Die Logik der Blendenzahlen ist „eigentlich“ ganz einfach:
Da es sich um die sogenannte relative Öffnung handelt, meint man die Fläche, die im Objekte durch Blendenlamellen (oder Lochblenden, die gab es früher auch) freibleibt, um Licht durchzulassen – analog zur Iris des Auges (=Blendenlamellen) und Pupille (= Blendenöffnung).
Bei Flächen gilt, daß diese quadratisch zunehmen (wegen Länge mal Breite). Nimmt man der Einfachheit halber ein Quadrat an, so ergäbe sich bei einer Verdoppelung der Kantenlänge eine Vervierfachung der Fläche. Um auf die doppelte Fläche zu kommen, muß der Faktor 1,41 (Wurzel aus Zwei) für die Kantenlänge angenommen werden.
Nun zum Objektiv zurück: ein Verhältnis von Öffnung (Durchmesser des Objektivs) zur Brennweite nennt man die „relative Öffnung“, oder „Blende“ (bzw. Aperture). Wäre das Objektiv so dick wie die Brennweite lang ist, hätte man eine Blende (man sagt auch „Lichtstärke“) von 1:1; bei halbem Durchmesser und gleicher Brennweite nur noch 1:2, bei einem Viertel Durchmesser und gleicher Brennweite 1:4 usw..
Da die Blende zur Vereinfachung die reziproken (Bruchzahlen) Werte nennt, kommen wir auf die Blenden 1, 2, 4, 8, 16 – usw.
Da man in der Praxis gern eine feinere Abstufung haben wollte und zwar auf Basis der Verdoppelung/Halbierung der offenen Fläche nahm man eine zweite Reihe an, die mit Wurzel Zwei, also 1,4, beginnt und daher 2,8 – 5,6 – 11 (Abrundung) – 22 usw. heißt.
Zusammensortiert kommen wir auf die heute übliche Blendenreihe von 1 - 1.4 - 2 - 2.8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32 - 64.
Von einer zur nächsten Stufe ist es immer eine Halbierung der Lichtöffnung.
„Kleine Blende“ meint geringe Öffnung und daher „große Zahl“.