Ich muss sagen das es mit hier wie
@_macminimal geht.
Ich habe zum ersten mal in diesem Thread davon gelesen das der Spruch "rechts" eingeordnet wird.
Auch bei einer schnellen Suche wie es macminimal gemacht hat konnte ich dazu nicht direkt etwas finden weswegen ich das Gefühl hatte das es doch etwas aufgebauscht wird.
Ich habe auch gefunden das es im Bundestag immer wieder mal verwendet wird.
Auf häufigsten von der AFD aber auch die Linke und die Grünen sowie eigentlich jede andere Partei hat den Spruch schon verwendet.
Ich würde niemandem unterstellen das er rechtsradikal ist nur weil er den Spruch "Gesunder Menschenverstand" nutzt.
Dieser ist so weit verbreitet durch alle Schichten.
Wer eine Gegenpolitik bekämpfen will, erklärt sie für unvereinbar mit dem „gesunden Menschenverstand“. Aber was soll das überhaupt sein?
www.politik-kommunikation.de
Die Statistiken sagen nicht viel aus. Der Bundestag ist nicht unbedingt ein Ort geschichtssensibler Sprachpflege.
"Herr Präsident, mit Verlaub, sie sind ein Arschloch" – Joschka Fischer;
"Ich bin Deutschnationaler und fordere unbedingten Gehorsam" – Franz Josef Strauß; Wollt ihr den totalen Krieg?" – Heiner Geissler. Der Berliner Antisemitismusexperte Wolfgang Benz forscht dazu, mein Nachbar dazu auch.
Aus dem Goebbels-Zitat wird dann der "totale Krieg" und in viele Reden eingeflochten. Ähnlich ist auch die Worthülse "gesunder Menschenverstand" entstanden. Er leitet sich unmittelbar ab aus der völkischen Idee der "gesunden Volksgemeinschaft" der Kaiserzeit; unter den Nazis wurde daraus sogar ein Rechtsbegriff! Wer glaubt, wenn heute Rechtsidentäre wie Martin Sellner solche Begriffe und Umformungen zufällig benutzen, ist naiv. Man sollte davon ausgehen, dass Rechtsradikale über die historischen Zusammenhänge besser informiert sind und diese Begrifflichkeiten daher ganz bewusst einsetzen, entgegen dem Alltsgssprecher, der dies aus Unwissenheit unreflektiert nutzt.
Insofern hat solch eine Statistik einen geringen Aussagewert.
Neu ist, dass die AfD die oft unbewusst vorgetragenen Diktionen strategisch bewusst benutzt - eine Technik die nachweislich, neuester Forschung zufolge, funktioniert:
„Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“ – Alice Weidel, AfD;
„Wir sollten eine SA gründen und aufräumen!“– Andreas Geithe, AfD;
„Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt.“ – Björn Höcke, AfD;
„Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln.“ – Dieter Görnert, AfD
(Quellen entnommen Volksverpetzer.de)
Gerade in den Anfangsjahren der Bundesrepublik ist der Bundestag durchwirkt von revisionistischen Sprachmustern, die zuweilen Nazi-Diktion weiterentwickeln.
"Hart wir Kruppstahl" ist so ein Spruch. Mit der Asyldebatte verstärken sich ab den 90ern diese spachlichen Entgleisungen. Erinnert sich noch jemand an "finaler Rettungsschuss" oder an das archetypische Spiel mit Urängsten wie die Das-Boot-ist-voll-Rhetorik (Rüttgers, Haseloff) mit Nazi-Wörtern wie "überflutet". Oder die Ungeziefer-Rhetorik "Ratten", "Schmeißfliegen"?
Gleichzeitig ist der Bundestag darüber sensibler geworden, z.B. wurde vom ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog der Gedenktag für die Opfer des Holocausts eingeführt. Im Rahmenprogramm werden gerade auch Fragen sprachlicher Muster immer wieder diskutiert. Schließlich wäre die Jüdische Allgemeine zu nennen, in der bedenkliche Sprachmuster regelmäßig abgeklopft werden.
Das Bedenkliche an Plattformen wie Twitter ist nun, dass solche Sprachmuster durch die Kurzform aus dem Zusammenhang gerissen werden und sich verselbständigen. Das kommt Rechtsradikalen natürlich zupass.