Ich stimme Landplage zu.
Und zwar aus folgenden Gründen:
Das Karmasystem war für mich eine Art Barometer dafür, was ankommt und was nicht. Bisher habe ich nur einen einzigen schwarzen Karmapunkt bekommen und der war gerechtfertigt. Für mich selbst habe ich keinen Missbrauch feststellen können und ich habe auch von Leuten, die nicht dieselbe Meinung wie ich vertrete Karma bekommen (und ebenso auch an solche vergeben).
Das System fände ich allerdings besser, wenn man dadurch bestimmte User nicht für alle Zeit brandmarken kann indem sie z.B. in den negativen Zahlenbereich abrutschen. Man könnte es zum Beispiel so regeln dass negatives Karma nur als Feedback für den User erscheint und nicht angerechnet wird oder dass man nicht unter Null Karma sinken kann. So erkennt man User mit hoher Unterstützung innerhalb der Community immer noch am hohen Karmawert, die "Bösen" haben aber Spielraum sich zu ändern bzw. es lohnt sich nicht einfach einen neuen Usernamen anzunehmen.
Ich für meinen Teil schreibe nicht für Karma. Ich freu mich über Zustimmung und Ablehnung gleichermaßen, solange ich mir beides erklären kann. Man arbeitet ja auch ein bisschen an seiner eigenen Meinung und der Art und Weise wie man sie kundtut. Es ist ein guter Indikator zur Selbstbewertung.
Das Karmasystem fand ich damals sehr hilfreich als ich neu im Forum war und auch jetzt würde es mir leichter fallen, bestimmte Beiträge im passenden Kontext zu sehen, vor allen Dingen da ich keinen der User hier persönlich kenne, wahrscheinlich nie einen kennenlernen werde und auch nicht SO oft hier bin um von jedem User ein Profil im Kopf zu haben.
Obwohl z.B. landplage anscheinend eine der angesehensten User hier ist, ist sie mir bis vor so 3 Monaten nicht wirklich aufgefallen, weil sie anscheinen einfach nicht in denselben Beiträgen schaut wie ich und sich für ganz andere Themen interessiert. Z.T. kurz gefasste Beiträge von ihr hätte ich vielleicht wesentlich stärker gewichtet wenn es ein eindeutiges Symbol für die Qualität ihrer sonstigen Beiträge gegeben hätte. Auch Kritik von solchen Usern wird ganz anders aufgenommen wenn man sieht "Aha, jemand mit Erfahrung spricht", wenn ich mir bei jedem Beitrag 5 Minuten Gedanken dazu machen würde wäre ich den ganzen Tag hier beschäftigt. Natürlich kann man da auch vom Anmeldedatum Rückschlüsse ziehen oder von der Zahl der Beiträge, das ist aber nicht so intuitiv und sicher. Ich blättere Forenbeiträge zu bestimmten Themen meist schnell durch und möchte mir nur die "Perlen" rauspicken und die dummen Kommentare überspringen.
Wenn's nicht viel Arbeit macht hätte ich das Karmasystem in der alten Form schon gerne wieder. Bei Verbraucherportalen gibt es auch solche Punktesysteme, die neben der Vergütungsfunktion den Nebeneffekt haben, dass man die Arbeiten der Schreiber ihrem Erfahrungsgrad zuordnen kann. Zum Beispiel werden Neulinge mit guten Beiträgen von mir schneller gut bewertet als ältere User, die ständig gute Qualität abliefern. Wenn bestimmte User hier die ständig unangenehm auffallen mal einen Standpunkt wirklich gut darlegen bewerte ich das positiver als bei einem User der sowieso über die meisten Zweifel erhaben scheint. Und wenn's um Fakten, Tipps und Einschätzungen geht möchte ich die Beiträge von Usern, die für die Qualität ihrer Arbeit bekannt sind, eher lesen als von Neulingen die vielleicht mal irgendwo was aufgeschnappt haben (nicht dass ich das nicht auch lesen würde, ich bewerte es nur anders).
Wenn ich mir einen Fernseher kaufe laufe ich auch nicht durch die Innenstadt und frage jeden nach seiner Meinung, ich suche mir am liebsten Leute, die sich mir durch vielfältige Kriterien empfehlen, z.B. durch Fachwissen, Empfehlung von Freunden usw. - in der schnellebigen Internetwelt fällt es schwer, ein System zu schaffen, das WIRKLICH gerecht ist. Karma würde mir nie als alleiniges Beurteilungskriterium dienen. Aber es ist hilfreich, so etwas zu sehen.