Letztlich ist es ja egal, wie es heißt, ob macOSforiPad oder iPadmacOS.
Es kommt drauf an, was Apple daraus macht.
Aktuell ist es relativ umständlich, wenn man viel mit unterschiedlichen Dateien hantiert, diese zu systematisieren.
Beispiel: Ich habe oft verschiedene Dateiformate, die aber thematisch zusammen gehören: Audios, Videos, PDFs, Pages-Dateien, etc.
Als ich Anfang 2018 anfing mir ein Produktiv-System auf dem iPad aufzubauen, gab es da nicht einmal ein Dateisystem. Es war quasi nicht möglich verschiedene Dateiformate zu gruppieren. Die waren alle in ihren jeweiligen Apps. Bei mittlerweile über 20.000 Dateien ist es nicht möglich da die Übersicht zu behalten.
Ich habe mir damals mit DEVONthink ausgeholfen und das quasi als Dateisystem missbraucht, was bis heute absolut wunderbar funktioniert.
Trotzdem ist es relativ umständlich, weil man oft über das Teilen-Menü muss (das ist quasi wie "Speichern" auf dem Mac, nur in super unkomfortabel, weil man viel mehr klicken muss, bis man da angekommen ist, wo man hin will).
Und wenn man dann noch die gleiche Datei in mehreren Programmen öffnen will, ist es doppelt nervig.
Es kommt aber da auch echt einfach drauf an, wie man arbeitet und was effizient ist.
Ich nutze jetzt mein iPad primär als verlängerten Arm von meinem Mac Studio: DEVONthink und Notability synchronisieren sich immer automatisch, ebenso laufen Tabs im Browser relativ simpel auf beiden Systemen und auch sonst ist der Austausch durch Airdrop oder iCloud in 99% aller Fälle sehr simpel.
Rein technisch könnte ich vermutlich alles, was ich am Mac mache auch am iPad machen. Es würde aber länger dauern.
Am Mac Studio nutze ich zwei große Bildschirme und insgesamt 14 virtuelle Desktops um Dinge zu organisieren und z.B. Browsertabs für später offen zu haben oder Pläne, Dateien an denen ich noch arbeiten usw thematisch gruppiert zu halten. Die bekommen dann eben für jedes Thema ihren eigenen virtuellen Desktop und gut ist.
Da schränkt iPadOS halt mächtig ein, zum einen durch die Bildschirmfläche und zum anderen durch Stage Manager.
Ich könnte das alles durch Ordner in der Datei-App lösen, aber dann müsste ich ständig Dinge öffnen und schließen und wäre einfach nicht so effizient. Und darum geht es letztlich: Wenn ich am Mac etwas in einer Stunde machen kann und am iPad dafür anderthalb Stunden brauche, dann lohnt es sich für mich schon einen Mac zu kaufen. Die Zeitersparnis ist es mir wert. Jeden Tag 30 Minuten, sind 2,5h die Woche, sind 10h im Monat, sind 120h im Jahr, also 15 Arbeitstage á 8h, die mir das einspart. Da hat sich selbst ein 3000€ Mac schnell amortisiert.
Solange ich mir iPadOS nicht genauso effektiv sein kann, wie mit macOS, werden Leute, die damit Geld verdienen, keine iPads primär nutzen. Aber das ist eben sehr individuell, ob das für einen der Fall ist oder nicht. Aber Dateisystem und dessen Bedienung, Strukturmöglichkeiten und auch Anschlüsse werden für viele Leute ein Thema sein. Ich hab an meinem Studio Mac quasi alle Ausgänge belegt, mit Bildschirmen, Soundkarte, externem Speicher und und und..
Das iPad geht langsam in die richtige Richtung. USB-C hilft immens dabei. Aber für viele ist es noch nicht da angekommen, um wirklich produktiv damit zu arbeiten.