Noch eine Nachricht aus dem Bereich "Mir kann nichts passieren"...
wie ja alle wissen, beschäftigt mich kaum noch was anderes als die Verteidigung gegen die frozen RAM-Attacke, die praktisch jede praktikable Form von Datenverschlüsselung zunichte macht und dem StaSi 2.0-Staat/Europa praktisch unbegrenzte Zugriffe gewährt.
Das Frozen RAM-Problem ist wieder aus den Medien verschwunden. Ist zu unbequem zu lösen, bringt kein Geld, anscheinend. Man kann die Leute ja mit dummen Sprüchen abspeisen. Die meisten machen ja sowieso freiwillig die Augen zu.
Nun, vielleicht sollte man
solche Stories mehr verbreiten und klarer machen, dass JEDER im Fokus der Schergen ist, gerade auf heise gelesen:
http://www.heise.de/newsticker/IP-Verwechslung-fuehrt-zu-falschem-Kinderporno-Verdacht--/meldung/105094
Man führe sich das zu Gemüte:
"IP-Verwechslung führt zu falschem Kinderporno-Verdacht"
Aha, eine VERWECHSLUNG also, wie kommt das? Wie wird man denn mit einem KP-Konsumenten so einfach _
verwechselt_?
Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte den Stein ins Rollen gebracht. Deren anlassunabhängige Recherche hatte einen Tauschbörsennutzer ausfindig gemacht, der illegales Material feilbot.
Ahja: VERDACHTSUNABHÄNGIGE Recherche also. Rasterfahnung also auf Probe, mal schauen und Verdachtsmomente generieren, nicht wahr? War ja klar, dass sowas kommt, wer verdachtsunabhängig alle Verbindungsdaten speichern lässt, will irgendwann auch völlig verdachtsunabhängig suchen, rastern, auswerten.
Seinen Desktop-Rechner und sein Notebook stellten die Beamten dann sicher, das Notebook seiner Frau nahmen sie nicht mit.
Ein Notebook in S3 und die dreckig grinsenden Schergen (vielleicht auch bald "externe Experten" von der MI) in den Kellern des [
beliebige Behörde hier einsetzen] kopieren schon unwiederbringlich die intimsten Gedanken und Bilder, Musik und PDFs (vielleich lässt sich ja doch was anderes finden...) sobald sie sich der unendlichen Möglichkeiten der Frozen RAM-Attacke im Klaren sind. Vielleicht haben sie es ohnehin schon getan, sie werden wohl kaum darüber reden, seit die Polizei ja GEGEN das Volk eingesetzt wird, wissen die Schergen am Besten, wie wichtig es ist, Geheimnisse zu haben und für sich zu behalten.
[...] eine Anfrage an Arcor, zu deren Adresspool die IP-Adresse der Datenquelle gehörte. Das Unternehmen nannte daraufhin Schmidts Namen und Adresse, was dann einige Monate später zu der Hausdurchsuchung führte.[...]
Soso. Das reicht offenbar. Die Auskunft eines müden Callagents - tolle Fahndung, klasse Beweissicherung.
Arcor war gegenüber dem BKA zurückgerudert und hatte in einem weiteren Schreiben eingeräumt, dass bei der Zuordnung der IP-Adresse zu den Kundendaten offenbar ein Fehler passiert war.
Das war ja zu erwarten. Wenn das Leben eines Menschen an ein Fax von einem einzigen Menschen abhängt...
Andere, vergleichbare Fälle, die gar nicht so selten vorkommen, gehen weniger glimpflich aus. Wenn der Vorwurf "Kinderporno" lautet, kann das die Existenz eines unschuldig in Verdacht geratenen Internetnutzers vernichten. Dazu reicht schon ein Zahlendreher, ein Tippfehler oder eine falsch zugeordnete Zeitzone bei der Ermittlung des Inhabers der IP-Adresse.
Andere vergleichbare Fälle?
Gar nicht so selten? Wieviele bedauernswerte Menschen werden eigentlich von den Blödmännern der diversen Stellen um die Existenz gebracht, weil die Schergen in der warmen Amtsstube am PC sitzen und per Knopfdruck Verdächtige _generieren_?
Und mir sagt man, ich sei paranoid und die Szenarien, die ich als Gefahr sehe, sind nur Fiktion? Im Gegenteil. Es kann _jeden_ treffen, den harmlosesten, den Unschuldigsten, und schon ist ein Grund da, seine gesamte gesammelte Privatsphäre zu kopieren und für immer seiner Verbreitungskontrolle zu entziehen.
Von den vernichtenden sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen solch eines ungeheuerlichen "Irrtums" ganz zu schweigen.