Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, folgende Gedanken dazu.
Erstens finde ich die Antwort von Garmin recht witzig, wenn auch vorhersehbar. Die Akku-Geschichte im Vergleich ist ja nun ein alter und immer wieder herausgeholter Hut. Man hätte auch gerne einen anderen Aspekt nehmen können oder gibt es da nur noch wenig Vergleichbares? Wohl schon, also eher ein schwacher Versuch von Garmin. Hätten sie nicht nötig.
Und der bisherige Erfolg der AW spricht wohl trotz Akku für sich und nicht alle Käufer sind so ein hoffnungsloses Apple-Schaf, wie ich es bin.
Zweitens, wie schon an anderer Stelle geschrieben, sind im Grunde die Systeme eigentlich nicht vergleichbar.
Sportuhr mit smarten Funktionen versus Mini-Computer mit Sportfunktionen.
Einen Vergleich vorzunehmen, der nur auf einen Aspekt des jeweiligen Systems bezogen ist, mag zwar eine schöne Schlagzeile sein, aber ähnelt dann doch eher einem Auto-Kartenspiel, wo auf den Karten ausschließlich nur die PS-Zahl vermerkt ist. Einseitige Betrachtungsweise.
Drittens finde ich bei den Diskussionen immer wieder erstaunlich, wie eine Nischenanwendung als Begründung für das Ganze herangezogen wird. Mich würden mal die Prozentsätze interessieren, welche Uhrenträger der jeweiligen "Fraktion" tatsächlich auch die Funktionen der Uhr vollumfänglich nutzen oder wieviele sie einfach nur tragen, weil sie ihnen gefällt.
Letzteres reicht als Begründung übrigens vollkommen aus, man braucht keinen "Zwangs"-Vergleich mit irgendeinem Feature.
Der Uhrenkauf hat bei vielen Menschen eine sehr große emotionale Komponente und hier im Forum habe ich oft den Eindruck, dass man unbedingt irgendeinen technischen Vorteil beinahe zwanghaft in den Vordergrund schiebt, um seine Kaufentscheidung nach außen zu vertreten. Unsinn! Es reicht, wenn einem so ein Ding gefällt, egal welcher Hersteller.
Wieviele Menschen argumentieren mit dem Akku-Vergleich, obwohl sie keine Extremsportler sind und die Batterie so auch nie ausnutzen? Und wieviele von den wirklichen ambitionierten Sportlern sind Extremsportler, die während eines Events über mehrere Tage nicht in der Lage sind, eine Uhr zu laden?
Das Argument, dass man als Profi oder Semi die erweiterten Möglichkeiten einer Garmin benötigt oder vielleicht auch das wirklich gute Ökosystem bevorzugt, wäre eine in meinen Augen deutlich sinnvollere Erweiterung der Betrachtung, als sich nur auf den Akku zu konzentrieren.
Solche Sportler mag es geben, die tagelang außer der Uhr, keine weitere Technik mit ins Gelände nehmen. Aber...wieviele mögen das sein und ist diese Zielgruppe signifikant?
Ist der "Normalfall" unter den Ausnahmen nicht jener, dass man auf tagelange Touren in unwirtlichen Gegenden aus Sicherheitsgründen weitere Technik mit sich führt? Also ein inReech-Gerät, Handy, GPS-Handheld oder was auch immer. Dazu gehört dann immer ein Akku-Pack.
Auch der Extremsportler muss mal schlafen und wird bei der Gelegenheit seine restlichen Geräte laden. Und die Uhr? Verursacht das irgendwelche Schmerzen, wenn sie dann auch mitgeladen wird?
Die bisherige Watch war nicht in der Lage, einen ganzen Wandertag inklusive Navigation und Aufzeichnung durchzuhalten.
Also schon der "normal" bewegte Mensch wie ich, ist da technisch an die Grenzen gekommen und musste zwischenladen.
Was in Wanderpausen durchaus geht, aber zugegeben nervig sein kann, weil das Event ja noch nicht zu Ende ist und man nicht irgendwo im Zelt liegt.
Mal sehen, wie sich die Ultra schlagen wird. Für den "normalen" Extremsportler dürfte sie durchaus interessanter werden, wenn man nur den Akku betrachtet und nicht die Systemunterschiede. Der "normale" Extremsportler schläft in seinem Zelt auf dem Weg zum Gipfel und nichts spricht dagegen, dann die Uhr zu laden. Wie auch das Handy und den anderen Kram.
Für das "normal" bewegte Apple-Schaf, wie mich, dürfte der bessere Akku der Ultra schon eine signifikante Verbesserung darstellen. Außerdem gefällt mir das Ding besser, mir ist die bisherige Watch zu brav.