Eure Meinung zu illegalen Downloads

[Mitglied 39040]

Ja, jedoch die andere: schlimm (weil pathologisch), aber nicht justiziabel…

 

[paul.mbp]

...
Noch jemand einen Vorschlag welche Gruppe von Personen / Tätern unbedingt noch vorab (am besten per Sammelprozess) kollektiv ins Gefängnis gehen müssen...

nimm die Autofahrer mit ohne Karmapunkt

 

[TheTripleist]

Stimmt. Wie könnte ich diese wesentliche Gruppe vergessen. Ab 3 roten Bobbels sofort über Flensburg in den Knast.

 

[technikelse]

Das Mangement von Samsung gehört wegen illegalem Kopieren von Apple's Design in Sicherheitsverwahrung

 

[TheTripleist]

Steinigt sie! ("Jehooova, Jehooova ...!")

 

[proteus]

Und die, welche schreiben, wie Sie reden, sowieso. Warum hat wohl mal einer die Interpunktion erfunden? Ohne geht auch. Problematisch, daß selbst mit Interpunktion nur vernautschtes Geschwafel rauskommt.
Eine Tüte Brain 2.0 bitte - und lass es vom Himmel regnen.

 

[the-leech]

Auch mit der Gefahr, dass etwas ähnliches hier schon diskutiert wurde. Es folgt meine Meinung zu dem Thema:

Guter Content soll auf jeden Fall bezahlt werden - nutzt man Content häufig, wie z.B. eine Lieblings-CD, dann sollte man sich auch nicht bitten lassen, die 10-20€ dafür zu bezahlen. Allerdings halte ich nichts von Hochrechnungen, wie viele Millionen Euro der Musikindustrie angeblich verloren gehen wegen illegalen Downloads - denn wenn ich durch die Stadt laufe und mir ein Vertreter eine Packung Soja-Würstchen schenkt um sie mal zu probieren werde ich mich nicht wehren - ich werde sie nehmen und zu hause mal testen (und vermutlich für nicht besonders gut befinden ) Das heißt aber nicht, dass dem Hersteller nun Gewinn entgangen wäre, den er sicher gehabt hätte - ich hätte mir das Produkt nämlich nicht gekauft. Im Falle der Musikindustrie kommt es durch digitale Vervielfältigung noch nicht einmal zu Kosten auf Herstellerseite, auch fehlt dem Hersteller danach nichts (Weshalb das Wort Raubkopie auch so falsch ist). Es hat sich lediglich jemand eine Kostprobe unerlaubterweise kopiert. Ich denke, dass das sogar eher eine Chance für gute Bands darstellt, neue Fans zu gewinnen die zukünftige Alben und Merchandise kaufen, auch wenn es bei vielen natürlich nicht der Fall sein wird - vermutlich springen dadurch eher mehr Fans heraus als durch die üblichen Kommunikationskanäle.

Zusätzlich hat die gesamte Industrie schlichtweg den Schuss nicht gehört. Dank Apple gibt es inzwischen ja zumindest mal DRM-Freie Musik zu kaufen, was zuvor nicht üblich war. An vielen Stellen wird man als Kunde aber nach wie vor für dumm verkauft. Kaufe ich mir eine DVD im Laden, dann MUSS ich mir einen Anti-Raubmordkopierer-Film ansehen, gefolgt von Werbung - nochmals: Ich fahre zum Laden, gebe Geld für ein alterndes Medium (eine Plastikscheibe) aus um mit dann Werbung ansehen zu müssen. Lade ich mir den Film illegal herunter dann ist das alles weggeschnitten und die Qualität ist nahezu identisch. Das selbe übrigens im Kino.
Ein Beispiel: Letztens habe ich Kinokarten online gekauft und ausgedruckt. Es waren 4 Stück und für jede Karte musste ich eine Din A4 Seite drucken, auf der ein kleiner Barcode war und außenrum unmengen an Werbung mit flächendeckender Farbe - mein Drucker war am hyperventilieren, ebenso ich.
Auf der Kette vom Filmproduzenten bis zum Kunden passieren derart viele solcher Patzer und am Ende wundern sich alle, warum den Leuten die Produkte nichts mehr Wert sind.
Noch ein Beispiel: Ubisoft Siedler 7: Gekauft und nur Ärger gehabt. Aktivierungen, Seriennummern, Updates, Onlinepflicht, nicht übertragbare Lizenz (also kann man das Spiel nicht einmal verkaufen) und und und....Ich habe einen Nachmittag mit Installation und diversen Aktivierungsmechanismen zugebracht bis ich spielen konnte. Illegal hätte ich vermutlich nach der Installation sofort spielen können.

Ich konsumiere gerne und viele Medieninhalte und bin auch gerne dafür bereit zu bezahlen, allerdings will ich als zahlender Kunde nicht mit Füßen getreten werden, weshalb mir absolut die Argumente gegens Runterladen fehlen - das ist für mich fast schon ein politisches Statement!

Ich könnte mir in Zukunft auch mehr Systeme wie das Humble Bundle vorstellen, wo den Leuten zwar die Option gelassen wird nur einen Cent zu bezahlen, die meisten aber am Ende 8-10€ löhnen - Es funktioniert, nur die großen Player kriegens einfach nicht gebacken. Apple ist hier fast schon eine Ausnahme und ich wünsche mir dass mehr mehr Firmen mit etwas Verstand an die Sache herangehen und sogar noch fairere Systeme entwickeln.

Grüße
Leech

P.S. Sorry, das war jetzt etwas lang...war nicht so geplant, aber wenn man einmal loslegt...ihr wisst schon

 

[RedCloud]

... Kaufe ich mir eine DVD im Laden, dann MUSS ich mir einen Anti-Raubmordkopierer-Film ansehen, gefolgt von Werbung - nochmals: Ich fahre zum Laden, gebe Geld ... aus um mit dann Werbung ansehen zu müssen...

Da muss ich Dir allerdings Recht geben. Da kauft man sich ganz legal eine DVD und muss sich den Anti-Raubkopierer-Sch*** anschauen. Vorspulen und Skippen geht währendessen auch nicht ...

 

[the-leech]

kann man die Anti-Raubkopierer-Werbung eigentlich auch illegal runterladen?
Was ich damit sagen will: Die Raubkopierer lachen sich schlapp darüber, die Kunden nicht.

 

[RedCloud]

Legal zumindest nicht, dafür müsstest Du ganz ehrlich eine DVD kaufen ...

 

[the-leech]

Noch ein Beispiel für ein funktionierendes Modell, das auf Vertrauen seinem Kunden gegenüber basiert:

Tim Pritlove, deutsche Podcast-Ikone und Macher von MobileMacs, NSFW (Not Safe For Work), Raumzeit, Lautsprecher etc. verdient sein täglich Brot allein durch Micropayments wie Flattr. Er kommt in jedem Fall auf ein gutes vierstelliges Gehalt, und alles was er dafür tun muss ist guten Content zu liefern. Nebenbei verwirklicht er sich selbst in einigen Projekten die ihm am Herzen liegen (Bitlove, Podlove) - so wirds gemacht!

Falls jemand Flattr nicht kennt: Man zahlt ein bisschen Geld ein und gibt an, wie viel man pro Monat verteilen will (meist so um die 3€). Dann klickt man auf Websites den Flattr Button, wenn man etwas gut fand (Pritlove hat für jede Episode einen Button) und am Monatsende wird der eingestellte Betrag (z.B. 3€) unter allen Flattr-Klicks die man diesen Monat getätigt hat gleichmäßig verteilt. Klick ich also 10 Buttons kriegt jeder noch 30 Cent. Klingt nicht viel, scheint aber über die Masse gut zu funktionieren. Ein ungelöstes Problem bleiben da jedoch Künstler mit kleineren Zielgruppen. Tim Pritlove hat schon gerne mal 10.000 Hörer pro Folge. Aber so gehts eben auch!

 

[TheTripleist]

Keine Frage, die Musik- und Filmindustrie stellt sich wenig geschickt an, aber illegal bleibt illegal. Es bleibt aber zu hoffen, dass sie ihr Vertriebsmodell mal anpassen (müssen) ...

 

[Bananenbieger]

[...], aber illegal bleibt illegal.

Aber nur solange man die Gesetze nicht ändert. Die liebe Contentindustrie hat ja bereits das Gegenteil gemacht, und die legale Privatkopie von DVDs und BluRays durch eine Gesetzesänderung illegal werden lassen.

 

[RedCloud]

Aber nur solange man die Gesetze nicht ändert.

Bundesgesetzblatt Ausgabe 09-2012
illegal ist ab sofort legal

 

[Bananenbieger]

Das ist durchaus ein üblicher Inhalt von Gesetzesänderungen. Ebenso "legal ist ab sofort illegal" (z.B. neue Rauchverbote)

 

[TheTripleist]

Man sollte eben nur die erhoffte Gesetzesänderung abwarten. Und solange es nicht geändert ist, bleibt es illegal. Und das sich Gesetze auch mal ändern ist doch wohl kein Geheimnis.

Bei den 'Kopierern' ist doch eher der Ansatz: illegal? sche**egal!

 

[Bananenbieger]

Man könnte es auch als zivilen Ungehorsam bezeichnen.

Bei der Contentindustrie scheint der Ansatz aber auch "Kunden sind uns sche**egal" zu sein.

 

[paul.mbp]

Jetzt müssten wir noch definieren was oder wer unter "Contentindustrie" zu verstehen ist.

Falls Du die zwischengeschaltete Rechteverwurstungsmafia meinst, die hat keine freiwilligen Kunden und bedient sich an beiden Seiten, egal ob Künstler oder Konsument.

 

[Martin Wendel]

Ach, an Hollywood-Produktionen beteiligte Künstler verdienen glaube ich ganz gut...

Von Musik-CDs lassen sich in der Regel ja - dank fehlendem Kopierschutz - ganz legal Sicherungskopien erstellen.

 

[Bananenbieger]

Jetzt müssten wir noch definieren was oder wer unter "Contentindustrie" zu verstehen ist.

So in ungefähr ist meine Definition.

Wobei ja mittlerweile im Musikbereich kundenfreundliche Angebote (DRM-freie Musik-Stores, Musik-Streaming-Flatrates etc.) vorhanden sind. Nichtsdestotrotz ist leider immer noch die GEMA als Kulturverhinderer aktiv.

Ach, an Hollywood-Produktionen beteiligte Künstler verdienen glaube ich ganz gut...

Das ist aber nicht gerade die Masse an Künstlern.