Dann sollte der Verbraucher aber auch nicht versuchen, mitzudiskutieren. Wenn man diskutieren will, sollte man Ahnung haben von der Materie.
Auch ein gutgemeinter Rat.....
In fast allen Bereichen, in denen der Erfolg eines Unternehmens vom Verkauf seiner Produkte abhängig ist, ist der Verbraucher der wichtigste Diskussionsteilnehmer.
Nicht unmittelbar, aber wenn ihm nicht gefällt, was die Firmenpolitik nach außen vermittelt, er ein Produkt nicht mehr angeboten bekommt, oder plötzlich in eine Situation gedrängt wird, es aus reinen preispolitischen Gründen nicht mehr bezahlen zu wollen oder zu können, dann wird er Dir schon zeigen, ob man seine Meinung nicht lieber vorher in die Diskussion hätte einbeziehen sollen.
Bei materiellen Gütern fällt es etwas weniger ins Gewicht, als bei immateriellen Gütern, wozu ich Musik im Allgemeinen zähle.
Und in dieser Diskussion, in der es darum geht, dass die Majors nun den Streaminganbietern das kostenfreie Streaming ausreden wollen, brauche ich als Verbraucher nicht die geringste Ahnung davon zu haben, wie die interne Geldverteilung läuft.
Ich und auch sehr viele andere Menschen haben mit x Alben in ihrer Sammlung, der Musikindustrie einmal Geld zukommen lassen. Ich allerdings zweimal, da ich Mitte der 80er angefangen habe LP in CD zu wandeln. Mein Musikgeschmack und mein Bedarf sind demnach gedeckt. Auf diesem Weg gibt's von mir also höchstwahrscheinlich kein, oder nur sehr wenig Geld mehr. Mein letztes Album habe ich mir 2001 gekauft.
Das Streaming hat mich allerdings dazu gebracht, einen mtl. Betrag in diese Industrie zu pumpen um überwiegend genau das, was ich eh schon besitze, unterwegs bzw. auf einfache Weise auf all meinen Geräten zu hören. Bitteschön an dieser Stelle für meine Aufopferungsbereitschaft.
Fällt dieses Streaming nun weg, oder wird teurer, bin ich ab da kein zahlender Kunde der Musikindustrie mehr, wie schon von 2001 bis 2012.
Und da ich erfahrungsgemäß mit meiner Meinung nicht alleine bin, mich eher in der Mitte damit aufhalte, darf ich davon ausgehen, dass viele von den 60 Mio Spotifykunden dies ähnlich sehen und ebenso handeln.
Und was Du in der ganzen Diskussion einfach nicht begreifen willst ist, dass sich von den 20 Millionen Songs bei Spotify keiner mehr in der Produktion befindet. Weder Künstler, noch Label müssen dafür noch etwas zahlen. Die sind fertig produziert und fahren jetzt entweder einen Gewinn oder einen Verlust ein. Und wenn es sich abzeichnet, dass zu großen Teilen nur noch Verlust eingefahren wird, sollte ein Unternehmen mal an der Kostenschraube drehen und versuchen bei gleichbleibender Qualität günstiger zu produzieren. Das muss auf dieser Welt wirklich jedes Unternehmen machen, um am Markt bestehen zu können.
Und wenn es langfristig dazu führt, dass man von Musik nicht mehr leben kann, dann ist das ein Prozess, der sich einfach nicht damit aufhalten lässt, in dem man ständig beteuert, wie teuer doch die Produktion ist.
In der Formel 1 müssen 95% der Rennställe noch Geld mitbringen, damit sie dort fahren dürfen, obwohl der ganze Zirkus da mehr Geld umsetzt als so mancher Staat dieser Erde.
Ich spreche Dir Deine Erfahrung und Dein Insiderwissen in dieser Branche garantiert nicht ab, aber es steuert zur Diskussion hier nicht viel bei, weil das alles Themen und Bereiche sind, die vor dem eigentlichen Absatz des Produktes den Fisch am Kopf stinken lassen.