Salud
Golden Noble
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Na, das ist dann ja genau das, was ich sage. Und wenn ich Dich dann jetzt auch noch fragen darf, ob Du Studiert hast, oder ob Du eine Ausbildung bei einer Versicherung gemacht hast, dann kommst Du sicherlich von allein darauf, das Du vielleicht schon während der Ausbildung bei der Allianz, HUK, DAS oder HDI recht subjektives Wissen vermittelt bekommen hast...
Natürlich ist auch das jetzt nur ein Vorurteil, und ich möchte Dich damit in keinster Weise angreifen oder persönlich diffamieren, aber ist es nicht sogar so, dass BWL'er sich untereinander nicht einig sind?
Meine Freundin ist Betriebswirtin - alternative Betriebswirtin. Das heißt, dass sie eine gemäßigte Einstellung zum Kapitalismus hat. Würde ich einen Businessplan von ihr einem konservativen Betriebswirt zeigen, würde der die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und sagen "Was ist das denn für ne Null-Rechnung!?".
Beide haben Recht, beide sind ausgebildet, und beide haben Ahnung - aber eben auch subjektive Sichtweisen und Theorien.
Und genau da wird es dann ja für den Tester recht kompliziert, wenn er Finanz- und Versicherungsdienstleister testen muss - denn es gibt eben die verschiedensten Ansichten von richtig und falsch. Pauschal funktioniert da nix...
Vielleicht kommt Deine Erheiterung daher...?!
BTW: Ich respektiere Deine Entscheidung, und bewundere Dich tatsächlich für Deine Konsequenz, die Du aus dem verhalten Deiner Firma ziehst - allerdings frage ich mich ein wenig, ob es dann nicht schon fast vermessen war, überhaupt in dem Bereich anzufangen. Weiß man von dieser Rangehensweise nicht auch als Nicht-Versicherungsangestellter...?!
Ich habe damals eine Ausbidlung zum Kaufmann im Einzelhandel gemacht und irgendwann kam unser 2tes Kind. Und da habe ich ein Angebot einer Versicherung bekommen und finanziell tat sich da einiges. Alleine schon vom Grundgehalt her. Dort wurde ich dann in 1,75 Jahren satte 13 Tage geschult und wusste nur das was ich mir abseits dessen selbst noch beigebracht habe.
Irgendwann dachte ich, hey das kann es nicht sein. Du willst das vernünftig machen und auch gut und kundengerecht. Daraufhin habe ich mich bei einem großen Unternehmen hier im Rheinland beworben und da hatte ich erstmal 6 Wochen Schulung am Stück und ich habe richtig was gelernt. Dort hatte ich dann bis zur Versicherungsfachmannprüfung ( in 1,25 Jahre) satte 5 Monate Schulung und bin seitdem richtig fit. Nebenbei habe ich das Wissen nur so verschlungen und privat fast jede freie Minute ins Wissen investiert.
Dann hat man mir 4 mal eine eigene Agentur versprochen und 4 Mal hieß es warten sie noch die nächste bekommen sie. Im Nachhinein habe ich erfahren das mein Agenturleiter dahinter steckte und mich behalten wollte weil er meine Arbeit, auch bei nicht so viel Produktion wie die Topseller, schätzte. Er war immer der Auffassung das es besser ist immer im gesunden Mittelfeld zu schwimmen um unsichtbar zu sein und um seine Ruhe zu haben. Wer oben ist muss immer oben sein und wenn das mal nicht der Fall ist dann wird der Druck ungleich größer.
Egal. Ich bin damals aufgrund der nicht gehaltenen Versprechen zum Marktführer gewechselt wo ich heute noch, noch, bin.
Zu Deiner letzten Frage: "Der Beruf des Versicherungsverkäufers ist mit der schwerste Beruf überhaupt. Das kann man aber erst beurteilen wenn man es gemacht hat. Ich will das auch nicht in den Himmel heben. Du rufst bei Fremden an, störst sie vielleicht, und willst dann zu denen kommen obwohl die Dich noch nie gesehen haben (Manche wollen ihre eigene Familie nicht sehen.......) und dann musst Du diese Leute noch dazu bringen ihre Verträge entweder zu Dir zu switchen oder neue bei Dir abzuschließen.
Du kommst als Fremder irgendwo hin und musst den Leuten quasi noch das Geld aus den Taschen ziehen bzw. sollst es.
Wenn Du nicht gerade eine Agentur aus der Familie bekommst, die gut dabei ist und die gut geführt wurde, oder Du seit 20 Jahren schon eine Agentur hast die gut läuft hast Du verloren. Der Bereich ist für Neueinsteiger praktisch tot.
Was die Tests in der Finanztest angehen. Sie bereiten mir Freude weil ich seit 6 Jahren sehe was viele Versicherungen versuchen mit Ihren Kunden zu machen wenn der Fall der Fälle eintritt. Ich weiß auch wo die Lücken der Versicherungen sind die so billig und so gut sein sollen.
Man muss sich einen Premiumanbieter suchen der sein Büro in der Nähe hat und der von Dir lebt. Alles andere ist Schwachsinn. Wenn mir was passiert dann nimmt meine Frau den Ordner und fährt in den nächsten Stadtteil und geht in die Agentur und alles läuft.
Fakt ist das mein Arbeitgeber nun auch langsam schaut das Kunden mit wenigen Verträgen und vielen Schäden aufgekündigt werden weil sie unwirtschaftlich sind. Dies war bis letztes Jahr nicht der Fall. Da haben wir den Leuten sprichwörtlich noch den Hof gemacht damit sie nach dem x-ten Schaden nicht kündigen bzw. bei uns bleiben, denn nach einem Schaden kann man ja kündigen.
Billiganbieter können gar nicht anders als kündigen, auch wenn man dort viele Verträge hat. Denn die kalkulieren so knallhart, das man dort eigentlich keine Schäden haben dürfte.
Ich bin so froh das ich das endlich aufgeben kann, aber auch traurig denn ich habe immer daran geglaubt das ich es auch so schaffen kann aber das geht einfach nicht. Die Systeme bzw. die Ziele sind so konzipiert das man diese nur erreicht wenn man auch mal gewillt ist abseits der Norm einen Vertrag anzusetzen.
Es gibt in jeder Branche schwarze Schafe und auch hinterhältige Menschen, bei Versicherungen ist die Dichte, zwangsläufig da man von Provisionen lebt, einfach größer.