Solange du nur über den Poster und nicht über den Inhalt Argumentierst, sind deine Post einfach ein lächerlicher Versuch deine persönliche Meinung durch Beleidigung und Herabstufung zu untermauern.
Bei den intelligenteren Diskussionsteilnehmern qualifiziert man sich damit nicht gerade als niveauvoller, intelligenter und gebildeter Diskussionsteilnehmer.
Mal ganz ehrlich:
Wenn jemand mit Null Erfahrung in diesem Business solch grossen Töne spuckt und sich einbildet, besser Bescheid zu wissen als Leute, die seit 25 Jahren in diesem Business unterwegs sind und schon alle Seiten kennengelernt haben, was erwartest Du dann?
Mit ein paar Dingen hast Du Recht: Musiker sind keine oder schlechte Geschäftsleute. Sie sind ein bisschen naiv, Idealisten. Das sind die meisten Künstler. Deshalb sind die Machtverhältnisse zwischen Musikern und Labels auch so, wie sie sind. Das ganze nun in ein paar wenigen Jahren umzukehren ist unmöglich. Wenn man sieht, wie in den Castingshows wie "Deutschland sucht den Superstar" und ähnlich Formate sich Musiker (ob Gute oder Schlechte sei dahingestellt) zu Deppen degradieren und mit sich machen lassen, was auch immer der Fernsehsender machen will, dann erkennt man die erste Schwierigkeit. Die zweite Schwierigkeit, die man ändern müsste, sitzt vor dem TV-Gerät, wird aber gerne nicht erkannt: Der Zuschauer.
Ich kenne einige Leute, die bei solchen Shows dabei waren, einer davon war kürzlich bei Voice of Germany, mit dem Ziel, nicht zu gewinnen, sondern einfach seine Bekanntheit durch die Sendung zu erhöhen. Was der zu erzählen hatte, was da alles gefakt ist, stellt einem die Haare zu Berge. Ok, für mich wars nicht wirklich was Neues, das kenne ich aus andern Erzählungen von Bekannten und Freunden, die sowas mitgemacht haben. Das Problem ist, man kann das den Leuten, die sich sowas ansehen, erzählen und sie wollen das gar nicht wahrhaben. Die glauben tatsächlich unverrückbar, was da am TV gezeigt wird, obwohl 99.9% gefakt ist. Da würde den Leuten wohl eine Traumwelt zusammenbrechen.
Zurück zum eigentlichen Thema:
hätten die Labels nicht noch die grossen Superstars à la Madonna, AC/DC, Michael Jackson (ja, der ist tot), Elvis (der ist ebenfalls tot und bringt immer noch Millionen), Iron Maiden und wie sie alle heissen, dann würde die Luft für die kleinen Bands noch dünner werden. Die Grossen finanzieren die Kleinen auch noch mit, sonst wären die Verträge für sie wesentlich schlechter oder ein paar Labels weniger wären noch am Markt.
Jemand hatte mal einen Link hier gepostet mit der Grafik der abnehmenden Umsätze in der Musikbranche seit 2004, in der auch zu sehen war, wie sehr die CD-Verkäufe zurückgingen, aber die Streams zulegten. wenn man diese Grafik einfach nüchtern analysiert kann man nur auf das Ergebnis kommen, dass die Streams mit ihren nachweislich schlechten Tantiemenbeträgen den CD-.Verkäufen das Wasser abgraben und mehr Schaden anrichten, als sie dem Musiker nutzen.
Dementsprechend müssten einfach mal die Zahlungen an die Musiker, bzw. Labels erhöht werden, damit 34 Mio. Streams für den Musiker auch bedeuten, dass er von seiner Kunst Leben kann. Wenn du 34 Mio. Feuerzeuge mit der branchenüblichen Marge verkaufst bist Du nämlich reich. Der Musiker heutzutage leider nicht. Und das ist das Missverhältnis.
Noch ein gutes Beispiel, was falsch läuft:
In der Schlagerszene kämpft man kaum mit den in diesem Thread diskutierten Problemen. Warum? Weil die Klientel der Schlagermusik ein wesentlich höheres Durchschnittsalter aufweist. Es ist die ältere Generation. Die haben noch gelernt, das, was sie da kriegen, wertzuschätzen. Die Entscheiden einfach aufgrund des Preis/Leistungsverhältnisse, ob sie das Produkt (die Musik) kaufen oder nicht. Will heissen, dass wenn die Musik gefällt auch die CD gekauft wird und nicht illegal gedownloaded oder Raubkopiert und auch kaum gestreamt. Und gemotzt wird bei denen schon gar nicht, dass etwas zu teuer ist. Man kauft es oder man lässt es. In der Schlagerindustrie wird heute noch mehr Umsatz und auch Gewinn erwirtschaftet als im gesamten Pop- Rock- und Mainstream-Zirkus. Und das ist nicht so, weil die ältere Generation zu blöd wäre, sich im Internet die illegalen Downloads zusammenzusuchen oder sich bei Streamingdiensten anzumelden.
In der Klassik gelten dann nochmal andere Gesetze:
Die klassischen Musiker sind Gewerkschaftlich organisiert. Da gelten Tarifbestimmungen und Arbeitszeiten sowie Überstundenregelungen nach Gesamtarbeitsvertrag.
Wenn die Probe bis 17.00 Uhr angesagt war kannst du sicher sein, dass um Punkt 17.00 Uhr die Musiker die Notenblätter von den Notenstativennehmen, ihre Instrumente einpacken und aufstehen, egal wie wild der Dirigent da vorne rumfuchtelt. Und wenn dann doch noch weitergeprobt werden muss, wird erst noch ausgehandelt, wie die Überstunden abgegolten werden und wenn alle einverstanden sind gehts erst weiter mit den Proben. Nun kannst du Dir vielleicht vorstellen, warum Eintritte zu klassischen Konzerten trotzdem sauteuer sind, obwohl keine riesige Lichtshow mit LED-Wänden, Videoübertragungen, Rauchschwaden und ähnlichem Schnickschnack, der teuer ist, installiert sind. Da werden die Musiker so bezahlt, wie es im Gesamtarbeitsvertrag steht.
Würde man das nun so machen in der modernen Musik, dann könnten sich die wenigsten noch einen Konzertbesuch von Robby Williams, Lady Gaga, Beyoncé und ähnlichem Gedöhns leisten (merke: das, was Geld kostet sind die abermaligen Bandproben, nicht das eigentliche Konzert). Nur werden Klassische Musiker in den seltensten Fällen zu Superstars vermarktet, aber Klassik-Fans sind eine treue Fangemeinde, die muss man nicht intensiv bewerben.
Erstrebenswert wäre eigentlich ein ähnlicher Zustand im Rock/Pop-Genre. Wenig Vermarktungsaufwand, treue Fans und kaum Gemotze wegen Preisen. Geht aber nicht, weil da auch die grösste Masse der Musiker sitzt, die gerne berühmt werden möchte und man seit Jahrzehnten schon die Kunden (Fans) zum Geiz ist geil erzogen hat, woran die Möchtegern-Superstars sicher auch selber ein bisschen Schuld sind.
Wo die Beatles noch mit 32 Par-64 Scheinwerfern und einer 10 x 8m-Bühne für 5-10 Pfund zu bestaunen waren kostet heute der Eintritt an ein AC/DC-Konzert mittlerweile 198.-SFr.. Nicht wegen der Musik, sondern wegen der ganzen Lichtshow inkl. aller nötigen Techniker für Aufbau, Show und Abbau. Und auch da wird schon gemotzt wegen der Preise. Würde die Band auf einer nackten Bühne mit 32 Par-64-Scheinwerfen stehen würden die Leute aber heute nicht mal für 10.-SFr. zu tausenden ans Konzert gehen.... ist ja langweilig, läuft nix.
Am besten wäre allgemein, die Preise deutlich anzuheben, dann können die, die anständige, gut arrangierte und eingängige Musik machen wieder anständig von der Musik leben und der Rest fällt dann halt definitiv durchs Raster und wird auf der Strecke bleiben.
So... und damit hab ich nun endgültig fertig, auch wenns wieder nur ein ganz kleiner Teil von dem war, was man im Business so mitkriegt. Wer`s bis hierhin nicht verstanden hat, wirds nicht verstehen wollen. Und klar darf man eine andere Meinung haben. Ändert aber an den Realitäten trotzdem nix.
Prost Mahlzeit.