Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Unternehmen und einem Privatmenschen, wenn es um die Bewahrung eigener Vorteile bzw. eigenem Gewinnstreben geht?
Ist ein Unternehmen gierig, wenn es alle möglichen legalen Mittel verwendet, um den größtmöglichen Gewinn aus seinen Kunden zu ziehen und jegliche Erhöhung der eigenen Aufwendungen für ein Produkt an den Kunden weiterzugeben? Kann man so sehen.
Was ist aber mit dem persönlichen Bereich? Die Steuererklärung zum Beispiel. Man könnte hier auch bewusst auf einen Teil der Rückzahlungen verzichten, um...was weiß ich...die Gemeinde, das Gemeinwohl zu unterstützen.
Macht das einer? Oder versucht nicht jeder von uns, das Maximale aus einer Rückzahlung zu erlangen?
Klar, diese Punkte sind schwer miteinander zu vergleichen, weil man ja schon Steuern gezahlt und möglicherweise Anspruch auf Rückerstattung hat. Das ist nicht unbedingt eine Gewinnmaximierung wie bei einem Konzern, sondern eine Verlustminimierung.
Dennoch stellen doch die meisten das Bestreben nach persönlicher Verlustminimierung in den Vordergrund, statt das Geld dem Staat zu schenken. Erzeugt der letztere Punkt nicht grundsätzlich Schnappatmung? Dem Staat etwas schenken?
Also warum sollte Apple uns was schenken? Nun kann man sich schlecht vom Staat abwenden, aber von Apple schon.
Ich behaupte mal ganz provokativ, dass wir Menschen im einzelnen nicht unbedingt weniger gierig sind, wenn es um private Vorteile geht, als ein gewinnorientiertes Unternehmen, dessen einziges Ziel Rendite ist.
Wir und da schließe ich mich selbstverständlich mit ein, leben in einer ganz schönen Doppelmoral. Aber auch das ist normal, anders funktioniert die Welt nicht. Die Unternehmen sind nichts anderes, als ein Spiegelbild der Gesellschaft, also von uns.
