Die "400er Teletüte" mit Blende 2.8 bekommst du mit der Fuji S100 FS leider nicht. Bei 400mm hast du eine Blende von 5.3, immer schön bei günstigen Zooms darauf achten (f/2.8-5.3!). Eine feste Öffnung haben nur Profiobjektive. Du bekommst ein Kompromissobjektiv und hast im Body keine Reserven um auszugleichen. Bei deiner S5 kannst du immer noch den ISO hochschrauben, das gleicht der Sensor noch durch den hohen Dynamikbereich und seine Größe aus.
Ob du eine Kompakt-, oder eine Bridgekamera in 2 Händen hältst, ich weitgehend furzegal. Die Verwacklungssicherheit kommt erst von einer echten Dreipunktabstützung, d.h. bei einer Kamera: Sucher an den Augenwulst gedrückt und beide Hände möglichst seitlich oder unter der Kamera/dem Objektiv. Das Blöde bei den Bridges ist halt nur, dass sie einen LCD-Sucher haben. Mich hat dieses Geflimmer immer genervt. Und für mehr als ein "Kumma, wat dat fürn Zoom is!" hört man von Bridgebenutzern sowieso nicht. Echt, ich hab bis jetzt keinen getroffen der den gewaltigen Telebereich auch tatsächlich nutzt, es sei denn für Bikinifotos am Strand (was ich nicht gutheisse).
Landschaftsaufnahmen machst du sowieso mit einer höheren Blendzahl, das ist richtig (eher 8-11 oder mehr), dann nimmst du aber keine 400mm sondern machst eher eine weitwinkligere Aufnahme. Die Dinge, die man mit einem 400mm macht, erledigt eine Bridge mehr schlecht als recht, weil sie allgemein vom Benutzer nur in den (meist ausgestreckten) Händen gehalten wird (möglichst noch mit Blick aufs seitlich verschwenkte Display, damit auch ja keine Ruhe in die Kamera kommt), weil das Objektiv immer eine Kompromisslösung ist und weil Sensor und Lichtempfindlichkeit nicht stimmen. Ich habe den Anwendungsbereich der Bridge nie wirklich verstanden, für mich ist die gesamte Kameraklasse ein Riesenhumbug weil diese Kameras weder kompakt, praktisch und alltagstauglich sind noch professionellen Ansprüchen genügen.
Also: Wenn du das Glas nicht brauchst, warum sollte eine Kompaktkamera dann 1 Kilo wiegen dürfen? Die praktischere Lösung ist eine Kamera mit einem sehr guten Objektiv mit "ökonomischer" Brennweite, die nur bis in den leichten Telebereich geht und dafür kompakter ist. Bei SLRs bin ich wieder für Superzooms. Warum? Damit kann man seine SLR-Ausrüstung ein bisschen downsizen und sie alltagstauglicher machen. Ein 18-200 Objektiv ersetzt 3 andere Objektive in der Tasche, da kann man die Kamera auch schonmal ins Handschuhfach oder den Rucksack dazuwerfen.
Die S5 ist eine prima Kamera. Macht Spaß damit zu fotografieren, besonders Porträts gelingen durch die sehr schöne Hauttonwiedergabe prima. Mittlerweile haben Nikon und Canon da aber auch aufgeholt, bei der D3 und D700 kann man sich da sogar einigermaßen auf den automatischen Weissabgleich verlassen.