Da gebe ich dir recht. Aber dennoch war die Verteidigung, dass nicht alle Sparkassen Gebühren für die virtuellen Karten verlangen. Stimmt, dafür verlangen andere Geld pro pushTAN, wieder andere für Push beim Kontowecker usw. Es geht also nicht um seltsame Gebühren für eine bestimmte Leistung der normalen Kontonutzung, sondern dass die Sparkassen quer durch die Bank sich da krumme Preismodelle zurechtbasteln - jede auf eine unterschiedliche Arten - selbst bei vermeintlichen "all-inclusive" Kontomodellen.
Bei meiner Sparkasse erhält man für 6,90€ das Konto + MasterCard Standard, dafür wird z.B. pro pushTAN und Benachrichtigung des Kontoweckers zugelangt. Die Sparkasse im benachbarten Kreis verlangt 7,90€ für das Top-Konto, ohne jegliche Zusatzgebühren für Karten oder Push. Dafür muss man aber noch 2€ / Monat für die normale Kreditkarte zahlen. Wieder eine andere Sparkasse in der Region verlangt nur 4,50€ für das Konto, geht aber ab der 25. Buchung auf eine Einzelabrechnung. Das sind nur Stichproben.
Ja, das sind eben die unterschiedlichen Bepreisungen eines jeden einzelnen Instituts. Man kann und muss halt vor Ort prüfen, ob einem das lokale Produkt zusagt oder nicht. Kenne da schon auch einige Banken, die ich nicht wählen würde, wenn ich in deren Einzugsgebiet wohnen würde
Ja, ich stimme zu, dass die Preise manchmal arg komisch anmuten. Krumm erscheinen oder an bestimmten Stellen keinen Sinn für den Kunden ergeben. Bsp. Push Notifications in die App. Bei einer Benachrichtigung per SMS würde ich mir da noch sagen "ok, die kosten halt jedes mal x ct bei den Providern", da kann man die Kosten weitergeben. Bei einer Push Notification aber.... puh. Ja, auch dafür läuft Infrastruktur. Muss Entwicklungsarbeit geleistet werden. Wartung und Skalierung bezahlt werden. Das sollte sich aber halbwegs im Grenzen halten. Da besteht bestimmt keine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit, dem Kunden da 10ct in Rechnung zu stellen.
Große Unterschiede bestehen einfach bei der Preisgestaltung von Echtzeitüberweisung, Buchungsposten, virtuellen Karten, Push, Filialnutzung (hatte kürzlich ein Beispiel im Netz gesehen, die für das günstigste Kontomodell für 4€ nun dennoch Geld für die Geldeinzahlung am Automaten verlangen).
Es ist auch das gute Recht einer Bank Geld verdienen zu wollen. Auf die Art und Weise wie die Sparkasse es macht, kommt es aber schlecht rüber. Zudem sind Sparkassen öffentliche Institutionen und ich verstehe nicht, wie trotz Rekordbilanzen in den letzen Jahren die Preise dennoch immer weiter steigen. Es sagt ja schon etwas aus, wenn das Grundkonto der Deutschen Bank oft günstiger und umfassender als die lokale Sparkasse - mit Funktionen wie Apple Pay, Push, Filialnutzung bundesweit etc. dabei.
Habe nicht den Eindruck, dass die Preise wirklich gestiegen sind. Und wenn, dann nicht über der allgemeinen Teuerung. Dazu muss man halt verstehen, was Sparkassen sind, welchen Auftrag sie haben und wie sie ihr Geld verdienen. Dort kriegen eben auch Selbständige und Mittelständler noch Kredite für zumutbare Konditionen, die bei den ganzen Direktbanken überhaupt keine Linie eingerichtet bekämen und bei Häusern wie der Deutschen Bank massive Risikoaufschläge bezahlen müssten. Das gehört zum Auftrag. Auch sind sie oftmals die größten und wichtigsten Sponsoren für lokale und regionale Sportvereine, Musen, Veranstaltungen, usw. Das gehört zum Auftrag.
Kann man gut finden, muss man natürlich nicht. Persönlich finde ich es nicht schlecht, dass das noch in vielen Ecken funktioniert. Und wenn dann noch die Kontokonditionen im Rahmen sind ... wieso nicht?
Und die Deutsche Bank ist da IMHO gerade ein schlechtes Beispiel. Die wird gerade zum Sanierungsfall, wenn sie nicht schon einer ist, und wird - auch ohne politischen Willen - mit dem zweiten großen Pleitefall in Deutschland fusionieren, weil beiden die Kosten ohne dazu gehörige Einnahmen über die Ohren wachsen.
Ich glaube übrigens nicht, dass Apple Pay, genau aus dem Grund, jemals von den Sparkassen angeboten wird, weil man dann die Einnahmequelle Gebühren mit Apple teilen müsste.
Hoffentlich irre ich mich.
Du irrst dich
Im übrigen stellen sich die Sparkassen dem Wettbewerb. Und sind insgesamt damit sehr erfolgreich.
Es ist eben wie bei jedem alten Tanker ... den machst du nicht von heute auf morgen schnell. Schon gar nicht in einem föderalistisch angehauchten Modell. Die Sparkassen waren jetzt 15, 20 Jahre damit beschäftigt, ihre IT erst landesweit, dann im Landesverbund und nun zum Schluss bundesweit zusammen zu schließen und zu vereinheitlichen. Die Basis für ein gemeinsames, einheitliches Produktportfolio aus denen sich die jeweiligen S bedienen udn entscheiden können, was sie gerne anbieten möchten. Das reduziert dann jetzt auch die Kosten und ttm für Weiterentwicklungen, weil eben alles zentral ablaufen kann und die einzelnen Häuser nur noch zugreifen und kleine Anpassungen auf ihrer Seite durchziehen müssten.
Für den Kunden ist es natürlich irrelevant wie die S und der DSGV im Hintergrund organisiert ist. Der will nur ein gutes Produkt zu einem für ihn fairen Preis. Mehr muss ein Kunde auch nicht wissen oder wollen.