Aber, würden diejenigen, die gerne in diesem Fall eine Anzeige erstatten würden (siehe Threads weiter oben), dies auch bei anderen Herstellern außer Apple tun?
Das wissen wir beide nicht. Welchen Vorteil hätten sie denn, wenn sie es täten?
Ich habe, als Microsoft kostenlos ein Service Pack auf CD verschickte und sich einige Leute mit diesen und am Kiosk Heft-CDs eindeckten, um diese bei eBay mit missverständlichen Verkaufstexten zu verkaufen, die entsprechenden Auktionen eBay und Microsoft gemeldet. Grund: ich kenne zu viele leichtgläubige Menschen, die auf sowas hereinfallen. Ich hätte das auch bei Apple oder sonstwem gemacht. Die gemeldeten Auktionen wurden geschlossen, es wurde aber nicht weiter geforscht. Zumindest fand ich kurze Zeit später wieder neue, ähnliche Auktionen. Um diese zu finden, war gar keine große Recherche notwendig – es reichte, sie die Überschriften durchzulesen. Trefferquote > 90%. Ich unterstelle Microsoft und eBay solche Machenschaften billigend in Kauf zu nehmen. Daher kümmer ich mich nicht mehr um eBay und sage jedem, der es wissen will, lass die Finger von denen. Eine zeitlang habe ich versucht mit den Bietern in Kontakt zu treten - später waren es nahezu ausschließlich private Auktionen.
Höchstwahrscheinlich nicht, daher ist es doch Denunziation, da sie selbst das Recht mit zweierlei Maß auslegen.
"Zweierlei Maß" reicht mir nicht als Begründung um jemandem als Denunzianten abzustempeln. Eines, wie ich finde, der stärksten Beleidigungen die unsere Sprache bereitstellt.
Ich denke bei "Homebrew"-Software für Sonys PSP würden diejenigen höchstwarhrscheinlich von Sony fordern, sich zu öffnen und jede Klage Sonys gegen die Programmierer und Vertreiber dieser Software als lächerlich abtun, höchstwahrscheinlich.
Das mag sein. Hat aber nichts mit Denunziantentum zu tun, wie ich finde. Nur weil jemand ein Döspaddel oder, vielleicht etwas treffender, egoistisches Arschloch ist, ist er kein Denunziant. Das ist es ja, was ich oben schrieb: diese Doppelmoral und der Missbrauch der deutschen Sprache am Beispiel des Denunzianten. Da regen sich Leute über Ackermänner auf und anstatt gegen die Ungerechtigkeit zu protestieren, Volksinitiativen zu gründen oder Petitionen zu schreiben, vom bewussten Recherchieren über die Parteienlandschaft vor der Wahl und entsprechendem konsequenten handeln, versuchen sie das Finanzamt oder die Haftpflichtversicherung zu betuppen, wo es nur geht. Dabei mag es im Verhältnis zu den ackermännschen Verhältnissen Peanuts sein, in der Summe aber doch durchaus 4-stellig ausfallen. Und der, der seine Steuern brav abführt und diesen "Kleinkriminellen" fragt, ob er das so in Ordnung findet, wird sofort mit dem Wort "Denunziant" bedroht und versucht einzuschüchtern.
Ich schweife ab. Also: wer meint, den Verkäufer melden zu müssen, soll es tun. Ich persönlich denke, eBay und Apple haben genug Geld um selbst für ihre Sicherheit sorgen zu können. Wer es deswegen tut um leichtgläubige Mitmenschen vor einem Fehler zu bewahren, ist sicherlich kein Denunziant. Und wer dies tut, um Apple vor Schaden zu bewahren, ist sicher auch kein Denunziant, sondern hat einfach einen an der Klatsche.
Phil o'Soph, heute in der Wortwahl nicht immer zurückhaltend