Das heißt, dass die irrsinnig hohe Zahl Verstorbener Italiener fast ausschließlich sehr alte Menschen getroffen hat?
Grob gesagt, das Risiko an Corona zu sterben, ist bei bester medizinischer Hilfe relativ gering.
Zumindest viel geringer, als die 4% die Italien hat.
Sehr viele der Verstorbenen waren (angeblich) schon sehr krank und meist sehr alt.
Bedeutet, sie wären in absehbarer Zeit vermutlich auch ohne Corona an einer ihrer Vorerkrankungen verstorben.
Sind aber infiziert und da sie durch COVID-19 noch kränker wurden, bzw. COVID-19 durch ihre Vorerkrankungen nicht mehr behandelt/versorgt werden konnte, gilt dies meist als Todesursache
Diese Menschen werden leider fast immer sterben, wenn sie infiziert werden.
Hier hilft nur, eine Infektion verhindert, egal mit welchem Aufwand.
Dann gibt es die älteren Menschen, die nicht mehr so fit sind und leichtere Vorerkrankungen haben,
Menschen mittleren Alters, die Vorerkrankungen haben wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Erkrankungen des Atmungssystems, der Leber und der Niere sowie Krebserkrankungen.
Diese kann man bei bester medizinischer Betreuung,
sehr oft retten.
Jedoch, und dies ist der eigentlich ausschlaggebende Faktor bei dem ganzen, man kann nur eine sehr begrenzte Anzahl Menschen, zeitgleich bestens medizinisch betreuen.
In Italien hat man dies nicht geschafft, weil man zeitweise regional einfach überfordert war.
Mehr Menschen bedurften der intensivmedizinischen Betreuung und Behandlung,
als es Kapazitäten gab.
Man musste Menschen sterben lassen, die bei entsprechenden Kapazitäten vermutlich überlebt hätten.
Es gibt gesicherte Berichte von Ärzten, die die Beatmung von sterbenden einstellen mussten,
um anderen, die bessere Genesungsaussichten hatten, zu beatmen.
Ähnlich dem Triage bzw. Sichtungsvorgehen, bei Massen an Verletzten.
Deutschland ist da im Moment noch weit entfernt.
Noch gibt es genug Kapazitäten, alle gut zu behandeln und zu versorgen.
Jedoch, wir haben auch noch verschwinden wenige Erkrankte, bezogen auf die Gesamtbevölkerung.
Wenn keine Maßnahmen getroffen worden wären, wären wir in einigen Wochen oder Monaten, dahin gekommen,
dass zig Millionen Menschen gleichzeitig krank wären, und wir nicht im Ansatz alle versorgen könnten.
Dann würden nicht nur die oben genannten Menschen sterben, dann würden auch zig hunderttausende sterben, die problemlos gerettet hätten werden können, bei entsprechend guter Behandlung.
Wir haben zwar die 2. höchste Anzahl an intensivmedizinischen Plätzen pro Einwohner, auf dem Planeten,
aber wenn die knapp 30.000 Platze voll sind,
ist egal ob ein COVID-19 Patient rein kommt, ein Unfallopfer von der A4, oder ein 13jähriges Kind mit Blinddarm Durchbruch, dessen Überlebenschancen, ohne vernünftige medizinische Betreuung sind nur noch gering.
Darum muss unter allen Umständen die Ausbreitung so gering wie möglich gehalten werden,
damit es im Besten Falle, nie mehr Patienten gibt, als medizinisch versorgt werden können.
Für UK und die USA gibt es wohl Simulationen,
wie es sich bei optimalem Vorgehen entwickeln könnte.
Researchers from Imperial have analysed the likely impact of multiple public health measures on slowing and suppressing the spread of coronavirus.
www.imperial.ac.uk
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