Bevor sich jetzt hier alles nur noch um Bond dreht, werfe ich mal, wie weiland bei "Fluch der Karibik", eines meiner beliebten Oldiereviews ins Rennen.
The Beast within - Das Engelsgesicht USA 1982 Regie : Philip Mora 94 Minuten
, mit Sicherheit der zickigste Zikadenfilm aller Zeiten.
Ein typisches 80er Slasher Kind, hier intensiv bemüht auf neuen Pfaden zu wandeln... und die führen erstmal in den Wald.
Dort wird dann die etwas faltig wirkende Bibi Besch von einer Art Sumpfding beschlafen und Ihr Gatte Ronny Cox ( der noch nicht die Abgebrühtheit aus Robocop besass ) steht doof daneben.
Dieser Geschichte entspringt Michael. Die Besetzung ist optimal, denn genauso stelle ich mir ein Kind von Bibi und dem Sumpfding vor - ein echter Drecksbratzen.
Völlig motivationslos fährt man nach 16 Jahren ( das verfettete Blag sieht aus wie 30 ) an den Ort des Geschehens zurück, trifft auf die übliche Kombination aus Rednecks, denen die Verschlagenheit schon aus den Mundwinkeln trieft, den bärbeissigen Scheriff und den üblichen Kleinstadt"wir haben ein düsteres Gehimnis" Quark. Natürlich sind alle Protagonisten auch miteinander verwandt. ( Fehlte nur noch, dass die Bush hiessen )
Man kommt dem Geheimnis auf die Spur : Der "Vater" von Michael wurde wegen sexueller Eskapaden in einen Keller gesperrt , mit Menschenfleisch gefüttert - und wurde zur Zikade. ha ha. Und dann geht es richtig los : Michael, mittlerweile in die Tochter eines der Übeltäter verliebt, hört die Zikaden, mutiert zum unglaublichen Matschkopfmonster und jagt fortan junge Jungs und junge Mädchen durch die Wälder, vergewaltigt seine Freundin ( die natürlich wie alle amerikanischen Teenager nachts allein im Wald sitzt ) wird prompt erwischt und erschossen. What a joke.
Die Story ist so abstrus das man sich fragt, wieso Dawin Jahrzehnte an der Evolutionstheorie gearbeitet hat.
Aber dennoch macht der Film Spaß, weil er sich selbst nicht zu ernst nimmt. Wahrscheinlich wußten alle Beteiligten um den Irrsinn des Drehbuchs.
Aber die Schauspieler liefern solide Arbeit ab, die Regie kitzelt Suspense heraus und die Special FX von Tom Burman sind superb.
Eine gewisse Ähnlichkeit zu der Transformation in Amityville ist zwar gegeben, zumal die Darsteller sich ähneln ( war genau so ne Dumpfbacke) aber die Arbeit weiß auch heute noch zu gefallen.
Wer also nicht so viel Wert auf eine schlüssige Handlung legt wird sicherlich gut unterhalten.
Der Film hat den meisten Slashern der 80er auf jeden Fall eine eigenständige Story, die sich nicht nur um plakatives Gemetztel dreht und ein handwerklich solide Arbeit voraus.
Er kam 1984 bei Warner auf VHS heraus, zu einer Zeit, als die FSK noch nicht jeden Film schon vor der VÖ kaputtschnippelte. Heute ein Kultteil.
und ein Sonderpreis gebührt natürlich dem deutschen Verleih für eine der deppertsten Titel ever. Wie aus der "Bestie in Dir" ein Engelsgesicht werden kann , das wird wohl nur Frau Ohoven beantworten können..