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Amoklauf in Winnenden bei Stuttgart

joey23

Hochzeitsapfel
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Man kann den Schützenverein hier jetzt verteufeln, oder aber auch sachlich feststellen, dass es sich beim Schiesssport um eine Konzentrationssportart handelt.

Ich halte es für absolut falsch, den Schiesssport zu verbieten weil einer die Pistole seines Vaters nimmt und damit Amok läuft. Wohlgemerkt bisher sinds in Deutschland zwei Taten (Erfurt und Stuttgart). Man muss nun einfach mal in Relation stellen, wieviele Leute in Deutschland eine Schusswaffe besitzen...

Das ist richtig. Ich verstehe nur nicht, warum ein Polizist seine Waffe auf der Wache lässt, der Sportschütze seine aber mit nach Hause nimmt.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Wieso nicht? Weils "nur" Verletzte gab und keine Todesopfer?

Die Motivation die Tat zu begehen ist doch genauso grausam...
 

Apfelliebhaber

Adams Parmäne
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Richtig, Emsdetten hab ich jetzt nicht dran gedacht. Also dann sinds 3 Taten, wobei auch das noch extrem wenig ist (zum Glück) gemessen an der Verbreitung von Schusswaffen.

Extrem wenig?? Das sind genau 3 zu viel! Nicht gemessen an der Verbreitung der Schusswaffen, ist Deutschland auf Platz 2 der Länder mit den meisten Amokläufen (an Schulen)- nach den USA.
 

Die Banane

Blutapfel
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Wieso nicht? Weils "nur" Verletzte gab und keine Todesopfer?
nein, weil bastian b. seine waffen nicht durch die mitgliedschaft in einem schützenverein bekommen hat.
trotzdem sollte man sich das mal durch den kopf gehen lassen...zwei der drei letzten amokläufe wären ohne schützenvereine nicht möglich gewesen.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Deswegen habe ich zum Glück geschrieben, natürlich wärs mir auch lieber, wenn gar keine solche Amokläufe vorkommen würden...
 

patr!ck

Finkenwerder Herbstprinz
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16 Tote... 17 Jahre jung... ich bin immer noch fassungslos :-c
 

Oregano

Bismarckapfel
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Jungs brauchen Männliche Vorbilder, keine Pädagogen. Mehr fällt mir dazu grad nicht ein.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Wobei Pädagogen ja Vorbilder sein sollten, allerdings vielfach selbst überfordert sind...
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Jungs brauchen Männliche Vorbilder, keine Pädagogen. Mehr fällt mir dazu grad nicht ein.

Ist mir jetzt grad nicht so klar, weshalb dir dies beim Thema "Amoklauf" einfällt.

Davon abgesehen würde mich ja schon noch interessieren, was denn die "männlichen Vorbilder" anderes an sich haben als die "Pädagogen".
 

Patrick Rollbis

Moderator
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btw, Ich möchte nochmal diese Schützenvereindiskussion anleihern, da einige wohl noch Probleme damit haben.

Ich habe damals mit großen Kleinkalibergewehren geschossen, welche auf circa 100 Meter genau getroffen haben. Die Kugeln waren fast so lang wie mein Zeigefinger und aus 100 Metern immernoch tödlich.
Sportschießen ist einzig allein eine Sache der Konzentration. Es geht darum die Zielscheibe in der Mitte zu treffen. Das ist nur durch Konzentration und einer perfekten Atem- und Abschusstechnik möglich. Darum geht es.

Ich hatte nie Gedanken daran, das Gewehr zu nehmen und jetzt jemanden zu erschiessen. Auch nicht, nachdem ich mit einem Scharfschützengewehr geschossen habe.
Bei uns war ständig Aufsicht und die Munition abgezählt. Ein Entwenden der Waffen war, zumindest bei uns, absolut nicht möglich.
Auch wurden die Waffen immer in entsprechenden Waffenschränke abgesperrt.
 

Mitglied 39040

Gast
Ja, „einige“ haben sehr wohl Probleme mit Schützenvereinen - nämlich deren Mitglieder, die Schießsportfreunde selbst.

Es liegt auf der Hand, daß die (Du/Ihr) momentan Legitimationsprobleme habt. Eine erwachsene Reaktion wäre beispielsweise, schlicht einzuräumen, daß Waffen jederzeit gefährlich sein können - die Verniedlichung der von ihnen ausgehenden Gefahren durch gebetsmühlenhaft heruntergeleierte Aussagen wie: „bei uns wird nie eine Waffe verschwinden / ich habe überhaupt keinen Gedanken daran, auf Menschen zu schießen / es ist ein reines Konzentrationsspiel / wir sind alle so sensibilisiert und bewußt: da kann gar nichts schiefgehen“ zeigt nur auf, daß Interessenvertreter oft Scheuklappen tragen und vielfach nicht in der Lage sind, sich selbst kritisch zu reflektieren.
Oder wollen sie damit etwaigen Kritikern vorbeugend/ausweichend begegnen?

Insofern haben auch „andere“ Probleme mit den Vereinen (ich, zum Beispiel): man sieht mit Sorge die Verniedlichung der „Sport“-Geräte und (das ist zwar nebensächlich, fällt aber ins Auge) eine ganz unglaubliche Freude am Tragen von Uniformen und Ordensschmuck.
Ich finde dergleichen zumindest schräg, wenn nicht gar abartig.

Um mal offen zu sprechen
Jens
 
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siaccarino

Johannes Böttner
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Tja, jetzt ist wieder die Zeit der Stammtisch Experten angebrochen:
"Killerspiele sind schuld"
"Waffengesetze sind schuld"
"..."
je einfacher, desto besser o_O

Das an solchen Leuten nur das Ausmaß der Zerstörung unserer Gesellschaft sichtbar ist, sieht kaum einer der Krug-Hebenden-Zunft:

Führungskräfte machen uns weltweit und tagtäglich klar, dass sich asoziales Verhalten lohnt. Sei es, um Kleinanleger auszunehmen oder den Staat um Steuern zu erleichtern, oder sich als Nimmersatts zu präsentieren, die für nichts Verantwortung tragen müssen. Dann noch Hartz 4 als Knüppel für Leute, die ihr Leben lang gearbeitet und eingezahlt haben, und die hilf-, rat- und ahnungslosen Politiker, die nichts entscheiden und alles besser wissen. Schulen, an denen der Putz von den Wänden fällt, wärend Steuergelder in Kasino-Banken versenkt wird. Klassen mit 35 Schülern und mehr und Lehrer, die Großeltern sein könnten - aber Beiträge und Abgaben steigen trotzdem immer weiter. Schulstress durch verkürztes Abi ohne jedwede Lehrplananpassung. Leute, die für 1,30 Euro ihren Job verlieren, goldene Fallschirme indirekt bezahlt von Steuergeldern für Ober-Versager. Rehabilitation von Hollocaust-Leugnern.

DAS ist Teil der Melange, aus der solche Freaks hervorgehen und nichts anderes!

Killerspielverbot, Waffengesetzverschärfungen, Horrorfilmzensuren, Internetfilter etc. sorgen allenfalls für noch mehr Durchgeknallte, weil sie ihre Aggressionen damit nicht mehr ausleben können. Klar wäre es besser, Aggressionen auf dem Bolzplatz auszuleben, aber unsere kaputte Gesellschaft kann nunmal nicht mit "Verboten" repariert werden.
 
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Mitglied 39040

Gast
Hallo, siaccarino,

was sagt mir Dein Beitrag nun genau? - ich finde (leider), daß er sich wie die von Dir angeprangerten Stammtisch-Töne anhört…

Du stellst doch auch nur eine „Melange“ dar, die Deiner Meinung nach für diese Greueltaten verantwortlich sein könnten (Einer sagt: die Gesellschaft, der Andere: Killerspiele, der Dritte: Neonazis) - aber alle drei verschließen damit die Augen vor der einzigen Wahrheit:

Menschen können so sein – seit Jahrtausenden gibt es Massaker, Kriege und Untaten Einzelner.
Ob man sie Amok, Wiking-Rausch oder Berserkertum nennt, ist dabei wurscht.

Zum Glück sind diese Leute Einzeltäter, verhindern können wir sie nie.
Und sie werden immer zum Mittel der maximalen Wirkung greifen (a) bei der Wahl ihrer Mordwerkzeuge und (b) für ihre Breitenwirkung - und da kommen wir anderen ins Spiel: wir bieten Aufmerksamkeit und nähren damit schon den nächsten Amokläufer.

Das eben ist der Fluch der bösen That…

Weiterhin betrübt
Jens
 

siaccarino

Johannes Böttner
Registriert
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Du stellst doch auch nur eine „Melange“ dar, die Deiner Meinung nach für diese Greueltaten verantwortlich sein könnten (Einer sagt: die Gesellschaft, der Andere: Killerspiele, der Dritte: Neonazis) - aber alle drei verschließen damit die Augen vor der einzigen Wahrheit:

Menschen können so sein – seit Jahrtausenden gibt es Massaker, Kriege und Untaten Einzelner.
Ob man sie Amok, Wiking-Rausch oder Berserkertum nennt, ist dabei wurscht.
Das, was ich da aufgezählt habe, sind die negativen Elemente, die unser Dasein als Gemeinschaft heutzutage zersetzen. Es sind die Eindrücke, die ein 16 Jähriger von unserer Gesellschaft gewinnt, wenn er Radio hört, Zeitung liest, Nachrichten ansieht, oder New-Websites abgrast.

Es hat immer negative Elemente gegeben, und es gab in der Weltgeschichte nur wenige, kurzlebige "heile" Gemeinschaften und in denen gab es keine Amok-Läufer.

Meine Kernaussage hast Du leider völlig unter den Tisch gekehrt oder missverstanden:
Mit "Verboten" kann man die Zerstörung der Gemeinschaft nicht aufhalten.
 

Jamsven

London Pepping
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Ich hatte nie Gedanken daran, das Gewehr zu nehmen und jetzt jemanden zu erschiessen. Auch nicht, nachdem ich mit einem Scharfschützengewehr geschossen habe.
Bei uns war ständig Aufsicht und die Munition abgezählt. Ein Entwenden der Waffen war, zumindest bei uns, absolut nicht möglich.
Auch wurden die Waffen immer in entsprechenden Waffenschränke abgesperrt.

Ja die Beretta hatte er ja auch nicht aus dem Schützenverein geklaut, sondern aus dem Schlafzimmer.
Der Vorteil, den ich bei einer zentralen Lagerung von Waffen sehe, wäre die gegenseitige passive Kontrolle die Waffen und Munition gemäß den Vorschriften zu lagern. Zuhause fühlt sich jeder unbeobachtet und als sein eigener Herr, da braucht man es auch nicht genau mit den Vorschriften zu nehmen.

@siaccarino: Ich glaube eher das diese Informationsflut die Menschen überfordert.
Wenn man sich z B MTV anschaut, hier wird andauernd gezeigt wie verschwenderisch Promis leben. Hinzu kommt diese schimmernde Welt der Soaps, wo jeder gut aussieht und in eleganten Wohnungen wohnt. Wenn man dann auf sein eigenes Leben schaut, was vielleicht nicht so erfolgreich ist, dann kann das je nach Veranlagung zu Depressionen führen.

Die Lehrer und die Schüler scheinen in dem aktuellem Fall eher über Mobbing ihn noch tiefer in die Depression gedrückt zu haben (das beste Mittel gegen Depression ist positives Feedback und Antrieb durch das Umfeld). Versteht mich nicht falsch, ich verurteile diese Tat. Jedoch hat das soziale Umfeld ein gewisse Mitschuld daran.
 

siaccarino

Johannes Böttner
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@siaccarino: Ich glaube eher das diese Informationsflut die Menschen überfordert.
Wenn man sich z B MTV anschaut, hier wird andauernd gezeigt wie verschwenderisch Promis leben. Hinzu kommt diese schimmernde Welt der Soaps, wo jeder gut aussieht und in eleganten Wohnungen wohnt. Wenn man dann auf sein eigenes Leben schaut, was vielleicht nicht so erfolgreich ist, dann kann das je nach Veranlagung zu Depressionen führen.
Das glaube ich nicht - ich glaube nicht, das Sozialneid zur Gewaltexzessen führt , und auch nicht Informationsflut.
In meinen Augen sind es die Ungerechtigkeiten und die Hoffnungslosigkeit, ihnen zu entgehen. Dazu kommt noch der Mangel an wirklich erfreulichen Aussichten.
 

snowball

Querina
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zweifels ohne ist die gesamte Gesellschaft, Mediengesellschaft oder Informationsflut ein grundlegendes Problem für Jugendliche heutzutage.

Aber es die Schuld kann einfach keinem einzigen Medium zugeschoben werden.
Der Junge war ja in Behandlung, das heisst, er hatte bereits psychische Probleme oder eine psychische Veranlagung zu agressiven Ausbrüchen.

Und ich sags nochmal (auch wenn ich dann wieder als naiver bub dagestellt werd), Gewalttätige spiele KÖNNEN, nochmal: KÖNNEN ein auslöser sein.

JA, es gibt endlos viele Leute die derartige Spiele spielen und 90 prozent davon sin wahrscheinlich nicht krank im Kopf, aber nur weil wahrscheinlich genauso 80% aus dem Forum eben diese Spiele spielen, müsst mich net gleich wieder attakieren.

Man muss sich nur mal vorstellen:
Man ist 17, der außenseiter in der Klasse, die Mädls beachten einen nicht einmal,
wenn andere über ihren Aufriss am WE erzählen, sitzt man selber alleine am Tisch in der Klasse ganz hinten und kann nicht mitreden.
Zu Hause laufts vl auch nicht. Die Eltern streiten womöglich, schenken dem Kind keine aufmerksamkeit.
Man sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher, weil freunde hat man keine, außer die im Computer.
UND dann kommt noch eine psychische erkrankung dazu...und dann kann man am Computer schön Leute abknallen.

Ich bin weder für ein Verbot derartige Spiele oder sonst was (spiel ja selber auf der Konsole), aber ich sag es wieder: für SOLCHE Leute KÖNNEN solche Spiele eine inspiration sein.
 

siaccarino

Johannes Böttner
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ich finde (leider), daß er sich wie die von Dir angeprangerten Stammtisch-Töne anhört…
Ich kann die Liste beliebig ergänzen - Umweltzerstörung, Wassermangel, Klimakatastrophe, Kriege um Öl, Kriege aus Spaß, Kindersoldaten, Armut, Russen-Mafia...

Das sind (leider) keine Stammtischparolen, sondern es ist der Ausschnitt unserer Realität, an der meiner Ansicht nach dieser Junge gescheitert ist.

Meine Liste ist polemisch formuliert, aber doch trifft jede einzelne Aussage nun mal zu. Was in meiner Liste fehlt, sind positive Elemente. Die kannst Du dann ja ergänzen, wenn Du magst...