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Apple prüft Fotos künftig auf Kinderpornographie

SomeUser

Roter Seeapfel
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Es geht nicht um Steuern. Es geht um Daten! Daten werden interpretiert und dadurch zu Informationen. Wenn ein Staat gegenüber Privarpersonen etwas durchsetzen kann, kann er das auch gegenüber Unternehmen. Apple zeigt doch in China, dass sie lieber dort Geschäfte machen, als Menschenrechte zu beachten.

Nochmal: Ich habe keine Bewertung vorgenommen, sondern eine Erklärung auf die Frage geliefert, warum es Vorgaben für den Staat gibt, aber nicht bzw. nicht in der gleicher Art für Unternehmen. Das kann man nun doof finden, aber nur weil ich den Hintergrund erklärt habe, vertrete ich dazu inhaltlich einen bestimmten Standpunkt, noch plädiere ich für eine Seite.

Daher, ob es dir gefällt oder nicht: Für den Staat gelten andere Regeln, als für private Unternehmen, weil sie sich in einem anderen Verhältnis zueinander befinden. Ob die Regelungen für Unternehmen angepasst werden sollten, kann man diskutieren und gute Argumente dafür und dagegen finden. Ich habe aber nur die Situation, auf deine Frage hin, dargestellt.
Verstanden?
 

Mitglied 246615

Gast
Nochmal: Ich habe keine Bewertung vorgenommen, sondern eine Erklärung auf die Frage geliefert, warum es Vorgaben für den Staat gibt, aber nicht bzw. nicht in der gleicher Art für Unternehmen.
Der Staat darf meine Wohnung nur mit richterlicher Genehmigung durchsuchen, ein Unternehmen darf das gar nicht. Warum sollte ich einem Unternehmen die Durchsuchung meiner Technik zugestehen? Zumal solche AGB nur ganz oder gar nicht gelten.

Die Aussagen von heute gelten heute! Damit sind Apples Beschwichtigungsversuche auf Dauer nichts wert. Das zeigt ja schon die Aussage "Was auf Deinem iPhone passiert, bleibt auf Deinem iPhone", die nach kaum mehr als zwei Jahren schon nicht mehr stimmt.
 

SomeUser

Roter Seeapfel
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Moin!

Der Staat darf meine Wohnung nur mit richterlicher Genehmigung durchsuchen, ein Unternehmen darf das gar nicht. Warum sollte ich einem Unternehmen die Durchsuchung meiner Technik zugestehen? Zumal solche AGB nur ganz oder gar nicht gelten.

Mein Tipp: Atme doch mal bitte ganz entspannt durch und lies noch mal meinen Beitrag dazu. Ich habe dazu schon etwas geschrieben und es sogar sogar schon wiederholt. Da wird auch deine Frage beantwortet, warum der Staat etwas nicht darf, ein Privatunternehmen aber schon (kurz: Weil ihr euch darauf einigt - Anbieter bietet Produkt mit entsprechenden Nutzungsbedingungen an, du akzeptierst diese und nutzt das Angebot. Wenn du der Meinung bist, dass die Nutzungsbedingungen gegen allgemeine Normen verstoßen, steht dir der Rechtsweg offen).
Und damit wird auch deine Frage beantwortet ("Warum sollte ich..."): DAS ist eben der Unterschied - beim Staat hast du KEINE Wahl, beim Unternehmen hast du diese Wahl: Du kannst dir jederzeit einen anderen Anbieter suchen.

Und nochmal: Ich habe nicht gesagt, dass du das sollst. Oder das ich das mache. Oder ob das gut oder schlecht ist. Ich habe NUR den Unterschied zwischen Staat und Unternehmen dargestellt. Jetzt zum dritten Mal. Entweder du verstehst den Unterschied nun oder akzeptierst ihn wenigstens einfach so, aber ich erläutere ihn dir nicht nochmal. Das ist nämlich kein Fall von "lass uns drüber diskutieren", sondern schlicht ein Fall von "so isses".

Vollkommener Unsinn hingegen ist, dass "solche AGB nur ganz oder gar nicht gelten". Aber wahrscheinlich dürfen sich @paul.mbp , ich und ich glaube hier gab es noch weitere Juristen, gleich wieder erklären lassen, was wir in unserem Berufsfeld nicht verstanden haben und warum eine 3-Sekunden-Google-Recherche zu einen Blogeintrag führt, der was ganz anderes sagt...
 

Mitglied 246615

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Mein Tipp: Atme doch mal bitte ganz entspannt durch und lies noch mal meinen Beitrag dazu.
Vielen Dank für den Tipp, aber Du musst DIr um ich keine Sorgen machen.

Ich habe dazu schon etwas geschrieben und es sogar sogar schon wiederholt. Da wird auch deine Frage beantwortet, warum der Staat etwas nicht darf, ein Privatunternehmen aber schon (kurz: Weil ihr euch darauf einigt - Anbieter bietet Produkt mit entsprechenden Nutzungsbedingungen an, du akzeptierst diese und nutzt das Angebot. Wenn du der Meinung bist, dass die Nutzungsbedingungen gegen allgemeine Normen verstoßen, steht dir der Rechtsweg offen).
Ich lebe in einem Staat, bei dem mir auch gegen den Staat der Rechtsweg offen steht! Wenn ich ein Gesetz für ungültig halte, muss ich nicht gleicht auswandern. Im Gegensatz zu AGB, die ich voll oder gar nicht akzeptieren kann.

Und nochmal: Ich habe nicht gesagt, dass du das sollst. Oder das ich das mache. Oder ob das gut oder schlecht ist. Ich habe NUR den Unterschied zwischen Staat und Unternehmen dargestellt. Jetzt zum dritten Mal. Entweder du verstehst den Unterschied nun oder akzeptierst ihn wenigstens einfach so, aber ich erläutere ihn dir nicht nochmal. Das ist nämlich kein Fall von "lass uns drüber diskutieren", sondern schlicht ein Fall von "so isses".
Alleine die Tatsache, dass Du einen vergleich anführst, ist bereits ein Vergleich. noch dazu war der Vergleich "Steuern" nicht passend. Durch den Vergleich provozierst Du zumindest eine Reaktion, selbst dann, wenn er nicht Deiner Meinung entspricht.

Es gibt tatsächlich Staaten, in denen "es so is". Gerade für deren Bewohner ist so eine ansatzlose Durchsuchung der Geräte ein viel größeres Risiko. Es sind doch huete schon Journalisten unter Hausarrest, haben quasi Berufsverbot oder Flufgzeuge werden zur Landung gezwungen umd Journalisten zu verhaften.

Vollkommener Unsinn hingegen ist, dass "solche AGB nur ganz oder gar nicht gelten". Aber wahrscheinlich dürfen sich @paul.mbp , ich und ich glaube hier gab es noch weitere Juristen, gleich wieder erklären lassen, was wir in unserem Berufsfeld nicht verstanden haben und warum eine 3-Sekunden-Google-Recherche zu einen Blogeintrag führt, der was ganz anderes sagt...
Du bist also Jurist! Das wusste ich bisher nicht. Allerdings sind auch Juristen selten der gleichen Meinung. Ich als Nicht-Jurist will nicht, dass irgendjemand, sei es der Staat oder ein privatwirtschaftliches Unternehmen meine Geräte ansatzlos auf irgendetwas untersucht. Du als Jusrist wirst mir bestätigen, dass das ein Grundrecht ist.

Du als Jurist wirst auch die Tricks kennen, wie man Rechte anderer aushebelt oder zumindest deren Durchsetzung erschwert. Zum Beispiel durch Einschaltung eines Dritten.

Du als Jurist wirst auch wissen, dass es gar nichts bringt, wenn ich Apple schreibe diesen Absatz akzeptiere ich nicht.
 

FuAn

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Ohne darauf einzugehen, ob das jetzt gut oder schlecht ist, nur als Antwort auf deine Frage:
Weil es ein unterschiedliches Verhältnis ist. Zwischen dir und dem Staat gibt es ein Unterordnungsverhältnis. Du kannst dich dem Staat nicht entziehen, er übt über dich Hoheitsrechte und andere nur ihm zustehende Rechte aus (z.B. das Gewaltmonopol, er darf Steuern erheben, deine Rechte durch oder aufgrund Gesetz einschränken, ...).
Einem Unternehmen stehst du als gleichberechtigter Partner gegenüber. Du kannst dir überlegen, ob du mit diesem Unternehmen Geschäfte machen willst, die Konditionen die mit der Nutzung einher gehen akzeptieren willst oder nicht. Wenn du da keine Lust zu hast, lässt du es bleiben und suchst dir eine Alternative.
Beim Staat kannst du nicht sagen: "Steuern finde ich doof, deswegen lasse ich das jetzt mal und das Konzept der Ersatzhaft finde ich jetzt auch nicht so prickelnd, daher lehne ich Gefängnis für mich ab".

Hier schimmert jetzt übrigens auch schon ein wenig durch, warum es spezielle Einschränkungen / Regeln für Unternehmen mit besonderer Marktmacht (u.a. Monopole) gibt, aber das ist dann noch mal ein anderes Thema.

Das ist schon klar, auch klar ist, dass ich in all diesen AGBs mindestens zu einem Teil mein Recht zur informationellen Selbstbestimmung abtrete.
Das beantwortet jedoch nicht, weshalb wir ihnen Dinge erlauben, wofür den Ermittlungsbehörden zu recht entsprechende Hürden auferlegen. Weshalb erlauben wir als Gesellschaft und rechtsstaat den Unternehmen uns unter generalverdacht zu stellen.
 

SomeUser

Roter Seeapfel
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Ich lebe in einem Staat, bei dem mir auch gegen den Staat der Rechtsweg offen steht! Wenn ich ein Gesetz für ungültig halte, muss ich nicht gleicht auswandern. Im Gegensatz zu AGB, die ich voll oder gar nicht akzeptieren kann.

Nichts anderes habe ich geschrieben.
Aber hier eben der kleine, aber feine, Unterschied: Der Staat kann erst mal sofort und unmittelbar durchsetzen. Ob die Maßnahme rechtmäßig war, lässt sich im Zweifel im Nachgang durch den Gang des Rechtsweges klären. Das kann Apple nicht. Sie können nicht ihren, aus ihrer Sicht gegebenen Anspruch, ohne Zuhilfenahme des Staates, selbst gegen dich durchsetzen. Zumindest sind keine Fälle bekannt, in denen das Apple-Swat-Team eine Wohnung gestürmt hätte. ;)

Alleine die Tatsache, dass Du einen vergleich anführst, ist bereits ein Vergleich. noch dazu war der Vergleich "Steuern" nicht passend. Durch den Vergleich provozierst Du zumindest eine Reaktion, selbst dann, wenn er nicht Deiner Meinung entspricht.

Doch, der Vergleich ist für das o.g. Beispiel durchaus passend. Der Staat kann auch hier einen Anspruch erst mal durchsetzen. Und gerade Steuern sind da ein ganz hervorragendes Beispiel: Der Gesetzgeber kann eine zweifelhafte Steuergesetzgebung in die Welt setzen. Im Rahmen der Steuererklärung wird deine Steuerschuld per Bescheid festgesetzt und auch erst mal eingetrieben. Im Zweifelsfall auch erst mal durch Zwangsmaßnahmen. Du kannst jetzt natürlich den Bescheid anfechten und die gesetzliche Regelung angreifen - aber der Staat holt sich erst mal das Geld.
Das ist bei Apple und Co. anders: Diese können erst mal fordern was sie wollen - wenn sie es durchsetzen wollen, müssen sie sich dem Staat als Vehikel bedienen. Sie können eben nicht selbst bei die vor der Tür stehen und pfänden und verwerten.
Das ist der Unterschied, warum es für den Staat und für Unternehmen andere Regelungen gibt - weil du dich dem Staat nicht entziehen kannst. Er steht immer "über" dir. Einem Unternehmen stehst du auf Augenhöhe gegenüber.

Du bist also Jurist! Das wusste ich bisher nicht. Allerdings sind auch Juristen selten der gleichen Meinung. Ich als Nicht-Jurist will nicht, dass irgendjemand, sei es der Staat oder ein privatwirtschaftliches Unternehmen meine Geräte ansatzlos auf irgendetwas untersucht. Du als Jusrist wirst mir bestätigen, dass das ein Grundrecht ist.

Der zweite und folgende Sätze sind erst mal Meinung - auf die du dein gutes Recht hast. Ich möchte noch mal wiederholen: Ich habe selbst nicht gesagt, ob ich die Maßnahme von Apple nun für gut oder schlecht befinde. Ich habe mich nicht mal zur Rechtsmäßigkeit geäußert, über die man sich auch vortrefflich streiten kann.
Ich habe NUR dargestellt, wo der Unterschied des unterschiedlichen Schutzniveaus zwischen dir und Staat bzw. dir und Unternehmen begründet ist.

Und auch zum Thema Grundrechte habe ich in diesem Thread schon was geschrieben. Für dich daher noch mal kurz zur Wiederholung: Grundrechte sind Freiheits-, Gleichheits-, Teilhabe- und Abwehrrechte von einzelnen Individuen gegenüber dem Staat! Und schon jetzt hast du mir einer vermeintlichen Grundrechtsverletzung durch Apple verloren - da Apple erst mal originär gar nicht als Pflichtenträger aus den Grundrechten adressiert ist.
Es gibt einige wenige Bereiche, in denen es eine sog. Drittwirkung der Grundrechte zwischen Privaten gibt - i.d.R., wenn es um die Abwägung von zustehenden Grundrechten gegeneinander geht, z.B.: Diskriminierungen bestimmter religiöser Institutionen hinsichtlich der Auswahl ihrer Arbeitnehmer (Kollision von Diskriminierung wg. Religionszugehörigkeit vs. Ausübung der Religion).

Aber: Dein Angriff auf Verletzung der Grundrechte durch Apple geht ins Leere. Formell, wie materiell.

Du als Jurist wirst auch die Tricks kennen, wie man Rechte anderer aushebelt oder zumindest deren Durchsetzung erschwert. Zum Beispiel durch Einschaltung eines Dritten.

Was jetzt überhaupt nichts mehr mit dem Thema zu tun hat - und für die Diskussion hier auch nicht relevant ist.

Du als Jurist wirst auch wissen, dass es gar nichts bringt, wenn ich Apple schreibe diesen Absatz akzeptiere ich nicht.

Es gibt in DE keinen Kontrahierungszwang. Natürlich kannst du Apple gegenüber treten und sagen, du willst diese Klausel nicht angewendet wissen - entweder sie gehen drauf ein oder sie lassen es. Es wird letzteres sein. Aber es gibt umkehrt auch für dich keinen Zwang, die Angebote von Apple nutzen zu müssen. Das ist die andere Seite der Medaille.
Und dann sind wir wieder im Vergleich zum Staat: Wenn dir die Steuern nicht passen, ist das egal - sie werden dennoch erhoben, festgesetzt und eingetrieben. Apple wird dich nicht zur Nutzung der iCloud verpflichten können. Im Zweifel gehst du halt zu einem andern Anbieter. Das ist der Unterschied.

Und wenn dir die Regelung nicht mit dt. Recht vereinbar erscheint oder sie gegen bestimmte Rechtsnormen aus deiner Sicht verstößt (z.B. überraschende Klauseln in den AGB), dann kannst du hiergegen vorgehen. Das passiert ja regelmäßig.
Aber und das war hier der Punkt: Nur weil eine einzelne Regelung dann unwirksam ist, ist deswegen nicht die gesamte AGB/Nutzungsbedingung unwirksam (entgegen deiner Behauptung).
 

El Cord

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Es wirkt mir ein wenig naiv zu glauben, dass die Funktion DAUERHAFT an die Nutzung der iCloud gekoppelt sein wird…
 
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Roter Seeapfel
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Das ist schon klar, auch klar ist, dass ich in all diesen AGBs mindestens zu einem Teil mein Recht zur informationellen Selbstbestimmung abtrete.

Hierzu verweise ich mal kurz auf meinen vorigen Beitrag, insb. zum Abschnitt der Grundrechte. Das Recht der informationellen Selbstbestimmung ist nämlich zunächst mal nur ein aus Art. 2, Art. 1 GG abgeleitetes Grundrecht - wirkt also erst mal nur als Abwehrrecht gegenüber dem Staat.
Man sollte aber auch erst mal in die Lex specialis schauen, also die u.a. Datenschutz bezogenen Gesetze und Normen (BDSG, DSGVO, ...) welche ja eine Reihe von Möglichkeiten und Diskussionsgrundlagen bieten, wo man darüber diskutieren könnte, ob Apple da einen Schritt zu weit gegangen ist.
Aber bitte: Nicht einfach auf Grundrechte abstellen - das geht regelmäßig in die Hose.


Das beantwortet jedoch nicht, weshalb wir ihnen Dinge erlauben, wofür den Ermittlungsbehörden zu recht entsprechende Hürden auferlegen. Weshalb erlauben wir als Gesellschaft und rechtsstaat den Unternehmen uns unter generalverdacht zu stellen.

Ja, darüber kann man diskutieren. Aber hier ist wieder eine Differenzierung notwendig:
a) Man geht erst mal für die Diskussion davon aus, dass es schlussendlich keine Regelung gibt, die es Apple heute untersagen würde, die Maßnahme so durchzuführen: Dann kann man sich dagegen wehren, indem man das Angebot schlicht nicht nutzt. Es gibt keinen Zwang Apple-Produkte (oder Google, MS, ...) zu nutzen.

b) Man geht davon aus, dass die Maßnahme in irgendeiner Form rechtswidrig ist: Dann kann man rechtlich gegen das Vorgehen von Apple den Rechtsweg bestreiten, um Unterlassung zu erreichen.

c) In beiden Fällen kann man, "als Gesellschaft", die Diskussion darüber führen, ob man solche Maßnahmen gut heißen will oder nicht. Es gibt einen riesigen Pool an guten Argumenten dafür und dagegen. In der Regel führen wir diese Diskussion auf zwei Ebenen: Auf dem Stammtisch, in Foren, an jedem Ort der Zusammenkunft. Und zweitens in Form der repräsentativen Demokratie, durch die gesetzgebenden Organe, ggf. kontrolliert durch die Rechtsprechung.
Wenn einem das Ergebnis, die Entscheidung der Repräsentativen nicht gefällt, z.B. weil diese das befürworten und sogar ausdrücklich so ins Gesetz schreiben, dann mag das für einen Teil der Gesellschaft nicht nachvollziehbar sein, ist aber Ergebnis der repäsentativen Demokratie und durch die Legitimationskette im Entscheidungsfindungsprozess legitimiert.
 
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Mitglied 246615

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Aber hier eben der kleine, aber feine, Unterschied: Der Staat kann erst mal sofort und unmittelbar durchsetzen. Ob die Maßnahme rechtmäßig war, lässt sich im Zweifel im Nachgang durch den Gang des Rechtsweges klären. Das kann Apple nicht. Sie können nicht ihren, aus ihrer Sicht gegebenen Anspruch, ohne Zuhilfenahme des Staates, selbst gegen dich durchsetzen. Zumindest sind keine Fälle bekannt, in denen das Apple-Swat-Team eine Wohnung gestürmt hätte. ;)
Können sie wirklich nicht?
Apples Swat-team wird im OS mitgeliefert. Apple durchsucht einfach, weil es ihnen gefällt und das stellen sie auf jusristisch (scheinbar) einwandtfreie Füße, indem sie es in den AGB benennen. Es folgt eine jahrelange Auseinandersetzung, ob das rechtens ist oder nicht. Welche Wahl habe ich? Ausweichen auf Android, wo andere Punkte ebenso bedenklich sind? Verzicht auf moderne Technik, die weitgehend bereits gesellschfatlich vorausgesetzt wird (Beispiel CWA, digitaler Impfnachweis etc.)?

Doch, der Vergleich ist für das o.g. Beispiel durchaus passend. Der Staat kann auch hier einen Anspruch erst mal durchsetzen. Und gerade Steuern sind da ein ganz hervorragendes Beispiel: Der Gesetzgeber kann eine zweifelhafte Steuergesetzgebung in die Welt setzen.
Das Beispiel Steuern ist vollkommen ungeeignet. gerade ihr Juristen legt doch soviel Wert darauf, bei der Sache zu bleiben. Es geht um Durchsuchung! Das darf der Staat bei uns nicht so einfach per Änderung der juristischen Regeln. Im Zweifelsfall kassiert es das Bundesverfassungsgericht.

Wer kassiert die AGB von US-Unternehmen?
Wie lange ziehen sich solche Prozesse, wenn es sie gibt.?

Im Rahmen der Steuererklärung wird deine Steuerschuld per Bescheid festgesetzt und auch erst mal eingetrieben. Im Zweifelsfall auch erst mal durch Zwangsmaßnahmen. Du kannst jetzt natürlich den Bescheid anfechten und die gesetzliche Regelung angreifen - aber der Staat holt sich erst mal das Geld.
Das ist bei Apple und Co. anders: Diese können erst mal fordern was sie wollen - wenn sie es durchsetzen wollen, müssen sie sich dem Staat als Vehikel bedienen. Sie können eben nicht selbst bei die vor der Tür stehen und pfänden und verwerten.
Wirklich? Was ist dann die Ankündigung der Durchsuchung der Geräte mit dem nächsten OS-Update anderes als Durchsetzung?

Der zweite und folgende Sätze sind erst mal Meinung - auf die du dein gutes Recht hast. Ich möchte noch mal wiederholen: Ich habe selbst nicht gesagt, ob ich die Maßnahme von Apple nun für gut oder schlecht befinde. Ich habe mich nicht mal zur Rechtsmäßigkeit geäußert, über die man sich auch vortrefflich streiten kann.
Ich habe NUR dargestellt, wo der Unterschied des unterschiedlichen Schutzniveaus zwischen dir und Staat bzw. dir und Unternehmen begründet ist.
Apple informiert eine weitere nicht-staatliche Organisation, die dann den Staat informiert. Da ist genau diese beschissene Juristenlogik, um Rechte zu umgehen und selbst nicht verantwortlich zu sein.

Ich will von niemandem ohne Grund ausspioniert werden. Weder von dem Staat, in dem ich lebe noch von enem anderen Staat, noch von einen Unternehmen im In - oder Ausland

Und auch zum Thema Grundrechte habe ich in diesem Thread schon was geschrieben. Für dich daher noch mal kurz zur Wiederholung: Grundrechte sind Freiheits-, Gleichheits-, Teilhabe- und Abwehrrechte von einzelnen Individuen gegenüber dem Staat! Und schon jetzt hast du mir einer vermeintlichen Grundrechtsverletzung durch Apple verloren - da Apple erst mal originär gar nicht als Pflichtenträger aus den Grundrechten adressiert ist.
Das heißt, wenn ich meinen Nachbarn einsperre, kann man mich nicht wegen Einschränkung seiner Grundrechte belangen, weil ich nicht der Staat bin? Das ist für mich eine ganz neue Grundgesetzauslegung!

Aber: Dein Angriff auf Verletzung der Grundrechte durch Apple geht ins Leere. Formell, wie materiell.
OK, lassen wir es juristisch so sein. Das ändert aber nichts an meinen Gefühl, von Apple ansatzlos überwacht zu werden. Nenne mir einfach den passenden juritsitschen Begriff und Paragraphen, den ich anwenden kann.

Es gibt in DE keinen Kontrahierungszwang. Natürlich kannst du Apple gegenüber treten und sagen, du willst diese Klausel nicht angewendet wissen - entweder sie gehen drauf ein oder sie lassen es. Es wird letzteres sein.
Damit ist es ein indirekter Kontrahierungszwang. Ich will gleich bei der Wurzel ansetzen. Der Scheiß soll gar nicht erst kommen!

Und dann sind wir wieder im Vergleich zum Staat: Wenn dir die Steuern nicht passen, ist das egal - sie werden dennoch erhoben, festgesetzt und eingetrieben. Apple wird dich nicht zur Nutzung der iCloud verpflichten können. Im Zweifel gehst du halt zu einem andern Anbieter. Das ist der Unterschied.
Hör auf mit Steuern! Es geht um Durchsuchung!
 

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Roter Seeapfel
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Moin!

Können sie wirklich nicht?
Apples Swat-team wird im OS mitgeliefert. Apple durchsucht einfach, weil es ihnen gefällt und das stellen sie auf jusristisch (scheinbar) einwandtfreie Füße, indem sie es in den AGB benennen. Es folgt eine jahrelange Auseinandersetzung, ob das rechtens ist oder nicht. Welche Wahl habe ich? Ausweichen auf Android, wo andere Punkte ebenso bedenklich sind? Verzicht auf moderne Technik, die weitgehend bereits gesellschfatlich vorausgesetzt wird (Beispiel CWA, digitaler Impfnachweis etc.)?

Nein, können sie nicht. Du lässt hier nämlich außer Acht, dass du dich mit der Maßnahme einverstanden erklärst. Nämlich durch konkludentes Handeln: Du widersprichst nicht den Nutzungsbedingungen (ggf. im einzelnen) und nutzt das Angebot von ihnen (genau genommen hakst du sie ja sogar ab). Damit seid ihr einen Vertrag unter den bekannten Bedingungen eingegangen. Bei der Steuererhebung braucht es deine Zustimmung nicht.
Wiederholung: Wenn dir die Apple-Regelungen nicht passen:
a) Vertragsangebot nicht annehmen, Produkt nicht nutzen oder
b) gegen aus deiner Sicht rechtswidrige Regelungen vorgehen.


Das Beispiel Steuern ist vollkommen ungeeignet. gerade ihr Juristen legt doch soviel Wert darauf, bei der Sache zu bleiben. Es geht um Durchsuchung! Das darf der Staat bei uns nicht so einfach per Änderung der juristischen Regeln. Im Zweifelsfall kassiert es das Bundesverfassungsgericht.

Du wiederholst das jetzt - es wird dadurch aber nicht richtiger. Ich habe es auch schon mehrfach dargelegt(!) - während du einfach nur eine Meinung ("das passt nicht", "ist ungeeignet") in den Raum wirfst. Gelinde gesagt, ist mir ein "Bauchgefühl" ziemlich egal, wenn ich über die faktische Situation spreche. Das ist so, als wenn ich schreiben würde, dass Ed Sheeran ein erfolgreicher Musiker (Fakt) ist und du wiederholt darauf reagierst, in dem du sagst, dass du seine Musik aber nicht magst (Gefühl). Ich bestreite dein Gefühl nicht, aber das bedeutet nun mal nicht, dass der Fakt unkorrekt ist.

Dass der Staat nicht einfach durchsuchen darf, ist zudem auch so eine Binsenweisheit: Sie steht nämlich nicht im Widerspruch zu irgendwas, was ich bisher geschrieben habe.

Wer kassiert die AGB von US-Unternehmen?
Wie lange ziehen sich solche Prozesse, wenn es sie gibt.?

Was sollen die Fragen?
1. Ja. Gibt eine ganze Reihe an Beispielen, wo sich (auch) US-Unternehmen etwas in die AGB geschrieben haben, was später kassiert wurde. Es ist ja nicht so, als würden US-Unternehmen im rechtsfreien Raum agieren.
2. Im Zweifelsfall durchaus Jahre. Es tut mir leid, dich darauf hinzuweisen: Aber du hast nun mal keinen Anspruch, deine Meinung(!) in möglichst kurzer Zeit rechtlich bestätigt oder versagt zu bekommen. Daher: Im Zweifelsfall einen Vertrag nicht abschließen, als ihn im Nachgang lange vor Gericht klären zu wollen.

Wirklich? Was ist dann die Ankündigung der Durchsuchung der Geräte mit dem nächsten OS-Update anderes als Durchsetzung?

s.o. - du bist den Vertrag schon eingegangen oder wirst ihn eingehen, wenn du das nächste Update der Nutzungsbedingungen abklickst. Aus Sicht von Apple machen sie also nichts anderes, als das, was sie mit dir vereinbart haben, auch zu machen.
Wenn du damit ein Problem hast: Nicht abklicken, nicht nutzen. So einfach ist Tennis.

Apple informiert eine weitere nicht-staatliche Organisation, die dann den Staat informiert. Da ist genau diese beschissene Juristenlogik, um Rechte zu umgehen und selbst nicht verantwortlich zu sein.

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob sie dafür jemand Dritten einbinden. Sie könnten es auch selbst prüfen und ggf. den Behörden ihren Verdacht melden. Hat also überhaupt nichts mit "beschissener Juristienlogik" zu tun, denn verantwortlich sind sie zunächst ja mal - wie man ja auch an der Diskussion hier gut sehen kann.
Hätten sie hingegen keine Kontrollinstanz eingefügt, wäre das Gejammer ebenfalls wieder groß, weil es ja keine Kontrollinstanz geben würde...

Aber mir zeigt auch die Wortwahl schon, dass du dabei sehr stark auf einer subjektiv empfundenen Ebene unterwegs bist. Ich sehe das hingegen auf einer sehr differenzierten Sachebene. Vielleicht "finde" ich das auch doof, falsch und ungerecht - das ändert aber nichts an der sachlichen Einordnung.

Ich will von niemandem ohne Grund ausspioniert werden. Weder von dem Staat, in dem ich lebe noch von enem anderen Staat, noch von einen Unternehmen im In - oder Ausland

Dann schließe, so einfach ist das, keinen Vertrag, der (zunächst) mal einem Dritten genau dieses Recht einräumt. Du machst hier den Bock zum Gärtner: DU schließt einen Vertrag und willst dann nicht mit den von dir eingegangenen Auswirkungen leben.

Das heißt, wenn ich meinen Nachbarn einsperre, kann man mich nicht wegen Einschränkung seiner Grundrechte belangen, weil ich nicht der Staat bin? Das ist für mich eine ganz neue Grundgesetzauslegung!

Das mag durchaus sein, dass das für dich "eine ganz neue Grundgesetzauslegung" ist, ist aber korrekt: Er kann nicht auf Verletzung irgendwelcher Grundrechte originär klagen. Er kann sich an die Staatsanwaltschaft wenden, diese wird nach § 239 StGB loslegen - aber nicht wg. einer originären Verletzung eines Grundrechts aus Art. 1-20 GG.
Ob du das nun teilst, ist mir ziemlich egal.

OK, lassen wir es juristisch so sein. Das ändert aber nichts an meinen Gefühl, von Apple ansatzlos überwacht zu werden. Nenne mir einfach den passenden juritsitschen Begriff und Paragraphen, den ich anwenden kann.

Das ist das Problem: Du versuchst hier an vielen Stellen mit "Gefühlen" zu "argumentieren". Das kann aber erst mal, sofern wir über die rechtlichen Grundlagen reden, nur in die Hose gehen. Es kommt eben nicht auf ein Gefühl an, sondern auf die Frage, ob ein Lebenssachverhalt einen bestimmten juristischen Tatbestand erfüllt bzw. hierunter subsumierbar ist.

Damit ist es ein indirekter Kontrahierungszwang. Ich will gleich bei der Wurzel ansetzen. Der Scheiß soll gar nicht erst kommen!
Hör auf mit Steuern! Es geht um Durchsuchung!

Mag ja sein, dass du das nicht willst. Aber nein, es ist auch kein indirekter Kontrahierungszwang. Es steht dir jederzeit frei, die Dienste von Apple (nicht mehr) zu nutzen. Wenn du das dennoch machst, ist das deine Entscheidung. Wenn du es machst, obwohl dir Regelungen zu wider sind - ist das deine Entscheidung. Wenn du der Meinung bist, dass die Regeln rechtlichen Regelungen widersprechen: Rechtsweg.

Und nochmal: Nur weil dir dein "Bauchgefühl" in Bezug auf die Steuern nicht passt, lasse ich das nicht - es zeigt nämlich, wiederholt, den Unterschied im Über-/Unternordnungsverhältnis, auch wenn dir das nicht passt.
Zudem lasse ich mir sicher nicht vorschreiben, womit ihr aufhöre.
 
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jensche

Harberts Renette
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Kinderpornografie ist nur eine einfache Aussage um die komplette Durchsuchung beim gemeinen Volk durchzubringen.

Dass iCloud nicht verschlüsselt ist, haben wir dem FBI zu verdanken. Apple und sein Privacy Paradox.



Es ist nur eine Frage der Zeit dass Politiker sehen wie einfach sie bei Apple durchkommen und einfach ein Gesetz machen müssen und schon bekommen sie vollen Zugriff. Das dies bald auf einem iPhone direkt geht ist nur eine Frage der Zeit.
Apple Privacy Aussagen sind nur um das "dumme" Volk ruhig zu stellen.
 
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Mitglied 246615

Gast
b) gegen aus deiner Sicht rechtswidrige Regelungen vorgehen.
Nein, kann ich derzeit auf dem Rechtsweg noch nicht! Weil die Regelung noch gar nicht in den AGB steht, sondern vorerst nur angekündigt ist.

Ich kann aber meinen Unmut äußern, was ich gegenüber Apple auch bereits getan habe. Hier geht es um den Austausch, was wir davon halten.

Du wiederholst das jetzt - es wird dadurch aber nicht richtiger. Ich habe es auch schon mehrfach dargelegt(!) - während du einfach nur eine Meinung ("das passt nicht", "ist ungeeignet") in den Raum wirfst. Gelinde gesagt, ist mir ein "Bauchgefühl" ziemlich egal, wenn ich über die faktische Situation spreche.
Bisher ist das Durchsuchen der Geräte kein fakt. Das will ich nicht! Nicht mehr und nicht weniger!

1. Ja. Gibt eine ganze Reihe an Beispielen, wo sich (auch) US-Unternehmen etwas in die AGB geschrieben haben, was später kassiert wurde. Es ist ja nicht so, als würden US-Unternehmen im rechtsfreien Raum agieren.
Richtig! Später!
Wenn die Technik bereits weiter war, als der Klagegegenstand! Übrigens auch ein beliebtes mittel, Unrecht einfach durchzuziehen.

s.o. - du bist den Vertrag schon eingegangen oder wirst ihn eingehen, wenn du das nächste Update der Nutzungsbedingungen abklickst. Aus Sicht von Apple machen sie also nichts anderes, als das, was sie mit dir vereinbart haben, auch zu machen.
Wenn du damit ein Problem hast: Nicht abklicken, nicht nutzen. So einfach ist Tennis.
Den Vertrag bin ich noch nicht eingegangen. Aber den muss ich wohl oder übel eingehen, wenn das Update kommt. So einfach ist es nämlich nicht, wie ich schon geschrieben habe.

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob sie dafür jemand Dritten einbinden. Sie könnten es auch selbst prüfen und ggf. den Behörden ihren Verdacht melden. Hat also überhaupt nichts mit "beschissener Juristienlogik" zu tun, denn verantwortlich sind sie zunächst ja mal - wie man ja auch an der Diskussion hier gut sehen kann.
Sie werden nicht direkt melden. Das würde Apple nämlich direkt zum Vorwurf werden. Durch Einschaltung Dritter können sie sich rausreden und weiter an ihrem Pseudo-Saubermann-image basteln. Das ist die Realität, die tagtäglich passiert.

Ich weiß, ich wiederhole mich: Ich will nicht, dass ein Staat, aus welchen Gründen auch immer, ansatzlos meine Geräte durchsucht und ich will genausowenig, dass das ein unternehmen macht!
 

SomeUser

Roter Seeapfel
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Moin!

Nein, kann ich derzeit auf dem Rechtsweg noch nicht! Weil die Regelung noch gar nicht in den AGB steht, sondern vorerst nur angekündigt ist.

Da bin ich mir gar nicht sicher, ob die AGB hierfür überhaupt abgeändert werden müssen. Die Regelung zur Prüfung sind heute schon enthalten. Es gibt jetzt eine technische und prozessuale Erweiterung des Vorgehens, aber diese könnte durchaus schon heute von den gegebenen Regelungen umfasst sein.

Ich kann aber meinen Unmut äußern, was ich gegenüber Apple auch bereits getan habe. Hier geht es um den Austausch, was wir davon halten.
Bisher ist das Durchsuchen der Geräte kein fakt. Das will ich nicht! Nicht mehr und nicht weniger!

Klar, wir sollten uns nicht nicht in den Ebenen "Wie finde ich etwas", "Was möchte ich" und "Wie ist der Sachstand" verheddern.
Ich kann jeden Unmut zu dem Thema nachvollziehen, aber egal wie schlecht, doof oder ungerecht ich eine Handlung finde, sie ist deswegen zwingend nicht regelungs- und gesetzeswidrig.

Richtig! Später!
Wenn die Technik bereits weiter war, als der Klagegegenstand! Übrigens auch ein beliebtes mittel, Unrecht einfach durchzuziehen.
Den Vertrag bin ich noch nicht eingegangen. Aber den muss ich wohl oder übel eingehen, wenn das Update kommt. So einfach ist es nämlich nicht, wie ich schon geschrieben habe.

vgl. dazu Hinweis oben, evtl. durchaus schon.

Ich weiß, ich wiederhole mich: Ich will nicht, dass ein Staat, aus welchen Gründen auch immer, ansatzlos meine Geräte durchsucht und ich will genausowenig, dass das ein unternehmen macht!

Ja, diesen Wunsch kannst du auch durchaus haben und mit guten Gründen vertreten. Aber vollkommen frei davon steht, ob es einen Unternehmen dennoch frei steht, im Rahmen des geltenden Gesetzes und euren vertraglichen Vereinbarungen, so mit den Daten umzugehen.
Selbst wenn es rechtmäßig ist, kann es natürlich sein, das ein großer öffentlicher Druck sie dennoch zu anderen Handeln bewegt.
 

El Cord

Rheinischer Winterrambour
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Der letzte Satz ist meiner Meinung nach der entscheidende Punkt.

Klar kann man sich auf den Standpunkt zurück ziehen, dass das alles eine AGB Frage zwischen Apple und dem einzelnen Kunden ist.

Die ganze Diskussion zeigt aber eben, dass das weit darüber hinaus geht.

Es ist eine gesellschaftliche Frage.

Wollen wir das oder wollen wir das nicht?
 

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Roter Seeapfel
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Es ist eine gesellschaftliche Frage.

Wollen wir das oder wollen wir das nicht?

Ich glaube, dass du auf diese Frage keine Antwort bekommen wirst. Und zwar, weil es der Mehrheit ziemlich egal ist. Mögliche Risiken der Ausnutzung sind nur abstrakt und betreffen einen ja selbst nicht. Daneben gibt es einen Teil, der sich dafür ausspricht - "der Kinder wegen". Und einen Teil, der sich dagegen ausspricht.

Für mich sind, in der Abwägung möglicher Auswirkungen, die (möglichen) Risiken zu groß. Apple könnte was umsetzen, wenn es eine zwingende (=gesetzliche) Notwendigkeit dafür geben würde. Das ist aber nicht der Fall. Das Risiko, dass damit Begehrlichkeiten geweckt werden, insbesondere in, sagen wir mal, "weniger liberalen Staaten" ist mir zu hoch. Und selbst in DE gibt es genügend denkbare "Erweiterungen", die, politisch motiviert, irgendwann auf die "Ergänzungsliste" kommen könnten.

Ansonsten verweise ich einfach mal auf das Zitat von Benjamin Franklyn hinsichtlich der Abwägung von Sicherheit und Freiheit. Und ja, dafür muss man auch bereit sein, Opfer zu bringen, nicht jeden Täter zu erwischen, nicht jede Straftat zu ahnden und auch mal zu verlieren. In Summe gewinnt man dennoch.
 
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Ich glaube, dass du auf diese Frage keine Antwort bekommen wirst. Und zwar, weil es der Mehrheit ziemlich egal ist. Mögliche Risiken der Ausnutzung sind nur abstrakt und betreffen einen ja selbst nicht. Daneben gibt es einen Teil, der sich dafür ausspricht - "der Kinder wegen". Und einen Teil, der sich dagegen ausspricht.

Für mich sind, in der Abwägung möglicher Auswirkungen, die (möglichen) Risiken zu groß. Apple könnte was umsetzen, wenn es eine zwingende (=gesetzliche) Notwendigkeit dafür geben würde. Das ist aber nicht der Fall. Das Risiko, dass damit Begehrlichkeiten geweckt werden, insbesondere in, sagen wir mal, "weniger liberalen Staaten" ist mir zu hoch. Und selbst in DE gibt es genügend denkbare "Erweiterungen", die, politisch motiviert, irgendwann auf die "Ergänzungsliste" kommen könnten.

Ansonsten verweise ich einfach mal auf das Zitat von Benjamin Franklyn hinsichtlich der Abwägung von Sicherheit und Freiheit. Und ja, dafür muss man auch bereit sein, Opfer zu bringen, nicht jeden Täter zu erwischen, nicht jede Straftat zu ahnden und auch mal zu verlieren. In Summe gewinnt man dennoch.

Ich glaube nicht dass es der Mehrheit einfach egal ist, die Mehrheit wird jedoch die Tragweite nicht erfassen, gerade weil es ja auch um so ein positiv besetztes Thema geht.
 

SomeUser

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Ich glaube nicht dass es der Mehrheit egal ist, die Mehrheit wird jedoch die Tragweite nicht erfassen, gerade weil es ja auch um so ein positiv besetztes Thema geht.

Wenn jemand nicht bereit ist, sich mit einer Thematik auseinander zu setzen, dem ist es egal. Gilt für jeden Lebensbereich.
 

Mitglied 246615

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Aus der Tatsache, dass sich jemand mit einer Thematik nicht auseinander setzt zu schließen, die Thematik sei ihm egal, ist sehr forsch!

Zur Zeit findet die Diskussion doch eher in Fachforen statt. Bestenfalls gibt es einen Artikel in der einen oder anderen Zeitung. Selbst dann nicken die meisten das Vorgehen noch ab, denn die Kinder müssen ja geschützt werden. Die Tragweite machen sich die wenigsten bewusst. Wenn sie in ein paar Jahren doch betroffen sind, haben sie nie dafür gestimmt. Ja, aber auch nicht dagegen!

Gerade in der IT beobachte ich diese Art von Vogel-Strauß-Taktik immer wieder. Sie geht sogar weiter. Man weiß nicht, ob man betroffen ist, wundert sich höchstens woher jemand das weiß. Die Verbindung wird nicht hergestellt und stattdessen behauptet, man sei noch nie betroffen gewesen. Es gibt sogar Tests, bei denen die betroffenen zwar erschüttert waren, was über sie gespeichert wird, sie aber dennoch wie bisher weitergemacht haben.

Die Konsequenzen erscheinen den meisten zu groß. Sie sind ja keine Verbrecher und sie sehen nur den Verzicht auf die geliebste Technik. Wenn Apple mit schönen Worten erklärt, warum das alles nicht so schlimm ist, werden die meisten Apple glauben.

Mal sehen, wie lange es dauert, bis wir von unschuldigen hören, deren Ruf nachhaltig ruiniert ist oder wann diese Technik auf andere Bereiche ausgeweitet wird.
 

SomeUser

Roter Seeapfel
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Moin!

Aus der Tatsache, dass sich jemand mit einer Thematik nicht auseinander setzt zu schließen, die Thematik sei ihm egal, ist sehr forsch!

Wenn du es dir aber mal genau überlegst, wirst du mir wohl recht geben müssen. Und wie schon geschrieben habe: Die Aussage trifft auf jeden Lebensbereich zu.

Damit wir uns da nicht falsch verstehen: Es gibt natürlich Leute, für die ein Thema zu komplex ist, um sich da en detail einzuarbeiten. Oder wo fachübergreifende Zusammenhänge nicht bekannt sind oder erkannt werden. Das sind aber nicht die Adressaten meiner Aussage.
Diese richtet sich an alle - und so habe ich es ja auch geschrieben, wortwörtlich - die sich nicht bereit sind, mit etwas auseinander zu setzen. Wenn ich keine Lust, Zeit und Mühe, vielleicht sogar Geld, investiere, um mich mit irgendwas zu beschäftigen, stehe ich dem Ergebnis gleichgültig gegenüber bzw. akzeptiere jedweden Ausgang als gegeben.

Wenn mir mein Körpergewicht wichtig ist, setze ich mich mit Ernährung, Sport, ... auseinander. Tue ich das nicht, ist es mir im Ergebnis egal, wenn ich mit 130 kg durch die Gegend laufe.
Wenn ich mich nicht mit den Parteiprogrammen bei ein Wahl auseinander setze und nicht wähle, akzeptiere ich auch, dass CDU/AFD/Grüne/DiePartei eine Mehrzeit einfährt.
Wenn ich mich nicht damit auseinander setze, wie ich mein Dach dicht bekomme, ist es mir egal, dass es reinregnet und anfängt zu schimmeln.

Und wenn ich mich nicht mit den möglichen Auswirkungen einer solchen Maßnahme auseinander setze, dann akzeptiere ich stillschweigend auch, dass die Konsequenzen die sind, dass im Ausland damit dann künftig Regimekritiker gejagt werden könnten. Mit anderen Worten: Es ist einem egal.

Mir geht es ehrlich gesagt auf den Zeiger, dass die Leute die Verantwortung immer bei anderen sehen. "Irgendwer" soll dafür/dagegen demonstrieren. "Irgendwer" soll da mal was ausarbeiten. "Irgendwer" wird da schon für verantwortlich sein. Hauptsache, es stört nicht den eigenen Nachmittag auf der Couch, den Netflix-Abend oder den McD-Besuch.
Ja, natürlich ist das anstrengend(er) - aber auf lehrreicher. Vor allem übernimmt man Verantwortung für das eigene (auch Nicht-)Handeln.

Aber wenn du es anders siehst: Nenne mir bitte EINEN(!) Bereich, bei dem die Aussage nicht zutrifft. Bei dem also das schlichte Hinnehmen, die Ignoranz gegenüber einem Thema, nichts damit zu hat, dass es einem egal ist.
 

allans1976

Eifeler Rambour
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ist .. eine Differenzierung notwendig:
a) Man geht .. von aus, dass es schlussendlich keine Regelung gibt, die es Apple heute untersagen würde, die Maßnahme so durchzuführen: Dann kann man sich dagegen wehren, indem man das Angebot schlicht nicht nutzt. Es gibt keinen Zwang Apple-Produkte (oder Google, MS, ...) zu nutzen.

b) Man geht davon aus, dass die Maßnahme in irgendeiner Form rechtswidrig ist..

c) In beiden Fällen kann man, "als Gesellschaft", die Diskussion darüber führen, ob man solche Maßnahmen gut heißen will oder nicht. Es gibt einen riesigen Pool an guten Argumenten dafür und dagegen..

.. Risiken .. sind nur abstrakt und betreffen einen ja selbst nicht. Daneben gibt es einen Teil, der sich dafür ausspricht - "der Kinder wegen". Und einen Teil, der sich dagegen ausspricht.

Für mich sind, .. , die (möglichen) Risiken zu groß. Apple könnte was umsetzen, wenn es eine zwingende (=gesetzliche) Notwendigkeit dafür geben würde. Das ist aber nicht der Fall. Das Risiko, dass damit Begehrlichkeiten geweckt werden, insbesondere in, sagen wir mal, "weniger liberalen Staaten" ist mir zu hoch. Und selbst in DE .., die, .. irgendwann auf die "Ergänzungsliste" kommen könnten.

.. Abwägung von Sicherheit und Freiheit ..

Den Sachverhalt muss man im Hinblick auf den Nutzen und den Risiken (eines Ökosystems) individuell bewerten. Und wie man letztlich mit den verbundenen möglichen Risiken umgeht: Risikovermeidung, Risikoreduzierung und den weiteren Abstufungen bis hin zur vollständigen Risikoübernahme. Das sind eigenverantwortliche Entscheidungen.

Gesellschaftliche Fragen kann man -wenn man sich besser fühlt- ja einfließen lassen, im Hinblick auf die individuelle Risikoentscheidung sind sie jedoch zweitrangig. Der berühmte Sack Reis in China spielt für die persönliche Risikoeinwertung eine stark untergeordnete Rolle. So wie der eigene Sack Reis wohl für China und für die Gesellschaft eine nur marginale Rolle spielt.

Off-topic on
Für das gute Gefühl rennen heute Abertausende in Bioläden, zahlen gerne Aufpreise für
Hefeextrakte als gesunde Alternative zu Glutamat, kaufen sich Solaranlagen, Elektroautos usw.. Es hat schon ein wenig den Anschein eines modernen 'Ablasshandels'. Das gute Gefühl sei jedem gegönnt.

Der Ruf nach (Bürger-)Rechten ist stets laut. Das Anspruchsdenken läuft heutzutage ja fast auf Vollkaskoniveau (im Sinne von 'bevor man sich die Hände schmutzig macht, klingelt man schnell die Feuerwehr an, weil ein kleiner Ast auf der Straße liegt, den man selbst auf die Seite legen könnte und empört sich dann darüber, weshalb die erst nach einer Stunde kommt oder hinterher nicht sauber macht').


Die Lust nach Eigenverantwortung ist dagegen kaum ausgeprägt. Wenn der Eigenverantwortliche jedoch für eingegangene Risiken einen höheren Nutzen oder eine höhere Rendite einfährt, dann ist der laute Ruf nach Gerechtigkeit schnell wieder da. Denn die Gesellschaft verträgt es nicht, wenn jemand für eingegangene Risiken einen Mehrertrag oder Mehrnutzen einfährt. Weil das wieder 'ungerecht ggü. der Gesellschaft sei'. Da tilgt man gerne das eingegangene höhere Risiko, die höhere Mitteleinsätze usw.. Oder man appelliert dann an den Gerechtigkeitsinn und/oder an das schlechte Gewissen.
Off-topic off


Jedoch zurück zur individuellen Entscheidung 'man kann sich wehren, in dem man ... nicht nutzt'.

Mich würde mal interessieren, wer denn nun zukünftig mit Apple brechen wird und ob es überhaupt adäquate Alternativen gibt? Du hast ja Google und MS als Beispiele erwähnt. Aber ist das nicht ein wenig 'vom Regen in die Traufe'? Es gibt doch heute gar keine europäische Alternative mehr.

Das Zeug kommt fast ausschließlich aus China und Indien, die für die US-dominierte IT-Industrie zuliefern und produzieren. Die GAFA-Industrie hat heute einen Anteil von rd. 85% des weltweiten Internet-Traffics und beherrscht damit nebenbei auch die Medienlandschaften; denn sie bestimmt, was in der individuellen 'Informations-Bubble' Aufmerksamkeit bekommen darf und was nicht.

Es gibt zwar theoretisch (als Jurist würdest Du ggf. auf 'faktisch' bestehen) keinen Kontrahierungszwang, spielt man das jedoch gedanklich weiter, kommt man doch kaum dran vorbei (sowohl privat als auch beruflich). Denn jede Alternative würde früher oder später das gleiche 'Problem' mit sich bringen. Weil die Struktur der IT- und GAFA-Industrie doch sehr homogen, dominant und einflussreich ist. Es sei denn, man übt sich im Komplettverzicht. Damit würde man in unserer heutigen Zeit nicht weit kommen.

Ist das am Ende des Tages nicht die realistischere Einschätzung als dass man etwas dagegen tun könnte (außer vielleicht für das gute Gewissen)? Viel Lärm und Getöse also um nichts?

Was machen diejenigen unter Euch, die den Sachverhalt strikt ablehnen? Wohin geht Ihr? Zu Google, MS, Huawei, Xiaomi? Weshalb seid ihr da optimistischer als bei Apple?
 
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