Ich denke, dass ein Land, in dem man alle 4 Jahre seine Diktatoren wählen kann, keine Demokratie ist, sondern eine Demokratur.
Sehr ulkig.
Zu einer Demokratie gehören Volksentscheide,
Das ist Quatsch. Es gibt verschiedene Ausprägungen von Demokratie. Das was du ansprichst ist direkte Demokratie. Unser System, indirekte Demkratie, ist ebenso demokratisch.
u.A. auch die Entscheidung, eine bewährte und stabile Währung aufzugeben.
Ich bin froh darüber, dass genau DARÜBER das Volk nicht abstimmen durfte wie über viele anderen Themen. Schaut doch mal zu welchen Themen es Mehrheiten in der Bevölkerung gibt! Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter!
Ausserdem sollte es in einer ordentlichen Demokratie nicht möglich sein, dass Volksvertretersich legal von der Industrie bezahlen lassen (Vorstand, Aufsichtsrat),
Es ist legal, solang es ordentlich deklariert ist. Jeder kann öffentlich einsehen, welcher Abgeordneter aus welchen Nebeneinkünften Geld erhält. Wo ist das Problem? Ich halte es für richtig und wichtig, dass auch Parlamentatier am realen (Geschäfts-)leben teilnehmen. Ein Politik im Glaskasten ist total fehl am Platz.
und darauf basierend Ihre Entscheidungen oft gegen das Wohl des Volkes fällen.
Den Beweis bist du noch schuldig, dass daraus "basierend" Entscheidungen "gegen das Volk" getroffen werden. Grundsätzlich sind mitunter Entscheidungen gegen das Volk notwendig. Das Dilemma ist ja, dass in der Regel seriöse Politik EBEN NICHT populär ist. Gerade deswegen ist es meiner Meinung nach auch wichtig, dass inerhalb der 4 Jahren, zwischen den Wahlen, Entscheidungen von der Politik unabhängig vom Volk getroffen werden können.
Das alles ist für mich keine Demokratie, ich kann dieses System daher nicht auch noch dadurch unterstützen / legitimieren, indem ich zu Wahlen gehe.
Du legitimiert das System nicht durch deine Teilnahme an der Wahl, du unterstützt es auch nicht. Du nimmst einzig allein dein Recht in Anspruch die Zusammensetzung der Parlamente zu beeinflussen. Mehr nicht!
Eine Partei, die meine Interessen vertritt, kann in DE per se nicht existieren, da das System an sich Parteien (bzw. die Menschen, die darin residieren) verkorruptet.
Tja das ist die Ledercouch Mentalität. Man lehnt sich zurück und erwartet, dass die für einen wählbare Partei doch bitte am Horizont aufzutauchen habe. Anspruchsdenken wie im Bilderbuch! Wer nicht selber begreift, dass er selber Einfluss nehmen muss, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Demokratie ist keine Dienstleistung! Wem die Zusammensetzung der Partei nicht gefällt, der soll innerhalb der Partei Einfluss nehmen. Alles andere ist destruktives Rumgeheule und entbehrt jeglichen konstruktiven Ansatz.
Daher: Ich gehe nicht wählen.
Zu Volksentscheinden würde ich aber gehen - wenn es sie denn gäbe.
Erstens glaube ich das nicht mal und zweitens scheitert meiner Meinung nach das Modell direkte Demokratie spätens an den Folgen der Globalisierung. Die poltitischen Themen sind heutzutage viele zu komplex geworden, als dass das Volk darüber direkt entscheiden könnte.
Beispiel: Thema Mindestlohn. Obwohl kaum einer einen wissenschaftlichen Bildungshintergrund zu dem Thema hat, geschweige denn sich mit dem Thema je wirklich tiefgehend beschäftig hat, ist eine überwiegende Mehrheit in Deutschland für einen gesetzlichen Mindestlohn. Da wird einfach aus dem Bauch entschieden "Joa, das klingt doch ganz gut, dann wird niemand mehr schlecht behahlt. Gerechtigkeit!" und damit ist die Entscheidung gefallen. Welche wirtschafts- und ordnungspolitischen Probleme sich dadurch ergeben insbesondere auch für die Menschen, denen der Mindestlohn vermeintlich helfen soll, spielt keine Rolle.
Einem Volk, das gerad mal zu 40% seinen Arsch hochbekommt zur Europawahl zu gehen, traue ich nicht über den Weg!
Hände weg von der direkten Demokratie! Unser System nicht weit entfernt davon perfekt zu sein, es scheitert am Faktor Mensch. Doch historisch und in der Jetztzeit global eingeordnet leben wir in einem Land, in dem der Einfluss des Volkes auf seine Regierung noch nie so hoch war, wie jetzt. Schluss mit der Jammerei und dem Anspruchsdenken! Nur meckern und zurücklehen ist einfach zu billig!