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Das darf man sagen und mehr …

Ulrich Reinbold

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Wenn die Flüchtlinge nicht gerade mit einen Boot bis zur Nordseeküste fahren kann theoretisch jeder Flüchtling in das sichere Drittland abgewiesen werden, das er als erstes betreten hat.

Schicken wir also alle nach Griechenland. Das wird super. Und dann fragt man sich, warum so ein Quatsch wie Dublin gerade nicht eingehalten wird.

Und deshalb auf jede Kontrolle und Registrierung verzichten?

Ach, weißt du, man kann immer viel fordern. Ob solche Forderungen auch sinnvoll und um- und durchsetzbar sind ist dann eine ganz andere Frage.

Und selbst wenn du Papiere verlangst, schaffst du nur einen riesigen Markt für Fälscher. Obergrenze, Papier - alles nur Nebelkerzen, um wieder Ruhe zu bekommen.
 

MarcNRW

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Nein, das sehe ich nicht so - es sind eben keine Nebelkerzen. Selbstverständlich kann man Papiere fälschen, sicherlich.

Aber wenn man es schafft an den EU-Außengrenzen (ersatzweise an den deutschen Grenzen) alle Einreisenden vernünftig zu registrieren mit Fingerabdrücken, dann ist es egal ob die Pässe gefälscht sind.

Wichtig ist, bei aller vermeintlichen Gutherzigkeit, das der Staat wieder lenkt und nicht der Flüchtlingsstrom.

Das das im Einzelfall unmenschlich ist - ja, das ist so.
 

Mitglied 39040

Gast
[…] kann theoretisch jeder Flüchtling in das sichere Drittland abgewiesen werden, das er als erstes betreten hat[…]

»kann« und »theoretisch« - OK.
Praktisch kann man nicht einmal jenes »sichere Drittland« sicher ermitteln, wenn allüberall lieber »durchgewinkt« wird, als zu registrieren (oder sich registrieren zu lassen).
– wir lebten bis vor kurzem in der seltsamen Welt eines Asyl-Wunsch-Reisebetriebs… wer gern in Schweden (nur beispielsweise genannt) leben wollte, der fuhr kreuz und quer durch EU-Europa, ohne irgendwo mit der Drittlands-Idee ernsthaft konfrontiert zu werden… nur weiter mit demjenigen: wer weiterwill, fällt hier nicht lange zur Last.

Das werfe ich nicht den Flüchtlingen vor, menschlich kann ich jeden verstehen, der anderswo sein Heil sucht – aber die behauptete Solidarität der EU-Länder untereinander UND deren Vertragstreue… nun ja – da verschlägt es mir mal wieder die Worte.
 

MarcNRW

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Ja ist alles sehr schwierig. Also ein schwieriges Thema... und jeder hat irgendwie ein bisschen Recht. Mir würde es ja schon reichen, wenn die Verantwortlichen in Berlin sich mal ein wenig mehr Gedanken machen würden. Ein "Wir schaffen das" ist mir irgendwie zu wenig.
 

Ulrich Reinbold

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Nein, das sehe ich nicht so - es sind eben keine Nebelkerzen. Selbstverständlich kann man Papiere fälschen, sicherlich.

Aber wenn man es schafft an den EU-Außengrenzen (ersatzweise an den deutschen Grenzen) alle Einreisenden vernünftig zu registrieren mit Fingerabdrücken, dann ist es egal ob die Pässe gefälscht sind.

Gut, dann sind wir uns ja einig, dass wir das mit den Papieren vergessen dürfen und uns dafür lieber um eine umfängliche, vernetzte Registrierung kümmern sollten? Bin ich dabei.

Mir würde es ja schon reichen, wenn die Verantwortlichen in Berlin sich mal ein wenig mehr Gedanken machen würden. Ein "Wir schaffen das" ist mir irgendwie zu wenig.

Mir würde es reichen, wenn wir aufhören würden die Schuld immer anderen zu geben. Klar, die Politik hat jahrelang der Flüchtlingsthematik zugeschaut und nichts getan. Das kann man der Regierung vorwerfen. Allerdings hat es uns alle doch auch nicht gejuckt. Flüchtlings-Chaos in den spanischen Exklaven? Egal. Riesige Flüchtlingslager in Italien? Who cares? Griechenland wird mit den Flüchtlingen nicht fertig? Da schaffe doch eh nichts.

Mit Ausländerthemen gewinnst du keine Wahl und schaffst eher Unruhe. Deswegen fasst das Thema in Berlin auch keiner an, außer es wird dringend. Nein, dass eigentliche Problem ist weniger die Politik, sondern das Problem sind wir alle. Da sollten wir was tun. Stattdessen regen wir uns über ein „Wir schaffen das“ auf. Was hätte Merkel denn sonst sagen sollen?
 

MarcNRW

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Mir würde es reichen, wenn wir aufhören würden die Schuld immer anderen zu geben.

Das Bedarf einer näheren Erläuterung? Also ich wähle doch, damit die von mir gewählten Politiker politisch handeln? Ich finde Du machst Dir das mit Deiner "wir sind doch alle Schuld"-Einstellung ein wenig zu leicht ;)
 

Ulrich Reinbold

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Es wird langsam Zeit das sich Frau Merkel auf ihren Amtseid besinnt " Schaden vom deutschen Volke abzuwenden".

Der Amtseid beinhaltet aber auch „das Grundgesetz (...) zu wahren“. Der Schutz der Menschenwürde in Art. 1 ist da Teil davon.

Das Bedarf einer näheren Erläuterung? Also ich wähle doch, damit die von mir gewählten Politiker politisch handeln? Ich finde Du machst Dir das mit Deiner "wir sind doch alle Schuld"-Einstellung ein wenig zu leicht ;)

Wieso darf ich es mir eigentlich nie leicht machen ;)
Natürlich ist das überspitzt gesagt und es gibt genug Versagen der Politik. Doch nur weil wir ein Kreuz machen sind wir keinesfalls raus aus der Verantwortung.
 
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Farafan

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Wenn wir nach Gesetzestexten gehen dann müssten mehrere Bundeskanzler langjährige Haftstrafen absitzen.
Aber Recht ist eben ein Ding das man gern nur zu seinem eigenen Vorteil nutzt.

Die panische Reaktion aller etabliererten Parteien zeigt doch nur das die Basis kurz vor der Revolution steht und niemand mehr den aktuellen Kurs versteht und ihm folgt. Ich möchte zur Zeit absolut kein kleiner Parteifunktionär an der Basis sein und mit den Mitgliedern und Stammwählern tagtäglich konfrontiert werden.
 

MarcNRW

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Unser toller NRW-Innenminister Jäger auf die Frage zu seiner politischen Mitverantwortung:

"Ein Gesundheitsminister trägt auch keine Verantwortung für eine misslungene Blinddarmoperation."

Eh....
 

Farafan

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Ich finde es absolut falsch und unsinnig nun auf "die Polizei" oder "den Minister" zu zeigen nur um irgendwem den schwarzen Peter zuschieben zu können.
Niemand kann überall und jederzeit Sicherheit gewährleisten.

Eine solche Bedrohungslage war nicht abzusehen und daher auch nicht zu verhindern. Aber klar: Man muss ja einen Schuldigen für jede nur mögliche oder unmögliche Situation finden. Hauptsache ein anderer hat den schwarzen Peter.
 

rootie

Filippas Apfel
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Ja aber was ich verurteile ist, dass der Polizeichef in Köln am Neujahrstag gesagt hat "Die Silvesternacht war ruhig!". Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen. Und dafür ist er zurecht geschasst worden.
 
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92893

Gast
Ich finde es absolut falsch und unsinnig nun auf "die Polizei" oder "den Minister" zu zeigen nur um irgendwem den schwarzen Peter zuschieben zu können.
Niemand kann überall und jederzeit Sicherheit gewährleisten.

Eine solche Bedrohungslage war nicht abzusehen und daher auch nicht zu verhindern. Aber klar: Man muss ja einen Schuldigen für jede nur mögliche oder unmögliche Situation finden. Hauptsache ein anderer hat den schwarzen Peter.

Also ich hab die Bedrohung schon gesehen.
Die Bedrohung begann schon viel früher... Nur wollte es keiner wahrhaben.
 

Farafan

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Klar.
Hinterher sind wir alle schlauer und hätten ja alles ganz anders gemacht.
Genau wie bei der Love-Parade oder beim ICE-Unglück in Eschede.

Es ist immer einfach zu urteilen. Ich unterstelle niemandem einen schlechten Job gemacht zu haben. Am allerwenigsten dem Polizisten auf der Straße der für wirklich kleines Geld seinen Kopf, seine Gesundheit und auch seine Psyche für uns alle hinhält.
 

92893

Gast
Nein. Das da so einige Probleme mit den Asylanten kommen. Das alles ist gut gemeint- aber wie immer nicht zu Ende gedacht.
 

Ulrich Reinbold

Hauptstadtredaktion
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Nein. Das da so einige Probleme mit den Asylanten kommen. Das alles ist gut gemeint- aber wie immer nicht zu Ende gedacht.

Also ein nichtssagender Beitrag. Das kann jeder. Hat auch nichts mit gut gemeint zu tun, sondern mit der Lage. Ja, da wurde zu lange die Augen verschlossen. Was verhindert wird ist noch mehr Chaos. Deine Antwort will ich mal sehen, wenn Zehntausende vor unserer Tür verrecken.
 

92893

Gast
Also ein nichtssagender Beitrag. Das kann jeder. Hat auch nichts mit gut gemeint zu tun, sondern mit der Lage. Ja, da wurde zu lange die Augen verschlossen. Was verhindert wird ist noch mehr Chaos. Deine Antwort will ich mal sehen, wenn Zehntausende vor unserer Tür verrecken.

Warum sollten sie vor unserer Tür verrecken?
 

matze11

Boskop
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Hallo,
habe mich mal durch diesen Thread "durchgekämpft" und die wie ich meine interessanten Diskussion verfolgt.

Meine Meinung, verdammt, ich weiß es nicht! Von "Ursachen bekämpfen" bis "wir können und dürfen diesen Menschen das Recht auf Asyl nicht verwehren" ist alles dabei. Angst vor einer "Überfremdung" sehe ich nicht, eher auch eine Chance, dass Deutschland sich mit diesen Menschen auch weiter entwickeln könnte.

Kollektives Versagen vieler Politiker und Staaten sehe ich als die größten Probleme. Es wurde schon mehrfach geschrieben, dass eine verfehlte US-Aussenpolitik (naja, das Politik zu nennen...) und der teils blinde Gehorsam der EU, mit Sicherheit großen Anteil an dieser Katastrophe hat. Und das wird nicht besser, einfach weil unsere Ressourcen endlich sind, unsere Wirtschaft aber auf immer währenden Wachstum ausgerichtet ist. Da passt was nicht.

Aktuell fliehen die Menschen vor Krieg, Bomben und Terror (völlig verständlich) und irgendwann fliehen sie entweder weil sie zu viel Wasser vor ihrer Haustür haben oder gar keins mehr.

Was fehlt ist eine geschlossene Haltung der Regierung, eine Blut-Schweiß-Tränen-Rede an die Bevölkerung und ein oder besser mehrere Pläne für eine menschenwürdige Lösung. Ich meine, wer sich mal die Rede der Bundeskanzlerin im Bundestag zu dem Thema "Flüchtlinge" anhört, dem sollte auffallen, dass a) kein Plan, aber auch gar nichts konkretes genannt wird (gut, ich erwarte da auch nicht viel von ihr) und b) auf einmal über die Aufstellung von "schweren" Polizeieinheiten zur Terrorbekämpfung gesprochen wird -> Thema verfehlt hieß das früher in der Schule.

Ein lesenswerter Kommentar zu dem Thema Köln und Flüchtlinge aus der Zeit