Ich frage wann der Zeitpunkt erreicht ist, an dem man eine Entscheidung treffen muss zwischen, halten wir weiterhin das Leben an, zerstören Existenzen und wirtschaftliche Grundlagen oder akzeptieren wir eine gewisse Anzahl an Toten...
Ich denke, das brauchen wir in (zumindest) Deutschland nicht.
Die WHO hat ja noch keine wirkliche Erklärung, warum in Deutschland so wenige Menschen sterben, gemessen an den laborbestätigten Infizierten. Da auch in Deutschland noch viel zu wenig getestet wird, werden wir auch eine extreme Dunkelziffer haben, was das Verhältnis also nicht erklärt.
Wenn man nun die verfügbaren Daten anschaut, glaube (!) ich, führt COVID-19, vermutlich wirklich größtenteils nur bei sehr kranken und schwachen Menschen wirklich unausweichlich zum Tode.
Diese Menschen kann man nur retten, indem man eine Infektion verhindert unter allen Umständen.
Bei den meisten anderen Menschen, auch bei älteren, hängt die Überlebenswahrscheinlichkeit zum allergrößten Teil davon ab, wie gut, früh und vor allem dauerhaft die medizinische Versorgung ist.
In den nächsten 7-10 Tagen, werden wir sehen wie die Neuinfektionen sich erhöhen,
und wie weit, die medizinische Versorgung der 20%, der Fälle die medizinischer Behandlung bedürfen, funktioniert.
Besonders der 5%, welche schwere bis sehr schwere Beschwerden haben werden.
Wenn die aktuellen Maßnahmen greifen, wir die Steigerung abschwächen, so weit, das alle die zu retten wären, auch gerettet werden können, der medizinische Sektor nicht zusammen bricht, können wir sukzessive Maßnahmen zurück nehmen,
parallel dazu, wie es mit und mit, zu einer Herdenimunisierung kommt.
Natürlich wird es lange Zeit keine Messen geben, Urlaube eher die Aufnahme, gerade im Ausland,
Größte und auch schon größere Menschenversammlungen werden noch längere Zeit nicht möglich sein, wie z.B. die Olympischen Spiele, WM und EM.
Aber Schulen und Kindergärten würden wieder geöffnet werden können.
Wenn Herr Hopp dann Recht behalten sollte, das im Herbst der Impfstoff verfügbar sein könnte,
wäre dann ein Ende aller Maßnahmen abzusehen.
Finanziell wird es eine unglaubliche Belastung werden,
wir werden sicherlich eine Staatsverschuldung ähnlich Italien heute haben,
eventuell führen wir einen Corona-Soli ein, müssen eventuell sogar die Steuergesetze dann wirklich mal umsetzen.
Was wäre die Alternative?
Wir unternehmen nur wenig, der Gesundheitssektor würde zusammenbrechen.
20% der Erkrankten bedürfen medizinischer Behandlung,
das wären bei den prognostizierten 10 Millionen Erkrankten dann ca. 2 Millionen Menschen die fast gleichzeitig behandelt werden müssten.
1,5 Millionen davon bedürften zwar nicht Intensivmedizinischer Behandlung, aber auch nur ein Bett, Versorgung, Pflege und medizinische Betreuung, wären nicht zu gewährleisten.
500000 bedürften Intensivmedizinischer Hilfe, absolut unmöglich.
Aber nicht nur COVID-19 Erkrankte müssten sterben, auch der 12jährige mit Blinddarmdurchbruch wird nicht mehr richtig behandelt werden können, der 45jährige Börsenhändler mit Herzinfarkt... sorry, Nummer ziehen und auf dem zugewiesenen Parkplatz warten.
Wenn der ganze Mist vorbei ist - werde ich über die Politiker und Experten nicht urteilen. Egal ob sie richtig oder falsch lagen.
Ich denke jetzt auch so und hoffentlich auch noch, wenn wir es hinter uns haben.
Aktuell, stand jetzt, stehe ich voll hinter der Regierung.
Einer Regierung die ich nie gewählt habe, und der ich ehrlich gesagt, vorher auch nie zugetraut hätte, was sie jetzt leistet.
Egal wie es ausgeht, bisher habe ich es nicht besser gewusst,
etwas was ich ansonsten eigentlich sehr sehr gut kann ^^