Vielen Dank erst mal für das tolle Tutorial, das hat mir viel Sucherei nach den Modalitäten der Garantieabwicklung auf der Apple-Webseite erspart
Leider habe ich heute mit der Garantieabwicklung bei Apple eher schlechte Erfahrungen gemacht, die ich Euch nicht vorenthalten will.
Das Problem:
Bei meinem iPhone 3GS beobachte ich seit ca. 2 Monaten immer wieder mal ein sporadisches "Einfrieren" des Touchscreens, d.h. der Screen reagiert urplötzlich auf keinerlei Touch-Eingabe mehr - die Hardware-Tasten funktionieren dabei aber wie gehabt weiter. Eine Korrelation mit einer bestimmten Anwendung ist dabei nicht festzustellen, die Freezes sind schon im Home Screen, Browser, Email und verschiedenen Apps aus dem Appstore aufgetreten. Ein Muster ist nicht festzustellen - manchmal funktioniert das iPhone für mehrere Tage ohne Probleme, dann häufen sich die Freezes wieder kurz hintereinander.
Lösen lässt sich das Problem vorübergehend, indem man das iPhone ein, zweimal ein wenig schüttelt oder sanft damit auf die Tischplatte klopft - dann funktioniert der Touchscreen für gewöhnlich wieder, eben bis zum nächsten Freeze. Weder ein Reboot noch eine komplette Wiederherstellung per DFU-Modus lösen das Problem. Das iPhone ist, falls die Frage kommen sollte, ohne Jailbreak, Unlock, oder was man da sonst noch so rumhacken kann.
Insofern gehe ich davon aus, dass ein Wackelkontakt und somit ein Hardware-Defekt vorliegt. Eine kurze Recherche bei Google und hier im Forum zeigen, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin:
http://discussions.apple.com/thread.jspa?threadID=2050675&tstart=0
http://www.apfeltalk.de/forum/iphone-3gs-touchscreen-t269392.html
http://www.apfeltalk.de/forum/iphone-3g-s-t264010.html
http://www.apfeltalk.de/forum/gerade-ausgepackt-touchscreen-t257816.html
Die Garantieabwicklung
"Kein Problem", dachte ich mir, schliesslich ist mein 3GS von T-Mobile gerade mal 6 Monate alt und zusätzlich noch mit dem ACPP versehen. Und da ich praktischerweise in München wohne, habe ich gestern das iPhone auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und bin heute in der Mittagspause mal schnell in den Apple-Store gegangen, um es zur Reparatur zu geben (ja, der Store hat eine eigene Werkstatt). Wie ich dann vor Ort erfuhr, brauche ich dafür einen Termin an der "Genius-Bar", was allerdings kein Problem darstellte, da fünf Minuten später gleich einer frei war.
Nach Schilderung des Problems erklärte mir der Apple-Mitarbeiter, dass, wenn das Problem nicht innerhalb meines zehnminütigen Service-Zeitslots auftritt, er eine Reparaturannahme verweigern muss. Meiner Erklärung, dass es sich um ein sporadisches Problem handelt, das nicht zwangsläufig innerhalb von zehn Minuten auftritt, hörte er geduldig zu, nur um zu wiederholen, dass er da nichts machen kann. Er hat das iPhone dann noch an einen Rechner mit einer Diagnosesoftware angeschlossen, die allerdings keinen Fehler meldete. Die Möglichkeit, dass ein Wackelkontakt von der Diagnosesoftware nicht erfasst wird, schloss er kategorisch aus.
Nachdem ich so nicht weiterkam, habe ich das ganze dann nochmal mit seinem Manager durchgekaut, der jedoch ebenfalls von der Position "Wenn der Fehler nicht innerhalb von 10 Minuten auftritt und in unserer Diagnosesoftware nichts angezeigt wird, dann verweigern wir eine Reparaturannahme" nicht abwich. Auf einen testweisen Ausstausch des Touchscreens wollte er sich ebenfalls nicht einlassen. Meinen Einwand, dass es doch sein könnte, dass die Diagnosesoftware so einen Wackelkontakt gar nicht erfasst, kommentierte er (kein Witz!) mit den Worten: "Wir bei Apple haben hier die beste Software der Welt".
Und nun?
Ich habe jetzt also ein iPhone mit einem sporadisch auftretenden Fehler, der den Symptomen nach zu urteilen ein Hardware-Fehler ist. Es befindet sich noch innerhalb der Garantiezeit, ja ich habe sogar den Aufpreis für den ACPP berappt, weil ich eben im Garantiefall die schnellstmögliche und schmerzfreieste Abwicklung haben wollte. Und dann darf ich mir in meinem Zehn-Minuten Service-Zeitslot anhören, dass das Fehlerbild meines mehrere hundert Euro teuren Premiumprodukts dummerweise nicht in den Apple Garantieabwicklungsworkflow passt und somit nichts zu machen sei. Keinerlei Anstrengung seitens der Apple-Mitarbeiter, eine Lösung wie z.B. den Austausch von Teilen auf Verdacht zu finden. Das Thema "Kulanz-Tausch" kam noch nicht einmal zur Sprache.
Für mich bedeutet das nun:
Zeitaufwand, denn ich muss jetzt alternativ die Garantieabwicklung über die Hotline oder den T-Punkt anleiern. Der Beschwerdebrief an Apple Deutschland will dabei auch noch verfasst und abgeschickt werden.
Risiko, denn gehen die Mitarbeiter des Reparaturcenters genauso wie die Mitarbeiter des Apple-Stores vor, dann kann es passieren, dass ich das Gerät unrepariert zurückbekomme und mir damit sogar noch zusätzliche Kosten entstehen.
Und
Ärger darüber, dass ich nicht wieder ein Telefon von SonyEricsson genommen habe - da funktionierte die Garantieabwicklung bislang immer ohne Gezeter.