Moin,
Marve schrieb:
Schomo, kann es sein, dass dir Deutschland irgendwas getan hat?!
Ja, das ist ja das Problem. In Deutschland tun zu viele einem was. Auch noch vermeintlich Gutes. Und weil sich das viele vermeintlich Gute sich nicht selbst schafft oder gar organisiert, brauchen wir dafür als erstes eine Lobby und unmittelbar danach eine Verwaltung. Und weil Viele immer Vieles haben wollen, egal ob es ihnen zusteht oder nicht, brauchen wir nicht nur ein Verwaltungsorgan sondern auch noch eines zur Konrolle und eines zur Sanktionierung und eine Überwachung für die Sanktionierung und einen Kontrolleur für den Kontrolleur. Das führt dann zu reichlich Steuerbelastung (was das auslösende Moment bei Schomo's Bemerkungen zu sein schien).
Was Deutschland am meisten im Weg steht sind die, die permanent Wasser predigen und Wein saufen. Und genau dieser Haufen traut sich jetzt noch medienwirksam aus der Hecke. Wir füttern seit Jahren eine vitale Parallelgesellschaft aus Politik, Verwaltung und Großunternehmen durch. Und zunehmend auch noch die Medien selbst. Kann nicht mal einer Frau Christiansens Sendetermin besetzen und dort wöchentlich den gröbsten Unfug in der Berliner Republik der vergangenen 7 Tage anprangern, anstatt den Tätern auch noch ein Forum für Selbstdarstellung zu geben.
Wenn ich in Deutschland auf etwas stolz wäre, dann darauf, dass es uns gelänge, diese Schmarotzer in die Wüste zu schicken. Mit der eingesparten Kohle könnten wir uns mehr als 4,5 Mio Arbeitslose leisten, auch wenn wir danach dann kaum noch welche haben werden. Und um die, die wirklich nicht für sich selbst sorgen können und unsere Solidarität brauchen, wäre mir auch nicht bange.
Wenn ich in Deutschland auf etwas stolz wäre, dann darauf, dass es uns gelänge, für jedermann/-frau eine solide Krankenvorsorge zu erreichen, in denen Mediziner und Pfleger nicht für die Bürokratie der Abrechnungssysteme arbeiten, sondern für das Wohlergehen der Menschen. Soviel kann ein bisschen Bescheissen gar nicht kosten wie derzeit Geld ins Überwachen, Kürzen und Kontrollieren investiert wird.
Wenn ich in Deutschland auf etwas stolz wäre, dann darauf, dass Leistungsträger - gleich in welcher Funktion oder Position, selbständig oder angestellt - nicht permanent mit irgendwelchen kruden, überholten oder sinnfreien Regelungen gegängelt würden, sondern sich jeder darauf beschränken könnte seinen Job zu machen - und zwar ordentlich, weil's der eigene Ehrgeiz gebietet.
Dazu brauche ich kein "Du bist Deutschland" (nur nebenbei: das hat für mich den gleichen grammatischen Stellenwert wie "Da werden Sie geholfen"). Und ob das in einem braunen Kontext stand oder nicht sollen sich Historiker gerne die Köpfe drüber einschlagen. Für die Qualtität und die Sinnhaftigkeit dieser Kampagne hat es genau Null Bedeutung. Die ist mit oder ohne Nazi-Erbschaft einfach nur daneben, weil die Falschen das Maul aufgemacht haben.
Gruß Stefan