mehr. (Dass auch mein zweiter Termin auf Wunsch des Impfzentrums vorgezogen wurde ist eine andere Geschichte, aber bin halt nun doppelt geimpft...)

Aber du hast natürlich insofern recht, dass viele eben ihre Zweittermine abgesagt haben oder einfach nicht wahrgenommen haben.

Ich wäre bei dieser Aussage vorsichtig, da die Person auch durch eine andere Ursachen (Schlaganfall, Herzstillstand, Unfall, etc.) genau zu dem Zeitpunkt hätte versterben können oder gar verstorben ist. Sie wäre aber nicht in der Statistik aufgetaucht. Ich beziehe mich auf den Zeitpunkt (nicht auf den Zusammenhang mit Covid), da man nie wissen kann, was, wie und wann etwas passiert 😔 .

In Einzelfällen mag das tatsächlich so sein, aber bei >99% der Verstorbenen wird Covid einen früheren Tod bedeutet haben - wenn er denn ohne Covid überhaupt aufgetreten wäre. Mord bleibt auch Mord, wenn die Person wenige Stunden später auch sonst verstorben wäre.

Hygiene, Masken und Lockdown (und ggf. Menschenverstand) haben hier aufgezeigt, dass die Mittel funktionieren 👍

Das ist klar, sollte nur noch einmal untermauern, dass eben andere Erkrankungswellen praktisch nicht stattfanden und eben keine Übersterblichkeit begründen können.
 

Mitglied 246615

Gast
Schreib bitte nicht wir...
Ich habe bewußt "wir" gewählt, um niemanden persönlich anzusprechen und damit erst Recht Widerspruch zu provozieren. Mit "wir" meine ich uns als Gesellschaft und da gibt es, wie überall, Ausnahmen.

Außerdem habe ich von nicht wahrgenommenen Terminen gesprochen womit ich Absagen bewußt ausklammern wollte. Die Impfzentren beklagen ja Leute, die einfach nicht erscheinen. Viele, wenn nicht sogar die meisten, sagen die Termine also nicht ab, wie Du es getan hast.
 

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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Die Krankheitslast ist dieses Jahr bezüglich Covid-19 höher als letztes Jahr zur gleichen Zeit! Die Infektionszahlen steigen so stark wie nice zuvor. Damit werden wir mit vielen Erkrankten rechenen müssen.
Die Krankheitslast ist auf sehr niedrigem Niveau. Mit vielen Erkrankten werden wir rechnen müssen, wenn der aktuelle Anstieg für 3-4 Monate anhält, ja. Aber aktuell eben nicht, denn die absoluten Zahlen sind niedrig. Und wir können auch nicht im Juli den R-Wert vom Oktober beeinflussen. Diese Tatsache wird irgendwie auch ignoriert.

Wenn du der Meinung bist, es sei richtig, jetzt schon die ersten Branchen zu schließen (Innengastro, Gyms, Hallenbäder etc. pp.), dann sag doch bitte auch, was wir dann im September machen, wenn die Saisonalität den R-Wert antreibt?
 

Mitglied 246454

Gast
Heute schreibt es in der Zeitung Stuttgarter Nachrichten
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😟
 

Mitglied 246615

Gast
Wenn du der Meinung bist, es sei richtig, jetzt schon die ersten Branchen zu schließen (Innengastro, Gyms, Hallenbäder etc. pp.), dann sag doch bitte auch, was wir dann im September machen, wenn die Saisonalität den R-Wert antreibt?
Ich habe mit keiner Silbe gesagt, dass der Meinung bin, die ersten Branchen wieder zu schließen. Ich habe gesagt, dass bereits festgelegt ist, wann welche Einschränkung erfolgt. Wer in den letzten Wochen in Urlaub gefahren ist, der konnte absehen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit bei seiner Rückkehr in Quarantäne muss. Es ist nichts heute beschlossen worden, wie es leider auch viele Medien ausdrücken. Heute ist vielmehr der Punkt erreicht, an dem die verschärften Maßnahmen greifen und deshalb wird das kommuniziert.

Ich sage, wir müssen nicht alles machen, was erlaubt ist. Wir können auch jetzt verzichten, damit die Einschränkungen so spät wie möglich erneut gelten. Vor allem kritisiere ich, dass genau zum Zeitpunkt als endlich genug Impfmittel zur Verfügung stand und die Priorisierung aufgehoben wurde, die Impfbereitschaft zurückgegangen ist. Allem Anschein nach in nicht unerheblichem Maße wegen Urlaub.

Die Krankheitslast ist auf sehr niedrigem Niveau. Mit vielen Erkrankten werden wir rechnen müssen, wenn der aktuelle Anstieg für 3-4 Monate anhält, ja. Aber aktuell eben nicht, denn die absoluten Zahlen sind niedrig. Und wir können auch nicht im Juli den R-Wert vom Oktober beeinflussen. Diese Tatsache wird irgendwie auch ignoriert.
Meiner Einschätzung nach wird etwas anderes ignoriert. Natürlich sind die Zahlen auf einem niedrigen Niveau, verglichem mit Dezember, Januar, Februar. Wobei das nicht ganz stimmt, denn der R-Wert ist vergleichbar hoch! Er war in den letzten Tagen schon höher, als er im vergangenen Winter war.

Das hat zur Folge, dass die Inzidenz im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres hoch ist!

canvas.png

Auch für Anzahl der Intensivbehandlungen ist höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres!

Intensivbehandlungen.png
Quelle beider Grafiken: Wikipedia

Diese Tatsache ist umso bedenklicher, da letztes Jahr noch niemand geimpft war, während jetzt ca. 60 % mindestens eine Impfung bekommen haben. Ein Grund dafür ist die höhere Ansteckungsrate der Delta-Varante. Von "niedrigen Zahlen" zu sprechen, ist meiner Einschätzung nach brandbefährlich! Immerhin ist die Delta-Variante nahezu doppelt so ansteckend wie die Variante, mit der wir uns letzten Sommer rumschlagen mussten.

Ein Vorteil ist, dass die über 60-jährigen und jüngere aus Risikogruppen zu fast 85 % geimpft sind. Sie stellen mit 22,8 Mio. eine riesige Gruppe. Das bedeutet aber auch, dass 3,5 Mio dieser Gruppe noch ohne Schutz sind.

Die 18 bis 60 Jährigen zu etwa 61 % geimpft. Diese Gruppe stellt aber mit knap 47 Millionnen die größte Gruppe. Das ist zudem die Gruppe, die am mobilsten ist. Etwa 18 Mio sind noch nicht gimpft. Die jüngeren haben sicher ein geringes Risiko, schwer zu erkranken. Mit jedem Lebensjahr steigt dies aber. Beachtet man den Babyboomerbauch, dann ist die Gruppe der 50 bis 60-jährigen sind mit knapp 14,6 Mio. als Teilgruppe mit dem höchsten Risiko überrepräsentiert.

Die 12 - 18 jährigen sind zu 18,4 % geimpft. Aber gerade hier sind die enthalten, denen wir erneutes Home Scooling ersparen wollen.

Alle unter 12 Jahren sind gar nicht geimpft. Auch hier ist ein großer Teil im Schulalter, ein weiterer teil im Kindergarten- bzw. Kinderkrippenalter. Wenn diese Gruppe geschützt werden soll, würde ein erneuter Lockdown die Eltern erneut belasten.

(Die Bevölkerungsverteilung habe ich Statistika entnommen und immer mindestens eine Impfung als Rechengröße verwendet)

Die meisten Ansteckungen dürfen wir also in der Altersgruppe der 18 bis 60-jährigen erwarten, weil sie
1. die größe Gruppe darstellen
2. am mobilsten sind

Die tragen das Virus dann in die Familien. Ist eine Person aus einem Haushalt infiziert, kann man davon ausgehen, dass weitere, oft sogar alle, ebenfalls infiziert werden. Gerade weil wir es jetzt mit einer ansteckenderen Variante zu tun haben. Wenn auch diese Gruppe im Schnitt geringer schwer erkrankt, so wird die schiere Anzahl dennoch zu vollen Krankenhäusern führen. Diese Gruppe sind die, die entweder
- schulpflichtige Kinder haben
- schulpflichtige Geschwister haben
- selbst noch zur Schule oder Uni gehen bzw. in Ausbildung sind

Das verschärft das Risiko, dass es unrealistisch wird, die Schüler nicht mehr ins Home Schooling zu schicken.

Ich fürchte zudem, dass dann, wenn die strengeren Regeln erneut greifen, wieder auf die Politiker und Mediziner geschimpft wird, aber vollkommen ignoriert wird, dass man jetzt selbst zu den erneuten und frühen Einschränkungen beigetragen hat.

Zudem erinnere ich, dass eine Impfung nicht dazu führt, dass man sich nicht infizieren kann. Man erkrankt nicht oder nur schwach. Man verteilt etwa eine etwa halb so große Virenlast an die Umwelt wie ohne Impfung. Aber man ist nicht safe! Nicht für sich selbst und noch weniger für andere. Deshalb halte ich Provilegien für Geimpfte für gefährlich.

Mir ist aber bewusst, dass diese Gedankenspiele die Impfbereitschaft erhöhen soll, die ja gerade total einbricht.

Dies ist mein letzter Beitrag hierzu. Wenn jemand etwas nicht nachvollziehen kann oder ich einen groben Fehler gemacht habe, bin ich bereit das beantworten bzw. anzupassen. Meine Argumentation sollte aber spätestens durch diesen Beitrag für jeden prinzipiell verständlich sein.
 
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mainzer999

Baumanns Renette
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Was mich bei dem ganzen etwas nachdenklich stimmt, gerade in Ländern mit hoher Impfquote, steigen auch die Infektionszahlen, viele davon zweimal geimpft. Aktuelles Beispiel Island.

Also, sieht es doch so aus, eine Impfung schützt aktuell mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen einen schweren Verlauf.
Man kann trotzdem infiziert sein und kann auch andere anstecken. Auch 2-fach geimpfte.
Da frage ich mich, ob es nicht ratsam wäre auch die Geimpften in die Testpflicht zu nehmen.

" Seit dem 14. Juli ist die Zahl der bestätigten Fälle jedoch schnell gestiegen. Fast 350 Infektionen mit der Delta-Variante wurden inzwischen bestätigt, der größte Teil der Betroffenen ist geimpft."

 

Mitglied 246615

Gast
Also, sieht es doch so aus, eine Impfung schützt aktuell mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen einen schweren Verlauf.
Man kann trotzdem infiziert sein und kann auch andere anstecken. Auch 2-fach geimpfte.
Da frage ich mich, ob es nicht ratsam wäre auch die Geimpften in die Testpflicht zu nehmen.
Das ist eine Binsenweisheit, die aber von Politikern und den Medien ignoriert wird. Dann kann es auch nicht in der Breite der Bevölkerung ankommen. Meine Kritik ist die gleiche und ich wäre dafür, auch geimpfte weiterhin zu testen.

Nur muss man dann damit rechnen, dass die Impfbereitschaft nicht steigt. Viele werden sagen, "Warum soll ich mich dann impfen lassen?" Die Sorge, dass es einen selbst schwer erwischt, ist bei allen Dingen gering.
 
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