Ja klar, jetzt wird es esoterisch. Erkläre mir mal wie höhere Frequenzen niedrigere Frequenzen irgendwie beeinflussen. Wenn das der Fall wäre, ist das ziemlich katastrophal für jegliche drahtlose Übertragung wie Funk, WiFi usw.
Nein, das ist klassische Physik! Mach Dich mal über "Oberwellen" schlau.
Wenn ich dir einen 10khz Ton vorspiele und mische da 30khz dazu ändert sich nichts. Du hörst weiter nur 10khz.
Ich rede von Oberwellen, nicht von zwei Tönen!
Wegen unterschiedlicher Obenwellen, klingt eine Geige bei demselben Ton anders als eine Trompete. Dieselbe Trompete klingt auch deshalb bei einem Spieler anders als bei einem anderen. Die unhörbaren Anteile der Töne haben vor allem auf die Klarheit einen Einfluß. Auch unhörbare Töne bringen das Trommelfell zum schwingen. Je jünger man ist, umso besser.
Es ist auch nicht so, dass ein Mensch ab 20 kHz schlagartig nichts mehr hört. Vielmehr sinkt das langsam ab und im Schnitt sind bei Menschen in bestimmten Altersgrenzen definierte Untergrenzen erreicht, die als unhörbar definiert sind.
Der wichtigste Punkt ist aber Konzentration! Musik hören kann sogar erlernt und verlernt werden.
Mach mal den test mit einem Kopfhörer und Boxen. Du wirst am Kopfhörer mehr hören als über die Boxen, sofern wir von typischer Consumer-Ausrüstung ausgehen. Dann gehe mal in ein HiFi-Studio und höre das gleiche Stück über eine High-End-Anlage und Du wirt Elemente über die Boxen hören, die Du zu Hause nur über Kopfhörer hörst.
Damit sind wir aber bei den Grenzen. Nicht jeder kann sich zuhause ein High-End-Studio einrichten. Neben dem Platz muss man dann sogar auf Vorhänge achten und dass diese auch symetrisch sind. Große Standboxen mit tiefem Bass machen in kleinen Räumen keinen Sinn. Es gilt Lambda-Viertel (also ein Viertel der Wellenlänge), um den tiefsten Ton zu ermitteln, den ein Raum sauber darstellen kann.
Klang besteht aus Lautstärke und Tonhöhe. Trennung der Instrumente und räumliche Auflösung ist eine Sache der Mischung und hat nichts mit Bit- oder Sampling Raten zu tun. 16Bit/44khz erlaubt eine perfekte Digitalisierung einer analogen Klangkurve.
Aber hallo! Klang ist nicht nur Lautstärke und Tonhöhe! Dann würden ja eine Geige und eine Trompete beim dreigestrichenen C identisch klingen. Das habe ich ja gerade erklärt.
Jeder 2€ DAC transparent. D.h. er verändert bei der Rückwandlung nichts an der digitalen Aufnahme.
Doch, macht er. Auch analoge, elektrische Bauteile sind nicht transparent. Sogar ein Raum ist nicht transparent. Alles sind nur Annäherungen an die Transparenz.
Was dann mit dieser von digital nach analog gewandelten Aufnahme passiert bevor sie an das menschliche Ohr gelangt beinflusst den Klang.
Anders herum!
Bei Wandlung von analaog nach digital wird etwas weggeschnitten. Eine saubere Sinuskurve ist analog lückenlos, in digitaler Abbildung hat sie Treppenform. Sind die Stufen weniger, aber höher, fehlt mehr, als wenn die Stufen niedriger oder mehr sind.
Saubere Sinussignale gibt es aber in der Musik nicht. Das sind Sinuskurven überlagert, was die digitale Abbildung nochmal komplizierter macht. Ich habe bereits geschrieben, dass verlustbehaftete Kompression bewusst Teile weglässt, die schwer hörbar sind. Dabei wird eben auch davon ausgegangen, dass nur ein Bruchteil die technische Ausstattung hat und dieser Teil nicht Zielgruppe für das Kompressionsverfahren ist.
Aber auch bei encodieren von einem digitalen Format in ein anderes digitales Format wird etwas weggeschnitten. Je besser die Quelle, desto besser das Ergebnis. Alleine das ist für mich Grund genug, meine Musik in digitaler Form verlustfrei enkodiert vorliegen zu haben.
Das Ziel einer Digitalisierung von Musik ist immer Transparenz. Das Ziel eines Codecs ist Transparenz bei kleinerer Dateigrösse. Beides ist mit 16/44 und ALAC oder FLAC erreicht.
Das Ziel der Digitalisierung von Musik ist zunächst mal, sie auf bestimmten Geräten verfügbar zu machen. Die Wahl des Codecs und dessen Konfiguration beim Encoding hägt davon ab, wie weit man sich der Transparenz annähern will.
AAC oder MP3 machen die Dateien noch kleiner und sind mit hohen Bitraten für Musik 99% transparent.
Wenn Du 99 % Musik schreibst, dann definiere, welche 99 % Du genau meinst. Ich schreibe von Musik im allgemeinen und das gilt dann für 100 %. Möglicherweise ist jemand bereit, Geld in Technik zu investieren, obwohl er nur wenig Musik hat, bei der diese Qualität nötig ist? In diese Richtung habe ich mein Argument gemeint, dass mit verlustfrei komprimierte Musik lieber ist, weil ich die bedenkenlos beliebig umkodieren kann.
Ebenso musst Du "hohe Bitrate" definieren. Vor allem kann ein Stück durchaus bei ein und derselben Bitrate einmal mit einem verlustbehafteten Verfahren encodiert sein und ein anderes mal mit einem verlustfreien. Es ist nur eine Frage der Sinnhaftigkeit, bei verlustfreien Codecs unter gewisse Grenzen zu gehen.
Was Kabel betrifft, wird tatsächlihch viel Voodoo verkauft. Wer goldene Kontakte braucht, weil die nicht korrodieren und damit der Übergangswiderstand nicht über die Jahre ansteigt, sollte lieber die Wohnung welchseln. Das kommt dann auch seiner Gesundheit zu Gute.