Impf-Spätfolgen hat es noch nie gegeben und wird es auch bei der Covid-Impfung nicht geben
Fehlende Langzeitstudien und Angst vor möglichen Langzeitfolgen – diese Punkte führen einige Menschen als Grund dafür an, dass sie sich noch nicht haben impfen lassen. Etwa der deutsche Fussball-Nationalspieler
Joshua Kimmich. Doch die Sorge ist unbegründet.
«Was man bei Impfungen unter Langzeitfolgen versteht, sind Nebenwirkungen, die zwar innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten, die aber so selten sind, dass es manchmal Jahre braucht, bis man sie mit der Impfung in Zusammenhang gebracht hat», zitiert die DPA den Immunologen Carsten Watzl. So sei es auch bei den Langzeitfolgen nach der Schweinegrippe-Impfung mit dem Pandemrix-Impfstoff gewesen. Zwar wurden nach 60 Millionen Verabreichungen tatsächlich mehr als 1300 Fälle der Schlafkrankheit dokumentiert.
Doch diese, das zeigte eine im renommierten Fachjournal
«Plos One» veröffentlichte Studie, entwickelte sich bereits kurz nach der Impfung. Nur diagnostiziert wurden diese erst später.
Dass erst lange nach der Impfung noch Nebenwirkungen auftreten, «das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten», so der Professor für Immunologie am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.
Grosser Vorteil bei der Covid-19-Impfung
Der Grund: Anders als Medikamente können sich Impfstoffe nicht über Wochen im Körper anreichern, sondern werden schnell wieder abgebaut. Das geschieht innerhalb weniger Wochen. «Danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist aus dem Körper verschwunden.» Daher zeigen sich Wirkungen und eventuelle Nebenwirkungen rasch nach der Verabreichung.
Vor der Zulassung der Impfstoffe haben die Behörden extra
mehr als zwei Monate abgewartet, um mögliche Langzeitschäden abzuschätzen. Diese Zeit reicht aus, um etwaige Langzeitfolgen zu erkennen.
Der grosse Vorteil bei den Covid-19-Impfungen ist laut Watzl, «dass wir diesen Impfstoff in kurzer Zeit bei vielen Menschen angewendet haben». Weltweit seien es mehr als sechs Milliarden. Daher kenne man bereits mögliche seltene Nebenwirkungen wie
Sinusvenenthrombosen. «Hätten wir jedes Jahr nur zehn Millionen Impfungen durchgeführt, könnte es sein, dass man diese Nebenwirkungen erst viel später erkannt hätte», so Watzl. «Wenn überhaupt sind die Covid-19 Impfstoffe in Bezug auf Langzeitfolgen (seltene Nebenwirkungen) also bereits besser erforscht als andere Impfungen.»