Nach ein paar Jahren Abstinenz und weil ich selbst auf der Suche nach ein paar Rezessionen war, gebe ich auch mal wieder etwas zum Besten ...
+++ Bestellung +++
Am 02.12.2016 über den AppleStore (Business). Geliefert am 16. Dezember 2016 via DHL Express. Herkunft des Paketes: Niederlande. Das ursprüngliche Lieferdatum war die zweite Januarwoche. Nach dem Versand war es ebenfalls 4 Tage vorher da. Ich nehme an, Apple gibt sich hier viel Luft nach oben.
+++ Auspacken / Inhalt +++
Fasziniert mich nach ~50 Apple Produkten in 17 Jahren eigentlich nicht mehr großartig. Alles ist sauber verpackt — schlicht wie immer. Inhalt: MacBook Pro 13" mit TB / 2.9 / 8 / 256, USB-C/USB-C Kabel, Ladeadapter und die übliche kleine Mappe mit Aufkleber und einem Produktblatt. Das macht die Konkurrenz aber inzwischen ebenfalls recht anständig (Surface Pro 4 war auch recht nett verpackt).
+++ Verarbeitung +++
Sauber wie immer. Keine Beanstandungen. Spaltmase sehen gut aus; nichts klappert; kein Kleber an Stellen, wo er nicht hingehört. Auch das ist beispielsweise beim Surface Pro 4 ähnlich. Keine Beanstandungen auf beiden Seiten.
+++ Altes Gerät / Nutzen +++
Das MBP mit TB löst mein altes MBA 2011 ab und fängt auf, was ich "eigentlich" mit dem Surface Pro 4 veranstalten wollte. Vorwiegend ist das meine Außerhaus-Maschine, auf der ich mich im Cafè meiner Arbeit widme oder bei Kunden schnell etwas ändern kann. Mein Programmprofil sieht wie folgt aus: (SublimeText; Photoshop; Illustrator; InDesign; Transmit; sowie kleine Randprogramme). Alles in allem also keine Aufgaben, die das MBP von der Leistung her nicht schafft oder zu sehr beansprucht.
+++ Einrichtung +++
Wie überall habe ich kein Backup eingespielt, sondern frisch aufgezogen. Um dem Ganzen "Batteriethema" ein wenig auf den Zahn zu fühlen, habe ich die ersten 24 Stunden lediglich mit den bereits installierten Programmen gearbeitet und keine Daten eingespielt. Die Laufzeit lag bei ~9 Stunden (Youtube, Safari, kein Mail!, iTunes).
Am zweiten Tag habe ich meine Software neu installiert und ~ca. 2GB an benötigten Dateien auf das MBP gezogen, sowie meine Mail Accounts eingerichtet (hier wurden 5.638 Emails synchronisiert und soweit ich weiss, werden die auch exklusive Anhänge heruntergeladen und indiziert). Am zweiten Tag lag nach den Installtionen die Akku-Dauer bei ~ca. 5-6 Stunden. Größter Energiefresser war Mail und Spotlight.
Wie ja auch spekuliert wird, liegt das Akku Problem am Anfang "auch" an der Tatsache, dass Spotlight alles indiziert. Ein paar Einstellungen bei Spotlight habe ich geändert, zum Beispiel dass meine Mails aus der Spotlight Suche herausgehalten werden ... das gleiche für Dateien, nach denen ich nie Suche.
+++ Akku Laufzeit Tag 3/4 +++
Ich habe das MBP über Nacht wach gehalten (am Strom) um Spotlight seine Arbeit fertig stellen zu lassen. Am nächsten Tag hatte ich einen Neustart ausgeführt und das war es. Akku Laufzeit an Tag 3/4 mit allen Programmen in Rotation (Photoshop, InDesign, SublimeText, Chrome, iTunes, ...) und den laufenden Hintergrundprogrammen (AdobeCC, BTT, Moom, FrankDeLoupe, LittleSnitch, Copyless) lag erneut bei 8-9 Stunden und verhält sich weiterhin so.
+++ Gut / Neutral / Schlecht +++
+ Guter Bildschirm
+ faszinierender Sound für das kleine Teil
+ für mich eine angenehm schnelle Tastatur
+ Akku-Laufzeit liegt mit 8-9 Stunden höher als bei meinem alten MBA und um Lichtjahre höher als bei meinem SP4 (4-5 Stunden bei 50% Bildschirmhelligkeit — zum Vergleich: am MBP habe ich die vorletzte Helligkeitsstufe)
+ Leistung geht für mich aktuell in Ordnung — zum Vergleich: mein iMac 27" 3.2 / 16 / bewältigt meine Photoshop und InDesign Geschichten ziemlich gleich schnell. Lastenintensivere Dinge als Baustellenplanen auf 150dpi habe ich nicht zum Testen.
o Die Touchbar ist ein Gimmick — wobei ich ihr in diversen Programmen mittels BTT eine gewisse Nützlichkeit attestieren muss. Ich hatte immer wieder gelesen: "Mit Keyboard Shortcuts geht es schneller" und meine Antwort hierauf ist: Ich kann mir nicht für 25 Programme Shortcuts merken und genau da hilft mir BTT und die TB in gewisser Weise wunderbar aus.
- Preis — ganz klar. Wobei ich mein MBP um ~150 Netto Euro günstiger bekommen habe. Dieses Angebot hat mir der Typ bei der Hotline gemacht. Allerdings nehme ich das Teil ins Geschäft mit rein und somit relativiert sich der Preis bei mir auch schon wieder.
Anzumerken wäre, dass der Formfaktor gegenüber dem 11" MBA wirklich gelungen ist, lediglich das Gewicht ist höher.
+++ Aussetzer, etc. +++
Konnte ich nach 3 Tagen keine feststellen. Es läuft die aktuelle 10.12.2.
+++ Würde ich es wieder kaufen +++
Wahrscheinlich ... nicht. Ich hatte mit dem Surface Pro 4 eigentlich das perfekte Gerät gefunden. Größe, Gewicht, Leistung ... wenn da nicht zwei ganz gravierende Probleme wären: Windows Programme von Drittanbietern und die grottenschlechte Akku-Laufzeit (unter Last und mit 75% Helligkeit können aus 4-5 Stunden ganz schnell 2-3 Stunden werden — zu wenig). Preislich sind beide nicht so weit voneinander entfernt, wenn man das Surface Pro 4 mit etwas Ausstattung wählt.
Was ich will: Ein Surface Pro von Apple oder ein Surface Book von Apple. Die Geschichte mit dem Touchscreen ist einfach extrem praktisch und wäre da nicht die Geschichte mit dem Betriebssystem, wäre ich der Erste, der sich das Surface Studio bestellt hätte. Bin ich beim Kunden, kann ich mitschreiben, Dinge skizzieren, PDFs mit Anmerkungen und Unterschriften versehen oder auf dem Klo meine Magazine lesen — ich persönlich habe den Touchscreen am Surface Pro 4 mehr genutzt, als die Maus bzw. das Touchpad. Hier verpasst Apple ganz klar einen Markt.
Und um das abschließend vorweg zu nehmen: Nein, ein iPad Pro ist kein Surface Pro 4 Ersatz. Ist es nicht, wird es nie werden — außer in Cupertino brennen die Drähte durch und iOS weicht von dem Gerät, was und das wissen wir alle, niemals passieren wird.
Bei Fragen — fragen.