Ich möchte noch einen anderen Aspekt ansprechen:
wenn ich zB CDs einlese oder selbst wenn ich Musik über den store kaufe, ändere ich IMMER die Tags auf meine eigenen Bedürfnisse hin.
Beispiel:
- Aus den Genres "Filmmusik" oder "Soundtrack" mache ich generell "TV & Film".
Die Alben für Sortierung ändere ich generell in "(Jahr der Erscheinung des Filmes) + Filmtitel".
Auf diese Tags kam ich, weil ich bei meinen hunderten Soundtracks sonst die Übersicht verlieren würde.
- Hinzu kommt, dass ich bei einer CD immer das Cover, die Rückseite (mit der Titelaufstellung) und das Booklet, wenn vorhanden, in 300dpi einscanne und ebenfalls einpflege.
- Rip in Lossless oder bei weniger wichtigen Sachen in 320er.
So wie ich das verstanden habe, nimmt mir itunes match all die Sachen (und die Arbeit, die dahinter steckt) weg.
also itunes match würde aus meiner Sammlung folgendes machen:
Original: 320er bzw lossless -> wird zu 256er
Original: eigene Tags mit eigenen Begriffen -> werden wieder durch die itunes Tags ersetzt (alles käme wieder durcheinander)
Origina: komplette Scans Cover, Rückseite & evtl. Booklet (gerade bei Filmmusik!) 300dpi -> wird durch ein einzelnes 300x300PIXEL Bild ersetzt (kein Blättern mehr im pdf Booklet, kein "Feeling" mehr, zumindest ansatzweise eine virtuelle CD in der Hand zu haben)
Fazit für mich: itunes match ersetzt meine Songs durch Dateien, bei denen für mich viel zu viel wegfällt: Qualität, Umfang und persönliche Arbeit, die darin steckt.
Für denjenigen, der sich nicht diese Arbeit wie ich gemacht und nicht soviel "Herzblut" in seine Musiksammlung gesetzt hat und nur 256er oder minderwertigere Formate besitzt, geht die Rechnung natürlich eher auf.
Ich frage mich: ist Musik für so viele User heute nur noch "nebenbei Anhören" und "konsumieren"?
Ist es so "exotisch", seine eigene Musiksammlung pflegen und hegen zu wollen, beim Anhören auch mal durchs Booklet zu blättern, sich die Covers genauer anzusehen, Musik auch mal bewusst zu genießen und nicht nur nebenbei als Hintergrundmusik laufen zu lassen?
Wahrscheinlich ist es so, aber das war früher evtl. auch nicht anders. Nur: früher hatte man die CD (LP) in bester Qualität in der Hand. Und wer wollte, konnte die auf seiner Luxusanlage genießen oder in seinen AldiRadioCDPlayer in der Küche stecken. Man HATTE die Wahl! Mit itunes match hat man KEINE Wahl mehr. Ich denke, das ist es, was mich daran stört! Itunes match setzt auf eine massentaugliche einheitliche Qualität: nicht zu schlecht, aber auch nicht gerade die bestmögliche, schenkt den Usern noch ein kleines Alibi-Cover-Bildchen und alle müssen sich damit zufrieden geben. Wer mehr will, muss verzichten. Wer bisher weniger hatte, wird sich freuen. Es lebe der langweilige Durchschnitt.