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Gendergerechte Sprache

Martin Wendel

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Da wir ein sehr ähnliches Thema hier auch schon diskutiert haben, hier noch eine linguistische Einordnung zur Frage, wie man „Bürgermeisterwahl“ gendern kann - und wie sehr das generische Maskulinum eben sehr wohl eher männliche Assoziationen hervorruft.

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Und hier noch ein weiteres kurzes Video, über die Genus/Sexus-Beziehung.

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MobilPhunk

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Deswegen ist das ja auch Unsinn und zu recht verpönt
Ich beteilige mich nicht an dieser Diskussion, daher lasse ich deine Meinung einfach so stehen.
Wenn man darauf wert legt und es im Forum über 260 Seiten lang diskutiert, dann halte ich es für angebracht es anzumerken wenn man es im Artikel nur sehr unvollständig anwendet.

Jetzt weiß ich Bescheid, dass man nur Inhalt diskutieren möchte und einfach nur hierher verschoben wird. Mea culpa und ich werde es in Zukunft nicht mehr kommentieren.
 
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holzpolz

James Grieve
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Da wir ein sehr ähnliches Thema hier auch schon diskutiert haben, hier noch eine linguistische Einordnung zur Frage, wie man „Bürgermeisterwahl“ gendern kann - und wie sehr das generische Maskulinum eben sehr wohl eher männliche Assoziationen hervorruft.
Bei der beschriebenen Untersuchung sehe ich (wie schon häufiger), das Problem der verkürzten Sätze, die ohne Zusammenhang präsentiert werden. Der Effekt ist bekannt, dass in sehr verkürzten Darstellungen einzelne, oft irrelevante Details wie der Genus einen größeren Effekt auf die Wahrnehmung hat. In einer normalen Unterhaltung übernehmen immer mehr die Situation und weitere Informationen diesen Effekt, weil z.B. auch erkannt wird, dass das Geschlecht gar nicht die relevante Größe ist. Dass dann bei personenbezogeneren Wörtern eine Nachfrage nach dem Geschlecht eher als passend empfunden wird, wundert mich nicht, bestätigt aber in meinen Augen nicht, dass Gendern diesen Effekt auch im Alltag effektiv eindämmt. Dazu wäre dann eine Untersuchung "in die Gegenrichtung" interessant: Wird eine Nachfrage bei "die LehrerInnen", ob denn das Geschlecht so relevant sei, dass es hier verdeutlicht werden muss als passend oder unpassend empfunden?
Grundsätzlich werde ich nämlich skeptisch, wenn keine Vergleichsgruppen herangezogen werden. So kann man nur einen Effekt beschreiben, aber nicht nachweisen, ob die Reaktion darauf (hier: das Gendern) den ungewollten Effekt überhaupt vermindert.

Zu diesem Thema empfehle ich einen Artikel aus der SZ:
In dem geht es primär gar nicht um das Gendern, sondern u.a. darum, zu hinterfragen, warum man bestimmte Dinge sagt und tut. Hier wird Gendern nur als ein Beispiel unter mehreren genannt:
"Wissen Sie, ich würde mir auch wünschen, dass Sprachpolitik wie Gendern unsere Gesellschaft gerechter macht. Das wäre so einfach und effizient. Doch leider gibt es dafür bisher keinen Beleg, zumindest nicht nach wissenschaftlichen Standards. Deswegen sage ich: Ignoriere deine Ideologie und schau dir zuerst die Studien an! Am Ende werden die meisten zugeben müssen, dass sie vor allem gendern, weil es die Menschen in ihrem Umfeld auch so machen, weil man bei einer Bewegung dabei sein will, die sich richtig anfühlt."
Und hier noch ein weiteres kurzes Video, über die Genus/Sexus-Beziehung.
Auch dieses Video bestätigt doch nur, dass die Vorstellung/Erwartung mehr die Wahrnehmung beeinflusst, als die Sprache, zeigt es doch, dass der Genus nicht einmal genug Einfluss auf einen korrekten Gebrauch der Grammatik hat. Dass sich alle Zuhörer bei "das Mädchen" eine weibliche Person vorstellen, liegt doch auf der Hand - warum das ein Argument gegen den Gebrauch des generischen Maskulins sein soll, ist nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil: Es belegt doch, dass der Genus viel weniger Einfluss auf die Wahrnehmung hat, als von manchen behauptet wird.
 

saw

Königlicher Kurzstiel
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Mit ständigen, ideologisch geprägten Verboten, kann nichts wachsen.
Aber so ist das bei Leuten, die Angst vor Veränderungen haben.
Stur weiter wie früher.
 

El Cord

Rheinischer Winterrambour
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Hübl geht mal einfach so davon aus, dass Leute gendern, um die Welt gerechter zu machen, weil es so einfach besser in seine Argumentation passt. Was aber, wenn Leute nur gendern, damit sich andere damit besser fühlen?
 

holzpolz

James Grieve
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Mit ständigen, ideologisch geprägten Verboten, kann nichts wachsen.
Nach deinem ersten Satz war ich echt am schwanken, welche "Seite" du gerade meinst: Die Gender-Befürworter, die direkt oder indirekt anderen vorschreiben (wollen), wie sie zu sprechen haben, indem sie die althergebrachte Sprache als Minderheiten-feindlich, diskriminierend und teils antidemokratisch bezeichnen oder die Behörden, die ihren Mitarbeitern Sonderzeichen verbieten und auf die geltenden Rechtschreibregeln hinweisen?! Denn beides hat nichts mit "Wachsen" zu tun.

Der letzte Satz "Stur weiter wie früher" könnte sich hingegen auf meinen zitierten Artikel beziehen: Hübl kritisiert ja, dass stur an einer Gender-Idee festhalten wird, auch wenn sich diese als nicht so toll herausgestellt hat, wie anfangs erhofft.
 

saw

Königlicher Kurzstiel
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Inspirierend ist es stets, das Amüsement der Gender-Gegner zu beobachten, wenn sie sich bevormundet fühlen, weil Gender-Befürworter bewusst wählen, zu gendern.
Währenddessen versuchen die Gender-Gegner paradoxerweise den Gender-Befürwortern das Gendern zu verbieten, was in sich selbst eine Form der Bevormundung darstellt - eine Ironie, die ihnen oft entgeht.
Mittlerweile empören sich einige sogar über die Tatsache, dass andere ihr Verhalten als lächerlich empfinden, und sie kritisieren diese Haltung sogar, vielleicht sogar mit dem Ziel, sie zu verbieten?
 

holzpolz

James Grieve
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Inspirierend ist es stets, das Amüsement der Gender-Gegner zu beobachten, wenn sie sich bevormundet fühlen, weil Gender-Befürworter bewusst wählen, zu gendern.
Währenddessen versuchen die Gender-Gegner paradoxerweise den Gender-Befürwortern das Gendern zu verbieten, was in sich selbst eine Form der Bevormundung darstellt - eine Ironie, die ihnen oft entgeht.
Was dir entgangen ist: Genau darauf bin ich in meinem Kommentar eingegangen!
 

saw

Königlicher Kurzstiel
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Es scheint, dass deine Überempfindlichkeit über ein einfaches Emoji,
deine Fähigkeit zur konstruktiven Argumentation beeinträchtigt.
Interessant.
 

mbert

Macoun
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Themen wie Migration, oder Gendern können heute kaum noch offen diskutiert werden. Woran das liegt, erläutert der Philosoph Philipp Hübl im Interview mit Carsten Korfmacher.
Die öffentliche Debatte ist in den letzten Jahren deutlich härter geworden, viele Menschen haben Angst, ihre Meinung zu äußern. Woher kommt das?

Ein Grund für die Überhitzung der öffentlichen Debatte ist das, was ich „Moralspektakel“ nenne. Ein Moralspektakel findet dann statt, wenn eine Diskussion um Werte und Normen nicht mehr geführt wird, um echte Missstände zu beseitigen, sondern wenn es in erster Linie um Selbstdarstellung geht. Zum Beispiel fällen Menschen moralische Urteile in der Öffentlichkeit, um die eigene Gruppenzugehörigkeit anzuzeigen, oder man möchte Anerkennung haben, weil man als besonders feinfühlig, religiös oder patriotisch wahrgenommen werden will. Manchmal führt es sogar so weit, dass Moral als Waffe verwendet wird, um in einer Debatte zu triumphieren oder um politische Konkurrenten einzuschüchtern oder auszuschalten.
Weiter: „Wir befinden uns in einem digitalen Bürgerkrieg“


P.S.: Ich setz gleich schon mal den ersten 🤣 (erster !1!!)
 

Martin Wendel

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Weiter: „Wir befinden uns in einem digitalen Bürgerkrieg“


P.S.: Ich setz gleich schon mal den ersten 🤣 (erster !1!!)
Ich zitiere mal auch die zweite Antwort, vielleicht klicken die Leute ja nicht auf den Link:
Jemand benutzt zum Beispiel ein vermeintlich falsches Wort, ohne dass Schaden entsteht oder ein Recht verletzt wird, und trotzdem ist die Aufregung groß. Dann kann man davon ausgehen, dass hier nicht die Debatte oder das gemeinsame Streben nach der bestmöglichen Problemlösung im Vordergrund steht, sondern die Selbstdarstellung.
Vielleicht erkennen sich da ja auch manche wieder. ☺️
 

implied

Melrose
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Also ich hoffe, dass die hier Beteiligten den Artikel vom Link von @mbert (Danke) lesen und sich tatsächlich ein wenig selbst darin erkennen. Das würde die Debatte doch wieder etwas mehr auf die Sachebene hieven.
Ich sehe es ebenso, unsere Gesellschaft ist nicht per se "hoffnungslos gespalten". Doch manche in der Diskussion scheinen so in ihrem Bild gefangen zu sein, dass sie Argumente oder gar Fakten eben nicht mehr als solche anerkennen mögen oder können. (Platons Höhlengleichnis lässt grüßen).

Der berühmte Blick über den Tellerrand gepaart mit Logik, Überlegung und Abwägung verschiedener Fakten erspart manch überhitzte Diskussion.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Ist der Impuls, etwas zu tun, damit andere sich besser fühlen, so verkehrt?

Das Interessante dabei ist ja das dieses „fühlen“ immer eine sehr persönliche Reaktion auf einen „Auslöser“ ist. Ein Satz, eine Formulierung, manchmal nur ein einzelnes Wort…

Die Art und Weise wie man reagiert oder wie man sich fühlt, liegt übrigens nicht am „Auslöser“ sondern an einem selbst…

So kann die Verwendung von Student:innen oder Ärzt:innen bei manchen sogenannten Gendergegnern (ich bevorzuge Genderkritiker) direkt das Gefühl des Unbehangens oder der Bevormundung auslösen… mit allen darauf folgenden Reaktionen. Sieht man ja hier im Thread…

Andere hingegen können vollkommen gelassen Texte lesen in denen von Ärzt:innen oder Student:innen die Rede ist und fühlen sich dadurch angesprochen… wie gesagt, eine recht persönliche Interpretation/Reaktion…

Allerdings gilt dies nicht nur in einer Richtung, sondern auch anders herum… man kann sich durchaus von „den Ärzten“ oder „den Studenten“ angesprochen fühlen…

alles „nur“ ne Frage der persönlichen Perspektive… und eine Frage „wie ist es gemeint“ vs. „wie wird es interpretiert“