Du ignorierst den Wechselkurs. Apple bilanziert in US$, d.h. 1EUR, den sie verdienen, ist fuer Apple weniger US$ wert, als z.B. noch vor zwei Jahren. Da alle Ausgaben von Apple aber (naeherungsweise) die gleichen geblieben sind und in US$ gerechnet werden, verdient Apple unter'm Strich weniger Geld bei gleichem Preis in EUR (gilt analog fuer jede andere nicht direkt an den US$ gekoppelte Waehrung).
Darauf kann Apple in zweierlei Weise reagieren: Den Waehrungseinfluss schlucken, also die Preise in Fremdwaehrung gleich halten und Marge abgeben, oder eben die Preise in Fremdwaehrung anpassen. Ich glaube, "Marge reduzieren" ist ein Konzept, was Apple gar nicht kennt, also werden die Preise angehoben
Wuerde ich auf Grund der Kaufkraft und dem Fakt, dass der ueberwiegende Teil der Apple Kundschaft sich eher verschuldet, als das neueste Gadget auszulassen auch nicht machen.
Wirklich interessant ist natuerlich in diesem Zusammenhang, dass ich mich nicht daran erinnern kann, das Apple jemals die Preise auf Grund eines schwachen Dollars gesenkt haette - aber wozu auch, wurde ja trotzdem gekauft. D.h. Apple hat in den Phasen starker Euro Kurse zusaetzlich zu seiner Marge noch Waehrungskursgewinne mitgenommen (waehrend sie die Waehrungskursverluste jetzt an die Kaeufer weitergeben).
Da kann man sich aber gerade als Deutscher gar nicht 'drueber aufregen, denn wir haben gerade das prognostizierte Wirtschaftswachstum um rund das Doppelte uebertroffen - auf Grund des gleichen Effekts (schwacher Euro), der uns als Exportnation wortwoertlich in die Taschen spielt. Und deutsche Unternehmen senken ja jetzt auch nicht die Preise in nicht-Euroland, weil wir gerade einen schwachen Euro haben...
Insgesamt sind die Geräte in Deutschland also deutlich günstiger als in den USA.
Import-Bruttopreise fuer Konsumgueter zu vergleichen ist bei einer Endkundenbetrachtung - wie hier - sinnfrei, da saemtliche Steuern eingepreist sind oder direkt vom Endkunden bezahlt werden. Wuerden wir ueber Grosshaendler reden, gaebe ich dir Recht - so verdienen Telekom, Vodafone, Media Markt und Co. ihre Broetchen. Da sieht aber auch die nachsteuerliche Betrachtung voellig anders aus. Was wir hier 'drauflegen, spart denen Steuern...
Diesbezüglich bin ich überfragt, ich meine nicht. Denn Apple beliefert sich ja selber, aber wirklich sicher bin ich mir nicht.
Firmen muessen auch intern Steuern fuer Lieferungen "an sich selbst" zahlen. Die wird aber nach anderen rechtlichen Grundlagen bemessen und festgesetzt und ist auch deutlich niedriger, als die Einfuhrumsatzsteuer die wir als Privatpersonen kennen. Es gibt schon Gruende dafuer, das wir alle unsere Pakete hier von Apple aus Irland bekommen - die (legalen) Steuersparmoeglichkeiten fuer solche Konstrukte gehen weit ueber das ueblicherweise diskutierte Reduzieren der Gewerbesteuerabgaben hinaus.
Der € Kurs wäre sicher nicht da wo er ist wenn man vernünftige Politik betreiben würde.
Der aktuelle Eurokurs befeuert die Wirtschaft und beschert uns eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Europa. Der DAX zeigt sich im Gegensatz zu vielen anderen Leitindizes weitgehend unbeeindruckt von der Rezession in China.
Was genau ist an der aktuellen Wirtschaftspolitik "unvernuenftig"?
Ausserdem: Du sitzt als Schweizer hier ganz schoen im Glashaus. Was ein starker Franke euch "bringt", kann man ja nun an jedem Konjunkturbarometer ablesen, das es ueberhaupt gibt. Wie stark ist der KOF nach Abkopplung vom Euro bei euch eingebrochen? 10%?
Apple müsste nicht regelmässig die Preise in Deutschland anheben und hier würde weniger gejammert werden.
Also wenn unsere Regierung ihre Wirtschaftspolitik am EVK von Apple-Geraeten festmachen wuerde, dann waere ich echt besorgt.
Bin immer wieder erstaunt was Leute meinen woher Geld kommt. Vom Staat? Aus Brüssel? Vom Weihnachtsmann?
Unqualifizierte Antwort - was soll das? Es weiss doch mittlerweile wohl jeder, dass das Geld aus dem Geldautomaten kommt. Oder wo kriegst du deins her?
