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Feature Bericht: Sony und Universal drängen Spotify zur Beendigung des Gratis-Streamings

Kaiusch

Grahams Jubiläumsapfel
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Dann darf ich nochmal drum bitten, mich dorthin zu linken, wo die offizielle Veröffentlichung der Einnahmen dieser Band stehen.

Wenn das nicht damit gemeint war, dann bitte die Quelle, in der die Ausschüttung pro Stream von Spotify kommuniziert wird.

Du schreibst von 0,0005 Dollar.
Zu dem Beispiel dieser Band fehlt aber eine Null.
Die hätten das nur in Dollarcent bekommen.
Irgendwas stimmt also nicht.
In den Quellen, in denen ich lese sind sogar noch weniger Nullen hinterm Komma. Nämlich genau keine. Hier spricht man von 0,4 Dollarcent.

Google gerne nach Zoë Keating, die ihre Einnahmen auch veröffentlicht hat. Das ist die von mir zitierte Cellistin.

Also irgendwas stinkt an den 34 Mio. Streams gewaltig. Aber ich werde niemanden bekehren wollen. Wer weiterhin ohne Wenn und Aber glaubt, dass ein Stream wirklich 0,005 Cent einbringt.....im Tausenstel eines Cent.....bitteschön!

Hier erstmal der link auf den ich mich bezogen hab (hatte glaube ich @Martin Wendel hier bereits gepostet) :
http://www.digitalmusicnews.com/permalink/2013/11/26/spotifypremiumadsupported

das ist auch nur ein beispiel und zwar aus dem jahr 2013. die von dir zitierte dame bekommt mehr. aber deswegen ist jetzt die zahl aus meiner quelle nicht falsch und auch die zahl von portishead nicht. ich finde es erschreckend das du hier einfach ohne genaue recherche etwas behauptest und damit auch noch leute bekehren oder eher nicht bekehren willst. Portishead spricht ja nicht von spotify sondern von streaming. und es gibt durchaus noch andere streaming portale, und bei einigen ist die vergütung noch schlechter. außerdem wissen wir nicht auf welchen zeitraum sich portishead beziehen. ich denke auch, dass früher die vergütung schlechter war als heute. hab jetzt hierfür keine quelle aber vorzustellen ist es schon dass am anfang weniger werbeeinnahmen da waren und auch noch weniger ausgeschüttet wurde. also erstmal stinkt hier nichts an den zahlen, nur weil du es dir nicht vorstellen kannst. belegen kannst du es auch nicht, aber dann wird hier ein bandleader der seine zahlen offenlegt gleich mal der lüge bezichtigt.

jetzt hab ich mich auch noch mal umgehört und ein paar befreundete bands gebeten mir einsicht in ihre streaming abrechnung zu geben. sie möchten aber nicht genannt werden, da man ja gesehen hat, dass sowas dann gleich wieder negativ aufgefasst wird und man sogar der lüge bezichtigt wird. es geht hier um zahlen von ende 2014. bands die im independent bereich unterwegs sind. die werte wurden berechnet für produkte die zwischen 6 und 500 tausend streams hatten. alle streams zusammengefasst (premium, werbefinanziert, alle denkbaren streaming anbieter). also am ehesten noch vergleichbar mit portishead bis auf den zeitraum den wir bei portishead nicht kennen. dabei blieben dann für einen stream im besten fall 0,0012 euro und im schlechtesten fall 0,0001 im durchschnitt. Durschnittswerte für produkte die um die 50.000 streams hatten waren eher höher, durschnittswerte für produkte die um die 500.000 streams hatten lagen an der unteren grenze.


jetzt noch zu einem anderen thema was auch immer wieder gerne, auch von jemandem in diesen thread, zitiert wird. "nicht alle, die illegal laden oder legal kostenfrei streamen würden auf einmal zu käufern werden wenn man diese dienste abgeschaltet würden." ja nicht alle aber ein anteil schon und der macht dann schon einen riesen unterschied. so hat sich im monat nach der schließung von kino.to 2011 der verleih von dvd und bluray in den stationären videotheken um 18% gesteigert. quelle videomarkt. natürich nicht nachhaltig da andere illegale plattformen die lücke von kino.to ausgefüllt haben.
 

DoctorDoom

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Hier erstmal der link auf den ich mich bezogen hab (hatte glaube ich @Martin Wendel hier bereits gepostet) :
http://www.digitalmusicnews.com/permalink/2013/11/26/spotifypremiumadsupported

das ist auch nur ein beispiel und zwar aus dem jahr 2013. die von dir zitierte dame bekommt mehr. aber deswegen ist jetzt die zahl aus meiner quelle nicht falsch und auch die zahl von portishead nicht. ich finde es erschreckend das du hier einfach ohne genaue recherche etwas behauptest und damit auch noch leute bekehren oder eher nicht bekehren willst. Portishead spricht ja nicht von spotify sondern von streaming. und es gibt durchaus noch andere streaming portale, und bei einigen ist die vergütung noch schlechter. außerdem wissen wir nicht auf welchen zeitraum sich portishead beziehen. ich denke auch, dass früher die vergütung schlechter war als heute. hab jetzt hierfür keine quelle aber vorzustellen ist es schon dass am anfang weniger werbeeinnahmen da waren und auch noch weniger ausgeschüttet wurde. also erstmal stinkt hier nichts an den zahlen, nur weil du es dir nicht vorstellen kannst. belegen kannst du es auch nicht, aber dann wird hier ein bandleader der seine zahlen offenlegt gleich mal der lüge bezichtigt.

jetzt hab ich mich auch noch mal umgehört und ein paar befreundete bands gebeten mir einsicht in ihre streaming abrechnung zu geben. sie möchten aber nicht genannt werden, da man ja gesehen hat, dass sowas dann gleich wieder negativ aufgefasst wird und man sogar der lüge bezichtigt wird. es geht hier um zahlen von ende 2014. bands die im independent bereich unterwegs sind. die werte wurden berechnet für produkte die zwischen 6 und 500 tausend streams hatten. alle streams zusammengefasst (premium, werbefinanziert, alle denkbaren streaming anbieter). also am ehesten noch vergleichbar mit portishead bis auf den zeitraum den wir bei portishead nicht kennen. dabei blieben dann für einen stream im besten fall 0,0012 euro und im schlechtesten fall 0,0001 im durchschnitt. Durschnittswerte für produkte die um die 50.000 streams hatten waren eher höher, durschnittswerte für produkte die um die 500.000 streams hatten lagen an der unteren grenze.


jetzt noch zu einem anderen thema was auch immer wieder gerne, auch von jemandem in diesen thread, zitiert wird. "nicht alle, die illegal laden oder legal kostenfrei streamen würden auf einmal zu käufern werden wenn man diese dienste abgeschaltet würden." ja nicht alle aber ein anteil schon und der macht dann schon einen riesen unterschied. so hat sich im monat nach der schließung von kino.to 2011 der verleih von dvd und bluray in den stationären videotheken um 18% gesteigert. quelle videomarkt. natürich nicht nachhaltig da andere illegale plattformen die lücke von kino.to ausgefüllt haben.
Zu viel Text *duck weg*
 

Ich wars nicht

Kaiser Wilhelm
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Nur weil du das nicht verstehst ist es keine Sechs. Und ich wüsste auch nicht was dich befähigt es zu benoten. "Ich wars nicht" meint wohl "ich war nicht an der Uni"*. Schönen Tag noch! :)

* Um dies zu verstehen braucht es übrigens keinen Unibesuch.
Na du bist mir ja ein ganz Kleiner Wilder. Möglicherweise hast nicht ganz zugehört bei der Frage, wie Konzerne Unter Ausnutzung Ihrer Marktmacht vermeintliche Bedürfnisse erzeugen um Neue Märkte zu erschließen. Aber glaube ruhig weiter an Angebot und Nachfrage. Was sagt eigentlich Walter Moers zu deiner Urheberrechtsverletzung..........
 

double_d

Baumanns Renette
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die von dir zitierte dame bekommt mehr. aber deswegen ist jetzt die zahl aus meiner quelle nicht falsch und auch die zahl von portishead nicht. ich finde es erschreckend das du hier einfach ohne genaue recherche etwas behauptest und damit auch noch leute bekehren oder eher nicht bekehren willst.

Brauch ich nur einen Blick auf Deinen Link um Deine Aussage mir gegenüber als absolute Frechheit einzustufen.

1. bezichtige ich hier überhaupt niemanden eine Lüge zu verbreiten
2. habe ich nur gesagt, dass in der Rechnung etwas nicht stimmen kann
3. bestätigt Dein Link meine Quellen (selbst mal gelesen und gerechnet?)

2.300 $ geteilt durch 34.000.000 Streams sind 0,00006765 $

Vier Nullen hinter dem Komma. In Cent sind es dann 0,0067ct

Die Quellen geben aber im Schnitt 0,005 $ an. Das sind in Cent wieder zwei Nullen weniger hinterm Komma....also 0,5 ct.
Ein halber Cent ist wohl ein bissl was anderes als ein Tausendstel Cent wie bei Portishead, oder ?

Und nur dies alleine dürfte auch Dir auf den ersten Blick auffallen.
Ich halte meine Zweifel gegenüber der Zahlen bezüglich Portishead, zumindest im Hinblick auf die Diskussion über die Ausschüttungen von Spotify für mehr als gerechtfertigt.

Und Zweifel haben bedeutet noch ganz lange nicht, dass man jemanden einer Lüge bezichtigt.
 

padrak

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Ist bestimmt schon verlinkt worden, aber der Thread ist schon zu lang, um danach zu suchen:
http://www.theverge.com/2015/5/19/8621581/sony-music-spotify-contract

Kurzfazit:
Sony nutzt seine Marktposition, um einen Knebelvertrag von Spotify zu erpressen und gibt nur einen Bruchteil an seine Künstler weiter, da diese nichts Besseres in ihren Verträgen stehen haben.

Wo in dieser Kette ist jetzt Spotify das Problem?

Künstler wie Portishead oder Taylor Swift haben das Prinzip Streaming und die daraus resultierende Bezahlung immer noch nicht verstanden und scheinbar sehr viele Nutzer ebenfalls nicht. Die Bösen sind hier ganz eindeutig die großen Labels, dazu gesellen sich Künstler mit alten oder schlechten Verträgen zum Streaming und gefährlichem Halbwissen. Ich habe noch nirgendwo gehört, dass Spotify Labels Vorgaben macht, welchen Prozentsatz sie an ihre Künstler weitergeben müssen. Spotify schüttet jedes Jahr einen hohen dreistelligen Millionenbetrag an die Rechteinhaber aus, der Verbleib dieser Summe ist nicht das Problem von Spotify.

Und wenn Apple das Zugpferd werden sollte, sehe ich für die labelgebundenen Künstler erst recht schwarz.
 
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Paganethos

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Mal völlig ungeachtet einer künstlerischen Wertung für die Videos: das ist die Arbeit von heutigen Amateuren. Ohne Vertrag, ohne Label, ohne Studio und ohne Promotion.
Ja und? Ist ganz nett gemacht, mehr aber nicht.

Man braucht nur mal an einen x beliebigen Nachwuchs Contest, Soundcloud, etc. zu gehen um zu sehen, dass es sehr viele talentierte Musiker gibt. Das ist nun wirklich nichts neues. Ich hab das jetzt schon x mal geschrieben, man kommt ja gut an den Labels vorbei wenn man etwas sucht.

Ich weiss nicht so recht, was du mir mit dem Post sagen willst.

In dem Business bescheisst jeder jeden. Das weiss jeder, der mal damit zu tun hatte. Das Label verarscht den Künstler, der Künstler das Label (soweit möglich), Spotify das Label und den Künstler usw.

Das zweite Video von dir zeigt übrigens ganz gut, woran es solchen Leuten fehlt: die Produktion an sich klingt sogar auf meine Inears grottig. Diese Drums.. brrrrrrrr Lass da mal einen kompetenten Tontechniker 8h im Studio zaubern. Das kostet dann aber hald eben ein paar € und das muss wieder rein kommen, irgendwie.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Auch Fremdwörter machens nicht besser.... egal, ob englisch, kroatisch oder lateinisch. ;)

Was Argumentum ad hominem bedeutet, ist Allgemeinbildung. Aber ich kann es gerne in deutlicheren Worten sagen:

Solange du nur über den Poster und nicht über den Inhalt Argumentierst, sind deine Post einfach ein lächerlicher Versuch deine persönliche Meinung durch Beleidigung und Herabstufung zu untermauern.
Bei den intelligenteren Diskussionsteilnehmern qualifiziert man sich damit nicht gerade als niveauvoller, intelligenter und gebildeter Diskussionsteilnehmer.

Ja und? Ist ganz nett gemacht, mehr aber nicht.

Man braucht nur mal an einen x beliebigen Nachwuchs Contest, Soundcloud, etc. zu gehen um zu sehen, dass es sehr viele talentierte Musiker gibt. Das ist nun wirklich nichts neues. Ich hab das jetzt schon x mal geschrieben, man kommt ja gut an den Labels vorbei wenn man etwas sucht.

Ich weiss nicht so recht, was du mir mit dem Post sagen willst.

Was ich damit sagen wollte ist, dass das Streaming nicht das Ende für junge, kleine und aufsteigende Künstler ist, wie es hier seitenweise Propagiert wurde. Es ist nur das Ende für den Künstler, wenn er gerade mal ein Tausendstel von dem bekommen was an das Label für ihren Stream ausgezahlt wurde.
Ich und viele andere sind da dann halt der Meinung, dass da eben nicht das Streaming das Problem darstellt, sondern eher der Umstand dass das Label 99.9% der Einnahmen in die eigene Tasche wirtschaftet. Anders kommen Ausschüttungen im Tausendstel Centbereich einfach nicht zustande.

Wenn man nicht so einen schlechten Vertrag hat, bietet Streaming eine Menge Möglichkeiten.

Und was die Qualität des Streams angeht: meine hochohmigen Beyerdynamics offenbaren natürlich auch die Schwächen des Streams, aber es ist ja nicht so dass das Meiste, was aus einem Tonstudio kommt, besser wäre. Dafür dass das noch Kinder sind, die das in ihrer Freizeit generieren, ist das schon beachtlich und doch durchaus besser als so manches was ich schon so an Tonstudio Output gehört habe.
 
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Kaiusch

Grahams Jubiläumsapfel
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Was Argumentum ad hominem bedeutet, ist Allgemeinbildung. Aber ich kann es gerne in deutlicheren Worten sagen:

Solange du nur über den Poster und nicht über den Inhalt Argumentierst, sind deine Post einfach ein lächerlicher Versuch deine persönliche Meinung durch Beleidigung und Herabstufung zu untermauern.
Bei den intelligenteren Diskussionsteilnehmern qualifiziert man sich damit nicht gerade als niveauvoller, intelligenter und gebildeter Diskussionsteilnehmer.



Was ich damit sagen wollte ist, dass das Streaming nicht das Ende für junge, kleine und aufsteigende Künstler ist, wie es hier seitenweise Propagiert wurde. Es ist nur das Ende für den Künstler, wenn er gerade mal ein Tausendstel von dem bekommen was an das Label für ihren Stream ausgezahlt wurde.
Ich und viele andere sind da dann halt der Meinung, dass da eben nicht das Streaming das Problem darstellt, sondern eher der Umstand dass das Label 99.9% der Einnahmen in die eigene Tasche wirtschaftet. Anders kommen Ausschüttungen im Tausendstel Centbereich einfach nicht zustande.

Wenn man nicht so einen schlechten Vertrag hat, bietet Streaming eine Menge Möglichkeiten.

Und was die Qualität des Streams angeht: meine hochohmigen Beyerdynamics offenbaren natürlich auch die Schwächen des Streams, aber es ist ja nicht so dass das Meiste, was aus einem Tonstudio kommt, besser wäre. Dafür dass das noch Kinder sind, die das in ihrer Freizeit generieren, ist das schon beachtlich und doch durchaus besser als so manches was ich schon so an Tonstudio Output gehört habe.
Das ist aber nicht algemein gueltig was du da schreibst. Ein grossteil der labels bekommt tatsaechlich nur im hundertstel cent bereich den durchschnits stream verguetet. Die kleinen labels sind fast alle bei aggretatoren und da bekommen sie in etwa alle das gleiche. Bei den major mag das anders sein, aber es geht ja hier auch um die kleinen labels und kuenstler.
Aber ich gebs jetzt auf. Hier werden vermutungen als fakten verkauft und die meisten glaubens.
 
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BigJ1972

Seidenapfel
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Solange du nur über den Poster und nicht über den Inhalt Argumentierst, sind deine Post einfach ein lächerlicher Versuch deine persönliche Meinung durch Beleidigung und Herabstufung zu untermauern.
Bei den intelligenteren Diskussionsteilnehmern qualifiziert man sich damit nicht gerade als niveauvoller, intelligenter und gebildeter Diskussionsteilnehmer.
Mal ganz ehrlich:
Wenn jemand mit Null Erfahrung in diesem Business solch grossen Töne spuckt und sich einbildet, besser Bescheid zu wissen als Leute, die seit 25 Jahren in diesem Business unterwegs sind und schon alle Seiten kennengelernt haben, was erwartest Du dann?

Mit ein paar Dingen hast Du Recht: Musiker sind keine oder schlechte Geschäftsleute. Sie sind ein bisschen naiv, Idealisten. Das sind die meisten Künstler. Deshalb sind die Machtverhältnisse zwischen Musikern und Labels auch so, wie sie sind. Das ganze nun in ein paar wenigen Jahren umzukehren ist unmöglich. Wenn man sieht, wie in den Castingshows wie "Deutschland sucht den Superstar" und ähnlich Formate sich Musiker (ob Gute oder Schlechte sei dahingestellt) zu Deppen degradieren und mit sich machen lassen, was auch immer der Fernsehsender machen will, dann erkennt man die erste Schwierigkeit. Die zweite Schwierigkeit, die man ändern müsste, sitzt vor dem TV-Gerät, wird aber gerne nicht erkannt: Der Zuschauer.

Ich kenne einige Leute, die bei solchen Shows dabei waren, einer davon war kürzlich bei Voice of Germany, mit dem Ziel, nicht zu gewinnen, sondern einfach seine Bekanntheit durch die Sendung zu erhöhen. Was der zu erzählen hatte, was da alles gefakt ist, stellt einem die Haare zu Berge. Ok, für mich wars nicht wirklich was Neues, das kenne ich aus andern Erzählungen von Bekannten und Freunden, die sowas mitgemacht haben. Das Problem ist, man kann das den Leuten, die sich sowas ansehen, erzählen und sie wollen das gar nicht wahrhaben. Die glauben tatsächlich unverrückbar, was da am TV gezeigt wird, obwohl 99.9% gefakt ist. Da würde den Leuten wohl eine Traumwelt zusammenbrechen.

Zurück zum eigentlichen Thema:
hätten die Labels nicht noch die grossen Superstars à la Madonna, AC/DC, Michael Jackson (ja, der ist tot), Elvis (der ist ebenfalls tot und bringt immer noch Millionen), Iron Maiden und wie sie alle heissen, dann würde die Luft für die kleinen Bands noch dünner werden. Die Grossen finanzieren die Kleinen auch noch mit, sonst wären die Verträge für sie wesentlich schlechter oder ein paar Labels weniger wären noch am Markt.

Jemand hatte mal einen Link hier gepostet mit der Grafik der abnehmenden Umsätze in der Musikbranche seit 2004, in der auch zu sehen war, wie sehr die CD-Verkäufe zurückgingen, aber die Streams zulegten. wenn man diese Grafik einfach nüchtern analysiert kann man nur auf das Ergebnis kommen, dass die Streams mit ihren nachweislich schlechten Tantiemenbeträgen den CD-.Verkäufen das Wasser abgraben und mehr Schaden anrichten, als sie dem Musiker nutzen.
Dementsprechend müssten einfach mal die Zahlungen an die Musiker, bzw. Labels erhöht werden, damit 34 Mio. Streams für den Musiker auch bedeuten, dass er von seiner Kunst Leben kann. Wenn du 34 Mio. Feuerzeuge mit der branchenüblichen Marge verkaufst bist Du nämlich reich. Der Musiker heutzutage leider nicht. Und das ist das Missverhältnis.

Noch ein gutes Beispiel, was falsch läuft:
In der Schlagerszene kämpft man kaum mit den in diesem Thread diskutierten Problemen. Warum? Weil die Klientel der Schlagermusik ein wesentlich höheres Durchschnittsalter aufweist. Es ist die ältere Generation. Die haben noch gelernt, das, was sie da kriegen, wertzuschätzen. Die Entscheiden einfach aufgrund des Preis/Leistungsverhältnisse, ob sie das Produkt (die Musik) kaufen oder nicht. Will heissen, dass wenn die Musik gefällt auch die CD gekauft wird und nicht illegal gedownloaded oder Raubkopiert und auch kaum gestreamt. Und gemotzt wird bei denen schon gar nicht, dass etwas zu teuer ist. Man kauft es oder man lässt es. In der Schlagerindustrie wird heute noch mehr Umsatz und auch Gewinn erwirtschaftet als im gesamten Pop- Rock- und Mainstream-Zirkus. Und das ist nicht so, weil die ältere Generation zu blöd wäre, sich im Internet die illegalen Downloads zusammenzusuchen oder sich bei Streamingdiensten anzumelden.

In der Klassik gelten dann nochmal andere Gesetze:
Die klassischen Musiker sind Gewerkschaftlich organisiert. Da gelten Tarifbestimmungen und Arbeitszeiten sowie Überstundenregelungen nach Gesamtarbeitsvertrag.
Wenn die Probe bis 17.00 Uhr angesagt war kannst du sicher sein, dass um Punkt 17.00 Uhr die Musiker die Notenblätter von den Notenstativennehmen, ihre Instrumente einpacken und aufstehen, egal wie wild der Dirigent da vorne rumfuchtelt. Und wenn dann doch noch weitergeprobt werden muss, wird erst noch ausgehandelt, wie die Überstunden abgegolten werden und wenn alle einverstanden sind gehts erst weiter mit den Proben. Nun kannst du Dir vielleicht vorstellen, warum Eintritte zu klassischen Konzerten trotzdem sauteuer sind, obwohl keine riesige Lichtshow mit LED-Wänden, Videoübertragungen, Rauchschwaden und ähnlichem Schnickschnack, der teuer ist, installiert sind. Da werden die Musiker so bezahlt, wie es im Gesamtarbeitsvertrag steht.
Würde man das nun so machen in der modernen Musik, dann könnten sich die wenigsten noch einen Konzertbesuch von Robby Williams, Lady Gaga, Beyoncé und ähnlichem Gedöhns leisten (merke: das, was Geld kostet sind die abermaligen Bandproben, nicht das eigentliche Konzert). Nur werden Klassische Musiker in den seltensten Fällen zu Superstars vermarktet, aber Klassik-Fans sind eine treue Fangemeinde, die muss man nicht intensiv bewerben.

Erstrebenswert wäre eigentlich ein ähnlicher Zustand im Rock/Pop-Genre. Wenig Vermarktungsaufwand, treue Fans und kaum Gemotze wegen Preisen. Geht aber nicht, weil da auch die grösste Masse der Musiker sitzt, die gerne berühmt werden möchte und man seit Jahrzehnten schon die Kunden (Fans) zum Geiz ist geil erzogen hat, woran die Möchtegern-Superstars sicher auch selber ein bisschen Schuld sind.
Wo die Beatles noch mit 32 Par-64 Scheinwerfern und einer 10 x 8m-Bühne für 5-10 Pfund zu bestaunen waren kostet heute der Eintritt an ein AC/DC-Konzert mittlerweile 198.-SFr.. Nicht wegen der Musik, sondern wegen der ganzen Lichtshow inkl. aller nötigen Techniker für Aufbau, Show und Abbau. Und auch da wird schon gemotzt wegen der Preise. Würde die Band auf einer nackten Bühne mit 32 Par-64-Scheinwerfen stehen würden die Leute aber heute nicht mal für 10.-SFr. zu tausenden ans Konzert gehen.... ist ja langweilig, läuft nix.

Am besten wäre allgemein, die Preise deutlich anzuheben, dann können die, die anständige, gut arrangierte und eingängige Musik machen wieder anständig von der Musik leben und der Rest fällt dann halt definitiv durchs Raster und wird auf der Strecke bleiben.

So... und damit hab ich nun endgültig fertig, auch wenns wieder nur ein ganz kleiner Teil von dem war, was man im Business so mitkriegt. Wer`s bis hierhin nicht verstanden hat, wirds nicht verstehen wollen. Und klar darf man eine andere Meinung haben. Ändert aber an den Realitäten trotzdem nix.
Prost Mahlzeit.
 

in1cognito

Jerseymac
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Ach is mir Wurscht.
MixRadio ist gerade für iOS gestartet.
Lumia, bzw Winphonenutzer werden es kennen. [emoji6]
 

Martin Wendel

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Hat halt nichts mehr mit Nokia oder Microsoft zu tun, gehört jetzt derselben chinesischen Firma wie der LINE-Messenger.
 

double_d

Baumanns Renette
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Das ist aber nicht algemein gueltig was du da schreibst. Ein grossteil der labels bekommt tatsaechlich nur im hundertstel cent bereich den durchschnits stream verguetet.....
Aber ich gebs jetzt auf. Hier werden vermutungen als fakten verkauft und die meisten glaubens.

Jetzt machst Du bei anderen da weiter, wo Du bei mir aufgehört hast?
So kriegt man seine Meinung auch unters Volk.
 

double_d

Baumanns Renette
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Wenn schon das Gleiche.
Dasselbe gibt es nämlich nur einmal.

Aber stimmt. Zwei Wissende in einem Pulk von Meinungstreibern....

Dennoch schön, dass wir uns schon von einem Tausendstel auf ein Hundertstel hochgearbeitet haben und es tatsächlich nach offiziellen Angaben genug Künstler gibt, die sich zumindest "nur" für das Bereitstellen alter Alben soviel Geld bei Spotify abholen können, wie es in dem gleichen Zeitraum so mancher Arbeiter nicht schafft, dieses Geld überhaupt an die Seite zu legen, sprich anzusparen. Geschweige denn, es zusätzlich irgendwo her zu beschaffen.
 

BigJ1972

Seidenapfel
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und es tatsächlich nach offiziellen Angaben genug Künstler gibt, die sich zumindest "nur" für das Bereitstellen alter Alben soviel Geld bei Spotify abholen können, wie es in dem gleichen Zeitraum so mancher Arbeiter nicht schafft, dieses Geld überhaupt an die Seite zu legen, sprich anzusparen.
Dann rechne mal die kosten für Studioproduktion und eventuell Videoproduktion für MTV und Anwaltskosten für das Schützen der Rechte etc. mal wieder von den Einnahmen ab..... und Schwupps.... Ebbe in der Kasse.
 

double_d

Baumanns Renette
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Dann rechne mal die kosten für Studioproduktion und eventuell Videoproduktion für MTV und Anwaltskosten für das Schützen der Rechte etc. mal wieder von den Einnahmen ab..... und Schwupps.... Ebbe in der Kasse.
Ach so, ja sicher...genau....das muss man ja alles aus den Einnahmen von Spotify bezahlen können.
Am Besten noch rückwirkend für das letzte Album aus 2008.

Ist das eigentlich Eure Portishead-Quelle?

http://m.billboard.com/entry/view/id/121535

Schon witzig, dass sich der Verfasser auch über die Mathekünste von Barrow lustig macht. Der rechnet auch Dollar aus, schreibt Cent dahinter und hängt noch ne Null mehr hinters Komma.
Solche Fakten muss und kann man natürlich nur ernst nehmen und daraus eine Allgemeingültigkeit für alle Künstler bilden und hier vehement verteidigen.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Mal ganz ehrlich:
Wenn jemand mit Null Erfahrung in diesem Business solch grossen Töne spuckt und sich einbildet, besser Bescheid zu wissen als Leute, die seit 25 Jahren in diesem Business unterwegs sind und schon alle Seiten kennengelernt haben, was erwartest Du dann?

Dass jemand mit 25 Jahren Erfahrung durch sein überlegenes Fachwissen einen völlig an die Wand diskutiert.

Mit ein paar Dingen hast Du Recht: Musiker sind keine oder schlechte Geschäftsleute. Sie sind ein bisschen naiv, Idealisten. Das sind die meisten Künstler. Deshalb sind die Machtverhältnisse zwischen Musikern und Labels auch so, wie sie sind. Das ganze nun in ein paar wenigen Jahren umzukehren ist unmöglich.

Vermutlich sitzen viele auch noch auf Verträgen, die aus einer völlig anderen Zeit stammen.

Was die Castingshows angeht, sind wir deutlich einer Meinung.

Jemand hatte mal einen Link hier gepostet mit der Grafik der abnehmenden Umsätze in der Musikbranche seit 2004, in der auch zu sehen war, wie sehr die CD-Verkäufe zurückgingen, aber die Streams zulegten. wenn man diese Grafik einfach nüchtern analysiert kann man nur auf das Ergebnis kommen, dass die Streams mit ihren nachweislich schlechten Tantiemenbeträgen den CD-.Verkäufen das Wasser abgraben und mehr Schaden anrichten, als sie dem Musiker nutzen.

Und das ist etwas, was man so nicht sehen muss. Nur weil eine Kurve steigt und eine andere fällt, muss das noch lange nicht bedeuten, dass das eine die direkte Folge aus dem anderen ist. Dass die Streams oder auch die illegalen Downloads massive Auswirkungen auf die Abverkäufe haben, ist eine völlig unbelegte Behauptung. Mit einer nüchternen Betrachtung hat das überhaupt nichts zu tun sondern man ist da auf den ältesten Statistikertrick der Welt reingefallen.


Die ganze Einstellung zur Musik hat sich gewandelt, was man beispielsweise auch an der Musik-Elektronik sieht, die gekauft oder eher nicht mehr gekauft wird. Meines Wissens hat diese Industrie genauso gelitten, da kann man aber nicht einfach sagen dass es die Raubkopien waren. Die Menschen kaufen weniger Musik, da Musik als Unterhaltung einfach auch an Bedeutung verloren hat. So etwas passiert beispielsweise wenn ein sogenanntes Substitutionsgut in den Markt eintritt oder seine Attraktivität erhöht.
Die Substitutionsgüter bei der Unterhaltung sind in dem Fall:
-Theater
-Kino
-TV
-Computer
-Internet
-DVD/BlueRay
-Smartphones, Tablets
(Erwähnung in Chronologischer Reihenfolge, ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Diese Substitutionsgüter haben einfach der Musik starke Konkurrenz gemacht. Damals wurde viel im Wohnzimmer Musik gehört, Jugendliche haben sich zum Musikhören getroffen und wer das neuste Album hatte, war total hipp. Heute möchte man lieber ein iPhone statt einer guten Musikanlage und 50 Jewels beim neusten Facebookgame sind wichtiger als der neuste Song von XYZ.

Das muss man nicht gut finden, ist aber einfach die Realität.

Gerade bei der älteren Generation haben die neueren Substitutionsgüter bei weitem nicht den Stellenwert, demensprechend investieren sie mehr bei den alten. Das Smartphone ist das alte vom Enkel, der Computer 10 Jahre alt und im Internet werden allenfalls mal E-Mails abgerufen. Dafür geht man ins Theater, liebt vielleicht alte Shellack Platten oder hat die Heino+Helene Diskographie im Regal.

Man kann es sich einfach nicht so einfach machen und sagen, dass weniger Musik gekauft wird weil gestreamt oder raubkopiert.


Erstrebenswert wäre eigentlich ein ähnlicher Zustand im Rock/Pop-Genre. Wenig Vermarktungsaufwand, treue Fans und kaum Gemotze wegen Preisen.
[...]und auch da wird schon gemotzt wegen der Preise. Würde die Band auf einer nackten Bühne mit 32 Par-64-Scheinwerfen stehen würden die Leute aber heute nicht mal für 10.-SFr. zu tausenden ans Konzert gehen.... ist ja langweilig, läuft nix.

Am besten wäre allgemein, die Preise deutlich anzuheben, dann können die, die anständige, gut arrangierte und eingängige Musik machen wieder anständig von der Musik leben und der Rest fällt dann halt definitiv durchs Raster und wird auf der Strecke bleiben.

Wenn man davon ausgeht, dass die ganze Welt nicht aus Raubkopierern besteht sondern dass der, schon lange vor dem Stream und auch dem massiven Einsatz des Internets eingesetzte, Fall der Umsätze auf Substitutionsgüter und sinkende Nachfrage beruht, dann haut man damit den Sargnagel rein.

Man spricht da von der sogenannten Preiselastizität. Diese zu bestimmen ist knifflig, wird aber beispielsweise über Umfragen und Sonderaktionen angegangen. Die Musikindustrie ist nicht grenzdebil und sie werden da schon den einen oder anderen VWLer sitzen haben, der ihnen scheinbar sagt, dass man an den Preisen besser nicht rütteln sollte. Gäbe die Preiselastizität Anpassungen her, würden sie gemacht.
Ein berühmtes Beispiel ist die Bionade, die auch gedacht hat dass den Kunden das Erlebnis Bionade mehr wert wäre. Nach einer 30%igen Erhöhung des Preises, brach der Umsatz auf 50% ein, weil die Leute einfach was anderes getrunken haben. Davon hat die Firma sich nie erholt.
 
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BigJ1972

Seidenapfel
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Ach so, ja sicher...genau....das muss man ja alles aus den Einnahmen von Spotify bezahlen können.
Am Besten noch rückwirkend für das letzte Album aus 2008.
Man könnts Dir tausend mal erklären, wie abgerechnet wird, Du würdest es nicht begreifen.... egal.... Bist ja auch keiner, den es betrifft.
 

BigJ1972

Seidenapfel
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Und das ist etwas, was man so nicht sehen muss. Nur weil eine Kurve steigt und eine andere fällt, muss das noch lange nicht bedeuten, dass das eine die direkte Folge aus dem anderen ist. Dass die Streams oder auch die illegalen Downloads massive Auswirkungen auf die Abverkäufe haben, ist eine völlig unbelegte Behauptung. Mit einer nüchternen Betrachtung hat das überhaupt nichts zu tun sondern man ist da auf den ältesten Statistikertrick der Welt reingefallen.
Oder man WILL es einfach nicht sehen....