Dieses Modell geht von folgenden Kontakreduzierungen aus:
• Im Modell findet eine Rückkehr zu 75% des prä-pandemischem Kontaktverhalten am 01. August 2021 statt, das entspricht 11,4 Kontakten pro Person pro Tag;
• Im Winter 2021/2022 findet am 01.10. eine Reduktion des Kontaktverhaltens um 10% statt;
• Im Winter 2021/2022 findet am 01.11. eine Reduktion des Kontaktverhaltens um 30% statt.
Weisst Du eventuell über welche Massnahmen diese Kontakreduzierungen erreicht werden sollen bzw. hast Du da evtl. eine Quelle?
Es gibt ein Bulletin, in dem die Modelle etwas detaillierter beschrieben werden, lässt aber offen, wie diese Kontaktreduktion zustande kommt:
"Da ein unkontrolliertes, exponentielles Wachstum der Infektionen ohne eine Gegenreaktion unrealistisch erscheint, wird im Modell davon ausgegangen, dass bei steigender 7-Tage-Inzidenz und Auslastung der Intensivstationen (ITS) Anfang Oktober eine 10 %ige Reduktion der Kontakte stattfindet. Zusätzlich wird angenommen, dass durch die zu erwartenden höheren ITS-Auslastungen bei dominanter Delta-Variante eine weitere 20 %ige Reduktion der Kontakte Anfang November stattfindet. Diese Verhaltensänderung kann durch Maßnahmen der Politik oder durch die Risikowahrnehmung der Bevölkerung und eine nachfolgende Verhaltensänderung begründet sein."
Dort ist auch ein Szenario aufgeführt, welches ohne Kontaktreduzierung rechnet. Dieses wird allerdings als sehr unwahrscheinlich angenommen, da eben auch eine automatische Verhaltensänderung in der Bevölkerung bei steigenden Zahlen erwartbar ist.
Epidemiologisches Bulletin 25/2021 (rki.de)
> sowohl Long Covid entwickeln können,
" Berichte zu Long COVID bei Kindern und Jugendlichen [schildern] eine Symptompersistenz im direkten Anschluss an eine SARS-CoV-2-Infektion. Eine Umfrage aus Großbritannien ergab, dass etwa 10–15 % der erfassten Kinder und Jugendlichen 5 Wochen nach der akuten Infektion noch mindestens ein persistierendes Symptom aufwies (Abb. 1). Die häufigsten Beschwerden aller Altersgruppen waren Müdigkeit, Schlafstörungen, Husten, Kopfschmerzen, Myalgien, aber auch Konzentrationsstörungen sowie ein persistierender Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns
auch hier ist nicht die Frage, ob es Spätfolgen geben kann, sondern wie oft diese auftreten. So eine Umfrage, die du erwähnst, lässt da leider keinen Schluss zu, denn Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungn, Husten etc. pp kommen eben auch in der Bevölkerung vor, die keine SARS-CoV-2 Infektion hatten. Dafür braucht es eine Kontrollgruppe, noch besser, eine Kohortenstudie, bei der einfach eine sehr große Gruppe von Kinder über einen bestimmten Zeitraum über Symptome befragt werden und dann über einen Antikörpertest geschaut wird, welche Kinder eine SARS-CoV-2 Infektion hatten und welche nicht. So kann man sehen, ob diese Symptome in dieser Gruppe öfter vorkommen als in der anderen.
Es gibt bisher meines Wissens nur eine einzige Kohortenstudie für LongCovid und die deutet jetzt nicht gerade auf ein hohes Long-Covid Risiko hin. Gruppengrößenbereinigt waren es in der Seropositiv-Gruppe 2,8% der Kinder, die die besagten Symptome hatten, in der nicht-seropositiv-Gruppe waren es 2%. Die Konifdenzintervalle überlappten sich übrigens nahezu vollständig.
Sicher, da benötigt es weitere und größere Studien, aber das Risiko wird meiner Meinung nach in den Medien als deutlich größer dargestellt als es ist, weil eben solche Umfragen fehlinterpretiert werden, in dem ein kausaler Zusammenhang angenommen wird, was aber das Studiendesign aber gar nicht ermöglicht. Das ist wissenschaftlich einfach falsch.
btw. in deinem verlinkten Artikel wird übrigens auch diese Problem thematisiert:
Insgesamt ist zu solchen Fallserien und Erhebungen kritisch zu diskutieren, dass die erhobenen Ergebnisse nicht zur Häufigkeit vergleichbarer Symptome in der Normalbevölkerung in Bezug gestellt werden und nicht für Einflussfaktoren der SARS-CoV-2-Pandemie selbst kontrolliert sind. So werden in anderen Studien auch ohne Long-COVID-Bezug in einem hohen Prozentsatz der Kinder und Jugendlichen Belastungen und unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit beschrieben (9).
„Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“ (PIMS) oder „Multisystem Inflammatory Syndrome in Children“ (MIS-C)
Auch hier ist nicht die Frage ob, sondern mit welcher Wahrscheinlichkeit. Die STIKO berichtet von, je nach Unterschätzung der Prävalenz/Untererfassung PIMS und je nach Altersgruppe von 0,02% bis 0,4%, die PIMS nach einer SARS-CoV-2 Infektion entwickelt haben.
Epidemiologisches Bulletin 23/2021 (rki.de)
Schönes Modell, aber eine Impfquote von 75 Prozent will erstmal erreicht werden, das sehe ich noch nicht so schnell.
Das sehe ich, angesichts der extrem fallenden Zahl der Erstimpfungen, auch nicht. In dem vorher erschienenen Bulletin wurde noch ein Szenario mit 65% aufgezeigt, das halte ich für deutlich realistischer für diesen Herbst. Bei dem 65% Szenario würden wir übrigens eine ähnliche Covid-19 Anzahl auf den Intensivstationen haben wie im Maximum der zweiten Welle.
Interessanter Artikel zur Ermittlung und Erfassung der Corona-Todesfälle:
Warum in Deutschland so wenige Corona-Tote obduziert werden
https://www.tagesspiegel.de/wissen/ges
In etwa 90% aller gemeldeten Todesfälle werden nicht obduziert. Folglich gibt es in diesen Fällen keine belastbare Beweise zur eindeutigen Klärung der Todesursache. Man weiß als nicht, woran diese Fälle tatsächlich gestorben sind. Man schätzt es nur ein, aber man prüft es nicht.
Das ist Quatsch, zur Feststellung der Todesursache ist nicht zwingend eine Obduktion erforderlich.
Und mal ganz ehrlich... du kommst hier mit einem Artikel vom
07.04.2020. Da hatten wir 1607 Corona-Sterbefälle. Jetzt sind wir 90000 Coronatote und 15 Monate weiter. Vielleicht solltest du die Erkenntnisse, die man in dieser Zeit gesammelt hat, nicht ignorieren.
Es sind sehr viele alte Leuten in Heimen gestorben, es kam vor allem in den ersten Monaten nach den Durchimpfungen zu Masseninfektionen und Erkrankungen und dabei sind dann teils extrem viele Leute auf einen Schlag gestorben, also zB 10 oder 20 von 60 oder 80 Heiminsassen.
Eine Quelle dazu kannst du natürlich nicht nennen... weil es eben auch nicht stimmt. Die Inzidenz sowie die Sterbezahlen in den Heimen ist mit dem Beginn der Impfkampagne stetig zurückgegangen. Ganz ehrlich, wenn du solche Behauptungen aufstellst, dann liefere eine Quelle und überlass nicht immer den anderen die Arbeit, deine falschen Behauptungen zu widerlegen.
Und wenn du Zahlen über Impfdurchbrüche haben willst, die findest du beim RKI und nicht in Lokalzeitungen.