yoshi007
Manks Küchenapfel
- Registriert
- 02.12.06
- Beiträge
- 11.291
Mmh...ja, schon!Du ahnst bestimmt, was ich jetzt darauf antworten werde, oder?! Genau:
in meinem Umfeld hier in Berlin gibt es unter Garantie eine ganze Menge Kokser, die definitiv ein verdammt hohes Suchtrisiko haben, wenn sie nicht schon abhängig sind. Trotzdem wäre es doch recht riskant für mich, würde ich sagen: "ach komm, das sind viele, da kann ich dann auch ruhig damit anfangen". Siehst Du sicherlich genau so, oder?!
Klar liegt es nahe, hier im Forum eine Menge User zu finden, die ein ähnlich bis gleich gelagertes Problem haben, aber die eigene Sucht macht das doch nicht besser, meinst Du nicht auch...?!
Außerdem darfst Du nicht vergessen, Yoshi: es hat auch viel mit dem Alter zu tun! Du bist jung, und Du bist mitten in der Entwicklung - wenn ein AgentSmith mit seinen 22 Lenzen onlinesüchtig ist, dann ist das tragisch, aber seine Defizite nach dem Überwinden dieser Sucht werden definitiv geringer sein, als es Deine sein werden.
Wie oft haben Dir schon Nutzer gesagt: geh an die Luft, und lern mal das Leben kennen! Ich erinnere mich sogar an einen Thread, in dem Du geschrieben hast, Du hättest bereits einmal die Schule gewechselt, weil Du mit Deinen Mitschülern nicht klargekommen bist.
Heute sitzt Du dank iPhone sogar in den Pausen und Freistunden vor AT, und verlierst erneut den Bezug zu gleichaltrigen, und das ist gefährlich! Mit 16 geht man auf Geburtstage, knutscht mit Klassenkameradinnen und landet mit ihnen irgendwo in dunklen Ecken. Man Lernt sich und seine Grenzen kennen, nicht zwangsläufig "Freunde fürs Leben", aber soziale Kompetenzen und Kontakte...
Ich freue mich für Dich, dass Du regen Schriftverkehr mit einer Frau bei Apple führst - aber wird sie für Dich da sein, wenn es Dir mal schlecht geht?! Ist das eine "Freundin"? Lädt sie Dich zu ihrem Geburtstag ein, auf dem Du dann "Deinen Marktwert" beim anderen Geschlecht austesten kannst? Tut das jemand von AT?
Nein, Yoshi, das sind Dinge, die die Realität Dir ermöglicht, und die in Deinem Alter wichtig sind. Stell Dir vor, Du lernst in ein paar Jahren eine Frau kennen, die Dir bombig gefällt, und Du hast nie geflirtet!? Du hast absolut keine Ahnung, was Du tun sollst, weil Du es jetzt nicht gelernt hast, als es normal war, es zu lernen. Und stell Dir vor, die Auserwählte hat diese Erfahrungen bereits heute gemacht - denkst Du, es wäre leicht für Dich, das aufzuholen?!
AgentSmith hat das bereits hinter sich. Vielleicht geht ihm ein Jahr verloren, aber die Erfahrungen gemacht hat er - wenngleich eben ein Jahr weniger...
Verstehst Du, was ich meine?!
Das Problem ist aber dass ich mich in diesem, ich sage mal "Millieu", in dem sich viele Klassenkameraden und allgemein Schüler heutzutage befinden, ungern reinmischen will.
Das ist schwierrig zu erklären und es gibt viele Punkte, aber ich versuch es mal.
Zuerst einmal ist es oftmals schwer für normale Mitmenschen, keine Computer-Freaks wie mich, sich an jemanden wie mich zu gewöhnen. Das waren auch Gründe, warum ich damals die Schule gewechselt habe. Ich hatte noch nie die normalen Hobbys, die andere hatten und habe sie auch heute nicht. Ich tickte schon immer anders, als so gut wie alle(!) anderen in den Klassen, die ich in meinem Leben schon besucht habe. Damals in der alten Schule wurde ich mit einem anderen, der auf seine Art auch sehr skurril war, immer gemobbt bzw. runtergemacht - verbal, aber das ist auch Anstrengung pur. Das ist nun einige Jahre her. Es fing an, dass die anderen damals(7.-8. Klasse) in der alten Schule, nur wenige Themen hatten, die "in" waren: Saufen, saufen, laute Musik, nochmal saufen, Flirten, Sex und in komischen zerrissenen Hosen und Shuhen in der Lanfschaft(Bahnhof) rumlaufen. Dort habe ich mich mit dem anderen Kumpel damals noch nie wohl gefühlt. Ich passe in dieses Millieu einfach nicht rein...wir sahen vom Look her schon immer anders aus, als die Mitschüler damals, hatten so unsere Ticks und wandten uns, da wir beide wussten, dass wir zwei Außenseiter waren, immer enger aneinander. Dann fing das Rausmobben aus der Gemeinschaft erst richtig an. Es wurde einfach nicht akzeptiert, dass wir anders waren als der Rest der Klasse. Ich mag(mochte) dieses Millieu der anderen noch nie, hätte aber sicherlich, wenn es geklappt hätte, deren Hobbys und Interessen anerkannt. Und diese Schüler haben wohl noch nie etwas von Gemeinschaft und Zusammenleben, auch wenn man sich vllt. nicht mag, gehört...entweder man passte ins typische Prinzip dieser Provinzschule, oder man wurde weggemobbt.
So, dann ging ich so in der 8./9. Klasse auf eine neue Schule, in der ich auch bis heute gerne bin, in einer Stadt. Dort war die Lage schon viel besser. Natürlich gab es dort auch so Grundprinzipien und Massen-Hobbys, die jeder in der Klasse hatte(Trinken, die erste Liebe, Party, Disco...), aber man war nicht asozial. Ich sage mal so: Bis heute sieht mich jeder meiner alten Klasse(bin ja jetzt Oberstufe, daher getrennt von meinen ehemaligen Mitschülern) immer noch als DER Skurrilste in meiner Klasse überhaupt. Derjenige, der entweder mit Bahn-Jacke und Subway-Basecap, oder Boss-Jacke und Apple-Shirt in die Schule kam. Derjenige, der jeden Tag zu Subway ging. Derjenige der mehrere iPods hatte und als einziger ein Mac-User war. Derjenige, der immer als etwas anders angesehen wurde. Aber bis heute werde ich ganz normal und freundlich behandelt, habe diverse Freundschaften entwickelt und treffe mich auch manchmal mit anderen aus dieser Klasse. Es ist einfach eine normale soziale Gesellschaft mit einem Freak in der Klasse, der aber genauso anerkannt wird wie jeder andere. Und soetwas ist normal, bzw. sollte normal sein.
So, mittlerweile habe ich auch einige Freunde, mit denen ich mich manchmal treffe. Auch einen festen Kumpel schon seit einigen Jahren, der genauso skurril ist, wie ich...er geht aber auf eine andere Schule, wir sehen uns nur in den Ferien. Ich bin auch vom Grundsatz her ein Einzelgänger, schon bevor ich am Computer das erste Mal war. Das ist einfach so. Ich bin niemand, der sich jede Woche mit 5 Leuten treffen kann und irgendwo in die Disco geht. Ich verabrede mich richtig alle 4 Wochen oder so, sonst sieht man sich in der Schule und redet dort. Was ich damit sagen will: Es ist heutzutage nunmal mehr als schwierig, jemanden zu finden, der einen so akzeptiert wie man nunmal ist. Jemanden, der 100 % zu mir passt, habe ich...aber den sehe ich wie gesagt leider selten. Und alle anderen passen zu 70 % zu mir. Es sind nicht viele, aber es sind welche. Und mit Mädchen habe ich sowieso noch so meine Probleme(nein, ich bin nicht schwul). Mit vielen könnte ich einfach bis jetzt in ihrem pubertierenden Jugendalter nichts anfangen. Die meisten von den Gleichaltrigen wollen nunmal jedes Wochenende Fun, Party und Disco bzw. Saufen. Bei den Jungs auch, aber weniger...deswegen fällt es mir immer noch zu schwer, mich dort reinzufinden.
Ich bin auch vom Grundsatz her eher mit Erwachsenen zusammen, als mit Gleichaltrigen. Vielleicht habe ich mich deswegen in diese Jugendgeneration von Heute nie richtig eingefunden, das kann sein. Und ich sehe die Mädchen in meinem Alter auch oft alle als viel zu unvernünftig. Ich bin wie gesagt eher das Verhalten von Erwachsenen gewhöhnt.