Hallo Holder,
zu deinen Fragen kann ich dir denke ich weiterhelfen, wobei ich dir bei deinen Kriterien eher vom Stift abraten würde:
1) Der Stift nimmt den Ton eigentlich sehr gut auf. Zu mindestens wenn du dir das ganze später mit Kopfhörer wieder anhörst. Ich hab ihn in einem Vorlesungssaal oft in der 3. bis 8. Reihe benutzt (wie halt Platz war), aber ich habe überall auch den Professor in der Aufnahme gut verstehen können, sofern der sein Micro benutzt hat (und da auch reingesprochen hat). Bei Professoren, die leise vor sich hinhuschen muss man aber unbedingt in der ersten Reihe sitzen, sonst hört man einfach nix - aber man hört dann genauso wenig ohne Stift etwas.
Grundsätzlich ist aber zu sagen: Der Stift hat kein Richtmicro - also du hörst die Studenten 3 Reihen hinter dir genauso gut in der Aufnahme wie den Prof 3 Reihen vor dir. In der Hoffnung, dass du in der Aufnahme diese beiden Stimmen dann auseinanderhalten kannst, wirst du aber vermutlich alles auch noch in der Aufnahme verstehen können.
Allerdings habe ich immer ohne Kopfhörer aufgenommen, da ersten die Aufnahme grundsätzlich ohne vorherige Absprache mit dem Prof verboten ist und somit ich vermeiden wollte alt zu offensichtlich aufzunehmen und zweitens sind die Aufnahmen ohne Kopfhörer besser. Lediglich der Raumklang geht nur mit Kopfhörern und kann besonders dann sinnvoll sein, wenn sich deine zukünftigen Kommilitonen lauthals unterhalten und du nur anhand der Richtung den Prof heraushören kannst.
Evttl. kannst du mal mit nem Laptop eine solche Aufnahme testen...
2) Die Schrifterkennung kannst du nahezu vergessen; Meine Schrift wurde zwar erkannt, aber nur dann, wenn ich recht ordentlich geschrieben habe. Aber in der Schule oder der Uni schreibst du ja oft nur Stichpunkte mit und malst Tabellen oder alles was dein Lehrer so an die Tafel kritzelt ab. Die Schriftenerkennung geht aber stur von links nach rechts bzw. oben nach unten vor und da kommt manchmal ziemlicher Käse bei raus, wenn du zum Beispiel eine Tabelle oder mehrspaltige Stichpunkte hast. Also sofern du nicht fortlaufenden Text und in vernünftiger Schreib oder Schrieb/Druckschrift schreibst, wird die Texterkennung vermutlich nicht zuverlässig funktionieren. Was aber sehr gut funktioniert hat, war die Durchsuchbarkeit von Texten; Das heißt du kannst nach einzelnen Stichworten im Programm suchen und findest dadurch sehr schnell die zugehörigen Notizen bzw. Texte.
3) Der Stift, den ich habe, ist in der Tat recht klobig. Aber das er nicht gut in der Hand liegt, kann ich nicht bestätigen: Ich habe mit dem die Hälfte meiner Studienzeit alles mitgeschrieben und nutze den Stift heute noch auch als ganz normalen Kugelschreiber.
Allgemein: Ich habe den Stift seid ca. 1 1/2 Jahren und habe ihn wirklich ausgiebig verwendet; Ich hatte seither alle Vorlesungen mitgeschrieben (alle in einem einzigen Block, den ich mir in verschiedene Seitenzahlen untergliedert hatte; ich hatte also beispielsweise Seite 1 bis 50 für ein Fach verwendet, dann Seite 51 bis 100 usw. Da sind noch viele Lücken dazwischen geblieben). Ich hatte seither auch ganz anders als davor in den Vorlesungen mitgeschrieben: So hatte ich mir immer die Überschriften und Nummerierung des Scripts aufgeschrieben und evtl. gestellte Fragen oder Stichpunkte. Die Lösung bzw. Antworten oder die eigentlichen Informationen waren dann immer direkt vom Prof in der Aufnahme. Damit ließ sich hinterher wunderbar lernen. Ganz besonders Hilfreich war der Stift in den verschiedenen Mathekursen: Dabei hatte ich mir die verschiedenen Lösungen abgeschrieben, während der Prof sie an die Tafel geschrieben hatte und dabei die komplette Erklärung in der Aufnahme gehabt.
Ich hatte den Stift auch Privat häufig verwendet, wenn ich mit jemandem etwas abgeklärt hatte. Der Vorteil ist halt echt, das es überhaupt nicht offensichtlich ist, dass der Stift nebenher Ton aufnimmt. Und was den Stift zu einem so tollen Werkzeug macht, ist die Tatsache, dass der Ton mit der Schrift verknüpft wird.
Allerdings ist aus meiner Erfahrung ein Archivieren der einzelnen Schriftstücke nur sehr schwer möglich: Dazu gibt es einfach kein gescheites Format, was wieder Bild und Ton miteinander vereint unabhängig des Programms LiveScribe darstellt. und mir ist es einmal passiert, dass das Programm meine Aufnahmen nicht mehr erkannt hatte...
Für meine Zwecke hat es aber gereicht, wenn ich die Aufzeichnungen zur Prüfungsvorbereitung nutzen konnte.
Noch ein Wort zu den Nachteilen des Stifts: Der Akku lässt sich, wie du sicherlich schon weißt, nicht auf normalem Weg austauschen. Und auch wenn mein Stift noch immer funktioniert: Die Langlebigkeit des Stifts ist mittlerweile dahin: Er hielt zuletzt noch für ungefähr 3 Vorlesungen a 120 Minuten. Ursprünglich hat er mal ca. 1 bis 2 Wochen Dauereinsatz ausgehalten. Wenn dieses Riesen Manko nicht währe würde ich den Stift uneingeschränkt empfehlen können. Aber da du den Stift als Einweg-Gerät auf eine Zeit von ca. 1 Jahr einstufen musst, ist er ein ziemlich teures Spielzeug - und du solltest ihn wenn, dann unbedingt NEU kaufen. Ein Gebrauchter Stift ist sicherlich schon deutlich schlechter in der Batteriekapazität.
Achso und falls irgendjemand weiß, wie man die Batterie evtl. doch irgendwie austauschen könnte, dann würde ich mich freun zu erfahren wie das geht. Ich hab mir immer vorgenommen, wenn er mal ganz die Hufe hochklappt, dann brech ich ihn auf und versuch mein Glück irgendwie...