OT
Ja, es gibt all diese Zwänge.
Die Kunst ist, vom Extrem Abstand zu nehmen.
Du schwelgst aber im Extrem, alleine schon der Vergleich mit den Fliegen ist schlicht überzeichnet.
Ein Mensch der Hunger hat _muss_ sich etwas zu essen kaufen - keine Frage. Aber ob er zu Mc Donald's geht oder zu Burger King (bildlich) bleibt ihm - mag sein, dass er sogar lieber zu BK gehen würde. Sollte er aber nun z.B. kleine Kinder, die mit leuchtenden Augen "Mc Doooonaaaaldssss" rufen wird er sich dem sozialen Druck ggf. beugen. Dann hat er sich "zwingen lassen" anstatt zum BK zum MD zu gehen.
Das Beispiel ist bewusst schwach gewählt - es gibt einfach viele verschiedene Grade von Zwang. Wer in einer Firma arbeitet, in der der Müll aus Redmond allgegenwärtig ist, der ist (unter der Prämisse er möchte den Job dort behalten) schlicht GEZWUNGEN auf diesem Zeug zu "arbeiten".
Du definierst Zwang ja schon nach dem Prinzip "Huch, der Burger King ist zwei Schritte weiter also bin ich GEZWUNGEN zu MD zu gehen." Und das ist nicht wahr, das liegt innerhalb der Entscheidungsfreiheit des Menschen und innerhalb seiner Möglichkeiten.
Dass viele ein Auto nach dem Aspekt der Leistbarkeit kaufen und nicht ihr Wunschauto besitzen ist mir bewusst. Hier ist tatsächlich bei der Klasse des Fahrzeugs der wirtschaftliche Zwang (oder näher am Windowsdrama: Der arme Kerl hat wieder Frau und Kinder und daher wird es mit dem sportlichen Zweisitzer nichts, er _muss_ einen Kombi kaufen. Obwohl er sich vielleicht den Sportwagen knapp leisten könnte zwingen ihn seine Lebensumstände dazu) ausschlaggebend. Die Marke und das Modell lassen sich aber noch innerhalb dieses Rahmens frei wählen. Das ist bei Windowsopfern nicht so, wer einen Laptop unter 500 Euro braucht _muss_ zwangsweise zu einem Windowsgerät greifen.
Der Grad an "Gewalt" (aka die unausweichlichen negativen Konsequenzen), ab dem bei mir der Begriff "Zwang" gilt liegt offenbar höher als bei dir. Du definierst Zwang so, dass alles unter Zwang geschieht. Also putzt du dir die Zähne nicht weil du ein frisches Gefühl haben willst sondern weil du dich gezwungen fühlst andere nicht mit Mundgeruch zu belästigen. Etc.
Es gibt auch Leute die sagen man müsse gar nichts ausser zu sterben. Also alles, was man tut ist freiwillig, man hätte ja immer den letzten Ausweg wenn man es nicht tun wollte, heisst, wenn ich nicht mehr in den Job will soll ich es nicht tun, man zwingt mich nicht, wenn ich dann halt im Winter obdachlos erfriere dann habe ich das so gewollt.
Verstehst du? Diese Leute bewegen sich im Extrem, Du bewegst dich im anderen Extrem. Ich versuche, "Zwang" im Bereich zu definieren, ohne in eines der Extreme abzurutschen - und wenn ich bei den Windowsopfern von "Zwang" rede dann meine ich, dass sie beruflich oder eben durch ihre sozialen Lebensumstände (wie einer meiner Kollegen dessen Sohn ein Windowsnutzer ist und er daher auch wieder einen Windowskübel gekauft hat obwohl er sich ein MBP leisten könnte weil er sich nicht traut, ohne die informationelle Unterstützung seines Sohnes seine eigene IT zu betreiben. Und da ich nicht jeden Switcher "adoptieren" kann ...) _gezwungen_ sind, Windows zu benutzen.